diskussion über polizeigewalt

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ein Mensch

diskussion über polizeigewalt

Beitragvon ein Mensch » So 25. Apr 2004, 01:38

guten tag lieber freund und helfer,

erstmal ich bin weder der linken,noch rechten szene noch sonst irgendwo einzuordnen.ein arbeitender mensch der versucht mit offenen augen durchs leben zu gehn.sich nicht von falschen und manipulierten medien täuschen lassen möchte.
so vielleicht ist das eventuell annehmbar für eine diskussion......

mich würde interessieren was sie über polizeigewalt und brutale übergriffe denken.
ich möchte nicht abstreiten,dass in einzelfällen ein hartes durchgreifen nötig ist-ebenso schwachsinnig ist steinewerfen oder sinnlose zerstörung von autos und geschäften.dies sollte ebenfalls klar sein.
gewaltgeile polizeibeamte gibt es ebenso wie linksradikale,hooligans etc
das ist einfach fakt!in vielen situationen geht die gewaltbereitschaft von der polizei aus.

ich möchte keine diskussion über ein paar teenies führen die es einfach geil finden ein stadtviertel zu verwüsten und politisch absolut kein plan haben...sondern wenn falls überhaupt in irgendeiner art und weise gegen das system oder kapitalismus sind.was natürlich nicht vertretbar ist und ein eingreifen der polizei erfordert.

vielmehr wäre mir dran gelegen meinungen aus den reihen der polizei zu hören über vorfälle wie eigelstein(polizeiwache köln/recht häufig auffallende wache mit mehreren gewalttätigen übergriffen oder misshandlungen)!!!

und zum zweiten stellungnahmen zu den wesentlichen themen wie G8 Genua 2001(darum geht es mir hauptsächlich)
-schussbefehl gerechtfertigt?
-black block(zivilpolizisten,die systematisch friedliche demonstranten angriffen,kleine läden zerschmetterten und seltsamerweise immer freie hand hatten-nie auf gegenwehr gestossen sind-in polizeiwachen ein und ausgingen)?
-Vorfall Genua Social Forum(Darüber hinaus wurden von der polizei das dem Pressezentrum gegenüberliegende GSF-Gefäude verwüstet und Aktivisten zum Teil bis zur Bewußtlosigkeit verprügelt. Die Parlamentarierin erhielt keinen Zutritt, ebensowenig die anwesenden Anwälte und Journalisten)

falls jemand was mit dem hier geschriebenen anfangen kann,
eine eigene meinung vertritt,
informiert ist und bereit wäre etwas zu antworten,
wäre ich erfreut!!

woher werden diese Schläger- und Greiftrupps genommen?warum gehn diese menschen mit äusserster gewalt auch gegen am boden liegende vor?oder sind es einfach nur maschinen?kommt wirklich keinem der gedanke wofür sie da "mißbraucht" werden,da sie sich im blutrausch befinden(wenigstens tage später sollte ein denken anfangen zumindest aus menschlicher sicht,oder?)

der geschriebene text soll keine propaganda oder provokation sein-
es handelt sich lediglich um geschehene vorfälle und ich wär an einem meinungsaustausch interessiert.

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Beitragvon Schussel » So 25. Apr 2004, 12:18

Zu den von dir zitierten Vorfällen kann ich keine Stellung nehmen, da ich nicht selber dabei war und mich ebenfalls nicht auf einseitige Berichtserstattungen einlaß. Außerdem ist mir die Polizei im Ausland nicht geläufig, daß ich einschätzen kann, was dort möglich ist und was nicht. (Auch wenn ich mir aus dem ersten Stehgreif heraus nicht vorstellen kann, das es sich bei deinen Genua-Eindrücken nicht um Propaganda handelt)

Auf jeden Fall ist der schwarze Block keine Polizeieinheit, sondern eine reale Gruppierung die man mittlerweile auf sehr vielen Veranstaltungen antrifft. Somit kann ich diesen Teil nicht ganz nachvollziehen.

Was aber tatsächlich ein Fakt ist... Polizeigewalt gibt es. Dies wird sich auch nie verhindern lassen, da es nun mal keine Maschinen sind, sondern tatsächlich Menschen eine Uniform tragen.

Polizeigewalt kann viele Ursachen haben. Die eine ist es sicher, daß es Leute bei der Polizei gibt, die dort nichts zu suchen haben. Wenn dies erkannt wird, versucht man hier in Stuttgart auch konsequent dagegen vorzugehen. Bei dieser Art von Polizeigewalt gibt es kaum Chancen, entgegen zu wirken, als mit einer Entlassung oder zumindestens einer Versetzung in den Bereich, wo man keinen Kundenberührung mehr hat.

Ich kenne die Wache Eigelstein nicht. Ich weiß auch nicht, in welcher Umgebung sich diese Wache befindet. Hier in Stuttgart gibt es die Wache Innenstadt. Diese Wache liegt, wie der Name es schon sagt, in der Innenstadt, im Bereich des Geschäftszentrum. Das Problem an dieser Wache ist vor allem, das die Kollegen fast keine Erlebnisse mehr mit dem normalen Durchschnittsbürger haben. Es gibt dort kaum Unfälle, da es wenig Fahrzeugverkehrsstraßen hat. Es gibt sehr viele Geschäfte, die Ladendiebe mit sich bringen. Es gibt dort sehr viele Kneipen und Discos, die Schlägereien und Betrunkene mit sich bringen. Es hat dort eine offene Drogenszene, die Junkies und Dealer mit sich bringen. Es hat dort selbst bis spät in der Nacht viele Menschen, was auch viele Raubüberfälle mit sich bringt.

Dieser einseitige Arbeitsbereich mit den unteren Sozialenschichten wirkt sich mit der Zeit einfach auch auf die Kollegen aus. Sie haben ein ganz anderes Klientel, welches viel schneller Bereit ist sich zu wehren oder sogar anzugreifen. Die Kunden haben über Jahre ihre Hemmschwellen abgebaut und machen sich überhaupt keine Gedanken über das Gegenüber und was mit ihm passiert. Da ist es egal, ob der Gegenüber ein Polizist oder eine alte Großmutter ist. Diese Tatsache zwingt die Kollegen ganz anderst aufzutreten um dem Gegenüber von vornherein kein Gefühl zu geben, daß das Gegenüber oberhand bekommen könnte. Das große Problem dabei ist aber das durch den fehlenden Ausgleich langsam der Umgang sich als normal einbürgert. Ich kenne ein paar Kollegen, die dort hingekommen sind und mit der Zeit einen ganz anderen Wortschatz bekommen haben. Es fählt einfach schwer sich vor einem normalen Bürger noch angemessen zu Verhalten. Und wenn es dann mal zu einer "normalen" Gegenwehr und Gegenargumentation kommt wird diese meist genauso niedergebügelt, wie bei den Schlampern, wo es nötig ist.

In meinen Augen wird hier von der Führung leider zu wenig versucht, bei solchen Revieren, die in Sozialenbrennpunkten zu arbeiten, eine gesunde Fluktuation durchzusetzen. Es sollte für solche Reviere eine höchstverwendungszeit geben, da es über kurz oder lang auf jeden Abfärbt. Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang. Und der Charakter entscheidet nur, wie schnell der Prozess geht. Die Kollegen selber merken es leider erst als letztes. Und da auf dem Revier viel los ist und man nie über langeweile klagen kann, wollen auch viele nicht freiwillig von solchen Revieren weg.

Bei der Polizeigewalt, auf die Du hinaus willst, ist es am schwierigsten dagegen anzukommen. Gerade bei diesen Demos kann es zu überreaktionen bei Kollegen kommen, dennen es normal überhaupt nicht liegt und die noch nie Aufgefallen sind. Hier können soviele Eindrücke und Hintergründe auf einen einprasseln, daß man irgendwann die Profisionalität leider verliert und über das Ziel hinausschießt.

Das beste Beispiel sind die damals die Castortransporte gewesen.

Demonstrant:

Er kommt wann es ihm geschickt ist. Bleibt für ein paar Stunden und wenn es ihm reicht, geht er einfach wieder. Man hat das Gefühl, daß man für was gutes eingetreten ist und alles in allem war es vielleicht sogar ein schöner Tag.

Polizist:

Kommt Morgens in den Dienst und freut sich schon auf den Abend, wo er mit Freunden zum Essen verabredet ist. Dort erfährt er, daß es nun 600km in Richtung Norden geht. Jeder der Beamten wird nochmal nach Hause geschickt, um Unterwäsche zum Wechseln und Waschzeugs zu holen. Dann geht es ab in Richtung Wendland. Nach der Fahrt, die in den Gruppenfahrzeugen wirklich kein Genuß ist, kommt man dann im Einsatzraum an. Der Hunger hängt in den Kniekehlen, man ist Müde und geschlaucht und erfährt nun daß man nochmal 60km bis zur Verpflegungsstelle fahren muß. Dort bekommt man dann ein Lunchpaket mit belegten Brötchen, die mittlerweile eine Gummikonsistens haben, einen Schokoriegel, zwei Äpfeln eine 03, Flasche Wasser und Cola. An die Freunde, die gerade beim Chinesen sitzen mag man gar nicht denken. Anschliesend geht es weiter zu den Unterkünften. Ein Teil kommt in alten Turnhallen unter. Ein bischen neidisch ist man auf die Glückspilze schon, wenn man dann vor den Conatinern steht, in denne man völlig überbelegt untergebracht ist. Zumindestens hat man einen Platz, wo man mal seine Sachen deponieren kann. Aber ein bischen irritiert ist man dann doch, wenn man hört, daß diese Container als Gewahrsamseinrichtungen geplannt waren, aber nicht verwendet werden durften, da es Menschenunwürdig ist. Nun sind doppelt soviele Polizisten untergebracht, wie als Festgenommene vorgesehen waren. Aber man hat ja die Möglichkeit, sich an die Umgebung zu gewöhnen, da man nun gleich mit der Großeinsatztypischentätigkeit (warten) beginnt. Es ist teilweise schon ein wenig schwer, da langsam die Müdigkeit aufkommt. Wer aber nicht so empfindlich ist, schaft es zumindestens mal ein wenig zu Dösen.
Als es dann endlich mal an die Fahrtstrecke geht und der Transport vielleicht in absehbarer Zeit mal auftauchen könnte, sind nun auch schon 16 Stunden oder noch mehr vergangen. Als man dann auf die ersten Demonstranten trifft, bekommt man einiges zu hören. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig Menschen zu Wissen scheinen, das die Polizei kein gesetzgebendes Organ ist. Aber seis drum. Man sucht sich noch immer selber aus, wer einen beleidigen kann. Aber kalt und nass ist es trotzdem noch. Irgendwie wird man aber auch nicht mehr richtig warm. In der Zwischenzeit mach man sich auch so meinen Gedanken zu der Thematik Atomenergie... Wenn die anderen dort drüben wüßten, das sie teilweise offene Türen bei einem einrennen. Aber was solls, für diesen Tag steht man halt auf der moralisch gesehenen schlechten Seite. Die Demonstranten sind bis auf ein paar Beleidigungen friedlich und kein wirkliches Problem. Sie sehen in den Polizisten halt die Staatsgewalt und nicht den Menschen. Damit kann und muß man halt leben. Aber Hunger wär trotzdem schon wieder da. Trotz den Gummibrötchen. Mittlerweile hört man, daß der Castor in kürze Eintreffen soll. Dies scheint aber bei den Demonstranten auch schon durchgesickert zu sein. Es haben sich nicht weit weg welche zu einer Sitzblockade hingesetzt. Teile von den Beamten sollen dort unterstützen um diese Sitzblockade aufzulösen. Es sind gar nicht so arg viele, aber sie haben sich alle gegenseitig untergehackt. Nachdem sie sich auch nach mehrmaligen Aufforderungen weigern die Blockade aufzulösen, bekommen die Polizisten den glorreichen Auftrag, dies Blockade zu Beenden. Man geht immer zu zweit an jeden einzelnen Demonstranten hin und fordern ihn erneut auf, selbständig aufzustehen und die Blockade zu beenden. Die höflichen schauen einfach durch einen durch und ignorieren die Polizisten. Von anderen kommen eher Beleidigungen. Es ist schon erstaunlich, wie schwer es ist, untergehackte Menschen ohne Gewalt auseinander zu bekommen. Die Stimmung hat mittlerweile ihren tiefsten Punkt erreicht. Aber solche Aufgaben gehören halt auch zu der Polizeiarbeit. Heute wollte man eigentlich den neuen PC abholen, auf den man schon seit mehreren Wochen warte. Aber er läuft ja nicht weg. Die Sitzblockierer lenken noch immer nicht ein. Selbst kleinere Diskusionen führen zu nichts. Als man den ersten losbekommen hat und mit der Kollegin versucht diesen wegzutragen, merkt man sehr schnell wieder, wie schwer ein Mensch werden kann, wenn er sich totall hängen läßt. Eine Hochachtung vor Pfleger und Pflegerinen, die das tagtäglich machen. Aber zumindestens wird es einem wieder warm. Der Gruppenführer mault, warum es so lange dauert. Der Transport wär nicht mehr weit weg. Als der erste abgesetzt ist, und man eigentlich schon völlig außer Atem ist, geht es gleich wieder zurück. Bei der nächsten, die einen an die Lehrerin aus dem Religionsunterricht erinnert, wird man von dieser gekniffen. Gerade bei ihr hatte man eigentlich mit sowas nicht gerechnet. Aber der zivile Ungehorsam für die gute Sache rechtfertigt vieles. Der Zeitrdruck wird immer größer. Der Gruppenführer wird immer genervter. Aber es sind noch immer einige Leute, die ineinandergehackt zusammen sitzen. Die Leute lassen sich von uns zu den Fahrzeugen schleifen. Wenn hier wieder die Presse dabei wär würde das sicher wieder ganz schön marzialisch aussehen. Aber die ist gottseidank ganz nirgends zu sehen. Auch wenn man ja kein schlechtes gewissen zu haben braucht, hat man trotzdem keine Lust am Abend in den Nachrichten den Eindruck zu erwecken, daß man friedliche Demonstranten ohne Rücksicht auf Verlust über die Straße schleift. Da Aufgrund von Müdigkeit und Anstrengung jeder einzelne immer schwerer fällt, ertappt man sich langsam, wie man übergeht, die Menschen durch drücken an Schmerzpunkten aus umklammerung zu lösen. Man wirkt nun langsam auch richtig gereitzt, und die Vorwürfe und Beleidigungen kommen langsam durch die dicke Haut, die einen sonst schützt. Man möchte jetzt lieber daheim sein und mit Freunden auf Tour gehen. Aber eigentlich wär es schon schön, ein paar Grad wärmer und vor allem Trocken zu sein. Aber die Transporte fallen anscheinend immer auf solche Wettertage. Man schafft dann doch endlich die Strecke frei zu bekommen. Der Transport geht durch. Man freut sich schon auf die Heimfahrt, aber zunächst muß man wieder mal warten. Da der Transprot noch nicht am Ziel ist, benötigt man für alle Fälle eine Reserve. Aber irgendwann muß er ja am Ziel sein. Und dann geht es wieder zurück in den Süden.


In dieser Situation, die kein Einzelfall bei einem solchen Einsatz ist, möchte ich nicht in einen Widerstand mit einem Demonstrant verwickelt werden. Ich weiß nicht, ob ich mich da dann noch im Griff hätte und nicht vielleicht doch unverhältnismäßig einschreite. Und dies, obwohl ich noch nie mich ernsthaft mit jemand schlagen hab müssen. Mehr als das Gerangel um die Handschließen oder um eine Blutentnahme hatte ich noch nie. Aber Trotzdem wär ich dann einer der

Schläger- und Greiftrupps
nur maschinen
im blutrausch
Auf jeden Fall hab ich noch gar nie eine Demo erlebt, wo es sich so ereignet hat, wie man von den Augenzeugen der linken Postillen es immer erfahren kann.
Dumm ist,
wer dummes tut

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Beitragvon beni » So 25. Apr 2004, 13:14

@ schussel
eine hervorragende Schilderung der "gerngesehenden Großeinsätze" (Sarkasmus trieft) Was noch fehlte war vielleicht, dass man die ganzen Stunden die komplette Sitekausrüstung anhat, sprich Stahlweste,Stahlarm,-und Beinprotektoren,Helm,Schlagstock.....(zumindest in NRW gab es damals noch keine Plastikprotektoren). Das ganze Zeug wog insgesamt um die 10 Kilo. Da mein Gewicht selber nur 47 Kilo beträgt, hatte ich spätestens nach 2 Stunden Rückenschmerzen,aufrechtes Stehen war fast nicht möglich. Einziger Lichtblick: Wenn man sich mit der Weste hinsetzte,ein wenig sich "reinkuschelte" fühlte man sich wie eine Schildkröte und konnte den Nacken hinten auf die Weste aufstützen. Ach ja als Frau hate man dann natürlich noch das Pipimachproblem :D und meine Blase und ich haben es allen Ernstes mal geschafft 12 Stunden nicht irgendwohin zu müssen. Toiletten sind ja sowieso eine Seltenheit und sich erst halb zu entkleiden um dann hinter einem Busch von Demonstranten überrascht zu werden fand ich nicht sehr erstrebenswert.
Schenke ein Lächeln und es kommt zu dir zurück

Gruß
beni aus NRW

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Beitragvon ein Mensch » So 25. Apr 2004, 13:45

Hallo Schussel,

erstmal bedanke ich mich für deinen langen Beitrag.
Ich denke,dass eine Diskussion wie diese leider immer schnell aus dem Ruder läuft beziehungsweise schnell provokativ oder Propagandamässig rüberkommt und damit schnell vorverurteilt wird.
Es soll definitiv keine "Hetze" sein und die Polizei macht halt Ihren Job.
Viele Beamte wären wohl in manchen Fällen auch lieber auf der andren Seite(die menschliche,moralisch vertretbare Hintergründe haben).
Natürlich kann man nicht einfach die Polizei verantwortlich machen...vielmehr das System.Der Polizist ist ein Mensch wie jeder andere auch,er hat halt nur den Job gewählt für die Regierung die ausführende Gewalt zu spielen und leider oft auch für die Interessen einiger wenigen "Mächtigen" die Drecksarbeit zu erledigen.

Bei der genannten Polizeiwache handelt es sich um eine relativ bekannte Wache in Köln(Eigelstein).Allein auf dieser Kölner Polizeiwache hatte es im Jahr 2002 37 Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte gegeben, die aber alle wieder eingestellt wurden, weil die Opfer keine ausreichenden Beweise oder Zeugen für ihre Misshandlungen beibringen konnten, oder weil beschuldigte Polizisten durch ihre Kollegen oder Vorgesetzten gedeckt wurden.
Diese Vorfälle könnte man jetzt breit treten,wobei ich schon bei dem letzten Satz überlegt habe ob ich ihn schreiben soll.
Ich möchte keine Links einbauen,weil diese wieder meist in eine bestimmte Richtung gehn und manipulativ sein könnte damit würde es den Charackter bekommen halt doch nur Propaganda zu sein.
Also falls Du Interesse hast gib einfach selbst bei Google zum Beispiel "Tod in Kölner Polizeiwache" ein(Stefan N.).
Dort findet man mehrere Berichterstattungen und jeder sollte sich ein eigenes Bild machen.Da Stern,Spiegel,WDR,NDR auch meist eine eigene Richtung vertreten.
Natürlich sind dies mehr oder weniger Einzelfälle,welche sich häufen leider.
Das die Gewaltbereitschaft der Menschen im allgemeinen doch sehr stark zugenommen hat ist klar,ebenso das die Antwort auch "härter" wird.

Aber:das wichtige ist es die Polizeigewalt und vor allem wofür sie eingesetzt wird im globalen Bereich zu analysieren!!
Natürlich stösst man gerade bei dieser Recherche viele manipulierte Informationen.
Blöderweise ist es schwer glaubhaft zu machen,dass ich keine politischen Absichten habe mit so einem Beitrag.
Meine Neugier wurde sagen wir mal geweckt nach dem ich auf mehreren Demos war und Wasserwerfereinsätze ohne Vorwarnung sowie die Auflösungen miterlebt habe.Und plötzlich lagen Frauen und alte Menschen am Boden....und sogar brave Bürger machten Ihrer Wut Ausdruck und griffen auch teils zu Wurfgeschossen.
Natürlich ist es dumm seine Wut gegen die einzelnen Beamten zu richten,
welche eine Familie haben und vielleicht eine ähnliche politische sagen wir besser moralische Meinung.
Nur Fakt ist halt das diese Polizei das System aufrecht erhält und es schützt(damit sind keine nazi/antifa demos und sonstiger "kleinkram" gemeint)
Der Black Block wird ebenfalls von der Regierung eingesetzt das darf man nicht vergessen!!Ich kann bei Interesse einen etwas längeren Bericht mal reinkopieren,aber wie gesagt selbst nach Informationen zu suchen kommt meist besser rüber;-)
In Genua wurde meiner Meinung nach ziemlich genau gezeigt wo der Hase auf der schönen grossen Welt langläuft.
(suchwörter: genua 2001 G8 Carlo Giuliani blac bloc black block genua social forum)es gibt ein Video welches sehr viel festgehalten hat der Polizeiaktionen dieser Tage.
Die ganzen Hintergründe sind ziemlich erschreckend finde ich.
Die Polizei muss anfangen sich ebenfalls Gedanken zu machen,
denn nur sie ermöglicht es dies alles aufrecht zu erhalten.
(natürlich nicht die Politesse oder irgendein Streifenpolizist sondern mehr Kampfeinheiten)


wünsche noch einen schönen Sonntag

MFG

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Beitragvon copgun » So 25. Apr 2004, 16:27

ein wawe einsatz ohne ankündigung??? kaum vorstellbar!

eine versammlungsauflösung ohne mit dem veranstalter gesprochen und dies angedroht zu haben? auch nicht vorstellbar!
copgun

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Beitragvon MICHI » So 25. Apr 2004, 16:54

[quote=""copgun""]ein wawe einsatz ohne ankündigung??? kaum vorstellbar!

eine versammlungsauflösung ohne mit dem veranstalter gesprochen und dies angedroht zu haben? auch nicht vorstellbar![/quote]

kommt wohl immer auf die sichtweise an und was man hören und sehen will.

ich habe unzählige demonstrationen, friedliche und gewalttätige mitgemacht und noch nie erlebt, dass der einsatz von wawe nicht angekündigt wurde bzw. die auflösung ohne ausreichende vorherige ankündigung vollzogen wurde.

das im rahmen von gewaltsamen räumungen unglicherweise auch unbeteilige zu schaden kommen können, was jedoch äußerst selten der fall ist, steht ohne zweifel. nur soll man sich immer vor augen halten, wodurch der anlass gesetzt wurde.
wer sich im rahmen des versammlunbgsrechts nicht an die gesetze hält und aus einer demonstration heraus gewalt ausübt, egal ob gegen sachen oder gegen menschen, zwingt die polizei zum handeln und darf sich über entsprechende maßnahmen nicht wundern.

verwunderlich ist eigentlich nur immer wieder, dass seitens derer, die für die krawalle verantwortlich sind, im nachhinein über die ach so brutale polizei gejammert wird.
ich habe noch keinen polizeibeamten gesehen, der einen stein aufgehoben und in die demonstranten geworfen, bzw. diese aus schußwaffen mit vogelschreck beschossen hat. umgekehrt ist auf demos des linken spektrum dieses verhalten an der tagesordnung.

was meint ihr, was sich am 1.mai in berlin wieder abspielen wird?

ein "kindergeburtstag" wird es bestimmt nicht werden und es wird leider wieder verletzte im dreisteligen bereich geben.

schade eigentlich nur, dass die höheren polizeiführer so stark von ihren politischen vorgesetzten abhängig sind, dass sie mit ihren maßnahmen rücksicht, und häufig eine vielzahl verletzter kollegen in kauf nehmen müssen.
aus rein polizeilicher sicht wäre so manche gewalttätige demonstration..siehe antikernkraft, startbahn west, anders zu lösen gewesen.
Gruß
MICHI


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Beitragvon MICHI » So 25. Apr 2004, 17:06

[quote=""ein Mensch""]Allein auf dieser Kölner Polizeiwache hatte es im Jahr 2002 37 Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte gegeben[/quote]

solch eine zahl, einfach in den raum geworfen, ist nicht aussagefähig. das muss immer in relation zu anzahl der beamten und anzahl der tätigkeiten gesehen werden.

bei uns wird díe anzahl ähnlich, wenn nicht sogar höher liegen, zumal seitens der DIE(derzernat interne ermittlungen) in Hamburg, bei dem geringsten anlass, zu ermitteln ist; sprich wenn ein festgenommener in seiner vernehmung später sagt" der beamte hat mir weh getan" wird ein verfahren eingeleitet.

Die vorfälle, die dort sattfanden sind durch nichts zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. es handelt sich aber auch nicht umd vorfälle, die alltäglich oder alljährlich in deutschland bei der polizei vorkommen.

[qutoe]Natürlich sind dies mehr oder weniger Einzelfälle,welche sich häufen leider.[/quote]

wo steht das, wer sagt das?
Das die Gewaltbereitschaft der Menschen im allgemeinen doch sehr stark zugenommen hat ist klar,ebenso das die Antwort auch "härter" wird.
irgendwie verständlich oder?
Die Polizei muss anfangen sich ebenfalls Gedanken zu machen,
denn nur sie ermöglicht es dies alles aufrecht zu erhalten.
(natürlich nicht die Politesse oder irgendein Streifenpolizist sondern mehr Kampfeinheiten)
ich glaube, gerade was die begegnung mit der gewalt betrifft und was deeskalation und gewaltfreie konfliktbewältigung angeht, hat sich die polizei in den vergangenen jahren sehr viele, wenn nicht sogar zu viele gedanken gemacht.

und was für kampfeinheiten????????

wir sind hier in deutschland!

und jetzt bitte nicht Mek/Sek, BFE oder EHU als kampfeinheiten bezeichnen. das wäre wirklich mehr als lächerlich.
Gruß
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Beitragvon marcel » Mo 26. Apr 2004, 09:57

Zum Thema Polizeiwache in Köln, dies ist ein alter Hut, hier im Forum schon lang und breit disskutiert und immer wieder deutsche Polizeigewalt aufgrund der Vörgänge in der Einsteinwache zu polemisieren stört mich ein wenig.
Die deutschen Polizeigesetze sind laut Aussage eines Dozenten und auch meiner Meinung nur das verlängerte Sozialgesetzbuch.
Von daher kann ich mir es auch juristich kaum vorstellen was da teilweise geschilderte wurde.
Der WaWe kann als Zwangsmittel eingesetzt werden, wonach es dann vorher auch eine Ankündigung gibt und die zweite rechtliche Grundlage bietet wohl und wie fast immer der Gefahrenbegriff. Das heisst wenn die Demonstranten eine Gefahr verursachen so sind Maßnahmen auch gegen diese zu richten(Verhaltensverantwortlichkeit), und hier steht nirgends wo geschrieben das ich das mir zu Verfügung stehende Mittel zur Beseitigung einer Gefahr ankündigen muss. Es muss eben nur Verhältnismäßig seín.
Der Gast bedient sich obwohl er schreibt er ist neutral eingestellt plumper polemischer Worte wonach ich die Einstellung Neutral für fragwürdig erachte.
Was sind Schläger- und Greiftrupps? Wer kommt denn in den Blutrausch?
Polizisten sind Menschen und keine Maschinen! Daher ist es wohl auch Möglich das Fehler gemacht werden, allerdings nicht in dargestellten Dimensionen.
Du schreibst von Veranstaltungen die nicht unter dem deutschen Rechtsrahmen fallen und man Dir sicherlich hiermit auf einige Fragen oder Denkweisen keine Antwort geben kann.
Wer Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten ---***---Wer früher stirbt ist länger Tot.

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Beitragvon D » Mo 26. Apr 2004, 10:37

und zum zweiten stellungnahmen zu den wesentlichen themen wie G8 Genua 2001(darum geht es mir hauptsächlich)
Warum sollte man zu einem Thema Stellung beziehen das sich im Ausland ereignet hat?
Genausogut könnte man über Proteste in China oder im Irak und der dort üblichen "Polizeigewalt" diskutieren.
Mfg D

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diskussion über polizeigewalt

Beitragvon MICHI » Mo 26. Apr 2004, 10:55

um sich mit vorfällen im ausland beschäftigen und diskutieren zu können, müssen die dortigen gesetzmäßigkeiten und polizeistrukturen sowie die befugnisse der polizei bekannt sein.

man könnte zwar seine persönliche meinung äußern, ohne sich jedoch anmaßen zu dürfen, das verhalten ggf. zu veruteilen, wenn es rechtmäßg nach gesetzeslage des entsprechenden landes war.

es gibt auf der welt regierungsformen, die polizeigewalt anders auslegen als nach unserem rechtsempfinden üblich.
Gruß
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Re: diskussion über polizeigewalt

Beitragvon Gast aus Berlin » Do 29. Apr 2004, 01:40

[quote=""ein Mensch""]guten tag lieber freund und helfer,

.[/quote]

Wann endlich geht es in den letzten Kopf rein, daß Polizisten nicht "Freund und Helfer" sind, sondern einen Beruf ausüben, in dem sie durchaus auch freundlich und hilfsbereit daher kommen, aber das nicht immer "hauptberuflich". Ich kann das bald nicht mehr hören. Wer würde denn von seinem Metzger oder Bäcker behaupten, daß er Freund und Helfer ist? Na also! Diese Bezeichnung stammt übrigens aus den 30er Jahren, den Rest kann man dann in jedem Geschichtsbuch nachlesen.

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diskussion über polizeigewalt

Beitragvon BerlinerBaer » Do 29. Apr 2004, 02:38

[quote=""MICHI""][quote=""copgun""]ein wawe einsatz ohne ankündigung??? kaum vorstellbar!


was meint ihr, was sich am 1.mai in berlin wieder abspielen wird?

ein "kindergeburtstag" wird es bestimmt nicht werden und es wird leider wieder verletzte im dreisteligen bereich geben.

.[/quote][/quote]

Ich hoffe nur, daß du mit deiner prognose nicht recht behältst. Allerdings stehen hier alle zeichen auf sturm. Innensenator Körting hat bereits vor den größten ausschreitungen seit 1987 gewarnt. Ob das so klug war sei mal dahin gestellt. Nächste woche sind wir schon wieder klüger.

xxx

diskussion über polizeigewalt

Beitragvon xxx » Mi 5. Mai 2004, 19:42

Nur um es mal so in den Raum zu werfen, der Einsatz eines Wasserwerfers ist aus rein rechtlicher Sicht das mildere Mittel gegenüber einem Einsatz des Schlagstockes.
Die Handhabe ist jedoch eher, daß die WaWe´s eher sehr lange zurückgehalten werden, aufgrund ihrer doch nicht zu unterschätzenden optischen Wirkung auf die Versammlungsteilnehmer.
Einsatz des WaWe´s ohne dreimalige Vorankündigung sieht sehr stark nach Sofortvollzug aus, müsste man aber am Einzelfall prüfen.

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diskussion über polizeigewalt

Beitragvon marcel » Mi 5. Mai 2004, 23:08

Ob der Einsatz des WaWe´s rechtl. bedenklich ist oder nicht, ist wohl auch immer eine Frage der aktuellen Rechtsprechung. Ich könnte Dir hier galub ich eine Lupenreihne subsumsion für den Einsatz des WaWe´s darlegen. Aber wir denken ja immer an das Rechtsberatungsgesetz!

Und wie wir wissen orientiert man sich immer an der aktuellen Rechtsprechung, und die tendiert leicht zum etwas "härteren" Weg.
Beispiel hierfür sind die Polizeigesetze der Länder - Punkt hier, öffentliche Sicherheit und Ordnung, hat man jahrelang den Ordnungsbegriff rechtl. aussen vorgelassen, so ist man immer mehr bemüht diesen wieder "Sessionfähig" zu machen.
Wer Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten ---***---Wer früher stirbt ist länger Tot.


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