Polizeiübergriff in Bremen

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wilko
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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon wilko » Di 23. Jul 2013, 12:16

Timmey! hat geschrieben:Obwohl höchstrichterlich festgestellt, halten sie weiterhin an ihren Zweifeln fest.
Im Artikel steht:
Die Familie erstattete Anzeige, stimmte am Ende aber dem Vorschlag des Richters zu, das Verfahren einzustellen.
Dürfen bei einer Einstellung des Verfahrens keine Zweifel mehr bleiben? Und was heisst höchstrichterlich bei Dir? Ich würde das Adjektiv eher verwenden bei Entscheidungen von Gerichten höherer Instanz.
Timmey! hat geschrieben:Man sieht das sehr schön in meinem Freundeskreis.
Sie lesen/sehen die Nachrichten, denken erstmal "Oha, die Polizei ist ja soo böse". Quatscht man jetzt mal mit den Leuten und erklärt ihnen die polizeiliche Sicht, können sie sehr viel nachvollziehen und sehen das ganze deutlich neutraler.

Von daher, nach solchen Einsätzen gerne die Maßnahmen erläutern und sich damit abfinden, dass man einige Leute nicht überzeugen kann.
Es dürfte schon einen Unterschied machen, ob Du Deine Sicht einem Beobachter oder einem Betroffenen schilderst.

Timmey!
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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon Timmey! » Di 23. Jul 2013, 12:49

wilko hat geschrieben:Es dürfte schon einen Unterschied machen, ob Du Deine Sicht einem Beobachter oder einem Betroffenen schilderst.
Mag sein, nur meiner eigenen Erfahrung nach sind meistens die "Betroffenden" selber Täter und krakeelen im Nachhinein am lautesten.
Führt aber denke ich zu weit vom Thema ab.
Und ich bin damit zufrieden, wenn ich weiterhin Beobachtern die Sicht der Polizei nahelegen und erläutern kann und finde mich damit ab, dass ich manche nicht überzeugen kann.

"Wendt: Die Staatsanwälte entscheiden nicht alleine, es gibt Gerichte und mehrere Instanzen. Und was machen wir dann mit einem solchen Fall, der durch mehrere Instanzen geprüft und schließlich eingestellt wurde? In der Öffentlichkeit heißt es dennoch: rechtswidrige brutale Polizeigewalt. So kann man mit justiziablen Entscheidungen nicht umgehen. Die muss man akzeptieren. "
Bezog mich auf den Absatz, habs aber mal geändert.

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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon Brathühnchen » Di 23. Jul 2013, 22:07

bio123 hat geschrieben:Evtl. sollte man Herrn Eders Aussagen mal hinsichtlich einer üblen Nachrede / Verleumdung strafrechtlich prüfen.
Die Betroffenen werden sich zwei mal überlegen den Einsatz nochmals darlegen zu müssen ;-)
----------------
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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mi 24. Jul 2013, 09:14

Überflüssiger Kommentar.
:lah:

Gast

Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon Gast » Mo 19. Aug 2013, 23:34

Mal ein kleines Update:
dpa hat geschrieben:Polizeieinsatz in Bremer Disco: Bisher keine Aussage des Opfers

14.08.2013, 17:18 Uhr | dpa

Auch mehrere Wochen nach einem umstrittenen Polizeieinsatz in einer Bremer Disco fehlt noch die Aussage eines 28-Jährigen, der dort von einem Polizist geschlagen und getreten wurde. Deshalb gebe es auch noch keine Ermittlungsergebnisse, sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Mittwoch in der Innendeputation der Bremer Bürgerschaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Einsatz am 23. Juni gegen einen Beamten, der den Mann schlug und trat, während dieser von mehreren Polizisten zu Boden gebracht wurde. Der 28-Jährige sollte in Gewahrsam genommen werden, weil er sich einem Platzverweis widersetzt hatte. Nach Angaben von Polizeipräsident Lutz Müller war zu dem Zeitpunkt unklar, ob der Mann bewaffnet war.

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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon PKBremen » Di 20. Aug 2013, 18:07

Noch ein kleiner Zusatz aus dem Weserkurier:

"Als der 28-Jährige am frühen Morgen des 23. Juni festgenommen werden sollte, hatte ein Polizist den Mann, der von anderen Beamten zu Boden gerungen worden war, mit Fußtritten und einem Schlagstock traktiert. Eine Überwachungskamera der Diskothek hatte das Geschehen aufgezeichnet. Als die Aufnahmen öffentlich wurden, sorgte das für bundesweite Aufmerksamkeit. Die Polizei hatte daraufhin selbst Anzeige wegen des Verdachts auf Körperverletzung im Amt gestellt. Gegen einen der Beamten ermittelt die Staatsanwaltschaft inzwischen gezielt. Mäurer hatte in der Deputationssitzung betont, man brauche die Aussage des Opfers, um zu klären, wer im weiteren Verfahren als Zeuge und wer als Beschuldigter behandelt werden müsse. Auch die Staatsanwaltschaft erklärte nun, sie sei bestrebt, den Mann zu vernehmen. Als Zeuge wäre er dazu auch verpflichtet. Allerdings sei der Mann nicht nur Geschädigter, sondern zugleich auch Beschuldigter in einem Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Als solcher hat er das Recht, die Aussage zu verweigern.

Im konkreten Fall werde man die beiden unterschiedlichen Komplexe kaum voneinander trennen können, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Frank Passade, auf Nachfrage. Der 28-Jährige laufe also Gefahr, sich mit einer Aussage selbst zu belasten. Ob es zu einer Aussage kommt, sei derzeit noch unklar, sagte Passade. Er gehe davon aus, dass sich der Mann mit seinen Anwälten beraten werde. Erst nachdem es eine definitive Entscheidung darüber gebe, werde die Staatsanwaltschaft abwägen, wie sie gegebenenfalls ohne die Aussage weiterermittelt."
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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon hellbert » Di 20. Aug 2013, 19:10

PKBremen hat geschrieben: Allerdings sei der Mann nicht nur Geschädigter, sondern zugleich auch Beschuldigter in einem Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Als solcher hat er das Recht, die Aussage zu verweigern.
Man hätte auch mal drauf hinweisen können, dass es den Polizeibeamten genauso geht und dass die schon ausgesagt haben (ich gehe einfach mal davon aus).
Wieder eine gute Chance versäumt, solche Geschenisse mal auf einem anderen Licht zu zeigen.

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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon PKBremen » Di 20. Aug 2013, 20:27

hellbert hat geschrieben:
PKBremen hat geschrieben: Allerdings sei der Mann nicht nur Geschädigter, sondern zugleich auch Beschuldigter in einem Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Als solcher hat er das Recht, die Aussage zu verweigern.
Man hätte auch mal drauf hinweisen können, dass es den Polizeibeamten genauso geht und dass die schon ausgesagt haben (ich gehe einfach mal davon aus).
Wieder eine gute Chance versäumt, solche Geschenisse mal auf einem anderen Licht zu zeigen.

FALSCH!

Die Polizeibeamten durften noch nicht aussagen...man will auf die Aussage des "Geschädigten" warten..so kann man ein Verfahren auch unnötig in die Länge ziehen...
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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon Gast » Di 20. Aug 2013, 22:52

Sooo lange läuft das Verfahren doch noch gar nicht. Zumindest von einem Beamten liegt schon eine Äußerung vor, nämlich die Strafanzeige wegen § 113 StGB. Da macht es in meinen Augen schon Sinn, als zweite Aussage die Gegenseite zu hören und dann den Rest. Mal sehen, ob der Herr Familienvater überhaupt aussagt. Mich würde auch mal interessieren ob und welche Konsequenzen es für das Gleis 9 wegen den Vertuschungsvorwürfen gibt. Da redet irgendwie keiner mehr von.

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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon hellbert » Mi 21. Aug 2013, 00:22

PKBremen hat geschrieben:Die Polizeibeamten durften noch nicht aussagen...
Wäre das erste mal dass ich höre: "nein, ihr dürft bzw. müsst noch keinen Bericht schreiben. Wir warten auf die Aussage des "Geschädigten".

Und dass man in einem Bericht Grund, Art und Umfang von Zwangshandlungen nicht darstellt wäre mir auch neu.

Aber vielleicht stellt das diese ominöse Selbstanzeige ja mal in ein anderes Licht. Bin mir nicht sicher ob ich verstanden habe, was es damit auf sich hat.

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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon PKBremen » Mi 21. Aug 2013, 20:35

Ja...man will auf die Aussage des GS warten. Dann erst werden die Beamten vorgeladen..

Und natürlich wurden detaillierte Einsatzberichte in der entsprechenden Nacht gefertigt...
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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon Old Bill » Mi 22. Okt 2014, 15:13

Lone Soldier, bitte nochmal deinen Link hier posten.

Danke!
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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon Peppermintpete » Mi 22. Okt 2014, 17:25

Ein erfreulich neutraler Artikel, die die rechtliche Seite schön darstellt.

Bin mal Gespannt, ob das jetzt noch für die Bild interessant ist...
:keks:

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Re: Polizeiübergriff in Bremen

Beitragvon springer » Mi 22. Okt 2014, 19:13



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