G8 - Unglück - Es geht weiter...

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UllaDieTrulla
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Beitragvon UllaDieTrulla » Mi 26. Nov 2008, 17:33

Ulla eröffnet nen Thread. Kann schon nicht polizeibezogen sein... Und haltet euch fest:

Er ist es!

Es geht weiter:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 69,00.html

Und zwar diesmal noch weiter als nur beim Fahrer:
18.000 Polizisten sicherten den G-8-Gipfel in Heiligendamm, einer starb: Der Dortmunder Beamte Benjamin Brekau stürzte am letzten Einsatztag aus einem Transporter. Nun ermitteln Staatsanwälte gegen seine damaligen Chefs - auch wegen des Verdachts, sie hätten Fehlverhalten kaschieren wollen.
"Wir haben den Verdacht, dass bestimmte Beamte am Abend des 8. Juni 2007 massiv auf ihre Kollegen aus Teterow eingewirkt haben, um sie an der korrekten Aufnahme des Unfalls zu hindern",
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Apollo
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Beitragvon Apollo » Mi 26. Nov 2008, 17:52

Klingt für mich nach einem dummen Unfall der überall und zu jeder Zeit passieren kann.

Mir hat auch schon mal ein Kollege aus Versehen den Kofferraumdeckel auf den Kopf geschlagen. Gott sei dank ohne Folgen :wink:
"All gave some, some gave all"

In Xanadu schuf Kubla Khan
Ein prunkvolles Vergnügungsschloss.
Wo Alph, der heil´ge Strom, durchfloss,
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hinab zum dunklen Ozean.


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UllaDieTrulla
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Beitragvon UllaDieTrulla » Mi 26. Nov 2008, 18:00

> Klingt für mich nach einem dummen Unfall der überall und zu jeder Zeit passieren kann.

Das ist ja schon abgehandelt.

Es geht um die Art und Weise wie angeblich versucht worden ist mögliche Vergehen gegen die eigenen Dienstordnungen zu 'vertuschen'.
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cop_1984
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Beitragvon cop_1984 » Mi 26. Nov 2008, 18:45

Wenn es wahr ist, dass die Beamten versucht hatten die aufnehmenden Beamten auf irgendeine Art und Weise zu hindern/ zu beeinflussen, dann wünsche ich, dass die ganze Wahrheit ans Tageslicht kommt und jeder seine gerechte Strafe bekommt.
Vor dem Gesetz sind alle gleich!!!

:ja: :ja: :ja:
Wenn der Verkehrspolizist die Arme gespreizt hat, will er damit verkünden, daß er gerade keinen fahren läßt.

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Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mi 26. Nov 2008, 21:04

Ich glaube das nicht...

Da hat ein Unfall stattgefunden. Was gäbe es da zu vertuschen?

Zum eigentlichen Hergang und so habe ich mich ja in epischer Breite bereits geäussert...darum:

Aus meiner Sicht hätten GrpFhr und POR überhaupt keinen Anlass gehabt, auf die aufnehmenden Beamten einzuwirken. Ich kenne zumindest auch keine hDler, die in der Situation nicht 100 % nach Antrag 38 a handeln.

Ich find's traurig, dass die beteiligten Kollegen nicht aus der Justizschleife rauskommen.

(Dass der Tod des jungen Kollegen umso trauriger ist, steht ausser Frage)
:lah:

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Beitragvon flammend_Herz » Mi 26. Nov 2008, 21:22

Ich find's tragisch genug und ich finde es reicht auch, dass die Kollegin sich sicher ihr ganzes Leben lang furchtbare Vorwürfe machen wird.
Nicht, dass das Ganze an Tragik kaum zu überbieten ist, versucht man jetzt noch, Vorgesetzten einen Strick daraus zu drehen... :nein:
All gave some and some gave all...

Gast

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Beitragvon Gast » Do 27. Nov 2008, 10:35

Moin!

Unfälle passieren leider - auch bei uns. Und vielleicht hat eine Verkettung unglücklicher Ereignisse zu einer menschlichen Katastrophe geführt.

In ca. 245879 Fällen ist das Anfahren trotz unangeschnallter Kollegen und mit offener Tür ohne Folgen geblieben (ebenso wie vergleichbare Situationen, die potentiell Gefahren in sich bergen). In diesem Fall eben nicht - und die Folge bedingt eine saubere Untersuchung.

Ich halte es für nachvollziehbar, dass die beteiligten Kollegen "ihre" Version des Geschehens vertreten haben.
Wahrnehmungen sind individuell und auch Polizisten steht nach einem sehr belastenden Ereignis das Recht zu, nicht wie eine Maschine reagieren zu können/müssen. Und sogar, sich ggf. schützen zu wollen - auch wenn vielleicht nur Fahrlässigkeit ursächlich sein könnte.

Der Begriff bzw. die Art der Einflussnahme wurde in keinster Weise genau beschrieben. Da fehlen wesentliche Informationen. Und die erneute Untersuchung ist m.E. nach eine klassische Reaktion der Ermittlungsbehörden: da es sich um einen Vorgang in der Exekutive handelt, wird sehr genau hingesehen.

Dass der Vater des Opfers als Kenner der Polizei und ihrer internen Abläufe (z.B. Korpsgeist im negativen Sinn, Schutzreaktionen aus der Kenntnis der zu erwartenden Ermittlungen etc. heraus) in seiner Trauer/Wut/Verzweiflung alle Hebel zieht, halte ich für nachvollziehbar.

Es gab leider immer wieder Fälle, in denen Vorgänge vertuscht wurden, um die eigene Gruppe zu schützen/die eigene Haut zu retten. Und das dieses Wissen beim verlust des eigenen Kindes besondere Reaktionen hervorruft, kann ich verstehen.

Ich glaube aber nicht, dass die derzeitigen Ermittlungen gerechtfertigt sind und hoffe sehr, dass es keine weiteren "Opfer" geben muss.

Ich werde sarkastisch: ansonsten könnte auch der Hersteller des Gruppenwagens verklagt werden...weil dieser trotz geöffneter Tür und nicht angelegter Sicherheitsgurte gestartet werden konnte.

Und der Verantwortliche für die Beschaffung, da er diesen Faktor nicht berücksichtigt hat.

Und der PF, da er diese Fahrzeuge in seinem Einsatz zugelassen hat.

Und der HuF, da er mit diesen Fahrzeugen in den Einsatz gefahren ist.

Und....hilft das? Ich glaube nicht, es zieht den Vorgang nur in die Länge und macht das Geschehen nicht rückgängig.

Es wird immer sehr schwer fallen, das Geschehen zu begreifen und einen individuellen Umgang zu finden. Ermittlungen sind in diesem Fall m.E. nach der verzweifelte Versuch, eine Erklärung zu finden.

Ich wünsche den Beteiligten das notwendige Fingerspitzengefühl bzw. die notwendige Kraft dafür.

Den Angehörigen wünsche ich einen für sie guten und würdigen Abschluss, damit sie sich mit einem guten Gefühl verabschieden und den Verlust verstehen können.


Gruß :)

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Beitragvon Mystix » Do 27. Nov 2008, 10:41

Es geht doch nicht darum, irgendetwas rückgängig machen zu wollen.

Es geht darum, eventuelle "Unregelmässigkeiten" zu verfolgen und eventuelle Straftatbestände zu ermitteln.

Für die betreffende Staatsanwaltschaft ist diesbezüglich oofensichtlich genügend Fleisch am Knochen vorhanden.

Dass dies für die Betroffenen belastend sein kann, steht ausser Frage.

Aber solches Vorgehen ist Teil des Rechtsstaates.

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Beitragvon Tabib » Do 27. Nov 2008, 12:19

Ich glaube aber nicht, dass die derzeitigen Ermittlungen gerechtfertigt sind und hoffe sehr, dass es keine weiteren "Opfer" geben muss.
Ich bin eher davon überrascht, dass es noch ein Nachspiel gibt. Und gerade deshalb bin ich eher gespannt als ungläubig.

Gerade Strafvereitelung im Amt sollte doch bitte verfolgt werden. Solche Dinge lassen die Bürger an der Gerechtigkeit im Staate zweifeln und gefährden das Ansehen seiner Behörden. Es wünschen sich doch alle Respekt und Einsichtigkeit von den Bürgern. Wenn solche Sachen durchgehen und wahrgenommen werden, verlieren u.U. auch Leute aus der Mittelschicht ein wenig von beidem...

Naja mal sehen, was dabei rauskommt.

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Beitragvon Polizeireporter » So 30. Nov 2008, 02:54

[quote=""flammend_Herz""]
Nicht, dass das Ganze an Tragik kaum zu überbieten ist, versucht man jetzt noch, Vorgesetzten einen Strick daraus zu drehen... :nein:[/quote]

Mal ehrlich (ohne die Tragik des Falls zu verkennen zu wollen): Die Formulierung "Versuch, einen Strick daraus zu drehen" würde hier mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Aufschrei sorgen, hätte sie ein Nicht-PVB als Synonym für "Ermittlungen" benutzt.

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Beitragvon Controller » So 30. Nov 2008, 06:11

"Wir haben den Verdacht, dass bestimmte Beamte am Abend des 8. Juni 2007 massiv auf ihre Kollegen aus Teterow eingewirkt haben, um sie an der korrekten Aufnahme des Unfalls zu hindern",
Wenn da was dran ist...... :/ :nein: :uebel:

Also ich bin lange genug auf der Strasse,
um mir so ein Verhalten keinesfalls bieten zu lassen :!:

Das gilt übrigens für alle Streifenhörnchen,
mit denen ich schon zusammen gefahren bin. :ja:


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Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 30. Nov 2008, 15:35

Das käme noch dazu...
:lah:

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Beitragvon Dobbie » So 30. Nov 2008, 15:50

Das ganze passiert 50m vor dem Hotel, wo zu dieser Zeit zig Einheiten und Führungskräfte untergebracht sind, wo die Kollegen an den Fenstern hängen, weil sie mitbekommen haben, das was passiert ist und das ganze noch in einem fremden Bundesland.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Bühne ist, wo man zum fremden Kollegen hingeht und dagt: ey, hör mal, das hast du gerade nicht gehört oder gesehen, oder?"
Da wird vermutlich mindestens auch ein DGlL, Dienststellenleiter oder einer von der Kavala-Einsatzleitung vor Ort gewesen sein.
Und unter 1000 Augen neigt man wohl eher dazu, zu viel als zu wenig zu tun.

Meine Phantasie übersteigt es mir vorzustellen, dass da was gekrückt ist.
Kann mir eher vorstellen, dass Angehörige im Nachhinein nicht damit klarkommen, dass der Betroffene vielleicht nicht das "Standing" in der Gruppe hatte und man deswegen versucht, auf Biegen und Brechen einem der Anwesenden was nachzuweisen oder Gründe dafür darzulegen. Nur weil vielleicht niemand gesagt hat, dass er ein toller Typ war, sondern was rumgedruckst hat, weil man ihn eigentlich gar nicht leiden konnte, es aber den Angehörigen nicht offen sagen möchte. Damit könnte man ja auch schnell ins Rampenlicht der Ermittlungen rücken, wenn man sagen würde, der Typ war einfach nur nervig und hat oft provoziert.

Aber alles nur Spekulation.
Dobbie

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Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 30. Nov 2008, 15:53

Wobei es jetzt ja schon wieder Richtung Ursprungsfred ausufert... :wink:
:lah:

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Beitragvon Dobbie » So 30. Nov 2008, 15:56

edit
Zuletzt geändert von Dobbie am So 30. Nov 2008, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
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