Wohnungseinbrüche-Bundesinnenminister will Wachpolizei
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Wohnungseinbrüche-Bundesinnenminister will Wachpolizei
im aktuellen Spiegel (Titel Heimsuchung) kommt ein Bericht über die Wohnungseinbrüche.
Auch wird hier nach Landkreisen und Bundesländern aufgeschlüsselt. Dabei kommen einige Bundesländer gar nicht gut weg. Da gibt es wohl u.a. organisatorische Defizite. Es scheint manchmal Zufall zu sein, dass da ganze Banden ausgehoben werden und nicht nur "Einzeltäter" gefasst werden, manchmal wohl auch nicht.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/e ... 92820.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/w ... 93316.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/e ... 93071.html
Auch wird hier nach Landkreisen und Bundesländern aufgeschlüsselt. Dabei kommen einige Bundesländer gar nicht gut weg. Da gibt es wohl u.a. organisatorische Defizite. Es scheint manchmal Zufall zu sein, dass da ganze Banden ausgehoben werden und nicht nur "Einzeltäter" gefasst werden, manchmal wohl auch nicht.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/e ... 92820.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/w ... 93316.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/e ... 93071.html
Re: Wohnungseinbrüche
NRW ist eines der Hauptziele. Das war immer schon so.
Ich erinnere mich an entsprechende Problem bereits in den 80ern.
Seit der Öffnung Europas steigen die Zahlen rapide an.
In der Regel sind es überörtliche Tätergruppen, die sehr häufig auch bei uns Wohnsitze genommen haben. Die damit verbundenen Probleme sind vielfältig ( Identitätsvielfalt, Scheinhalter, Scheinadressen etc.
Hatte die Polizei NRW bis zur letzten Neuorganisation keine Konzepte, war es danach eine durch Dezentralisierung ( Zersplitterung der Kräfte, enorme Schwächung bis Abschaffung der örtlichen Dienststellen) und Einsparungen verursachte Schwäche. Operativ ist im Alltag den Einbrechern nur durch kontinuierliche Präsenz und Kontrollmaßnahmen zu begegnen. Wenn allerdings in 100000 Einwohnerstädten mitunter nur zwei Streifenteams unterwegs sind, spricht das Bände. Medienwirksame Großaktionen bringen viele Polizisten in Aktion, die Ergebnisse sind bescheiden, m.E. von daher unverhältnismäßig.
Der aufwändige gezielte Einsatz bzw. Ermitlungen gegen Verdächtige scheitert an der Vielzahl der Tatverdächtigen und Taten.
Gleichwohl haben die Täter nur wenig zu befürchten, wir scheitern ja schon an dem ähnlich funktionierenden gewerbsmäßigen Ladendiebstahl.
Die furchtbare Bürokratie, die wenig flexible Justiz und eine kaum vorhandene soziale Kontrolle in Ballungsgebieten tragen dazu bei.
Ein Thema, zu dem man Bücher schreiben kann.
Das ist alles eine Folge einer verfehlten Sicherheitspolitik.
Da müssen sich eine ganze Menge Politiker und Polizeiführer richtig schämen.
Allerdings hat alles zwei Seiten. Sicherheit kostet.
Und wir bezahlen schon ziemlich viel Steuern.
Ich erinnere mich an entsprechende Problem bereits in den 80ern.
Seit der Öffnung Europas steigen die Zahlen rapide an.
In der Regel sind es überörtliche Tätergruppen, die sehr häufig auch bei uns Wohnsitze genommen haben. Die damit verbundenen Probleme sind vielfältig ( Identitätsvielfalt, Scheinhalter, Scheinadressen etc.
Hatte die Polizei NRW bis zur letzten Neuorganisation keine Konzepte, war es danach eine durch Dezentralisierung ( Zersplitterung der Kräfte, enorme Schwächung bis Abschaffung der örtlichen Dienststellen) und Einsparungen verursachte Schwäche. Operativ ist im Alltag den Einbrechern nur durch kontinuierliche Präsenz und Kontrollmaßnahmen zu begegnen. Wenn allerdings in 100000 Einwohnerstädten mitunter nur zwei Streifenteams unterwegs sind, spricht das Bände. Medienwirksame Großaktionen bringen viele Polizisten in Aktion, die Ergebnisse sind bescheiden, m.E. von daher unverhältnismäßig.
Der aufwändige gezielte Einsatz bzw. Ermitlungen gegen Verdächtige scheitert an der Vielzahl der Tatverdächtigen und Taten.
Gleichwohl haben die Täter nur wenig zu befürchten, wir scheitern ja schon an dem ähnlich funktionierenden gewerbsmäßigen Ladendiebstahl.
Die furchtbare Bürokratie, die wenig flexible Justiz und eine kaum vorhandene soziale Kontrolle in Ballungsgebieten tragen dazu bei.
Ein Thema, zu dem man Bücher schreiben kann.
Das ist alles eine Folge einer verfehlten Sicherheitspolitik.
Da müssen sich eine ganze Menge Politiker und Polizeiführer richtig schämen.
Allerdings hat alles zwei Seiten. Sicherheit kostet.
Und wir bezahlen schon ziemlich viel Steuern.
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Re: Wohnungseinbrüche
Sicher ein Thema mit vielfältigen Ursachen. Was mich beim Blick auf die Karte mal wieder verwundert, ist die relativ geringe Zahl in Bayern, auch in Großstädten. Die niedrigste Zahl aus dem LK Freyung. Direkt an der Grenze zu CZE gelegen. Und die riesenhafte Polizeipräsenz gibt es da auch nicht, soweit ich weiß. Seltsam, seltsam.
Re: Wohnungseinbrüche
Wenn man sich Freyung anschaut, scheint das dort extrem ländlich zu sein.
Da ist das Angebot im Ruhrgebiet oder auch Rheinland deutlich reichlicher.
Außerdem ist Freyung auch an der Grenze zu Österreich bei Passau und da war eben 2015 sehr große Teile der Bundespolizei, während in NRW die Dienststellen fast schon verwaist sind, so dass man ohne Probleme nach Holland kommt.
Man kann die Karte auch so lesen: Da wo viel Bundespolizei ist, sind wenige Einbrüche.
Und da hat NRW eben die höchste Dichte (also Polizisten/Fläche) aller Flächenländer - deutlich vor Bayern:
Bayern: 0,42 Beschäftigte/km^2
NRW: 1,47 Beschäftigte/km^2
Daher glauben ich eben, dass das entscheidene eben die Bundespolizei mit ihren Grenzkontrollen ist.
Den fast ausschließlich schwarzen Bundesinnenministern war aber schon immer eine große Präsenz der Bundespolizei im roten NRW egal.
Da ist das Angebot im Ruhrgebiet oder auch Rheinland deutlich reichlicher.
Außerdem ist Freyung auch an der Grenze zu Österreich bei Passau und da war eben 2015 sehr große Teile der Bundespolizei, während in NRW die Dienststellen fast schon verwaist sind, so dass man ohne Probleme nach Holland kommt.
Man kann die Karte auch so lesen: Da wo viel Bundespolizei ist, sind wenige Einbrüche.
Ja, nur ist es doch bei Einbrecherbekämpfung nicht so relevant, wie viele Polizisten man pro Einwohner hat, sondern wie viele Polizisten man pro Fläche hat, weil gut die "Flächen mit Polizisten abgedeckt werden muss", oder?1957 hat geschrieben: Wenn allerdings in 100000 Einwohnerstädten mitunter nur zwei Streifenteams unterwegs sind, spricht das Bände.
Und da hat NRW eben die höchste Dichte (also Polizisten/Fläche) aller Flächenländer - deutlich vor Bayern:
Bayern: 0,42 Beschäftigte/km^2
NRW: 1,47 Beschäftigte/km^2
Daher glauben ich eben, dass das entscheidene eben die Bundespolizei mit ihren Grenzkontrollen ist.
Den fast ausschließlich schwarzen Bundesinnenministern war aber schon immer eine große Präsenz der Bundespolizei im roten NRW egal.
Zuletzt geändert von al-lex am So 22. Mai 2016, 13:38, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wohnungseinbrüche
Trugschluss, leider. Die Grenze nach Tschechien ist/war ziemlich verwaist, grade weil sich alles auf AUT konzentriert.
Re: Wohnungseinbrüche
Ja aber die werden ja die Straßen abgefahren sein , um Schleuser zu finden und von Passau führen eben sehr viele Routen nach Freyung, weil es eine der nächsten größeren Städte ist.RafaelGomez hat geschrieben:Trugschluss, leider. Die Grenze nach Tschechien ist/war ziemlich verwaist, grade weil sich alles auf AUT konzentriert.
Selbst wenn die Bundespolizei da nicht tatsächlich gefahren ist, wäre es mir zu riskant da was zu versuchen, weil die Bundespolizei eben sehr nahe ist und wieso sollten man da was riskieren....
Re: Wohnungseinbrüche
Die Flächenrelation passt nicht.
Wichtiger ist doch, wieviele Kollegen können im Einbrecherthema tätig werden.
Wenn in einer Stadt mit 100 000 einwohnern 2 Einsatzteams für das alltägliche Einsatzgeschäft zur Verfügung stehen, dann ist klar, dass deren Möglichkeit zur Kontrolle verdächtiger Fahrzeuge und Personen gegen Null tendiert.
Gerade die Mitte NRW ist nahezu durchgehend urban, in der Ausdehnung etwa wie L.A.
Mit den Grenzen hat das womöglich weniger zu tun, zumal viele der Verdächtigen auch in NRW wohnen. Was die erbeuten, wird auch hier zu Geld gemacht.
Wichtiger ist doch, wieviele Kollegen können im Einbrecherthema tätig werden.
Wenn in einer Stadt mit 100 000 einwohnern 2 Einsatzteams für das alltägliche Einsatzgeschäft zur Verfügung stehen, dann ist klar, dass deren Möglichkeit zur Kontrolle verdächtiger Fahrzeuge und Personen gegen Null tendiert.
Gerade die Mitte NRW ist nahezu durchgehend urban, in der Ausdehnung etwa wie L.A.
Mit den Grenzen hat das womöglich weniger zu tun, zumal viele der Verdächtigen auch in NRW wohnen. Was die erbeuten, wird auch hier zu Geld gemacht.
Re: Wohnungseinbrüche
Auch wenn ich mich von Berufswegen häufiger mit diesem Thema beschäftige schocken mich diese Disparitäten doch erheblich.
Was können die Bayern besser als wir hier in Niedersachsen zB.... liegt es an der Polizei, der Justiz oder ist es doch Geografie oder Besiedelungsstruktur?
Ich hoffe diese Karte wird mal dem ein oder anderen Innenminister aufs Brot geschmiert.
Was können die Bayern besser als wir hier in Niedersachsen zB.... liegt es an der Polizei, der Justiz oder ist es doch Geografie oder Besiedelungsstruktur?
Ich hoffe diese Karte wird mal dem ein oder anderen Innenminister aufs Brot geschmiert.
Re: Wohnungseinbrüche
Moin,
eine Ursache (bei uns) könnte sein, dass selbst auf frischer Tat festgenommene Besch., nach BSD Wohnung mit dutzenden Einträgen zu ähnlich gelagerten Delikten, zwar regelmäßig eingeliefert werden, ebenso regelmäßig vom Richter wieder entlassen werden. Bis die bei uns mal einwandern, können die in der Regel dutzende Male anfallen (und das sind nur die zuordnenbaren Taten). Und selbst wenn die ein paar Monate einwandern, schreckt die das kaum ab. Das dient dann eher noch Schulungszwecken.
Solange Teile der dt. Strafgerichtsbarkeit weiterhin ihre Linie fahren, wird sich nichts ändern. Der größte Teil der Beschuldigten über fast die gesamte Breite des StGB sieht Deutschland als Schlaraffenland. Wo andernorts den Leuten die Pfoten abgehackt werden, sie jahrelang einfahren oder abgeschoben werden, regiert bei uns die justitiable Schwäche.
Einschränkend muss ich sagen, dass ich nur ein Streifenhörnchen bin und mir da sicher der globale Einblick in die Hintergründe fehlt. Wird schon alles richtig sein.
Gruß
eine Ursache (bei uns) könnte sein, dass selbst auf frischer Tat festgenommene Besch., nach BSD Wohnung mit dutzenden Einträgen zu ähnlich gelagerten Delikten, zwar regelmäßig eingeliefert werden, ebenso regelmäßig vom Richter wieder entlassen werden. Bis die bei uns mal einwandern, können die in der Regel dutzende Male anfallen (und das sind nur die zuordnenbaren Taten). Und selbst wenn die ein paar Monate einwandern, schreckt die das kaum ab. Das dient dann eher noch Schulungszwecken.
Solange Teile der dt. Strafgerichtsbarkeit weiterhin ihre Linie fahren, wird sich nichts ändern. Der größte Teil der Beschuldigten über fast die gesamte Breite des StGB sieht Deutschland als Schlaraffenland. Wo andernorts den Leuten die Pfoten abgehackt werden, sie jahrelang einfahren oder abgeschoben werden, regiert bei uns die justitiable Schwäche.
Einschränkend muss ich sagen, dass ich nur ein Streifenhörnchen bin und mir da sicher der globale Einblick in die Hintergründe fehlt. Wird schon alles richtig sein.
Gruß
“No, I don’t wonder Marty. The world needs bad men. We keep the other bad men from the door.”
(true detective)
(true detective)
Re: Wohnungseinbrüche
http://www.radiobremen.de/nachrichten/g ... ng100.html
Waren zwar keine Einbrecher, aber das Grundproblem dürfte auch denen zu Gute kommen.
Waren zwar keine Einbrecher, aber das Grundproblem dürfte auch denen zu Gute kommen.
Re: Wohnungseinbrüche
es ist ja nicht nur Bayern, in BW sanken die Zahlen 2015 gegenüber 2014 deutlich. Scheinbar ist es so, dass Konzepte und Ideen gefragt sind. U.a. wird eine Prognosesoftware eingesetzt, die die Wahrscheinlichkeit voraussagt und so den Einsatz von Streifen etc verbessert.
In den ländlichen Gegenden in Bayern und BW ist die Polizeipräsenz auch ziemlich gering. Das allein ist es nicht. Sicherlich spielen Infrastruktur und vor allem der Einsatz übergreifender Ermittlungsgruppen eine Rolle. Allerdings ist dort die Anfahrt einer Streife meist nicht länger wie 15km, meist (in Bayern sieht das mitunter anders aus).
In den ländlichen Gegenden in Bayern und BW ist die Polizeipräsenz auch ziemlich gering. Das allein ist es nicht. Sicherlich spielen Infrastruktur und vor allem der Einsatz übergreifender Ermittlungsgruppen eine Rolle. Allerdings ist dort die Anfahrt einer Streife meist nicht länger wie 15km, meist (in Bayern sieht das mitunter anders aus).
Re: Wohnungseinbrüche
Auf hoher See und vor Gericht...
Unfassbar!
Zuletzt gab es einen Filmbeitrag zu einer SOKO aus Hamburg. Denke was gemeint ist, ist bekannt.
Gibts sowas in dieser Form auch in anderenBL?
Unfassbar!
Zuletzt gab es einen Filmbeitrag zu einer SOKO aus Hamburg. Denke was gemeint ist, ist bekannt.
Gibts sowas in dieser Form auch in anderenBL?
Dum spiro, spero
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- Registriert: Di 22. Feb 2005, 00:00
- Wohnort: Tal der Verdammnis
Re: Wohnungseinbrüche
Mehr oder weniger...
Re: Wohnungseinbrüche
Als Nicht-Fachmann, aber Wissenschaftler gesprochen: Kann man angesichts von ca. 3% aufgeklärten Fällen überhaupt zuverlässig Aussagen über typische Täter treffen? Das könnten auch 80% vorgetäuschte Straftaten/Versicherungsbetrug sein, oder der Nachbar von gegenüber, oder der Ex-Freund, oder oder oder...
bin kein Polizist
- Kaeptn_Chaos
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- Registriert: Di 22. Feb 2005, 00:00
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Re: Wohnungseinbrüche
Warst du mal in einer Wohnung, die von einer überregionalen Täterbande besucht wurde?
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