"Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Polizeibezogenes, was in keine andere Sektion hineinpasst

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Brot
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"Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon Brot » Di 14. Jun 2022, 00:29

https://www.badische-zeitung.de/zeichen ... ie-polizei
Die "Thin Blue Line" ist ein Symbol, welches auf demokratiefeindliche Gesinnung hindeuten kann. Polizisten in Deutschland dürfen es im Dienst nicht tragen – auch wenn einige das Zeichen als unproblematisch ansehen.
[...]
Einige Länder raten Ermittlern auch in der Freizeit vom Tragen ab – das Symbol könnte auf eine rechte oder gar demokratiefeindliche Gesinnung hindeuten.
Was haltet ihr davon?

Ich höre es das erste Mal. Nach entsprechenden Ereignissen, z.B. zuletzt dem Polizistenmord bei Kusel, sehe ich bei vielen Kollegen entsprechende Profil- oder Statusbilder mit dieser Linie. Eine rechte oder demokratiefeindliche Gesinnung kann ich hierbei nicht erkennen :gruebel:

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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 14. Jun 2022, 06:33

Davon höre ich zum ersten Mal. Wer mag, kann ja mal den Namen einer erfolgreichen Gewerkschaft, die eher links verortet ist, mit dem Schlagwort googlen und findet geschmackvolle Patches. Fände ich eher amüsant, Trägern dann die rechte Keule entgegen zu schmettern.
:lah:

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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon Bravo123 » Di 14. Jun 2022, 08:31

Dann steht wohl mittlerweile die Hälfte des Kollegenkreises im Verdacht, rechts oder demokratiefeindlich zu sein.
Auch wenn ich mich selbst nicht mit dem Zeichen identifiziere oder schmücken würde, erscheint es mal wieder maßlos übertrieben, irgendwelche Gesinnungen daraus ableiten zu wollen. Aber es entspricht ja dem Zeitgeist, die missbräuchliche Nutzung von Symbolen, Handzeichen, etc. durch extreme Randgruppen auf alle anderen zu projezieren und den Gebrauch zu ächten. Und statt vernünftig aufzuklären, wird gerade durch die obere Führungsriege lieber in Duckhaltung gegangen..

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DerLima
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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon DerLima » Di 14. Jun 2022, 13:02

Der Hintergrund ist, dass diese Thin Blue line aus Amerika adoptiert wurde und dort vor allen Dingen von der ‚neuen Rechten‘ installiert wurde.
Leider haben (natürlich) die Rechten in D das für sich entdeckt - passt ja zu der ‚patriotischen‘ Einstellung.

Ich denke jedoch: Genau deswegen sollten wir diese Symbole tragen und eben nicht der braunen Ecke D überlassen.
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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon An_dy » Di 14. Jun 2022, 13:27

Moin,
ausschließlich in linken „woke“ Kreisen, ist die thin blue line als rechtes Symbol verpönt und glaubt die Deutungshoheit für sich beanspruchen zu können. Speziell in den sozialen Medien sehr penetrant unterwegs.
MMn, gibt man diesen ganzen Dauerempörten viel zu viel Aufmerksamkeit.

Für die TBL gibt es unterschiedliche Deutungen und Ursprünge.
Einige sehen den Ursprung in der „thin red line“ (Krimkrieg 19. Jahrhundert), als sich britische und russische Truppen gegenüber standen.

Nur weil rechte Spinner versuchen dieses Symbol für ihre Propaganda zu nutzen, muss man es ihnen noch lange nicht exklusiv überlassen.

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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon 1957 » Di 14. Jun 2022, 13:34

Ich bin eher der Meinung, wir sollten nichts tragen, was in der "braunen" Ecke wie auch immer Verwendung findet. Unser Zeichen ist: POLIZEI.

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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon An_dy » Di 14. Jun 2022, 13:41

Im Dienst bin ich da völlig bei Dir.
Private Patches haben da nichts zu suchen.
Privat verziere ich mein Schlüsselbund wie ich will.

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DerLima
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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon DerLima » Di 14. Jun 2022, 16:36

1957 hat geschrieben:Ich bin eher der Meinung, wir sollten nichts tragen, was in der "braunen" Ecke wie auch immer Verwendung findet. Unser Zeichen ist: POLIZEI.
Was bedeutet, dass sich die rechte Ecke nach und nach alle Symbole zu eigen machen kann - es wehrt sich ja niemand dagegen. Den Versuch gab es bei Dr. Martens, Fred Perry, Lonsdale und weiteren.
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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon Aldous » Di 14. Jun 2022, 17:09

1957 hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 13:34
Ich bin eher der Meinung, wir sollten nichts tragen, was in der "braunen" Ecke wie auch immer Verwendung findet. Unser Zeichen ist: POLIZEI.
In Zukunft bitte auch keine 14, 88, 18 und 28 mehr in den Kennzeichen von Dienstfahrzeugen. Könnte jemand falsch verstehen.

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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon 1957 » Di 14. Jun 2022, 17:12

LIma, ich habe in 46 Dienstjahren kein Symbol gebraucht. Der Schriftzug und das Landeswappen haben gereicht. Unser Symbol war unser Job.


Aldous, das ist jetzt Kinderkram.

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DerLima
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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon DerLima » Di 14. Jun 2022, 19:05

1957 hat geschrieben:LIma, ich habe in 46 Dienstjahren kein Symbol gebraucht. Der Schriftzug und das Landeswappen haben gereicht. Unser Symbol war unser Job.


Aldous, das ist jetzt Kinderkram.
Die Thin Blue Line ist nicht nur ein Zeichen für Polizeibeamte. Es ist auch ein Zeichen der Solidarität für ‚Zivilisten‘ - da gibt es viele verschiedene auch in anderen Bereichen. Die Schleife der Solidarität in ihren vielen Farben und Ausprägungen, die Regenbogenflagge…
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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon 1957 » Di 14. Jun 2022, 19:39

Das mag ja sein, Lima. Das ist aber dann auch ein weiterer Hinweis darauf, dass dieses Zeichen von etlichen anderen im eigenen Sinne benutzt wird. Dazu gehören nun aber auch solche, deren Einstellungen sich keineswegs mit der Polizei in Verbindung bringen lassen sollte.

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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon Ghostrider1 » Di 14. Jun 2022, 21:44

Und wenn die Rechten irgendwann blaue Westen tragen, sind die Blue Knights dann was?

Ich finde es falsch, immer alles aufzugeben, weil es in rechten kreisen missbraucht wird. So gibt man Stück für Stück Boden auf! Das Gegenteil muss der Fall:
Ja wir tragen es, weil. Und nein, es ist kein Symbol von Faschismus / Rechtsextremismus. Dann wird denen das vergehen, denn die wollen nicht mit der Polizei identifiziert werden.

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Re: "Thin Blue Line" spaltet die Polizei

Beitragvon An_dy » Di 14. Jun 2022, 21:54

Brot hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 00:29
Nach entsprechenden Ereignissen, z.B. zuletzt dem Polizistenmord bei Kusel, sehe ich bei vielen Kollegen entsprechende Profil- oder Statusbilder mit dieser Linie. Eine rechte oder demokratiefeindliche Gesinnung kann ich hierbei nicht erkennen :gruebel:
Es sind eben diese Ereignisse. Die Kollegen - und auch Bürger - haben das Bedürfnis ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen und Solidarität zu bekunden. Dies geschieht, gerade in Social Media und Kommunikations-Apps, durch Symbole und Hashtags.

@Lima: Die Regenbogenflagge 🏳️‍🌈 ist doch längst nicht mehr ausreichend und wir kritisch gesehen. Es muss die LSBTI* Flagge mit Transkeil, inkl. den Farben braun und schwarz, sein. Wo kommen wir denn hin, wenn sich jeder einfach mit der ollen Regenbogenflagge angesprochen fühlen soll.

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Re:

Beitragvon HHwaterseven » Mi 15. Jun 2022, 22:43

Ich würde die meisten der Blue Line Anhänger zu den radikalen Trump Anhängern/Sturmgewehr Fetischisten zuordnen.

Zumindest die Blue-Line-cult-member aus den USA.

Deswegen bin ich für das Trageverbot.

Generell finde ich das Tragen von irgendwelchen Patches(Blue line oder sonst was), welche nicht vom Dienstherren vorgeschrieben sind, merkwürdig.
Zuletzt geändert von HHwaterseven am Sa 4. Mär 2023, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.


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