Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

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coco_loco
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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon coco_loco » Sa 1. Nov 2014, 14:26

Wild-Ferkel hat geschrieben:Im Gegensatz zum Gespräch bei Domian fand ich den Artikel in der Süddeutschen sehr gut. Ich empfinde es auch nicht als "Tränen verdrücken".
Wie soll sich die Polizei denn nun darstellen? Als harte, obercoole Eingreiftruppe oder als "auch nur ein Mensch"?
Das eine hat meiner Meinung nach mit dem anderen nichts zu tun. Wer Kummer oder Probleme mit der Verarbeitung hat, kann und soll sich Hilfe suchen. Aber, und das wahrscheinlich ohne Rücksprache mit dem Dez. ÖA, an irgendwelche Boulevardzeitungen wie den Kölner Express oder die BILD heranzutreten und rumzunölen, finde ich unprofessionell. Das hat auch nichts mit "Mensch sein" zu tun. Ich habe auch schon Dinge erlebt, die belastend waren, trotzdem stand bisher nirgends "Polizistin coco_loco berichtet über die Missstände". Das würde ich nicht tun, es wirft ein schlechtes Bild auf die Polizei.
"Every fairy tale needs a good old-fashioned villain" - Moriarty.

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Wild-Ferkel
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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon Wild-Ferkel » Sa 1. Nov 2014, 14:45

Was den Artikel in der Süddeutschen betrifft, so schien das Interview zumindest mit der Polizeipräsidentin abgesprochen gewesen zu sein (und nur auf diesen Artikel in dieser Zeitung bezog ich mich):
Sebastian Hillebrand bestellt eine Cola und setzt sich in einen kleinen Nebenraum; die Polizeipräsidentin hat sich das so gewünscht, weil die Kantine ja ein quasi öffentlicher Raum ist im Polizeipräsidium. Es war vielleicht ein kleiner Hinweis, dass Gespräche mit Journalisten nicht unbedingt ganz oben auf dem Wunschzettel der Führung stehen, vor allem, wenn es um ein heikles Thema geht, die Hooligan-Krawalle vom vergangenen Sonntag in Köln.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/poli ... -1.2198698
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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon Harkov » Sa 1. Nov 2014, 14:49

Wild-Ferkel hat geschrieben:Im Gegensatz zum Gespräch bei Domian fand ich den Artikel in der Süddeutschen sehr gut. Ich empfinde es auch nicht als "Tränen verdrücken".
Wie soll sich die Polizei denn nun darstellen? Als harte, obercoole Eingreiftruppe oder als "auch nur ein Mensch"?
Weder noch ! Denn obwohl du nur sie benennst, gibt es ja mehr als diese zwei Extrema.





Ich möchte noch kurz anmerken, dass der 19-jährige Anwärter sein Verhalten in ein paar Jahren wohl anders beurteilen wird.

Ich möchte gar nicht ausschließen, dass der junge Mann wirklich überfordert war und dann diesen (objektiv) falschen Entschluss, der Hinwendung an die Presse getätigt hat. Er wird aus dieser Aktion aber mit Sicherheit einiges lernen.

LG Harkov

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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon Controller » Sa 1. Nov 2014, 17:46

"Das war eine neue Dimension der Aggression.
Das stellt alles bisherige in den Schatten.
Der Satz offenbart gewaltige Wissens Lücken :polizei4:

und disqualifiziert den Sprecher.
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon tyrant » Sa 1. Nov 2014, 20:13

BZ Newsticker:

"Die für den 15. November erwartete Demonstration von Hooligans gegen Salafisten findet offenbar doch nicht statt. “Der vermeintliche Anmelder aus NRW hat versichert, nichts mit der Versammlung zu tun zu haben, somit gibt es keinen Anmelder”, teilt soeben Polizeisprecher Stefan Redlich mit."
Ich bin KEIN PVB!

An allem Unrecht, das geschieht,
ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der,
der es nicht verhindert.

(Erich Kästner)

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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon zulu » So 2. Nov 2014, 00:16

@Wild-Ferkel

Wenn mich ein Einsatz derart belastet, gehe ich zu meinem Gruppenführer/Zugführer/Dienstgruppenleiter oder vergleichbaren Kollegen. Nicht zur Süddeutschen (BILD, Express...). Das ist einfach nicht die Art wie man sowas löst.

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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon Wild-Ferkel » So 2. Nov 2014, 10:29

Der Reigen der Anmeldungen und Absagen geht weiter. Nun soll's nach Hannover gehen.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... ns144.html

Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass (wahrscheinlich) die Antifa auf gefakten Facebook-Seiten versucht, doch noch einige Hooligans für den 09. November vor den Reichstag nach Berlin zu locken.
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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon Eisscrat » So 2. Nov 2014, 10:56

zulu hat geschrieben:@Wild-Ferkel

Wenn mich ein Einsatz derart belastet, gehe ich zu meinem Gruppenführer/Zugführer/Dienstgruppenleiter oder vergleichbaren Kollegen. Nicht zur Süddeutschen (BILD, Express...). Das ist einfach nicht die Art wie man sowas löst.
Es gab in der Vergangenheit immer wieder Einsätze die äußerst belastend waren oder wo die Kollegen quasi verheizt wurden wie am Rostocker Hafen bei G8. Da wird dann immer "nachbereitet" und sich beim nächsthöheren beschwert das es so nicht gehen kann. Und wirklich geändert hat sich nichts.
Dann muss man halt mal andere Wege gehen und mal öffentlich machen was uns bei solchen Veranstaltungen eigentlich entgegenschlägt. Wenn man das geordnet bei einer halbwegs (süddeutsche :pfeif: ) kompetenten Zeitschrift macht spricht dem ja nichts entgegen. Der normale Bürger kann sich meist kein Bild davon machen was die Polizei eigentlich für Probleme hat.
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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon _ » So 2. Nov 2014, 11:17

Eisscrat hat geschrieben:Da wird dann immer "nachbereitet" und sich beim nächsthöheren beschwert das es so nicht gehen kann. Und wirklich geändert hat sich nichts.
Dann muss man halt mal andere Wege gehen und mal öffentlich machen was uns bei solchen Veranstaltungen eigentlich entgegenschlägt. Wenn man das geordnet bei einer halbwegs (süddeutsche :pfeif: ) kompetenten Zeitschrift macht spricht dem ja nichts entgegen.
Doch, dein Beamtenrecht lässt dies nur in Ausnahmefällen zu.

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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon Eisscrat » So 2. Nov 2014, 14:13

_ hat geschrieben:
Eisscrat hat geschrieben:Da wird dann immer "nachbereitet" und sich beim nächsthöheren beschwert das es so nicht gehen kann. Und wirklich geändert hat sich nichts.
Dann muss man halt mal andere Wege gehen und mal öffentlich machen was uns bei solchen Veranstaltungen eigentlich entgegenschlägt. Wenn man das geordnet bei einer halbwegs (süddeutsche :pfeif: ) kompetenten Zeitschrift macht spricht dem ja nichts entgegen.
Doch, dein Beamtenrecht lässt dies nur in Ausnahmefällen zu.
Deshlab ja "geordnet".
Anscheinend ist das ja in diesem Fall vom Dienstherrn genemigt.
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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon ritterlein61 » Mo 3. Nov 2014, 09:26

Nun soll die Demo angeblich in Hannover angemeldet worden sein.
Handelt es sich hier ev. um eine Verwirrungstaktik? :polizei13:

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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon Apollo » Mo 3. Nov 2014, 09:48

Traurig an der ganzen Sache ist, daß nun niemand mehr über die spricht, die sich ganz offen für die Abschaffung der FDGO einsetzen; die Salafisten.

Ich hab es schon vor ein paar Jahren hier im Forum geschrieben. Lässt man dieses Klientel schalten und walten wie es will bilden sich aus der Bevölkerung ungewünschte radikale Gruppierungen die nun das Recht selbst in die Hand nehmen wollen....

Eine gefährliche Entwicklung. Hätte die Politik von Anfang an härter gegen militante Salafisten durchgegriffen müssten wir uns jetzt nicht mit HoGeSa rumschlagen......
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In Xanadu schuf Kubla Khan
Ein prunkvolles Vergnügungsschloss.
Wo Alph, der heil´ge Strom, durchfloss,
die tiefen Höhlen, unendlich groß,
hinab zum dunklen Ozean.


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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon zulu » Mo 3. Nov 2014, 10:36

Gefördert durch beinahe tägliche Berichte über die Fanatiker vom IS wären diese Rechten auch irgendwann auf den Zug der Islamfeindlichkeit aufgesprungen. Mit oder ohne Salafistenszene in Deutschland. Muslime gibt es so oder so hier.
Wie hätte der Staat "härter durchgreifen" sollen? Man hört desöfteren "Salafisten einfach abschieben". Ein Großteil besitzt einen deutschen Pass. Klappt natürlich bestens und wäre in Deutschland auch gern gesehen, jemandem aufgrund religiöser Gesinnung die Staatsangehörigkeit zu entziehen.

Ich würde den ganzen Haufen in den Jihad ausreisen lassen. Die, die am Ende überlebt haben, direkt bei der Einreise verhaften oder die Einreise verweigern. Dann hat man immerhin mehr zu sagen als "Die leben den Islam radikal aus".

Im gesamten ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Das wir bisher keinen Anschlag verkraften mussten, war reine Glückssache. Irgendwann verlässt uns das Glück, da bin ich fest überzeugt. Das ganze Geplänkel mit der Salafistenszene hier wird daran auch nichts ändern.

Politisch ist Windeldeutschland überhaupt nicht gewillt, entschieden und effektiv gegen das Problem vorzugehen. Eine Hand voll Fallschirmjäger und ein Container voller Waffen wird es schon richten. Unter der Hand aber regelmäßig deutsche Geiseln für unmengen Geld freikaufen. Unsere Regierung hat den IS oder IS /Al Qaida nahe Gruppen schon weitaus mehr unterstützt als die Peshmerga.

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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon tyrant » Mo 3. Nov 2014, 12:23

Ich würde den ganzen Haufen in den Jihad ausreisen lassen. Die, die am Ende überlebt haben, direkt bei der Einreise verhaften oder die Einreise verweigern. Dann hat man immerhin mehr zu sagen als "Die leben den Islam radikal aus".
Damit wird jetzt wohl angefangen.
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der es nicht verhindert.

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Re: Ausschreitungen in Köln; "Hooligans gegen Salafisten"

Beitragvon Gast » Mo 3. Nov 2014, 13:11

Moin!

Endlich ist Stammtischzeit.

:polizei10:

Gruß :polizei4:


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