Vorgetäuschte Bildung

Polizeibezogenes, was in keine andere Sektion hineinpasst

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon schutzmann_schneidig » Di 2. Mai 2017, 17:29

Controller hat geschrieben:Hut ab Schutzmann, wenn du in der Lage bist den Wert des sozialwissenschaftlichen Wissens in dieser Einsatzsituation zu überschauen, abzuwägen und zu negieren.
Noch viel mehr hoffe ich allerdings, dass ich in der Lage wäre, die vielfach trainierten Handlungsroutinen des SWG abzurufen und sie dank über Jahre hinweg durchgeführter, eingehender Konditionierung auch konsequent umzusetzen.
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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Controller » Di 2. Mai 2017, 17:30

japp, das dürfte auch ungleich einfacher sein :zustimm:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon schutzmann_schneidig » Di 2. Mai 2017, 17:32

Und rettet im Zweifelsfall Leben. :zustimm:
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Harkov

Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Harkov » Di 2. Mai 2017, 17:56

schutzmann_schneidig hat geschrieben:
Controller hat geschrieben:Hut ab Schutzmann, wenn du in der Lage bist den Wert des sozialwissenschaftlichen Wissens in dieser Einsatzsituation zu überschauen, abzuwägen und zu negieren.
Noch viel mehr hoffe ich allerdings, dass ich in der Lage wäre, die vielfach trainierten Handlungsroutinen des SWG abzurufen und sie dank über Jahre hinweg durchgeführter, eingehender Konditionierung auch konsequent umzusetzen.

Vielleicht hat er die in seiner BA Thesis ja hinreichend beschrieben und auf Ihre sozialen Implikationen für die Gesellschaft und die Position innerhalb der Gouvernementalitätstheorie hingewiesen. :polizei2:

Trotzdem hoffe ich als Bürger das er WAffenkunde bei Trooper dann hatte ;)

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:
Meine Erwartungshaltung ist schon, dass ein Abiturient schreiben kann, ohne, dass der Lesende Augenkrebs bekommt....und vielleicht auch % Rechnung, bzw. den Dreisatz beherrscht.
Da es Abiturienten gibt, die das können, behaupte ich, dass das auch nach wie vor Standardlehrauftrag ist. G8 oder G9 hin oder her.
Nun, dann bleiben nur zwei Dinge:
1: Auswahlverfahren anpassen
2: Du gibst in der Frühschicht im Nebenamt noch Unterricht.

...... :polizei1:

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 2. Mai 2017, 18:04

Ich weiß Dinge über Trooper, die mich das nicht hoffen lassen. :polizei3:

Grundsätzlich bleibt: Polizei ist ganzheitlich. Man muss mehrere Felder abdecken. Da darf gerne jeder unterschiedliche Akzente setzen. Aber man muss ethisch gut drauf sein (ob das erlernbar ist, sei dahin gestellt), man sollte soziologisch gut drauf sein, um nicht zu verzweifeln...Allgemeinbildung schadet niemanden, uns, die sich in vielerlei Kreisen bewegen müssen, erst Recht nicht....man muss das Rucksackwissen haben....und ja, man muss klare Ansagen verteilen können, Schutzmannskellen austeilen zu verstehen wissen und bereit sein für das ultima ratio.
Das ist ein ganzer Packen. Und darum kann ich Deutsch der 10. Klasse nicht auch noch vermitteln.
Im Kern trifft der Aufsatz das ganz gut.
Die Masse bringt das (noch).
Je mehr wir den Zugang zu uns aufweichen oder politischem Wille unterordnen, desto weniger wird das funktionieren.
:lah:

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Controller » Di 2. Mai 2017, 18:23

:zustimm:

Japp, peng :polizei3:
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Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Harkov » Di 2. Mai 2017, 18:39

Die Frage ist doch, weicht man aufgrund konkreter Anweisung bei der Polizei und Schule die Standards auf, oder aufgrund vorauseilendem Gehorsam.
Für den letzten Bereich kann ich sagen, sodenn Lernstandards aufgeweicht werden, passierte dies meist nicht auf Anweisung. Dann muss man ggü Vorgesetzten und Politik aber auch mal Tacheless reden. Nicht jedem liegt das. Und da der "Auswurf " an Akademikern nunmal signifikant erhöht werden soll, ist eine Anpassung nach unten oft die einfachste Lösung, sodenn man sich nicht unangenehmen Fragen zur mangelnden Zielerreichung stellen will.
Am Ende des Tages ist eine Frage von Zeit und Ressourcen. Womit wir wieder bei Bordieus Habituskonzept wären.:)

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon schutzmann_schneidig » Di 2. Mai 2017, 18:43

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Je mehr wir den Zugang zu uns aufweichen oder politischem Wille unterordnen, desto weniger wird das funktionieren.
Es läuft doch, einmal mehr, auf die bereits bekannte Problematik hinaus. Bei sinkenden Bewerberzahlen insgesamt und gleichzeitigem Erfordernis einer deutlichen Erhöhung der Einstellungszahlen (zumindest momentan in Nds., um die kommende Pensionswelle der damals starken Einstellungsjahrgänge aufzufangen), wird es zunehmend schwerer, die einmal gesetzten Standards noch zu halten.
Und eine merkliche Erhöhung der Attraktivität des Polizeiberufs, die eine Steigerung der Bewerberzahlen und somit mehr Auswahl mit sich brächte, ist nur mit dauerhaft erhöhtem finanziellen Aufwand zu haben.
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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon vladdi » Di 2. Mai 2017, 20:03

1.
Rechtschreibung ist nicht Bildung

2.
Was ist denn die Bildung?
Muss ein Schulabgänger heute noch den Schimmelreiter oder Faust kennen?
Und wenn jemand Händel und Brahms nicht unterscheiden kann, hat er dann Bildungslücken?
Ist kochen teil der Allgemeinbildung?

Bevor man kritisiert sollte man den Anspruch begründen!
Ein künftiger Polizist sollte die Geschichte der deutschen Demokratie kennen.
Jemand der im Operettenhaus als Musiker arbeiten möchte sollte die Geschichte der klassischen Musik, Musiker und Komponisten kennen.
Muss man ein Abseits erklären können? Wer in eurer Dienstgruppe hat Verständnis der Volkswirtschaftslehre? Und VWL ist Teil des Verwaltungsstudiums.

Ich denke nicht, das man von vorgetäuschter Bildung sprechen sollte, sondern akzeptieren muss dass sich Ansprüche der Bildung ändern. Wir erfüllen nicht die Ansprüche älterer Generationen an Bildung, weil deren Ausbildung, Leben und Erfahrung anders als unsere war und jüngere Generationen erfüllen nicht unsere Ansprüche.



Sokrates über Jugend
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

Albert Einstein sagte dazu: “Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man all das, was man in der Schule gelernt hat vergisst”

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Controller » Di 2. Mai 2017, 20:07

vsn :!:
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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 2. Mai 2017, 20:12

Woraus ergibt sich denn 1?
:lah:

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon DerLima » Di 2. Mai 2017, 21:28

Das kann er selber nicht genau sagen, Kaeptn. Stimme dir zu C.

Bild-ung - Substantiv [die]
1.
die Gesamtheit der in Bildungsinstitutionen erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten.
"die berufliche/gymnasiale Bildung"
2.
die Eigenschaft eines Menschen, dass er durch umfangreiches Wissen und gute Erziehung geprägt ist.
"Bildung erwerben"

Sagt mein Duden...
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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon vladdi » Di 2. Mai 2017, 21:42

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Woraus ergibt sich denn 1?
Es kann sein, dass man viel Allgemeinwissen hat und dennoch keinen Satz geradeaus schreiben kann oder umgekehrt könnte man perfekt schreiben, ohne Bildung zu haben.



Wikipedia definiert
Bildung (von ahd. bildunga ‚Schöpfung, Bildnis, Gestalt‘) bezeichnet die Formung des Menschen im Hinblick auf sein „Menschsein“, seiner geistigen Fähigkeiten.

Der Begriff bezieht sich sowohl auf den Prozess („sich bilden“) als auch auf den Zustand („gebildet sein“). Dabei entspricht die zweite Bedeutung einem bestimmten Bildungsideal (zum Beispiel dem humboldtschen Bildungsideal), das im Laufe des Bildungsprozesses angestrebt wird. Ein Merkmal der Bildung, das nahezu allen modernen Bildungstheorien entnehmbar ist, lässt sich umschreiben als das reflektierte Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt.

Der moderne dynamische und ganzheitliche Bildungsbegriff steht für den lebensbegleitenden Entwicklungsprozess des Menschen, bei dem er seine geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten sowie seine persönlichen und sozialen Kompetenzen erweitert.



Rechtschreibung ist somit nicht Bildung.
Jedoch möglicherweise ein Teil... ein kleiner Teil, mit wenig Gewicht... aber nicht per se Bildung und Rückschlüsse auf die Gesamtheit der Bildung kann man nicht durch Rechtschreibung erlangen.

Harkov

Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Harkov » Di 2. Mai 2017, 21:53

Ich zitiere mal mich selbst;)
Sie kann in erster Linie als Transformationsprozess der Persönlichkeit angesehen werden. Bildung ist dabei nicht auf Schulwissen oder wissenschaftliche Betätigung zu reduzieren. Im Mittelpunkt steht das Individuum in seinem Verhältnis zur Welt. Dabei stehen Individuum und Welt in einem reziproken Verhältnis. Bildung ist immer selbsttätige Bildung des Individuums. Bildung umfasst immer und notwendigerweise Normen, Werte, Ziele, Motivationen sie ist Aneignung der Welt durch das Individuum.
PS: Ihr werdet, dass hier nicht im Polizei Forum abschließend klären können:)

@Vladdi: Bildung ist nicht Rechtschreibung. Sie ist mit dieser nicht gleich zu setzen. Rechtschreibung als zentrale Kulturtechnik, ist aber immer Bestandteil dieser.
Zuletzt geändert von Harkov am Di 2. Mai 2017, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vorgetäuschte Bildung

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 2. Mai 2017, 21:54

Komisch, Milker. Bei jedem halbwegs ernst zu nehmenden Bildungszertifikat ist Sprachgewandtheit in Wort und Schrift gefordert.
Andererseits kann der, der stets zu jedem Thema nur schwallert - egal, wie wohlfein er sich ausdrückt - über die Jahre ziemlich ungebildet rüber kommen. Insofern magst du Recht haben.
:lah:


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