Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Polizeibezogenes, was in keine andere Sektion hineinpasst

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Zuchtbulle
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Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Zuchtbulle » Do 15. Feb 2018, 09:09

Schleswig-Holstein reduziert spürbar Arbeitszeit für Beschäftigte die langjährig Wechselschicht leisten. Positives Beispiel auf für NRW!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Landesregierung in Schleswig-Holstein hat eine Änderung der Arbeitszeitordnung für Beamtinnen und Beamte, die seit mehr als zehn Jahren Wechselschichtdienst verrichten, beschlossen. Beschäftigte in den Bereichen
Polizei und Justizvollzug mit mehr als zehn Jahren im Wechselschichtdienst sollen künftig 38 statt bisher 41 Wochenstunden arbeiten. Beschäftigte mit über 20 Jahren im Wechselschichtdienst nur noch 36 statt 41 Stunden je Woche. Hiermit leistet Schleswig-Holstein einen vorbildlichen und wertschätzenden Beitrag, die gesundheitlichen Folgen von Schichtarbeit, wir berichteten bereits http://bund-laendernrw.verdi.de/land/++ ... 5400423e78) zu reduzieren und zu würdigen. Wir begrüßen diesen Beschluss als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Wir fordern die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen auf, diesem positiven Beispiel ebenfalls zu folgen.
Eine sehr gute Gelegenheit bietet hierzu die anstehende bzw. überfällige Evaluierung der Arbeitszeit- und Dienststundenregelung für Vollzugsbedienstete. Die ver.di-Vertreter im Hauptpersonalrat Justizvollzug werden sich dafür einsetzen.
Das Thema der 41 Stunden-Woche für Beamtinnen und Beamte gehört nach Ansicht von ver.di insgesamt längst auf den politischen Prüfstand in NRW. Eine längere Arbeitszeit als die der tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen ist durch nichts mehr zu begründen.

Pressemeldung aus Schleswig-Holstein:
Entlastung für jahrzehntelange Arbeit im Wechselschichtdienst. Wochenarbeitszeit für Polizei und Justizvollzug wird schrittweise reduziert: Die wöchentliche Arbeitszeit von Beamtinnen und Beamten, die seit mehr als zehn Jahren Wechselschichtdienst verrichten,
wird ab dem 1. März 2018 schrittweise reduziert. Eine entsprechende Verordnung zur Änderung der Arbeitszeitverordnung hat das Kabinett beschlossen. Beschäftigte in den Bereichen Polizei und Justizvollzug mit mehr als zehn Jahren im Wechselschichtdienst
sollen 38 statt 41 Wochenstunden arbeiten, Beschäftigte mit über 20 Jahren im Wechselschichtdienst 36 statt 41 Stunden je Woche. …Die kürzere Wochenarbeitszeit wird sowohl für die Polizei und den Justizvollzug schrittweise umgesetzt. Für die Polizei beginnt sie am 1. März 2018 und wird am 1. Januar 2022 abgeschlossen sein. Für den Justizvollzug startet die Reduzierung zehn Monate später, am 1. Januar 2019. Sie wird zeitgleich mit der Polizei am 1. Januar 2022 erreicht sein. "Der spätere Beginn im Bereich der Justiz liegt
darin begründet, dass dort, im Gegensatz zur Polizei; in den vergangenen Jahren keine Nachwuchskräfte über den Bedarf hinausausgebildet wurden", so Günther. Erst im Haushalt 2018 seien zusätzlich Anwärterstellen ausgewiesen worden.


http://bund-laender-nrw.verdi.de/++file ... tszeit.pdf


Super :applaus: :zustimm:
Leider noch nicht für die Feuerwehr und Zoll.... kommt vllt. noch :ja:

Grüße ZB
„Ein Kompromiß ist nur dann gerecht, brauchbar und dauerhaft, wenn beide Parteien damit gleich unzufrieden sind.“

(Henry Kissinger)

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Old Bill » Do 15. Feb 2018, 09:52

Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, somit wird der Schichtdienst wieder etwas attraktiver :zustimm:
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Peppermintpete » Do 15. Feb 2018, 10:21

Noch wichtiger als dies finde ich, dass man damit dem erhöhten Regenerationsbedarf (endlich) Rechnung trägt.

Das nenne ich mal tatsächliche Fürsorge. :zustimm:
:keks:

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Diag » Do 15. Feb 2018, 11:36

Das stelle ich mir interessant vor, wenn einige 38 Stunden zu leisten haben, andere 41...

In Hessen wirken sich Wechselschichtjahre ab 10 auf den vorzeitigen Ruhestand aus (1 Jahr früher bei 10 Jahren, 1,5 bei 15, 2 bei 20).

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Old Bill » Do 15. Feb 2018, 12:26

In B-W darf man trotz Wechselschichtdienst bis 62 arbeiten. Außer LOD keinerlei Nebeneffekte...
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon MICHI » Do 15. Feb 2018, 12:54

Eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit führt nicht zwangsläufig zu weniger Dienst in der Woche.
Es wird lediglich höhere Mehrarbeit aufgebaut.
Solange nicht ausreichend Personal vorhanden ist, kann diese aber durch Freischichten nicht abgebaut werden.

Ist in der Vergangenheit bei der Erhöhung der Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Std. nicht anders gewesen.
Man arbeitete nicht länger, außer im Tagesdienst, sondern baut weniger dienstplanbedingte Mehrarbeitsstunden auf.


Gruß
MICHI


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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Controller » Do 15. Feb 2018, 12:55

eine gute Sache, wie ich finde !
Das stelle ich mir interessant vor, wenn einige 38 Stunden zu leisten haben, andere 41...
jupp,
da möchte ich nicht die Anwesenheiten/Stunden erfassen, verwalten, pflegen ......
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Do 15. Feb 2018, 14:24

Das ist ja, wie Michi sagte. Im NRW Zeiterfassungssystem ist das ein Klacks.

Du arbeitest ja trotzdem vollschichtig - hast dann halt nur mehr Stunden - die du nicht abfeiern kannst.

Wir sind heute drei unter. Ist ja nur Schneechaos.

BTW: In NRW ein Jahr eher in Pension bei 25 Jahren Schichtdienst.
:lah:

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon 1957 » Do 15. Feb 2018, 14:42

Leute, das ist keine Lösung.
Schichtdienstleistende (FSN) sollten generell auf 36 Stunden leisten. Das erforderliche Personal wird es in Jahren noch nicht geben.

Solch halbgare Ideen haben nur Vorteile für die Gegenseite: Weniger Personal auf der Straße, weil ständig Stunden abgebaut werden müssen.

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Officer André » Do 15. Feb 2018, 15:05

Aber vielleicht lässt es sich so länger durchhalten. Scheint mir erstrebenswert.

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Ghostrider1 » Do 15. Feb 2018, 15:18

Fände ich ne coole Idee. Wir haben einen 5-Wochenrhytmus und sind somit auf das Jahressoll meistens unterplant.
Weniger Wochenarbeitszeit, weniger Miese -> weniger Zusatzschichten.

Vorzeitige Pension ohne Abzug bei geleisteten Schichten, dass wäre auch mal ein Signal in die richtige Richtung. Sollte man auch auf die Wirtschaft übertragen, damit dieser Buckelei Rechnung getragen wird.

Officer André

Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Officer André » Do 15. Feb 2018, 18:31

Die freie Wirtschaft lechzt doch auch nach guten Leuten mit know-how. Früheres Ausscheiden tut im Moment überall weh.

Gefallen würden mir weniger Stunden und frühere Pension natürlich trotzdem :mrgreen:

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Old Bill » Do 15. Feb 2018, 18:50

MICHI hat geschrieben:
Do 15. Feb 2018, 12:54
Eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit führt nicht zwangsläufig zu weniger Dienst in der Woche.
Das ist soweit klar, eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit der Kollegen im Schichtdienst würde diesen aber ein wenig attraktiver gestalten, so dass nicht jeder Schutzmann unbedingt nach ein paar Jahren Schichtdienst sofort in den Tagdienst müsste.
41 Stunden lassen sich im Tagdienst leichter absitzen als im Schichtdienst.
Das stelle ich mir interessant vor, wenn einige 38 Stunden zu leisten haben, andere 41...
Würde ohne Weiteres gehen wenn man z.b. die Stunden zwischen 22:00 und 06:00 Uhr mit einem Faktor von 1,25 "vergüten" würde. Hat ja jeder wenigstens die theoretische Möglichkeit in diesem Zeitraum Stunden zu bringen.
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon ahoi_brause » Fr 16. Feb 2018, 11:17

Ich glaube es, dass es gar nicht so kompliziert ist, wie sich das hier einige vorstellen.

Zumindest in den Bundesländern mit elektronischer Dienstplanerfassung müssen lediglich die Mitarbeiterprofile angepasst werden, ähnlich wie mit den Teilzeitkollegen, und dann kann man seine Überstunden aufbauen.

Und an manchen Dienststellen gibt es auch noch die Möglichkeiten freizunehmen. Insbesondere wo doch ab 2019 (Hamburg) spürbar Personal an den Dienststellen aufschlägt.

Ich finds gut. Schön wäre auch, wenn man jedes Jahr die Möglichkeit hätte, sich das auszahlen zu lassen. Ist bei 4 Stunden die Woche fast ein 13. Gehalt.

Mir gefällt das Modell aus Hessen auch gut. Unter so einem Aspekt würde ich auch die Erhöhung der Altersgrenze okay finden. Mit der aktuellen Grenze von 60 sind wir wirklich gut dabei. Die Büroangestellten in der freien Wirtschaft gehen auch nicht mit 60.

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Re: Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei Wechselschicht

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Fr 16. Feb 2018, 11:22

Machen die Schichtdienst und prügeln sich mit 20jährigen?
:lah:


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