Bataclan - 5 Jahre danach

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Knaecke77
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Bataclan - 5 Jahre danach

Beitragvon Knaecke77 » Sa 14. Nov 2020, 16:22

Anschlag im Bataclan

Frankreich gedenkt der Todesopfer der Terroranschläge von Paris

Islamistische Extremisten richteten vor fünf Jahren ein Massaker in der Konzerthalle Bataclan an und beschossen Bars und Restaurants im Osten der Hauptstadt. Am Stade de France sprengten sich Selbstmordattentäter in die Luft. Die Detonationen waren während des Fussball-Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Frankreich live im Fernsehen zu hören.

Die Anschlagsserie gilt als die schwerste in der Geschichte Frankreichs. Laut einem Bericht des französischen Thinktanks «Centre d'analyse du terrorisme» war das Land zwischen 2013 und 2019 Zielscheibe von 94 Terroranschlägen: 14 Attentate, 20 versuchte sowie 60 geplante Anschläge.
https://www.srf.ch/news/international/a ... -von-paris
Gerne würde ich folgende Punkte zur Diskussion stellen:
- Was haben deutsche Sicherheitsbehörden aus diesem schrecklichen Anschlag gelernt? (Strategien, Ausrüstung, Trainings etc).
- Welche Baustellen gibt es noch?
- Ist der IS überhaupt noch dazu in der Lage, einen Anschlag wie vor 5 Jahren in Paris zu organisieren? Immerhin wurde der IS massiv geschwächt?

Bitte keine dienstlich relevanten oder gar VS - Details zum Besten gegeben.

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Re: Bataclan - 5 Jahre danach

Beitragvon Brot » Sa 14. Nov 2020, 16:35

Knaecke77 hat geschrieben:
Sa 14. Nov 2020, 16:22
Gerne würde ich folgende Punkte zur Diskussion stellen:
- Was haben deutsche Sicherheitsbehörden aus diesem schrecklichen Anschlag gelernt? (Strategien, Ausrüstung, Trainings etc).
- Welche Baustellen gibt es noch?
- Ist der IS überhaupt noch dazu in der Lage, einen Anschlag wie vor 5 Jahren in Paris zu organisieren? Immerhin wurde der IS massiv geschwächt?

Bitte keine dienstlich relevanten oder gar VS - Details zum Besten gegeben.
- Ich glaube, Punkt 1 zu diskutieren ist nicht möglich, ohne gegen den letzten Satz zu widersprechen.

- Baustellen gibt es immer (ob im Training oder bei der Ausrüstung). Da kann man noch so oft trainieren, jeder Anschlag/Terrorakt wird anders verlaufen und man wird jedes Mal daraus seine Schlüsse ziehen, um diese in die zukünftigen Schulungen einzubauen. Das ist aber auch bei anderen außergewöhnlichen und gefährlichen Einsatzlagen so. Wichtig ist, dass danach nachbereitet wird und neue Erkenntnisse in die Ausbildung bzw. das Training einfließen.

- Der IS vielleicht nicht, aber deren Gedankengut. Die jüngsten Vorfälle (Dresden, Nizza, Wien) haben gezeigt, dass man immer mit Terrorakten rechnen muss. Vielleicht nicht in dem großen Ausmaß wie damals in Paris, aber ausschließend würde ich das nicht. Es müssen sich nur ein paar Leute mit der selben Ideologie zusammentun, unentdeckt planen und umsetzen, dann kann es wieder vorkommen.

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Re: Bataclan - 5 Jahre danach

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 14. Nov 2020, 16:42

Ich denke, mehr kann und sollte man dazu nicht sagen.
:lah:

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Re: Bataclan - 5 Jahre danach

Beitragvon K-Jag » Sa 14. Nov 2020, 17:03

Hier ein sehr aktueller Bericht aus Wien, und eine Tagung die sich auch mit dem Thema auseinander setzt.

https://www.tt.com/artikel/30762353/weg ... 0lX1lXaYI0

https://www.taktik-rettungsdienst.de/

Gruß K-Jag

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Re: Bataclan - 5 Jahre danach

Beitragvon Knaecke77 » Mo 16. Nov 2020, 10:04

Brot hat geschrieben:
Sa 14. Nov 2020, 16:35


- Ich glaube, Punkt 1 zu diskutieren ist nicht möglich, ohne gegen den letzten Satz zu widersprechen.
Manches schafft es ja auch in die Presse. Dann kann man m.Ü.n. auch darüber offen diskutieren.
K-Jag hat geschrieben:
Sa 14. Nov 2020, 17:03
Hier ein sehr aktueller Bericht aus Wien, und eine Tagung die sich auch mit dem Thema auseinander setzt.

"Wien – Als die Einsatzkräfte beim Terroranschlag am 2. November in der Wiener City eintrafen, sahen sie sich mit einer völlig unübersichtlichen Lage konfrontiert. Nachdem ein Täter ausgeschaltet wurde, galt es nicht nur zu klären, ob weitere Attentäter unterwegs waren, sondern auch die Verletzten schnell aus der Gefahrenzone zu bringen. Speziell als Rettungs- und Notfallsanitäter ausgebildete Beamte der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) übernahmen diesen Job."

(....)

Beamte mit 35 Kilo Montur im Einsatz

Das Agieren im Einsatz mit der Ausrüstung war nicht einfach. Der Notfallrucksack, der etwa Equipment zur Blutstillung – z.B. Tourniquet wie beim Militär – beinhaltet, hat sieben bis acht Kilo, hinzu kommen Helm, Sturmgewehr mit voller Beladung sowie die Schutzweste. „So hat eine Gesamtbelastung von 35 Kilo auf den Beamten eingewirkt", sagte Markus.

https://www.tt.com/artikel/30762353/weg ... 0lX1lXaYI0
Auch wenn die Ausrüstung schwer wiegt, macht es meines Erachtens Sinn, Sondereinheiten mit diesem medizinischen Equipment auszustatten. In solchen unübersichtlichen Lagen wie z.B. in Wien werden zivile Retter erst einmal warten, bis die Lage übersichtlich/bereinigt ist.
Glück im Unglück war in diesem Fall auch, dass Sondereinheiten quasi um die Ecke stationiert waren, die auch entsprechend schnell ins Geschehen eingreifen konnten.

In Österreich wurden, wie auch in Deutschland in der Vergangenheit, behördeninterne Kommunikationspannen offensichtlich.
Zumindest hat es mit dem europäischen Datenaustausch diesmal besser geklappt.

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Re: Bataclan - 5 Jahre danach

Beitragvon Habakuk2 » Mo 16. Nov 2020, 13:50

Gelernt wurde , aber in meinem BL mehr nach dem Breitscheidplatz. Allerdings ist deutlich Luft nach oben, man lernt / ändert eben vermeintlich nur so viel, wie unbedingt notwendig. Andere Organisationen bzw. BOS-Bereiche lernten effektiver und schneller. Bei uns an der Basis kam wenig bis nichts an.

Was der IS kann oder nicht, kann ich nicht beurteilen.


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