zum 20. mal jährt sich dieser tage das rassistische pogrom von rostock-lichtenhagen. das in seinen ausmaßen nicht zuletzt von einer erschreckend plan- und lustlos agierenden polizei ermöglicht wurde, deren führungsebene sich noch dazu im urlaub befand...
video vom NDR: http://www.youtube.com/watch?v=loSQ3-KLAc0
20 Jahre Rostock-Lichtenhagen
Moderatoren: Old Bill, schutzmann_schneidig
20 Jahre Rostock-Lichtenhagen
Auf der letzten Demo in Dresden, auf der ich dienstlich war, hatte ich später einen Tinnitus auch auf den Augen, ich hab nur noch Pfeifen gesehen.
- McClane
- McClane
- Kaeptn_Chaos
- Deputy Inspector
- Beiträge: 27025
- Registriert: Di 22. Feb 2005, 00:00
- Wohnort: Tal der Verdammnis
Re: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen
Vor allem lustlos...Überforderung und wenig Erfahrung hatten damit natürlich nichts zu tun.
Fein, wie du eines der erschreckendsten Fälle von Lynchmob und Auskländerfeindlichkeit in Gesamtdeutschland mal wieder nur für stumpfe Stimmungsmache nutzt.
Fein, wie du eines der erschreckendsten Fälle von Lynchmob und Auskländerfeindlichkeit in Gesamtdeutschland mal wieder nur für stumpfe Stimmungsmache nutzt.
Re: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen
anti hat geschrieben:.... nicht zuletzt von einer erschreckend plan- und lustlos agierenden polizei ermöglicht wurde, deren führungsebene sich noch dazu im urlaub befand...
Gruß
MICHI
Take care and have fun!
MICHI
Take care and have fun!
-
- Deputy Inspector
- Beiträge: 3098
- Registriert: Mi 17. Sep 2008, 00:00
20 Jahre Rostock-Lichtenhagen
Anti, Du bist ein Schwätzer. Ich war damals, fast von Beginn an, in HRO, und ohne die "Plan- und Lustlosen" wäre es um einiges schlimmer gewesen. Und die davor und danach liegenden Einsätze u. a. in Deinem Berlin bspw. zur Walpurgisnacht empfand ich vom Gegenüber her um keinen Deut weniger menschenverachtend. Aber sicher ist das wieder ganz was anderes...
-
- Captain
- Beiträge: 1587
- Registriert: So 15. Jan 2012, 20:40
- Wohnort: NRW 48xxx
Re: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen
Ich habe mir den Videobeitrag mal in voller Länge gegönnt, da ich aufgrund meines Alters keine Erinnerungen an den Vorfall / die Berichterstattung dazu habe.
Auch wenn er auf die ersten Minuten nicht unbedingt objektiv wirkt, finde ich ihn durchaus gelungen, mit einer im großen und ganzen vernünftig und maßvoll angesetzten Kritik.
In der Gesamtbetrachtung liegen die Ursachen jedoch nur zu einem äußerst geringen Teil bei der Polizei.
Zunächst fängt es bei der Vorstellung der 'Völkerfreundschaft' in der damaligen DDR an. Die verstehe ich folgendermaßen: Ihr bleibt ein paar Jahre, und sobald ihr über seid, gehts wieder dahin, wo du her kommst.
Es folgt die Wiedervereinigung (mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen), bei der auch gleiche Pflichten für die Länder gefordert werden.
Hier wurden seitens der Politik kurzsichite Entscheidungen getroffen und die weiteren Zuständigkeiten nicht sauber geklärt, oder nicht auf die Einhaltung geachtet, sodass sich der Raum keiner Kontrolle untersah (politisch gesehen - nicht polizeilich).
Ein Fehler der Polizei(lichen Führung) mag in dem mangelnden Vertrauen (nach oben), sowie der rechtlichen Schulung der Beamten gelegen haben. Aber ich würde mal gerne ein Konzept sehen, in dem man eine Landespolizei in 2 Jahren aus dem Boden stampfen will (wenn alleine die Ausbildung 3 Jahre dauert). Die Polizei war erst mal damit beschäftigt, das Alltagsgeschäft sauber ans Laufen zu kriegen, anstatt sich mit eventuellen Volksaufständen zu beschäftigen.
Aus der Gesamtsituation hat sich in der GESAMTEN Bevölkerung vor Ort eine Einstellung entwickelt, die zur Durchsetzung ihrer Ziele massive Angriffe auf Polizeikräfte tolerierte und wohlwollend begünstigte.
In so einer massiven Unterzahl (von zunächst NUR 30 - 300) soll man als Polizei durchgreifen?
Zu dem Einsatzleiter, der lieber im Urlaub ist:
Wenn man (halb freiwillig) in Rostock seinen Dienst versieht (zeitlich befristet) und seine Familie in Düsseldorf hat, soll man seine Familie nicht wenigstens 1 Wochenende im Monat sehen dürfen? Laut Bericht ist der Beamte direkt nach dem Telefonat los gefahren (5 Uhr morgens). In -Zeiten ohne Handy war er eine ganze Weile unterwegs, bis er sich Infos einholen konnte. Ich finde, eien solche Einsatzbereitschaft ist heutzutage äußerst, äußerst schwer zu finden. Dann wird der über wichtige Entscheidungen nicht mal Informiert. Wie sollen seine Leute Vertrauen zu ihm Fassen, wenn er es nicht mal gegenüber seinen Vorgesetzten (Politikern) haben kann?
Dann wurde am dritten Tag politisch entschieden, dass eine Räumung sinnvoll wäre. Dann aber nicht auf die Idee zu kommen, komplett zu räumen (auch wenn es rechtlich eine andere Einheit gewesen sein mag) erschließt sich mir nicht.
Folgend ein zugegebenermaßen mir unverständlicher Fehler.
Im Rahmen des Schichtwechsels wird gesicherter Raum aufgegeben. Eigentlich ist es absolut zu vermeiden, einmal gesicherten Raum her zu geben. Wie es dazu kam, wird nicht berichtet.
Direkt aber eine Stelle, an der mir der Beitrag gar nicht gefällt.
Die Behauptung, dass ein zügiges Einschreiten das ganze hätte verhindern können:
"Ein Einsatz, wie aus dem Lehrbuch. DREITAUSEND Beamte..." ist der Wortlaut.
Erstens waren solche Massen an Polizisten garantiert nicht kurzfristig alarmierbar.
Zweitens kann man an den Landeswappen und Kennzeichen sehen, dass es sich bei den 3000 um Beamte aus den alten Bundesländern handelt. Die waren eingespielt und wussten, was sie zu tun hatten.
Drittens handelte es sich in diesem Fall nicht um eine Spontanlage, sondern um einen generalstabsmäßig geplanten Einsatz, der auf keinen Fall hätte schief gehen dürfen.
In der Summe muss ich dem Beitrag jedoch in seinem Fazit zustimmen:
EIN LEHRSTÜCK POLITISCHEN VERSAGENS (jedoch auch schon vor der Vereinigung)
Das MEINE Meinung dazu.
Aja..
Was mir allerdings erschreckend bekannt vor kam, war die Aussage des Aussteigers
"Wenn die Politik das nicht macht, das wir fordern, dann müssen wir das halt auf diesem Weg lösen. Dann muss man denen zeigen, wie das gehen kann."
Kommt Inhaltlich dem beängstigend nahe, was ich heutzutage von einigen Aktivist_innen höre...
Auch wenn er auf die ersten Minuten nicht unbedingt objektiv wirkt, finde ich ihn durchaus gelungen, mit einer im großen und ganzen vernünftig und maßvoll angesetzten Kritik.
In der Gesamtbetrachtung liegen die Ursachen jedoch nur zu einem äußerst geringen Teil bei der Polizei.
Zunächst fängt es bei der Vorstellung der 'Völkerfreundschaft' in der damaligen DDR an. Die verstehe ich folgendermaßen: Ihr bleibt ein paar Jahre, und sobald ihr über seid, gehts wieder dahin, wo du her kommst.
Es folgt die Wiedervereinigung (mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen), bei der auch gleiche Pflichten für die Länder gefordert werden.
Hier wurden seitens der Politik kurzsichite Entscheidungen getroffen und die weiteren Zuständigkeiten nicht sauber geklärt, oder nicht auf die Einhaltung geachtet, sodass sich der Raum keiner Kontrolle untersah (politisch gesehen - nicht polizeilich).
Ein Fehler der Polizei(lichen Führung) mag in dem mangelnden Vertrauen (nach oben), sowie der rechtlichen Schulung der Beamten gelegen haben. Aber ich würde mal gerne ein Konzept sehen, in dem man eine Landespolizei in 2 Jahren aus dem Boden stampfen will (wenn alleine die Ausbildung 3 Jahre dauert). Die Polizei war erst mal damit beschäftigt, das Alltagsgeschäft sauber ans Laufen zu kriegen, anstatt sich mit eventuellen Volksaufständen zu beschäftigen.
Aus der Gesamtsituation hat sich in der GESAMTEN Bevölkerung vor Ort eine Einstellung entwickelt, die zur Durchsetzung ihrer Ziele massive Angriffe auf Polizeikräfte tolerierte und wohlwollend begünstigte.
In so einer massiven Unterzahl (von zunächst NUR 30 - 300) soll man als Polizei durchgreifen?
Zu dem Einsatzleiter, der lieber im Urlaub ist:
Wenn man (halb freiwillig) in Rostock seinen Dienst versieht (zeitlich befristet) und seine Familie in Düsseldorf hat, soll man seine Familie nicht wenigstens 1 Wochenende im Monat sehen dürfen? Laut Bericht ist der Beamte direkt nach dem Telefonat los gefahren (5 Uhr morgens). In -Zeiten ohne Handy war er eine ganze Weile unterwegs, bis er sich Infos einholen konnte. Ich finde, eien solche Einsatzbereitschaft ist heutzutage äußerst, äußerst schwer zu finden. Dann wird der über wichtige Entscheidungen nicht mal Informiert. Wie sollen seine Leute Vertrauen zu ihm Fassen, wenn er es nicht mal gegenüber seinen Vorgesetzten (Politikern) haben kann?
Dann wurde am dritten Tag politisch entschieden, dass eine Räumung sinnvoll wäre. Dann aber nicht auf die Idee zu kommen, komplett zu räumen (auch wenn es rechtlich eine andere Einheit gewesen sein mag) erschließt sich mir nicht.
Folgend ein zugegebenermaßen mir unverständlicher Fehler.
Im Rahmen des Schichtwechsels wird gesicherter Raum aufgegeben. Eigentlich ist es absolut zu vermeiden, einmal gesicherten Raum her zu geben. Wie es dazu kam, wird nicht berichtet.
Direkt aber eine Stelle, an der mir der Beitrag gar nicht gefällt.
Die Behauptung, dass ein zügiges Einschreiten das ganze hätte verhindern können:
"Ein Einsatz, wie aus dem Lehrbuch. DREITAUSEND Beamte..." ist der Wortlaut.
Erstens waren solche Massen an Polizisten garantiert nicht kurzfristig alarmierbar.
Zweitens kann man an den Landeswappen und Kennzeichen sehen, dass es sich bei den 3000 um Beamte aus den alten Bundesländern handelt. Die waren eingespielt und wussten, was sie zu tun hatten.
Drittens handelte es sich in diesem Fall nicht um eine Spontanlage, sondern um einen generalstabsmäßig geplanten Einsatz, der auf keinen Fall hätte schief gehen dürfen.
In der Summe muss ich dem Beitrag jedoch in seinem Fazit zustimmen:
EIN LEHRSTÜCK POLITISCHEN VERSAGENS (jedoch auch schon vor der Vereinigung)
Das MEINE Meinung dazu.
Aja..
Was mir allerdings erschreckend bekannt vor kam, war die Aussage des Aussteigers
"Wenn die Politik das nicht macht, das wir fordern, dann müssen wir das halt auf diesem Weg lösen. Dann muss man denen zeigen, wie das gehen kann."
Kommt Inhaltlich dem beängstigend nahe, was ich heutzutage von einigen Aktivist_innen höre...
-
- Corporal
- Beiträge: 559
- Registriert: Di 7. Dez 2010, 22:16
Re: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen
Zur Kenntnis genommen und closed
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste
- Menü
- Neue Mitglieder
- Benutzername Registriert
Loanahamburg 17 Apr
Badcop02 17 Apr
Leon1904 16 Apr
Serdar97 16 Apr
fabianbr 15 Apr
MorganM 11 Apr
Engelchen784 08 Apr
LouisB25 05 Apr
- Top Poster
- CopZone Spende