Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Informationen zur Einstellung und Ausbildung der Landespolizei!

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lorelay
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Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon lorelay » Sa 27. Feb 2016, 06:45

Guten Morgen!

Wieder einmal das leidige Thema Tattoos.
Und, ja, ich habe mir alle (okay, FAST alle) Threads dazu durchgelesen, jedoch bin ich nicht wirklich fündig geworden bzw haben mir die Antworten nicht genug Aufschluss darüber gegeben, als dass ich es beim Lesen belassen könnte.

Folgende Geschichte:
Ich arbeite derzeit als Fitnesstrainerin, Personal- wie auch Gruppentraining, indoor & outdoor.
Bin durch meinen Beruf natürlich überdurchschnittlich fit und dazu noch gescheit. ;D
(man munkelt ja, dass mit wechselndem Bizepsvolumen die Hirnmasse abnimmt :P )
Also, kurzum: mehr als geeignet für die Ausbildung bei der Polizei.
Jedoch hab ich auch eine recht ausgeprägte Leidenschaft für Tattoos und u.a. ein Tattoo am Hals (handtellergroß) und auf einem Handrücken.

Die Online-Bewerbung ist raus und nun würde ich natürlich beim ersten Auswahltag gern genau die zwei kritischen Stellen kaschieren bzw guten Willen zeigen und beweisen, dass man die beiden Stellen durchaus "unsichtbar" machen kann.
Aber wieviel nützt mir das? Inzwischen gibt es etliche Varianten auch markante Tattoos erfolgreich abzudecken - nicht nur theoretisch, auch praktisch.
Wieviel Bezug hat man dazu bei der Polizei?
Bei dem Mangel der zZ, zumindest in Sachsen, besteht sollte man sehr gute Leute doch nicht nur wegen des Körperschmucks wegschicken obwohl sie auf der Leistungsebene eine Bereicherung für die Polizei wären?

Ich danke euch jetzt schon mal für eure Antworten &
wünsche ein erholsames Wochenende, sofern ihr nicht arbeiten müsst.

vG lorelay

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coco_loco
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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon coco_loco » Sa 27. Feb 2016, 07:57

Hallo,

ich gehe davon aus, dass die Tattoos zu einer Absage führen bzw. du die Auflage erhälst, sie weglasern zu lassen. Wie gedenkst du denn, das Tattoo am Hals abzudecken? Und am Handrücken. Damit meine ich im Dienst und nicht im Privatleben.

Gruß coco
"Every fairy tale needs a good old-fashioned villain" - Moriarty.

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon 1957 » Sa 27. Feb 2016, 08:18

Nach meinem Kenntnisstand sind sichtbare Tattoos ein Ausschlussgrund.
Ob die von dir geschilderten "Verdeckungsmöglichkeiten" akzeptiert werden weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass mit zunehmendem Dienstalter die Bereitschaft zur Abdeckung abnehmen könnte.
´
Und natürlich braucht jede Polizei fähige und motivierte Leute.
Ob du auf der Leistungsebene eine Bereicherung bist, wird sich erst
herausstellen, wenn du im Beruf bist.

Nun zu den Tattoos. Ich bin sozusagen ein alter Sack und das ist jetzt meine Meinung:
Die Polizei ist ein konservativ geprägter Verein, die auf Grund ihrer Aufgabenstellung und des benötigten Vertrauens der Bürger in diese Institution sehr großen Wert auf ihren Ruf und Äußerlichkeiten legt. Tattoos werden auch wenn sie derzeit schwer "in" sind, von vielen Menschen mit zwiespältigen Gefühlen betrachtet. Die Assoziation ist Knacki, Rocker,Randgruppe oder sonst extrovertierter Depp.
Diese subjektive Einstufung kann dazu führen, dass derart geschmückte Polizisten dem Ruf der Polizei in der Öffentlichkeit schaden. Im Einzelfall kann das sogar zu Akzeptanz- bzw. Respektverlust im Einsatz führen.
Daher sind Tattoos auch heute noch ein Problem für die Polizei.

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon lorelay » Sa 27. Feb 2016, 09:27

@coco_loco:
Den Handrücken würde ich mir sogar weglasern lassen, der Hals jedoch bleibt bestehen, da das Motiv meiner Familie gewidmet ist.
Am Hals zu kaschieren ist in meinem Falle sogar einfach als der Handrücken.
Zum Einen gibt es die Möglichkeit mit Camouflage zu arbeiten. Damit meine ich nicht das billige Zeug aus dem gängigen Drogeriemarkt sondern aus dem Theaterbereich.
Deckt zu 100% und hält bombenfest.
Zum Anderen wäre es kein Problem das Tattoo unter meinen Haaren zu verstecken und das zusätzlich noch abzukleben.
Anhand dieser verschiedenen Möglichkeiten wären die Verzierungen dann gar nicht mehr zu sehen.

@1957:
Zur ursprünglichen konservativen Einstellung gebe ich dir natürlich Recht.
Jedoch erlebe ich es hier in Leipzig seit Jahren, dass (typisch "Großstadt") selbst in seriösen großen Unternehmen Tattoos keine Rolle mehr spielen und das allgemeine Bild von tätowierten Menschen mehr und mehr zur Normalität wird.
Eine Grundsatzdiskussion brauch man da gar nicht anfangen, das stimmt, alles in allem soll das Äußere eines Polizisten dementsprechend "clean" erscheinen.

Worin ich jedoch keine Bedenken habe ist, dass meine Bereitschaft zur Abdeckung flöten geht.
Wenn es mir ermöglicht in diesem Beruf zu arbeiten, dann arrangiere ich mich damit. Es gibt schließlich schlimmeres ;)
Die Möglichkeiten zur Abdeckung habe ich oben ja bereits beschrieben.

Vielen Dank erstmal für eure Antworten!

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon Helios_ » Sa 27. Feb 2016, 10:16

Kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass man dich trotz sichtbarer Tattoos einstellt, nur weil du angibst, diese im Dienst, mit welchen Möglichkeiten auch immer, verdecken zu wollen.

Ist ja nichts neues, dass sowas möglich ist, die Polizei wird sich aber kaum auf sowas einlassen. Wieso sollten sonst in der Vergangenheit gute Bewerber mit Tattoos abgelehnt worden sein, wenn die Abdeckung von Tattoos eine Lösung wäre, mit der der Dienstherr leben kann?

Aus meiner Sicht keine Chance.

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon very » Sa 27. Feb 2016, 10:40

Die Polizei ist ja nun nicht der einzige Arbeitgeber/Dienstherr, bei dem Tätowierungen im sichtbaren Bereich schwierig sind. Der weitsichtige junge Mensch könnte also darauf verzichten, sich an Stellen tätowieren zu lassen, die im normalen Arbeitsleben unbedeckt sind. Genug Körperoberfläche für allerlei Bilder bleibt da ja trotzdem.

Wer so viel Weitsicht nicht an den Tag legt, der muss eben damit leben, dass er die Auswahl seiner möglichen Berufe einschränkt.
"In den Krimis wird aber nicht gezeigt, dass man vielen Schutzpolizisten die Arbeit bei der Kripo als Sanktion androhen könnte.
Für weitere Fragen diesbezüglich bitte auch die Suchfunktion nutzen."

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon Polli » Sa 27. Feb 2016, 14:29

Hi lorelay,

Polizei ist ja Ländersache.

In NRW hättest du mit deinen genannten Tattoos NULL Chancen.
Du würdest eine schriftliche Absage erhalten.

Wie es in Sachsen aussieht kann ich dir nicht "verraten".

Daher möchte ich dir empfehlen, dich bei den offiziellen Stellen zu erkundigen,
dann hast du Gewissheit:

https://www.polizei.sachsen.de/de/kontakte.htm


Gruß :polizei2:

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon Davu » Sa 27. Feb 2016, 17:16

Leider wirst du in Sachsen auch abgelehnt werden. Tattoo muss von der Dienstkleidung verdeckt werden und nicht mit irgendwelchen Kosmetik Artikeln. Dies wurde uns zum Einstellungstesttag extra gesagt, da es einige gab die ebenfalls ein Tattoo am Hals hatten.

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon vladdi » Sa 27. Feb 2016, 18:57

Bei der Bundespolizei müssen alle Tattoos, die nicht von der Dienstkleidung, außer Sportkleidung, vollständig abgedeckt sind, in geeigneter Weise abgedeckt werden.
Ich stelle mir das bei Handrücken und Hals schwer vor.

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon Soul22 » Sa 27. Feb 2016, 19:09

"Bin durch meinen Beruf natürlich überdurchschnittlich fit und dazu noch gescheit. ;D
(man munkelt ja, dass mit wechselndem Bizepsvolumen die Hirnmasse abnimmt :P )
Also, kurzum: mehr als geeignet für die Ausbildung bei der Polizei."




:hallo: :hallo: :hallo: ;D ;D ;D :nein: :nein: :nein: :nein: :nein: :polizei10:

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon Bur » Sa 27. Feb 2016, 19:16

1957 hat geschrieben: Diese subjektive Einstufung kann dazu führen, dass derart geschmückte Polizisten dem Ruf der Polizei in der Öffentlichkeit schaden. Im Einzelfall kann das sogar zu Akzeptanz- bzw. Respektverlust im Einsatz führen.
Daher sind Tattoos auch heute noch ein Problem für die Polizei.
Für mich ist heutzutage die Uniform selbst der größte Grund für den Akzeptanz- und Respektverlust wenn man sich mal die steigende Gewaltbereitschaft gegen Polizisten anschaut .....

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon 1957 » Sa 27. Feb 2016, 20:39

Aha, also so Uniform ist es.
Das ist zwar ein anderes Thema, aber die "steigende" Gewaltbereitschaft gegen Polizisten ist eine Mär ( jetzt mal ganz platt, weil ot) Akzeptanz- und Respekt haben außerdem eine durchaus vielschichtigere Bedeutung.

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon vladdi » Sa 27. Feb 2016, 20:48

Ich stimme 1957 zu: vielschichtig.
Die Uniform ist es nicht!
Aber, was manche mit / aus der Uniform machen trägt bestimmt auch zum Akzeptanz- und Respektverlust bei.
(um die Kurve zum Thema zu finden:)
Als Beispiel zum Beispiel Cops die sichtbar Tattos tragen.

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon Old Bill » So 28. Feb 2016, 05:55

Was will Soul22 mit seinen geistreichen Beitrag zu diesem Thema beitragen?
Normalerweise hat Polli mit seinem Beitrag alles gesagt.
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Re: Wieder einmal Tattoos (kaschieren), "Nachwuchs"mangel

Beitragvon coco_loco » So 28. Feb 2016, 10:14

Als erfahrener, lebensälterer Schutzmann wollte er/sie/es sich über das Selbstbewusstsein der TE lustig machen.
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