Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Kulinka » So 17. Mai 2015, 02:23

Ich finde es vor allem bemerkenswert, dass Binninger nunmehr kategorisch ausschließt, die ermordete Polizeibeamtin könne ein Zufallsopfer gewesen sein. Das stellt den Fall in ein ganz anderes Licht und widerspricht der bisher und m.W. immer noch von der Bundesanwaltschaft vertretenen Auffassung.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Eisscrat » Mo 18. Mai 2015, 13:10

Wäre interessant woher er dieses "Wissen" nun plötzlich nimmt?
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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Kulinka » Fr 22. Mai 2015, 01:38

Interessant wäre das in der Tat. Plötzlich kann ich das allerdings nicht finden, er hat ja vor einem Vierteljahr schon ähnliche Aussagen gemacht.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Eisscrat » Fr 22. Mai 2015, 13:34

Kulinka hat geschrieben:Interessant wäre das in der Tat. Plötzlich kann ich das allerdings nicht finden, er hat ja vor einem Vierteljahr schon ähnliche Aussagen gemacht.
Achso schon vor einem Viertel Jahr.
Ja dann war es ja schon gleich nach 7 und einem einem Dreiviertel Jahr nach dem Mord...

@Controler
Nein mir wäre es eben nicht gelungen.
Daher wundert es mich das ein Politiker nach Aktenstudium kategorisch ausschließt dass die Kollegin ein Zufallsopfer war sondern im Gegenteil gezielt ihr nach dem Leben getrachtet wurde was allen bisherigen Ermittlern aufgefallen ist.
Und da ich selbst weiß wie kurzfristig der Dienstplan für Bereitschaftspolizeien ist, vor allem wenn sie andere Dienststellen unterstützen müssten die Mörder schon einen gewaltigen Aufwand betrieben haben eben diese beiden Kollegen wärend einer Pause auf einem leeren Platz zu überfallen.
Aber da sich der Herr sehr sicher scheint wird er sicher bald seine Erkentnisse offenlegen.
Zuletzt geändert von Eisscrat am Fr 22. Mai 2015, 14:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Controller » Fr 22. Mai 2015, 13:58

Der NSU-Untersuchungsausschuss begann seine Arbeit am 26. Januar 2012.

Wer dann wann,
in welcher Position,
welche Akten,
in welcher Zeit lesen
und sich genug Überblick verschaffen konnte, um glauben zu können, sich eine Meinung zu bilden, die man öffentlich machen kann .....

Nun ja, dir wäre das sicher nach 1-2 Tagen gelungen :pfeif:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon wolfi71 » Fr 22. Mai 2015, 16:07

heute war wieder Sitzung im Untersuchungsausschuss des Landtags BW. In den Landesnachrichten des SWR wurde berichtet. Es wurde der ehemalige Leiter der Soko vernommen. Dabei kamen einige haarsträubende Dinge heraus.
- der Mailaccount von Michelle Kiesewetter wurde nicht ausgewertet, weil es der Soko zuviel Arbeit war, für den amerikanischen Provider ein Rechtshilfeersuchen zu stellen
- an der Spur der Wattestäbchen wurde hartnäckig festgehalten, warum konnte nicht erklärt werden

Die Mitglieder im Ausschuss waren ziemlich entsetzt über die Qualität der Arbeit. Der CDU Obmann erklärte, dass ihn die Begründungen nicht überzeugt hätten. Von ihm stammt auch die Aussage, dass es der Soko zuviel Aufwand gewesen sei.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html

Also mir kommt immer mehr der Verdacht, dass da entweder von vornherein was vertuscht werden sollte oder es waren dumme Amateure am Werk.
Zuletzt geändert von wolfi71 am Fr 22. Mai 2015, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Kulinka » Fr 22. Mai 2015, 16:53

@Eisscrat

Es gab in diesem Fall schon oft wechselnde Erkenntnis- und Aktenlagen. Warum Du jetzt glaubst, trotzdem besseren Einblick zu haben als ein polizeilich ausgebildetes Mitglied eines parlam. Untersuchungsausschusses, bzw. dessen Aussagen ins Unglaubwürdige rückst, erschließt sich mir nicht.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Brot » Fr 22. Mai 2015, 23:05

wolfi71 hat geschrieben:- der Mailaccount von Michelle Kiesewetter wurde nicht ausgewertet, weil es der Soko zuviel Arbeit war, für den amerikanischen Provider ein Rechtshilfeersuchen zu stellen
Weder im Text noch im Video kommt etwas von "zu viel Arbeit" bzgl. des Kontos vor, sondern hier ist von "rechtliche Hindernisse" die Rede. Sofern keine weitere Einzelheiten dazu vorliegen, würde ich mich bzgl. einer Bewertung hier zurückhalten.
wolfi71 hat geschrieben:- an der Spur der Wattestäbchen wurde hartnäckig festgehalten, warum konnte nicht erklärt werden
Die gefundene DNA war DER Hinweis, auf den man in der Folge sein Augenmerk gelegt hat. Leider hat man dadurch andere Hinweise vernachlässigt (was der damalige Soko-Leiter bedauert), schließlich ist eine DNA-Spur eindeutig zuordenbar. Auf die Soko stieg zudem der Druck, nachdem der Person mit dieser DNA im Ausland mehrere Straftaten zugeordnet werden konnten und nun alle erwarteten, dass in Deutschland der Durchbruch um das "Phantom" gelingt. Dies gelang in gewisser Weise auch, indem herausgefunden wurde, dass die Wattestäbchen kontaminiert waren.

Den damaligen Ermittlern jetzt Faulheit oder ähnliches vorzuwerfen halte ich für sehr frech und falsch. Hinterher lässt es sich immer leichter reden.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Kulinka » Sa 23. Mai 2015, 01:57

Den Ermittlern Faulheit zu unterstellen liegt mir fern. Es ist natürlich leicht, hinterher zu wissen, warum man sich auf eine Theorie nicht hätte versteifen dürfen.

Animositäten sind trotzdem fehl am Platz. Aus den damaligen Ermittlungsfehlern kann man heute noch lernen, man muss sie benennen und analysieren dürfen. Und man darf schon fragen, warum zum Beispiel ein privater Mail-Account eines Mordopfers nicht ausgewertet wurde.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Fritz4081 » Sa 23. Mai 2015, 08:15

Moin Brot,

was bei dem Tatkomples Friktionen etc waren geschenkt. Nur bei den Details stellt sich doch die eine oder andere Frage. Z.b. sind für mich weder das Gutachten zu den in der thüringer Garage sichergestellten USBV noch der Umgang mit den DNA-Proben nachvollziehbar.
Weil ich in beiden Punkten weiß das solche Dinge eigentlich sehr sorgfältig gehandhabt werden und die damit betrauten Personen eigentlich nicht "die Hose mit der Kneifzange zumachen".
Allein das in den Medien mal angeführte Kostenargument gegen Blindproben bei DNA ist ein Unding.

Gruß

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon wolfi71 » Di 9. Jun 2015, 20:00

Der Ku-Klux-Klan-Polizist hat nicht gerade überzeugt mit seinen Aussagen.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 99ba3.html

Beim plötzlichen Tod einer Zeugin kann ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 6b190.html

Dafür gab es, ohne erkennbaren Zusammenhang zum Fall Kiesewetter, einen Fall von einem Polizisten, der rechtsextreme SMS verschickt hat, ohne große Konsequenzen
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Fritz4081 » Di 9. Jun 2015, 20:33

Wo man eigentlich geeignete Methoden auffährt um ggf. eine Beteiligung oder einen Tatmittelkontakt ausschließen zu können:

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/T ... 214876.php


Ausschlussmöglichkeiten gibts neben einem isotopenchemischen Fingerprint u.a. noch durch zeitnahe Schleimhautabstriche bei Verdächtigen....

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ehemaliger Landespolizeipräsident sagt vor dem UA aus

Beitragvon wolfi71 » Fr 12. Jun 2015, 17:54

der ehemalige Landespolizeipräsident und jetzige Amtsleiter im Integrationsministerium sagte heute beim UA aus. Er meint und hofft, dass innerhalb der Polizei kein struktureller Rassismus vorliege. Das wäre furchtbar, wie er ausführte. Überrascht war er, dass auf Nachfrage wegen der beiden Ku-Klux-Klan-Fälle 25 rechtsextremistische Vorkommnisse gemeldet wurden.

Weiter sagte er zu den Vorfällen und den Handlungen aus, die vom IM aus veranlasst wurden. Die sehr schwache disziplinare Ahndung war unklar und konnte vom IM nicht aufgeklärt werden.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html

In der kommenden Woche sollen alle mit den Disziplinarverfahren betrauten Personen vorgeladen werden. Einer der Beamten war nämlich bei der Beginn des Diszis noch Beamter auf Probe und hätte problemlos entlassen werden können.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon Old Bill » Sa 13. Jun 2015, 16:09

Gibt es eigentlich noch diskussionsbedarf oder verkommt der Thread jetzt zu einer Verkettung von Links?
Nachrichten kann doch jeder selbst lesen?!?
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Re: Mord an Michelle Kiesewetter evtl. aufgeklärt..

Beitragvon wolfi71 » So 14. Jun 2015, 21:04

Es kommen immer wieder Diskussionen auf. Siehe am Anfang dieser Seite. Sollte es dich stören, kannst natürlich auch zumachen.

In der NSU-Sache kommen jetzt wohl erstmals Vermutungen auf, dass ein V-Mann des Verfassungsschutzes NRW unmittelbar an dem Bombenanschlag in Köln beteiligt war. Das wäre eine neue Dimension.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/v ... 38739.html


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