Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

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wolfi71
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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon wolfi71 » Do 29. Jan 2015, 20:09

Es sind halt so viele Zufälle, dass es schon wieder wahrscheinlich ist, dass es kein Zufall ist.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Kulinka » Sa 31. Jan 2015, 02:51

Eben. Zumal es ja durchaus Fakten gibt, und wenn man sie verknüpft, ergibt sich ein merkwürdiges Bild. Nicht nur für den gemeinen Copzoneleser. Sondern offenbar auch für Experten, die sich seriös mit der Sache befassen. Sowie für die seriöse Presse dieses Landes. Sind ja keine Verschwörungstheorien vom Kaliber 9/11, die da präsentiert werden. Sondern berechtigte, bzw. erhebliche Zweifel an der Lückenlosigkeit und Stimmigkeit bisheriger Ermittlungsergebnisse.

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Steffen767
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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Steffen767 » Sa 31. Jan 2015, 11:39

Kulinka hat geschrieben:... Sind ja keine Verschwörungstheorien vom Kaliber 9/11, die da präsentiert werden. Sondern berechtigte, bzw. erhebliche Zweifel an der Lückenlosigkeit und Stimmigkeit bisheriger Ermittlungsergebnisse.
Was willst du damit sagen?
Willst du den Ermittlungsbehörden Schlampigkeit oder gar Vertuschung vorwerfen?
Wir haben so viel mit so wenig schon so lange vollbracht, dass wir qualifiziert sind, alles mit nichts zu erreichen.

Die oben angegebene Meinung ist die Meinung bzw. Ansicht des Verfassers und spiegelt nicht die Meinung anderer oder der Polizei wieder

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Fritz4081 » Sa 31. Jan 2015, 13:33

@ Kulinka,

es gibt dazu praktisch keine seriösen Presseinformationen. Meist handelt es sich um unqualifizierte Vermutungen, zunmal mir immer bei solchen Ex-post Weisheiten wie"man hätte doch sehen müssen" einfach übel aufstoßen.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon uwewittenburg » Sa 31. Jan 2015, 13:55

Moin,
was ist schon seriös?
Sauer aufstoßen muss ich schon irgendwie, will mich aber auch nicht an Spekulationen beteiligen.
Wer schon mal an spektakulären Fällen ermittelt hat, kennt den Druck der Presse und der Vorgesetzten und dass Geheimdienste brisante Akten schnell mal "verschwinden" lassen, gab und gibt es überall auf der Welt, ganz enttarnen will und kann man sich und insbesondere andere ja auch nicht.
Fehler und vertuschen liegt dicht beieinander, wobei ich an vertuschen von Ermittlungsfakten nicht glauben will, wo ja auch mehrere Staatsanwaltschaften ein Auge drauf hatten.
Ich lasse mir meine Meinung nicht nehmen und nehme sie auch nicht anderen.
Nur wer höflich widerspricht ist ein würdiger Diskussionspartner.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Kulinka » So 1. Feb 2015, 02:54

Steffen767 hat geschrieben:Was willst du damit sagen?
Willst du den Ermittlungsbehörden Schlampigkeit oder gar Vertuschung vorwerfen?
Hab ich das irgendwo geschrieben? Nein, hab ich nicht. Wie käme ich auch dazu? Ich buch deine Frage mal als interessanten Reflex ab. Ich sehe es jedenfalls nicht so, dass (noch) nicht ausermittelte Sachverhalte immer nur deshalb nicht ausermittelt wurden, weil Schlampigkeit und Vertuschung im Spiel sind. Manchmal braucht es einfach Jahre, um Straftaten möglichst lückenlos aufzuklären. Ich persönlich muss mir keine Verschwörungstheorie basteln, um das nachvollziehen zu können.

@Fritz4081

Es gibt ja parlamentarische Untersuchungsausschüsse, die sich mit dem NSU und den durch diese Vereinigung begangenen Straftaten, bzw. u.a. mit der polizeilichen Untersuchung derselben befassen. Ich gehe mal davon aus, dass wir die beide als seriös betrachten, also die Ausschüsse. Jetzt hat zum Beispiel Clemens Binninger, CDU-Obmann in einem der Untersuchungsausschüsse, Sätze gesagt, die darauf schließen lassen, auch er findet die Anhäufung von Zufällen im Zusammenhang mit verschiedenen Straftaten des NSU merkwürdig (siehe den von Controller hier einkopierten Text). Die Presse berichtet über seine Äußerungen. Das ist für mich seriöse Berichterstattung. Wie auch die Berichterstattung über den Prozess gegen Frau Zschäpe zum Beispiel im Spiegel.
zunmal mir immer bei solchen Ex-post Weisheiten wie"man hätte doch sehen müssen" einfach übel aufstoßen.
Geht mir oft genauso. Von der Notwendigkeit, möglichst genau zu klären, warum Dinge falsch gelaufen sind und ob vielleicht bis heute etwas übersehen wird, entbindet das üble Aufstoßen einen aber nicht.

@Uwe

Spekulationen fände ich in diesem Thread sowieso unangebracht, da haste aus meiner Sicht recht.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 1. Feb 2015, 09:05

Jaja...diese seriösen Untersuchungsausschüsse unserer integeren Politiker. Wie hieß nochmal der SPD Mann aus NSU II? Ach ja, Edathy.

Interessante Reflexe hat ja hier so mancher.
:lah:

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Fritz4081 » So 1. Feb 2015, 09:56

@ Kulinka,

ein PUA ist offiziell, besondere Serositätskriterien kann ich da keine erkennen.

Insbesondere beim "NSU"-Tatkomplex ist weder die Arbeit der PUA noch die Berichterstattung der 4. Gewalt auch nur in er Nähe "sachlicher" Berichterstattung oder gar der Ermittlung der Fakten nach dem Stand von Forschung und Technik.

Zwischem dem bekundeten Willen zur Aufklärung und den Folgehandlungen bleiben bisher einfach unüberbrückbare Differenzen, daher ist auf diesem wege eine AUfklärung derzeit nicht zu erwarten.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Fritz4081 » So 1. Feb 2015, 09:57

Moin Chaos,

genau die Personalauswahl kommt noch erschwerend hinzu!

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Controller » So 1. Feb 2015, 19:21

Was willst du damit sagen?
Willst du den Ermittlungsbehörden Schlampigkeit oder gar Vertuschung vorwerfen?
Und was willst du damit sagen ??


Schlampigkeit und Vertuschung ins Reich der Mythen und Fabeln verstoßen :lach:

Ach ja Edathy, Michael Hartmann und Lügen, Schlamperei, Vertuschung ....
Weitergabe von Ermittlungsergebnissen an xy Mitglieder der SPD durch "bislang unbekannt" allerdings aus bundesdeutscher Spitzenbehörde.

Ob da noch was kommt und Verfahren fällig werden ..... :pfeif:

Jedenfalls alles nicht buchbar unter Vertrauensbildung.

Und wer noch ein Beispiel brauch sollte mal in den Fred hier (Seite 5) gucken:

http://www.copzone.de/phpbbforum/viewto ... 6&start=60

das steht eine sehr, sehr interessante Aussage drin,
die ich uneingeschränkt teile ! :polizei1: :polizei1:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Kulinka » Mo 2. Feb 2015, 01:03

Na, ok, Fritz, ein Untersuchungsausschuss firmiert für mich halt unter seriös. Und der kann durchaus Gutachten auf dem Stand der allerneuesten Forschung und Technik veranlassen, wenn die Notwendigkeit dafür gesehen wird. Ich erspar uns jetzt mal eine haarspalterische Debatte um das Wort seriös, das hier anscheinend ja so bitter aufstößt.
Zwischem dem bekundeten Willen zur Aufklärung und den Folgehandlungen bleiben bisher einfach unüberbrückbare Differenzen, daher ist auf diesem wege eine AUfklärung derzeit nicht zu erwarten.
Da stimme ich dir allerdings zu.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon wolfi71 » Mo 2. Feb 2015, 19:24

Man muss dazu sagen, dass der Herr Binninger von Beruf Polizist ist. Und die CDU gehört sicherlich nicht zu den Gruppen, die da freiwillig in Richtung Probleme in den Sicherheitsbehörden sich äußern. Wenn sich in dieser Hinsicht Angehörige der Linken so äußern würden, dann würde ich es auch abhaken. Aber dass sich ein MdB der CDU und Polizist so äußert, das stößt mir dann doch auf.

Auch hat die Bundespartei die Landtagsfraktion massiv gedrängt den Ausschuss zu machen. Der Grund dürfte der sein, dass es noch Bedarf gibt und man erwartet, dass hier noch was raus kommt, was im Bundestag noch offen war und evtl neue Erkenntnisse vorliegen (auch aus dem Zschäpe-Verfahren). Man kriegt wohl keinen Ausschuss im Bundestag mehr hin.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Controller » Fr 6. Feb 2015, 04:47

Jaja...diese seriösen Untersuchungsausschüsse unserer integeren Politiker.
Es gab früher mal ne Sendung: Es darf gelacht werden

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... -ausschuss

Weil:

Mittlerweile haben die Staatsanwaltschaften in Berlin und Hannover Vorermittlungen gegen ihn eingeleitet – wegen möglicher Strafvereitelung im Fall Edathy.

Völlig rechtsstaatlich und ein so taktisch eleganter Zeitpunkt :polizei3:

Ganz großes Kino :applaus: :applaus:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Gast » Fr 6. Feb 2015, 07:22

Moin!
...ein Untersuchungsausschuss firmiert für mich halt unter seriös...
Na ja, das mag auch so wirken.

In aller Regel dient ein PUA doch lediglich dazu, dem jeweiligen politischen Gegner so lange in die Fresse zu hauen, bis der am Boden liegt.

Ein PUA hat doch nicht das Ziel, tatsächlich auf Missstände aufmerksam zu machen um diese zu verändern.

Da werden Kollegen ohne Not durch den Wolf gedreht, nur um irgendein "Fehlverhalten" festzustellen - losgelöst von vergangenen Geschehnissen und Bedingungen um ein Ereignis herum. Es interessiert niemanden, welche guten Ermittlungsansätze die Kölner Polizei bzw. das LKA in Sachen "Keupstraße" hatten...hinsichtlich der internen Streitereien der türkischen Händler. Die können sogar tatsächlich parallel stattgefunden haben - egal. Denn es ist nur wichtig, dass ein Vorwurf in Richtung "Nichtermittlung in Sachen Rechts" machbar ist.

Es ist vollkommen egal, welche Hinweise vorlagen, die eine solche Ermittlungsrichtung ausgeschlossen haben - auch wenn sie schlussendlich nicht den tatsächlichen Hintergrund aufgezeigt haben.

Und die Rolle der Dienste wird bewusst nicht so wirklich angefasst - die stecken politisch gedeckt viel zu tief in den Vorgängen drin und das darf nur oberflächlich kritisiert werden.
Ich neige ganz sicher nicht zu Verschwörungstheorien, aber die Aufklärungsbereitschaft eines PUA tendiert aus meiner Sicht gegen null.

Der Mord an unserer Kollegin wird vermutlich nicht aufgeklärt werden - ich würde es den Angehörigen allerdings sehr wünschen, dass die aktuelle verschwurbelte "Infolage" durch eine valide belegte Sachlage ersetzt wird.

Im Moment sehe ich es so, dass sie ein Opfer im Machtspiel der Politik und der Dienste bleiben wird - weil sie ersetzbar war und die Hintergründe der Tat(en) einigen Menschen weitaus mehr Probleme bereiten, wenn sie offen gelegt werden.
Ich meine das nicht pathetisch, ich schreibe das mit eine gehörigen Portion Bitterkeit und der Erkenntnis, dass das (meine!!!!) Realität ist und ich nicht erwarte, dass plötzlich das Füllhorn der Ehrlichkeit und Offenheit in der Politik ausgeschüttet wird.


Gruß :polizei4:

wolfi71
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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon wolfi71 » Mo 16. Feb 2015, 19:47

Heute wurde im UA einige Journalisten befragt, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. Der Grund ist, weil der UA noch keinen Zugang zu den Akten hat. Es gab da Aussagen über haarsträubende Äußerungen höherer Polizeiführer zu den Ermittlungspannen. Da wurde von Unfähigkeit und Dämlichkeit der Ermittler, schlechter Ausstattung und anderen Dingen geredet.

Hier mal der Bericht in der 18 Uhr Ausgabe. Die 19:30 Version war länger und beinhaltete die o.a. Aussage.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html

Hier wird von Stefan Aust bestritten, dass die Polizei auf dem rechten Auge blind war. Man geht davon aus, dass die Sicherheitsbehörden sehr wohl Bescheid wussten. Dass das nicht in Konsequenzen umgesetzt wurde, das ist wohl die große Frage.

Als Fazit ergaben sich wohl deutlich mehr Fragen wie Antworten, was zum Start nicht mal schlecht ist.

Am Freitag geht es weiter. Es werden weitere Journalisten befragt.


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