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Re: m/w/d

Verfasst: Do 23. Mai 2019, 21:16
von ostkev
vladdi hat geschrieben:
Do 23. Mai 2019, 20:33
Maßgeblich wird das körperliche Geschlechtsteil sein, wonach sich entscheidet, wer sie durchsucht.
...und wer guckt nach? :lupe:

Re: m/w/d

Verfasst: Do 23. Mai 2019, 21:38
von der kanadier
Dieses Problem ist nicht neu und dürfte in der Praxis auch kein Problem sein, wie von vielen Kollegen hier dargelegt.

Wenn ich eine(n) Diversen / das Diverse ( wie heißt es richtig ?) zur Eigensicherung durchsuchen muss !, spielt das Geschlecht des Beamten keine Rolle.

Wenn der Probant keine Präferenz hat oder nicht sagen will von wem er durchsucht werden möchte, dann müssen die Kollegen und Kolleginnen vor Ort anhand der erkennbaren Merkmale entscheiden, wers macht. Das wird dokumentiert und gut ist.
Einen Diversen zum Durchsuchen werde ich nicht holen können. Und ich bin der Meinung, dass wird rechtlich kein Problem, wenn es sauber dokumentiert wird.

Re: m/w/d

Verfasst: Do 23. Mai 2019, 21:48
von Officer André
eine diverse Person

es gibt ja auch nicht der Männlich und die Weiblich

es heißt männlich/ weiblich/ divers

es steht nicht „Mann“ auf der Geburtsurkunde

Re: m/w/d

Verfasst: Do 23. Mai 2019, 21:50
von mistam
Nö, aber es gibt den Mann und die Frau ...

Re: m/w/d

Verfasst: Do 23. Mai 2019, 22:01
von Officer André
bei Duden findet sich „das Intersex“
sorry for OT

Re: m/w/d

Verfasst: Do 23. Mai 2019, 22:27
von ostkev
Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis auch Bundesbehörden bei ihren Bewerbungsanzeigen m/w/d angeben.
Die Bundeswehr ist darin Vorreiter:
Um in Erfahrung zu bringen, wie viele Soldaten sich als Mann fühlen und wie viele als Frau, wer sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig empfindet, wer mit wem wie oft über Sexualität redet und wie viel Vielfalt der Truppe gut tut, hat der Psychologische Dienst der Bundeswehr nun im Auftrag des Verteidigungsministeriums einen Fragebogen an die Soldaten geschickt. Titel: „Bunt in der Bundeswehr? Ein Barometer der Vielfalt“.
https://www.mmnews.de/politik/124105-bu ... ntent=link

Re: m/w/d

Verfasst: Fr 24. Mai 2019, 04:05
von Kulinka
Hallo ostkev,

interessantes Thema, das Du da angesprochen hast. Es dürfte allerdings einem Sechser in Lotto in dreifacher Folge gleichkommen, wenn Du mal dazu kommst, eine diverse Person zu kontrollieren. Zumal die weitaus meisten hybrid geborenen Menschen sich vor der Pubertät gemeinsam mit ihren Eltern für eine weibliche oder männliche Geschlechtsidentität entscheiden und Kinder werden ja eher seltener durchsucht.

Einen erwachsenen Diversen, der zudem in die Situation kommt, von Vollzugsbeamten durchsucht zu werden (muss man ja auch erst einmal), das wäre dann, um im Bereich Glücksspiel zu bleiben, gewissermaßen so, als würdest Du einem Ölscheich beim Pokern seinen Harem, seinen Fuhrpark und seine Schweizer Bankkonten abluchsen.

Viele Grüße
Kulinka

m/w/d

Verfasst: Fr 24. Mai 2019, 20:12
von Officer André
Um divers zu sein, muss man nicht zwingend Merkmale beider Geschlechter besitzen. Man kann sich auch einfach nur weder als Mann noch als Frau fühlen. Das ist ähnlich wie Transgender. Nur eben ganz ohne geschlechtliche Zugehörigkeit.

Re: m/w/d

Verfasst: Fr 24. Mai 2019, 20:52
von Kulinka
Hallo André,

nein, das Gesetz gilt nur für den Personenkreis, der tatsächlich – und das sind sehr seltene Ausnahmen – mit Hermaphroditismus zur Welt kommt. Diese Menschen, die Diversen, werden buchstäblich als Frau UND Mann geboren. Sie besitzen sowohl weibliche als auch männliche Keimzellen.

Intersexualismus, auf den Du Dich beziehst, jemand ist körperlich ein Mann, fühlt sich aber als Frau, ist im Biologischen Sinne irrelevant und wird dort als Pseudohermaphroditismus bezeichnet. Das reine Fühlen macht einem nicht zu einem Diversen im Sinne des Gesetzes, um es saloppp zu formulieren.

Viele Güße
Kulinka

Re: m/w/d

Verfasst: Fr 24. Mai 2019, 21:02
von Officer André
es gibt da ein Urteil zu. Ich suche das bei Gelegenheit gern raus

Re: m/w/d

Verfasst: Fr 24. Mai 2019, 21:56
von Kulinka
Hallo André,

das wäre klasse, danke Dir. Mein Kenntnisstand entspringt einem Spiegel-Interview mit Bundesjustizministerin Barley zur Einführung der Änderung im Personenstandgesetz, das ich im Spiegel gelesen habe. Auch dieser Artikel hier betont den auf diese Weise stark eingegrenzten Personenkreis, den das Gesetz ausdrücklich vorsieht und dessen biologische Zweigeschlechtlichkeit auch ärztlich attestiert wissen will:

https://www.queer.de/detail.php?article_id=32558

Viele Grüße
Kulinka

Re: m/w/d

Verfasst: Fr 24. Mai 2019, 23:49
von MICHI
Bitte beim Polizeibezug bleiben!!

Re: m/w/d

Verfasst: So 26. Mai 2019, 02:19
von Kulinka
Hallo Michi,

geht natürlich klar! Wobei der Polizeibezug für mich mit dieser letzten Frage schon verbunden ist. Sollte sich, zum Beispiel durch richterliche Rechtsauslegung durchsetzen, dass das Gesetz auf einen weiteren Personenkreis als die bisher betroffenen 0,2 % der Bevölkerung anwendbar ist, dann werden nämlich auch Kontrollsituationen mit als divers einzustufenden Personen wahrscheinlicher und die hier eingänglich gestellte Frage nach dem Procedere in solchen Fällen relevanter für die Realität des polizeilichen Alltags.

Viele Grüße
Kulinka

Re: m/w/d

Verfasst: So 26. Mai 2019, 09:06
von 1957
Meine Güte, das Thema ist doch gar keins. Sollte sich die Justiz damit irgendwann mal befassen, wird es ein Ergebnis geben. Vorher bleibt alles so, wie es ist. Grundsätzlich aber gibt es keine Alternative, wenn nicht zufällig ein ES in unseren Reihen verfügbar ist, was aber ziemlich unwahrscheinlich ist. Wir neigen zu Übertreibungen.
Wer durchsucht werden muss, wird durchsucht.

Re: m/w/d

Verfasst: So 26. Mai 2019, 10:15
von zulu
1957 hat geschrieben:
So 26. Mai 2019, 09:06
Meine Güte, das Thema ist doch gar keins.
Bei uns sind sowohl die Polizeipräsidien, als auch die Hochschule für Polizei intensiv mit dem Thema befasst. Das wirkt sich aktuell nicht unmittelbar auf die Arbeit draussen aus, aber im Hintergrund doch schon ziemlich.