Beitragvon vladdi » Sa 7. Sep 2019, 07:55
Unrechtmäßige Polizeigewalt anzuprangern ist richtig.
Jedoch muss man auf der anderen Seite vorsichtig sein, dass man die Ausübung der rechtmäßigen Gewalt nicht hemmt. Es wäre fatal, wenn die Polizei die Gewalt, die sie ausüben muss, aus Angst vor Konsequenzen nicht mehr ausübt.
Will man sich mit unrechter Polizeigewalt befassen, muss man zunächst die legale Polizeigewalt kennenlernen. Speziell wie körperliche Auseinandersetzungen im echten Leben ablaufen. Dann muss man die Grenzen kennenlernen. Man wird schnell feststellen, dass Gewalt nicht immer schön aussieht und dass es mehrer Formen der Gewaltanwendung gibt. Nur weil eine Form härter scheint, aussieht - oder tatsächlich ist - ist es nicht unrechtmäßig.
Dann muss man sich mit der Psyche der Anwender von Gewalt befassen. Wenn der Mensch (Polizist) geschlagen wird, mit Steinen, Tritten angegriffen wird, Schmerzen wiederfährt, Angst hat, Unwohlsein empfindet, sich überwindet sich der Situation zu stellen, Stress erleidet, Adrenalin ausschüttet wie zumutbar (oder möglich) ist es dann zarten und differenzierten Zwang auszuüben, wie es in einer perfekten Welt wünschenswert wäre und wieviel menschliche Verhaltensweisen gestehen wir (die Gesellschaft, der Staat) zu und wo ist die Grenze.
Man muss sich weiterhin mit der Thematik auseinandersetzen, dass es eine deutlich höhere Zahl, als in anderen Bereichen, an unbegründeten Anzeigen gibt.
Wenn man sich in dem Bereich der legalen Polizeigewalt auskennt, dann kann man sich seriös der unrechtmäßigen Polizeigewalt widmen.
Das fehlt mir bisher immer irgendwie.
Hier besonders schlecht, dass diese Studie keine Studie ist, sondern Unsinn. Die Erhebungsmethode ist unseriös, nicht nachvollziehbar und nicht belastbar. Die Zahlen auf der die Berechnung erfolgt sind nicht passend. Es erfolgt keine Erörterung, Differenzierung und es wird kein Verhältnis gesetzt.
Ganz schlechte Studie.
Mit einer solchen Studie schadet man eher dem Ansinnen unrechte Polizeigewalt aufzudecken.
Weiterhin finde ich es beschämend für unsere Medien, dass diese Zahl einfach übernommen wird. Das zeigt doch, dass unsere Journalisten nicht wirklich an Qualität interessiert sind oder es nicht können. Gute Presse hätte diese Studie in der Luft zerrissen und sie nicht als Quelle benutzt.