Moin, aus aktuellem Anlass:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/reg ... 67580.html
Die ganze Maßnahme hat doch einmal wieder gezeigt wie schwieg es ist auf scheinbar einfache Lagen wie "schmorende Kisten" zweckmäßig zu reagieren. Von den schlicht suizidalen Versuchen dazu Absperrungen zu umgehen nicht zu reden.
Abseits der Binsenweisheit von der allgemein von Kampfmitteln ausgehenden Gefahr hat hier ein scheinbar besonders unbedarfter Sondengänger auch noch Brandmunition unsachgemäß gelagert. Hoch problematisch erscheint dabei die Einschätzung bei unbekannter Zusammensetzung des sich umsetzenden Krams nur auf 150 m abzusperren und dazu die Einsatzkräfte ohne Schutzausrüstung, FW ausgenommen, da stehen zu lassen. Problematisch nicht weil ich gern bei hochsommerlichen Temperaturen Absperrposten voll aufgerödelt unter leichtem Atemschutz sehe, sondern weil hier zu den Risiken von Splitterflug und Atemwegsschäden durch abbrennenden Phosphor auch noch bedenkliche Überraschungen kommen können. Natürlich ist der Rhein-Sieg Bereich im Boden immer noch voller KM, aber leider sind auch die von "begeisterten Sammlern" gern aufgesuchten Flächen um z.B. Hallschlag nicht zu weit entfernt.
Immerhin lassen auch die tatsächlich ab und an munitionskundige Sammler kritische Objekte eher liegen, aber in diesem Fall war der Sammeltrieb größer als die Fachkunde.
Worauf ich hinaus will:
Im Rheinland liegt auch ausreichend Kampfstoffmunition im Boden und ist eher leicht zugänglich, flüssige Füllungen werden meist für relativ ungefährliche Nebelgeschosse gehalten.
Leider ist die FW selbst mit einem AC-Erkunder mehr theoretisch befähigt, denn praktisch in der Lage bei solchen Ereignissen eine Kampfstofffreisetzung überhaupt zu erkennen, soweit es sich nicht um Reizstoffe handelt. Das bereitet selbst einer ATF Schwierigkeiten die einige Zeit für die Feststellung benötigt, eigentlich muss da bei dem geringen Sicherheitsabstand ein SIGIS stehen...
Dort eingesetzte Kräfte sollten sich die Kontaminationsfreiheit von Ausrüstung und Personal zweckmäßig bestätigen lassen.
Es erscheint durchaus empfehlenswert hier die Zusammenarbeit sowie die sachgerechte Einschätzung doch nochmal intensiv nachzubereiten. Nur weils diesmal relativ glimpflich abgegangen ist, kein Grund zur Sorglosigkeit!
Gruß
Sondengänger problematischer als gedacht!
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