Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

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vladdi
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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon vladdi » Fr 29. Mär 2019, 17:09

Officer André hat geschrieben:
Buford T. Justice hat geschrieben: Die Nummer war widerlich und die Typen gehören entsorgt.
So ist es!
Will mir echt nicht in den Kopf, was mit solchen Kollegen los ist
War nicht korrekt
Ob entsorgt oder nicht, kann man so einfach nicht beantworten - auch wenn einige sich das zutrauen.
9.000 und 11 Monate ist schon mal entgangen. Ob jetzt eine Entsorgung stattfinden sollte, sollte das Ergebnis eines komplexen Ermittlungsverfahren sein.

Officer André

Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Officer André » Fr 29. Mär 2019, 17:15

Du findest also die Beamten sollten im Dienst bleiben können?

Eine Rauferei ist eine Sache. Rassistische Äußerungen und derartiges Verhalten eine ganz andere Hausnummer. Ob nun besoffen oder nicht. Sowas darf ein Polizist nicht von sich geben

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Controller » Fr 29. Mär 2019, 17:16

Du, vladdi, schreibst:
Und das ist eben unsauber
meine Frage dazu steht immer noch im Raum; kommt da noch was von dir hier im Fred ??
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon vladdi » Fr 29. Mär 2019, 17:28

Officer André hat geschrieben:Du findest also die Beamten sollten im Dienst bleiben können?
Das kann ich dir nicht beantworten. Das muss ein Ermittlungsverfahren klären.
In Abwägung der strafrechtlichen Strafe.

Gef KV mit Rassismus steht im Raum
Das muss nicht zwangsläufig zur Entsorgung führen.
Da muss die Kirche mal im Dorf bleiben.
Nicht jede Straftat oder jedes Fehlverhalten eines Polizisten muss zur Entsorgung führen.


Officer André

Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Officer André » Fr 29. Mär 2019, 17:39

Da muss man mal die Kirche im Dorf lassen?
Dein Ernst?
Bei Rassismus?

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon 1957 » Fr 29. Mär 2019, 17:41

Hier geht es nur noch um die beamtenrechtlichen Folgen. Zwei gestandene Polizisten im besten Alter fallen mit so einem widerwärtigen Verhalten auf. Diese Geisteshaltung kommt nicht von ungefähr und besteht bestimmt nicht erst seit gestern. Die Zwei sind auch aufgrund ihres Alters und Dienstgerfahrung in einer besonderen Rolle.
Wenn die in der Polizei bleiben, dann ist das ein herber Ansehens- und Vertrauensverlust für die Institution und alle Kollegen und Kolleginnen.

Die gehören genauso wie Kinderschänder nicht in unsere Reihen.

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon MICHI » Fr 29. Mär 2019, 18:19

Und nun wieder zurück zum eigentlichen Thema
Gruß
MICHI


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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon SirJames » Fr 29. Mär 2019, 18:21


1957 hat geschrieben:Hier geht es nur noch um die beamtenrechtlichen Folgen. Zwei gestandene Polizisten im besten Alter fallen mit so einem widerwärtigen Verhalten auf. Diese Geisteshaltung kommt nicht von ungefähr und besteht bestimmt nicht erst seit gestern. Die Zwei sind auch aufgrund ihres Alters und Dienstgerfahrung in einer besonderen Rolle.
Wenn die in der Polizei bleiben, dann ist das ein herber Ansehens- und Vertrauensverlust für die Institution und alle Kollegen und Kolleginnen.

Die gehören genauso wie Kinderschänder nicht in unsere Reihen.
Das kann man nur unterschreiben und ich hoffe, dass am Ende des Disziplinarverfahrens die Auskleidung steht. Alles andere empfänd ich als unerträglich.

Gruß

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon 1957 » Fr 29. Mär 2019, 18:37

Michi, das gehört zweifelsfrei zum Thema.

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Controller » Fr 29. Mär 2019, 19:03

das denke ich aber auch :!:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Buford T. Justice » Fr 29. Mär 2019, 20:06

Ich stimme 1957 in beiderlei Hinsicht zu. Diese Typen gehören nicht in diesen Beruf.

Zwar haben mir schutzmann_schneidigs Fallbeispiele zu denken gegeben. Bei dem in Raum stehenden Tatvorwurf zur Schadensbegrenzung ein falsches Geständnis abzugeben, wäre jedoch „krass“.

Vladdi, eine Feststellung „etwas GEHÖRT dies oder jenes“ findest Du in keiner Vorschrift als Rechtsfolge. Folglich kann dieser Ausdruck absolut nichts anderes als eine Meinungsäußerung sein, was auch jeder außer Dir versteht. Wenn ich also sage, dass die entsorgt gehören, ist das eine Meinung, die ich mir zu vertreten erlaube. Da ändert auch Dein pseudodifferenziertes, stets feinst abwägendes, aber ja nie Stellung beziehendes Geschwurbel à la „kann man so einfach nicht beantworten“ nichts dran.

Wenn ich in einem Fall von durch Gewalt ausgelebtem Rassismus eines Kollegen von „Kirche im Dorf lassen“ lese, fühle ich mich sofort an „Sippenhaft ist gut und richtig“ aus Deiner Feder erinnert, weil beides demselben Gedankengut entspringt.

Michi, das ist ein Fallbeispiel, was sich durchaus unter hiesiger Überschrift anführen lässt. Was ist daran bitte themenfremd?
:applaus:

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon schutzmann_schneidig » Sa 30. Mär 2019, 08:08

Buford T. Justice hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 20:06
Zwar haben mir schutzmann_schneidigs Fallbeispiele zu denken gegeben. Bei dem in Raum stehenden Tatvorwurf zur Schadensbegrenzung ein falsches Geständnis abzugeben, wäre jedoch „krass“.
Ja, krass und eine der eher dunkleren Stunden des Rechtsstaats. Es war ja auch ausdrücklich nicht auf diesen konkreten Fall bezogen und die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas eintritt, dürfte auch sehr gering sein.
Eine gesunde Skepsis gegenüber geständigen Einlassungen auch sonstiger Beschuldigter sollte man zumindest immer auch noch im Hinterkopf haben.
Aber vielleicht war mein Einwurf an gerade dieser Stelle jetzt auch nicht so passend...er sollte jedenfalls nicht der Ablenkung dienen.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass sich der Thread inhaltlich so langsam wiederholt. Es wird ein eindeutiges und unstrittig als solches bewertetes strafbares Verhalten/Fehlverhalten genannt bzw. verlinkt, welches Konsequenzen nach sich zog, die deutlich erkennen lassen, dass dies nicht geduldet wird, und die User hier positionieren sich in ihrer Bewertung (Fehlverhalten, nicht tolerierbar, deutliche Konsequenzen erforderlich) ebenfalls eindeutig dazu.

Beim nächsten Einzelfall, der hier womöglich bald als Beispiel verlinkt wird, dürfte sich dieses Muster wiederholen.
- It's a deadly stupid thing to point a gun (real or fake) at a police officer in the dark of night or the light of day -

Officer André

Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Officer André » Sa 30. Mär 2019, 08:45

Was mich mal interessieren würde ...
hattet ihr in eurem direkten dienstlichen Umfeld schonmal eine(n) Kollegen(in), die aus dem Dienst entfernt wurden? Speziell auch auf solche Ausraster bezogen?
War das für euch eine Überraschung oder nur eine Frage der Zeit, bis das Fass überläuft?

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Syzygy » Sa 30. Mär 2019, 12:17

Ja, ein Kollege hat mal einen geistig behinderten Herren in seinem Gewahrsam geschlagen, weil er mit dem Umgang völlig überfordert war. Anstatt zu realisieren, dass ihn das ... nennen wir es "herausfordernde Verhalten"... massiv triggert und er sich Hilfe/Ablösung holen sollte, ist ihm irgendwann die Hutschnur geplatzt und er hat den Mann mit Schlägen vor sich her getrieben, damit der tut was er will. Kompletter Kontrollverlust. Hat dann auch noch versucht es zu vertuschen, Berichte geschrieben dass der Herr gestürzt wäre aber die Prellmarken auf dem Rücken wurden von mehreren Gutachtern völlig eindeutig Faustschlägen zugeordnet, die 1A zur Aussage des Opfers passten. Und er war der einzige Kollege der mit dem Opfer im fraglichen Zeitraum Einzelkontakt hatte.

Tjo, das wars dann. Nach 20 Dienstjahren.
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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon claire » Sa 30. Mär 2019, 19:06

Die Pressestelle der Polizeidirektion Leipzig titelte in der Vergangenheit

"Stadtgebiet
Straftatenbegehung als Form der Begrüßungshandlung?

Kaum sieben Wochen in Sachsen, zuerst in Dresden, danach in Leipzig und mit dem Datum seiner Festnahme am 9. September 2017 waren der Polizei 26 Straftaten zu dem 19-jährigen Libyer bekannt."


Es folgte ein Protest in den sozialen Medien

Die Pressestelle einschuldigte sich

Der ...aufgekommene Eindruck, die Polizeidirektion Leipzig habe damit auch pauschalisierenden und rechtspopulistischen Äußerungen Dritter Vorschub geleistet, ist berechtigt und wird aufrichtig bedauert.

und gab u.a. diese Erklärung/ Selbstdarstellung ab:

Gerade weil wir uns der aktuellen politischen Lage bewusst sind, möchte die Pressestelle auf folgendes explizit hinweisen:

Die Pressemitteilung erfolgte im Wissen um die einseitige Wahrnehmung der Polizei, welche berufsbedingt fast ausschließlich mit negativen Aspekten des Flüchtlingszustroms befasst ist.
Die Polizisten kennen, bedingt durch ihre Aufgaben der Straftatenverfolgung, nur eine Seite der Medaille.
Sie dient daher ausdrücklich nicht der Pauschalisierung und der Ausbildung/Bestärkung von Stereotypen.


Link der Polizei Sachsen: https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2017_52512.htm , sie haben es "fett gedruckt" unter ihre Pressemeldung zum Vorfall gesetzt.

Da wurde Polizei, bzw. Polizisten (durch eine Pressestelle der Polizei) zugeschrieben einen eingeschränkten Wahrnehmungshorizont (einseitige Wahrnehmung) zu haben.
Genau dies wird der Polizei leider immer wieder vorgeworfen.

Ich finde diese Behauptung zu Polizei und Polizisten durch die Pressestelle der PD Leipzig fatal.
Natürlich ein Einzelbeispiel, diesmal institutionell.


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