Arme Bundeshauptstadt.

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SirJames
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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon SirJames » Do 29. Aug 2019, 17:00


Officer André hat geschrieben:Die tollen Beschwerden, die einen Arsch voll Arbeit verursachen, für nichts, kennen wir alle.

Meinst du nicht, es könnte dann noch mehr werden und geneigte Rechtsverdreher sich daran so richtig ausleben?

Nicht zu vergessen die zahlreichen Klugscheisser, die sich auf den Plan gerufen fühlen :pfeif:

Als ob es davon noch mehr brauchen würde
Moin,

dass die Zahlen aufgrund dieses Entwurfs nun sprunghaft steigen, glaube ich nicht. Selbst die nicht unbedingt polizeifreundlichen Anwälte wissen, dass solche Vorwürfe in aller Regel unbegründet sind und man sich am Ende nur selbst entblößt. Und wie gesagt - es ist ja auch jetzt schon möglich sich über alles und jeden zu beschweren, auch über vermeintlichen oder in seltenen Fällen möglicherweise tatsächlichen Rassismus. Und auch jetzt muss ich aufschreiben wieso und weshalb ich welche Maßnahme draußen getroffen habe. Das werde ich auch zukünftig müssen. Also wie gesagt - aus meiner Sicht wird sich da wenig bis gar nichts ändern. Viel Aufregung und sicherlich hat das ein Geschmäckle, aber ein bisschen mehr Gleichmut und Gelassenheit stünde den Gewerkschaften da ganz gut.

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Beitragvon Officer André » Do 29. Aug 2019, 17:08

Meiner Meinung nach gehören solch irrwitzige Vorstöße aus politischen Kreisen entsprechend quittiert.

Controller: das Niveau anderer Blätter ist inzwischen auch nicht mehr höher :nixweiss:

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon mistam » Do 29. Aug 2019, 17:16


SirJames hat geschrieben:sicherlich hat das ein Geschmäckle, aber ein bisschen mehr Gleichmut und Gelassenheit stünde den Gewerkschaften da ganz gut
Das sehe ich anders. Man muss Leuten mit blöden Einfällen und einer merkwürdigen Einstellung zum öD das auch deutlich sagen.
Gleichmut kann man auch als Resignation werten.

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon Controller » Do 29. Aug 2019, 17:42

Controller: das Niveau anderer Blätter ist inzwischen auch nicht mehr höher :nixweiss:
das kann man sehen wie man will.
Auf Bildzeitungsniveau werde ich mich jedenfalls nicht begeben !

Aber deinen Satz kann man auch mit diesem Zitat von mistam quittieren:
Gleichmut kann man auch als Resignation werten.
Resigniert Andre ??
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon mistam » Do 29. Aug 2019, 17:58

Nun ja, in diesem Fall berichten fast alle Zeitungen ähnlich. Da spielt es dann keine Rolle, wohin verlinkt wird ...
https://www.tagesspiegel.de/berlin/wide ... 48738.html

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon SirJames » Do 29. Aug 2019, 18:00

mistam hat geschrieben:
SirJames hat geschrieben:sicherlich hat das ein Geschmäckle, aber ein bisschen mehr Gleichmut und Gelassenheit stünde den Gewerkschaften da ganz gut
Das sehe ich anders. Man muss Leuten mit blöden Einfällen und einer merkwürdigen Einstellung zum öD das auch deutlich sagen.
Gleichmut kann man auch als Resignation werten.
Moin,

das kann ja jeder sehen wie er will. Ich finde nur, dass man seiner Empörung durchaus abgestuft Ausdruck verleihen kann. Wenn man bei jeder komischen Idee seitens der Politik gleich ausflippt, dann erreicht man damit nur, dass man das irgendwann als Gewerkschaftsfolklore abtut.

Ist nicht so, dass ich den Unmut nicht verstehe, aber es entsteht ein Stück weit der Eindruck, dass das jetzt was total Neues sei. Ist es aber aus meiner Sicht nicht, denn es ist doch schon jetzt so, dass ich jede meiner Maßnahmen transparent machen, begründen und im Zweifel auch nachweisen muss warum ich etwas gemacht oder nicht gemacht habe. Im Anwendungsfall, gegenüber dem Betroffenen, gegenüber meinem Dienstherren, gegenüber meinem DGL und gegenüber dem Beschwerdeführer. Als Klassiker der letzten Zeit seien da diverse Beschwerden und Stellungnahmen zum Thema Parken auf Radwegen genannt.

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon mistam » Do 29. Aug 2019, 18:12

Die Empörung gilt ja auch weniger dem angenommenen Mehraufwand, sondern insbesondere dem offenkundigen Misstrauen eines Senators (und damit nicht einer unerheblichen politischen Idee eines Hinterbänklers) ggü. den MA des öD und insbesondere der vorgesehenen Beweislastumkehr. Das ist eher eine Frage des Prinzips als einer befürchteten Mehrarbeit.
Aber Prinzipien kommen ja zunehmend aus der Mode.

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon SirJames » Do 29. Aug 2019, 18:18


mistam hat geschrieben:Die Empörung gilt ja auch weniger dem angenommenen Mehraufwand, sondern insbesondere dem offenkundigen Misstrauen eines Senators (und damit nicht einer unerheblichen politischen Idee eines Hinterbänklers) ggü. den MA des öD und insbesondere der vorgesehenen Beweislastumkehr. Das ist eher eine Frage des Prinzips als einer befürchteten Mehrarbeit.
Aber Prinzipien kommen ja zunehmend aus der Mode.
Moin,

überrascht Dich das persönlich? Dass ein Senator und weite Teile der Berliner Lokalpolitik dem öD misstrauen?

Ich empfinde das eigentlich seit eh und je als Tatsache.

Und ich bin ein großer Anhänger von Prinzipien. Eins davon ist zu versuchen Dummschwätzern nicht mehr Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen, als es notwendig ist.

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Beitragvon Officer André » Do 29. Aug 2019, 18:23

Dann könnten die Dummschwätzer deine Schweigen als Zustimmung werten

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon mistam » Do 29. Aug 2019, 18:24

Ich gäbe Dir völlig recht, wenn der nur dumm schwatzen würde. Wenn er aber tatsächlich derartigen Schwachsinn umsetzt, dann muss auch öffentlichkeitswirksam die Meinung dazu kundgetan werden.

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon SirJames » Do 29. Aug 2019, 18:28

Ich glaube wir gehen alle d'accord, dass man dazu Stellung nehmen soll. Mir ging es eher um das Wie. Aber ich glaube das ist jetzt kein Punkt über den man sich lange streiten muss.

Gruß

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon Kulinka » Do 29. Aug 2019, 23:53

Hallo mistam,
mistam hat geschrieben:
Do 29. Aug 2019, 18:12
... und insbesondere der vorgesehenen Beweislastumkehr.
genau DAS ist der springende Punkt. Wie will man etwas rechtswidriges gesetzlich festschreiben? Und wie kann man so etwas dementsprechend überhaupt vorschlagen? Gibt es bald auch ein Gesetz, nach dem Polizisten beweisen müssen, dass sie nicht (bittere) Tränen über einen solchen Senator lachen? :polizei13:

Viele Grüße
Kulinka

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon mistam » Fr 30. Aug 2019, 09:44


Kulinka hat geschrieben:Wie will man etwas rechtswidriges gesetzlich festschreiben? Und wie kann man so etwas dementsprechend überhaupt vorschlagen?
Wir reden von Berlin und der dortigen Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses. Da ist Alles möglich. Leider bleibt einem eben deshalb das Lachen im Halse stecken.

Niemand hindert das Abgeordnetenhaus, auch derartige Gesetze zu erlassen. Und die sind vermeintlich auch nicht rechtswidrig, denn im Senat ist es üblich, Rechtsgutachten erstellen zu lassen, die die Rechtmäßigkeit entsprechender Maßnahmen zu bestätigen haben.

Bis hoffentlich irgendwann irgendein Gericht den Blödsinn wieder kassiert, können Jahre vergehen.

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon Knaecke77 » Fr 30. Aug 2019, 12:07

Normalerweise ist es im Sommer relativ einfach Einsatzkräfte in Zivil zu erkennen. Wer rennt schon bei 30 Grad und mehr in XXL-Hemden, Anglerwesten und langen Hosen herum. :gruebel:


Zivilbeamte der Berliner Polizei waren hingegen so gut "getarnt", dass sie für Kriminelle gehalten wurden. :buhu:

Verfolgungsjagd durch Kreuzberg
So kann es enden, wenn man Polizisten für Verbrecher hält

Berlin-Touristen aus den Niederlanden flüchteten im Auto vor Zivilbeamten. Der Fahrer (23) wurde bei der Festnahme verletzt.

Sie hatten sich auf den Zwischenstopp in Berlin wirklich gefreut. Sightseeing stand bei den drei jungen Urlaubern aus den Niederlanden auf dem Programm, ein wenig Berliner Luft schnuppern. Doch statt Potsdamer Platz gab es Platzwunden, statt Fernsehturm eine wilde Verfolgungsfahrt! Und das alles nur, weil die Touristen nicht glauben konnten, wie unsere Hauptstadt-Polizisten unterwegs sind …

Mit 30 km/h durch die Skalitzer Straße
Nach einem Kurzurlaub in Prag hatten Hajar D. (28), Younes D. (23) und Naja G. (26) aus Den Haag in der Nacht zu Sonntag einen Stopp in Berlin eingelegt. „Wir hatten uns spontan entschlossen, die Hauptstadt zu besuchen, weil wir noch nie dort waren“, sagt Hajar D. Am Sonntagmorgen stiegen sie in ihren grauen Mercedes und suchten nach einem Café zum Frühstücken.

Mit nur 30 Stundenkilometern tuckerten sie gegen 10.40 Uhr durch die Skalitzer Straße – und das Unheil nahm seinen Lauf! Zivilbeamten in ihrem zivilen Streifenwagen kam der auffällig langsam fahrende Mercedes verdächtig vor. Sie versuchten, das Auto zu stoppen – doch statt anzuhalten, gab Younes D. Gas. Laut Polizei soll er dabei mehrfach rote Ampeln, Vorfahrtsregeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen ignoriert haben.

„Das sah überhaupt nicht professionell aus!“

Eine Polizeisprecherin: „In der Lenaustraße gelang es den Kollegen, das Auto zu stoppen. Als einer der Beamten ausstieg, gab der Mercedes-Fahrer wiederum Gas. Nur durch eine Ausweichbewegung konnte ein Zusammenstoß mit dem Polizeiwagen verhindert werden.“

Doch warum flüchteten die Niederländer? „Wir dachten, diese Männer wollen uns überfallen und ausrauben. Wir wollten schnell in eine belebtere Straße“, so Hajar D. zur B.Z. „Die Männer winkten mit einem runden Schild, das sah überhaupt nicht professionell aus!“

Erst auf der Hobrechtbrücke hielt Younes D. seinen Wagen an. Die Niederländer blieben wie versteinert sitzen – denn beim Anblick der Zivilbeamten wurde ihnen angeblich angst und bange. „Diese Männer hatten Tattoos, trugen Basecaps, Shorts und T-Shirts. Die Typen sahen aus wie Kriminelle! Und das Auto, das sie fuhren, war für einen Polizeiwagen viel zu alt“, berichtet Hajar D. „Wir sahen kein Blaulicht, keine Dashcams, keine Funkgeräte und auch ein digitales, blinkendes Stopp-Schild fehlte.“

Dann ging alles ganz schnell
„Ein Mann schlug mit seiner Pistole gegen mein Fenster, einen Polizeiausweis zeigte er nicht“, behauptet Younes D. Wenig später lag er auf der Straße. Nach dem Schlag mit einer Handschelle – so ist es zumindest in einem Augenzeugenvideo zu sehen, das B.Z. vorliegt – blutete er im Gesicht. Hajar D.: „Ich lief panisch umher und fragte Passanten, ob das wirklich echte Polizisten sind.“

Waren sie. Der Führerschein von Younes D. wurde beschlagnahmt. Erst am Nachmittag durfte er sich seine Papiere vom Abschnitt 53 in der Friedrichstraße wieder abholen. „Ein traumatisches Erlebnis“, sagt er.

Immerhin: Ein netter Berliner, der das Geschehen beobachtet hatte, sorgte dafür, dass Berlin den drei Niederländern nicht nur in schlechter Erinnerung bleibt. Er zeigte ihnen nach der ganzen Aufregung die Stadt – von der East Side Gallery, über das Brandenburger Tor bis zum Holocaust-Mahnmal.

https://www.bz-berlin.de/berlin/friedri ... cher-haelt

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Re: Arme Bundeshauptstadt.

Beitragvon mistam » Fr 30. Aug 2019, 12:29

Und was möchtest Du nun damit zum Ausdruck bringen?


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