Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichbark.

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Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichbark.

Beitragvon Controller » Fr 17. Mai 2013, 12:08

14.05.2013
GdP Bremen:

Polizeiführer und Angehörige der Einsatzeinheiten kündigen ständige Erreichbarkeit

Bremen.

Als Reaktion auf die Pläne des Senats, die Tariferhöhungen für bestimmte Polizeibeamte nur reduziert oder gar nicht zu übernehmen,
haben führende Polizeibeamte, sowie alle Angehörigen der Einsatzeinheiten der Bereitschaftspolizei beschlossen,
sich aus dem „telefonischen Alarmierungssystem“ der Polizei Bremen streichen zu lassen.

http://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP ... eichbarkei

zweischneidige Sache aber

Nägel mit Köpfen !

Das wird interessant, ob sich das was ändert
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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Spawnilein » Fr 17. Mai 2013, 12:48

Der Polizeipräsident hat den Einsatzkräften verboten die Nummern streichn zulassen, inwiefern das zulässig o.ä. ist kann ich nicht beurteilen.

Hier der Artikel zum Verbot:
http://www.weser-kurier.de/bremen/vermi ... 70302.html

Die Bremer Beamten waren ja auch schon kurz vor einem "Streik", der in letzter Minute abgewendet wurde.
Zuletzt geändert von Spawnilein am Fr 17. Mai 2013, 13:07, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Timmey! » Fr 17. Mai 2013, 12:56

Ist zwar für die Kollegen des Einzeldienstes extrem bescheiden, wenn man entsprechende Einheiten nicht zeitnah alarmieren kann, allerdings finde ich persönlich, dass es ein sehr guter Schritt ist.

Faktisch müssen wir das zwar mit ausbaden, aber so zeigt man der Politik mal, was man von solchen Aktionen hält.

:zustimm:

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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon RafaelGomez » Fr 17. Mai 2013, 13:07

Spawnilein hat geschrieben:Der Polizeipräsident hat den Einsatzkräften verboten die Nummern streciehn zulassen, inwiefern das zulässig o.ä. ist kann ich nicht beurteilen.
Aha. Gibt es eigentlich eine Pflicht, erreichbar zu sein? Wenn ich -warum auch immer- der Meinung bin, kein Telefon haben zu müssen, stellt mir der Dienstherr eines? Wohl kaum.

Die Kollegen in HB sind konsequent, und bleiben es hoffentlich auch. Zur Not mit der Kündigung laufender Kommunikationsverträge. Sollen die hohen Herren dann doch zu jedem Einzelnen einen FuStw schicken, wenns mal wieder brennt...

Gruß

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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Controller » Fr 17. Mai 2013, 13:14

hm...

im verlinkten Zeitungsartikel steht:
Aus diesem Grund hat Müller angewiesen, keine Veränderungen in den Alarmierungssystemen vorzunehmen.
Er kann seine Mitarbeiter sehr wohl anweisen die Listen nicht zu verändern ....

in Zeiten der Rufnummernübermittlung/Anrufbeantworter und anderer Spielereien :polizei3:

reine Gesichtswahrung .... :pfeif:
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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon RafaelGomez » Fr 17. Mai 2013, 13:25

Controller hat geschrieben:hm...

im verlinkten Zeitungsartikel steht:
Aus diesem Grund hat Müller angewiesen, keine Veränderungen in den Alarmierungssystemen vorzunehmen.
Er kann seine Mitarbeiter sehr wohl anweisen die Listen nicht zu verändern ....
Jo, kann er. Neben Deinen genannten Möglichkeiten zur Erreichbarkeitsvermeidung würde ein 'Nichtmelden' des gekündigten Anschlusses -und der damit erforderlichen Listenänderung- aber wohl auch nicht iO sein. Sollte die alte Nummer neu vergebens ein, und plötzlich Oma Müller morgens um 2 zum Eileinsatz gerufen werden...

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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Apollo » Fr 17. Mai 2013, 13:49

Bin ich als Vollzugsbeamter verpflichtet ein privates Handy zu haben?

Bin ich verpflichtet im meiner Freizeit zuhause zu sitzen und auf einen Anruf zu warten?

Außerhalb eines angeordneten Bereitschaftsdienstes wohl kaum....

der müsste allerdings auch bezahlt werden.
"All gave some, some gave all"

In Xanadu schuf Kubla Khan
Ein prunkvolles Vergnügungsschloss.
Wo Alph, der heil´ge Strom, durchfloss,
die tiefen Höhlen, unendlich groß,
hinab zum dunklen Ozean.


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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Spawnilein » Fr 17. Mai 2013, 13:51

Ich hoffe, das die Beamten das durchziehen, wenn dem so ist werden wir es bald bestimmt durch die Presse erfahren, spätestens wenn es zu Vorkommnissen kommt.

Wenn sich bei der Politik durch den Protest was bewegt (im positiven Sinne) wird das evtl auch für andere Bereitsschaftspolizeien interessant.

Leider befürchte ich, dass sich nichts ändern wird.

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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Controller » Fr 17. Mai 2013, 13:59

Mal ehrlich ...

wie oft hat man selbst schon gedacht oder im kleinen Kreis darüber "philosophiert"

'man müsste wirklich mal ...man sollte tatsächlich'

und dabei ist es dann geblieben - aus Verantwortungsgefühl und schlechtem Gewissen

für den Fall: Wenn dann tatsächlich was ist ..... :pfeif:

Hier beeindruckt mich die Geschlossenheit, mit der alle Kollegen und die Polizeiführer zusammenstehen.

Um so eine Reaktion auszulösen - da muss die Kacke imho mächtig dampfen !
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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Spawnilein » Fr 17. Mai 2013, 14:15

Was ich letztes Jahr schon gelesen habe und heute wieder gefunden habe, ein Artikel aus dem Jahr 2012 in dem die Auswirkungen beschrieben werden, die in Bremen bald noch öfter folgen könnten:

http://www.weser-kurier.de/bremen/polit ... 01375.html
Einen ersten Vorgeschmack auf die Entwicklung habe es bereits am vergangenen Wochenende gegeben, sagte Personalratsvorsitzender Harry Kuck. Nach der Besetzung einer leer stehenden Spedition in der Neustadt durch Dutzende von Autonomen alarmierte die Polizeiführung auch Kollegen, die gerade Freizeit hatten.

"Von 50 Angerufenen erschienen nur vier", so Kuck.

Gast

Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Gast » Fr 17. Mai 2013, 14:55

Moin!

Auf den ersten Blick sicher konsequent - aber ich frage mich schon, wie die Rahmenbedingungen sind.

Wenn die Bremer ohne Zeitvergütung (bei uns 1:8) eine "kalte" Rufbereitschaft installiert haben, kann ich das verstehen. Allerdings ergeben sich aus dem Beamtenverhältnis auch Pflichten, was eine Argumentation in Richtung "geplante Nichterreichbarkeit als Maßnahme des Protestes" schwierig machen könnte. Ausserhalb meiner (genau definierten) Rufbereitschaftszeiten bin ich auch nicht immer erreichbar bzw. will es nicht sein.

Fraglich ist auch, welche Folgen das für den Einzeldienst bzw. betroffene Bürger hat.

Gruß :polizei4:

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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon homer » Fr 17. Mai 2013, 16:39

Schlussundgut hat geschrieben:Moin!

Auf den ersten Blick sicher konsequent - aber ich frage mich schon, wie die Rahmenbedingungen sind.

Fraglich ist auch, welche Folgen das für den Einzeldienst bzw. betroffene Bürger hat.

Gruß :polizei4:
:zustimm:

Keine Frage. Diese Einwände muss, und wird man hoffentlich auch, berücksichtigen. Und nein, das nackte Elend, wie in einem der verlinkten Artikel bezeichnet, herrscht sicher auch bei den Kollegen in HB nicht.

Und trotzdem muss man darauf hinweisen, in welch vielfältiger Weise unsere Berufsgruppe durch die kalte Küche in manchen Bundesländern sukzessive heruntergestuft wird.

Wie ich schon in einem anderen Fred schrob:

Das gleiche Spiel wie seit Jahren: Vorne rum wird mit Beförderungen geblendet, hinten rum wird die eigentlich monetäre Bedeutung in verschiedenen Spielarten entwertet.

Und wenn die Bremer hier solch eine Aktion mit solch einer Aufmerksamkeit hinbekommen, dann find ich das mehr als respektabel.

Das ständige gegeiere auf Beförderungen ist mir über die Jahre echt zu blöd geworden. Die beiden Artikel nennen doch schon so einige Maßnahmen, wie man sich auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen gesund spart, um das Geld an anderer Stelle der geneigten Klientel in den Rachen zu werfen:

Heilfürsorgekürzung oder Abschaffung und Einrichtung der Beihilfe. Zweigeteilte Laufbahn war doch dafür gedacht, Verantwortung auch gleicher Maßen zu entlohnen, nebst den anderen Aspekten und Besonderheiten des Berufes. In NDS. hat man das zur Farce gemacht. A9 ist hier A7.
Und den Bremern kürzt man durch Hintertür nun auch die Besoldung in diesem Bereich.

Ständiger Stellenabbau, der das eine oder andere Mal Medienwirksam für ein oder zwei Jahre "kompensiert" wird, um dann die aufgebauten Stellen über die folgenden Jahre leise und elegant wieder zerrinnen zu lassen.

Schichtzulagen, die schon seit bald 15 oder noch mehr Jahren nicht angepasst wurden. 1,28 € sind nun mal längst nicht mehr der gleiche Wert wie damals.

Rufbereitschaften, die nicht abgegolten werden sollen. Jahrelang müssen die Niedersachsen klagen, Ministerien halten sich nicht an Klagevereinbarungen pp. Ich kenn die Situation in HB nicht ausreichend, aber es wird bei denen wohl nicht anders sein.

Oder, auch so eine Stellenkomponente, Abbau der Rufbereitschaften in den Bereitschaftspolizeien und Verlagerung der Lagen auf die Einzeldienste. Dazu Abbau der Stellen in den Bepo allgemein und Verlagerung der Einsatzbelastung auf die Einzeldiensthundertschaften.
Und die kümmerlichen Reste der Bepo soll dann auch zu jedem Kleinstevent anmarschieren und am besten ständig zu Hause, im Privatleben, auf dauerndem Abruf leben?!

Neee! Lieber Bremer: Hut ab, ich find das super, was ihr da an Signalen setzt und an Geschlossenheit zeigt! :applaus:
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"Eeecht jetzt? Sie sind auuuuuch Steuerzahler? Booaah!"

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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Brot » Fr 17. Mai 2013, 16:58

Ich wünsche den Kollegen viel Erfolg bei ihrer Aktion.

Die Freizeitplanung für Beamte geschlossener Einheiten in der Bereitschaftspolizei ist besch....

Geplante Einsätze werden einen Tag vorher über den Haufen geworfen, freie Tage werden kurzfristig mit Einsätzen zugeballert und bei Alarmierungen sind die Kollegen die Deppen, die den Anruf der Dienststelle entgegen nehmen und zum Einsatz kommen. Und für diese Umplanbarkeit oder Erreichbarkeit gibt es keinen finanziellen Ausgleich, während man im Einzeldienst eine Wechselschichtdienstzulage bekommt.

Die Vergütung von Bereitschaftszeit, auch bei Beamten von Alarmhundertschaften, hat Vor- und Nachteile. Vorteil ist die Vergütung, aber man muss eben auch erreichbar und nach einer gewissen Zeit verfügbar sein. Dies stellt gerade für Beamte, die einen weiteren Anfahrtsweg haben, ein Problem dar.

Am meisten ärgert es einen dann, wenn man kurzfristig am Wochenende einen Einsatz bekommen hat und letzten Endes nur im Fahrzeug sitzt oder in der Gegend herum steht, während man nachmittags ein Spiel bei seinem Sportverein verpasste oder die Einladung am Abend zu einer Geburtstagsfeier/Hochzeit absagen musste.

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Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Mystix » Fr 17. Mai 2013, 18:40

Châpeau für diese Aktion!

Bin gespannt, was dabei herauskommt.

Gast

Re: Polizeiführer+PVB der Einsatzeinheiten kündigen Erreichb

Beitragvon Gast » Fr 17. Mai 2013, 20:59

Moin!

Na ja...wichtig wäre, dass mögliche negative Folgen auch "der Politik" und nicht den Kollegen angerechnet werden.

Schlimm wäre, wenn ein normaler Bürger einen Nachteil hätte und die Folgen alleine tragen müsste.

Das geht -bei allem Verständnis- garnicht. Unsere Probleme können wir nicht an die weiterreichen, die auf unsere Hilfe und unser Einschreiten vertrauen. Unser Gegenüber sind Politiker, die ein Kurzzeitgedächtnis von ca. 4 Nanosekunden haben. Also....eigentlich alle Politiker :polizei10:

Gruß :polizei4:


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