
Ich sei nun in Hamburg, ich solle gefälligst Hochdeutsch UND Hamburgerisch lernen.
Am Bürger kommt ein starke Akzent weniger gut. Von Landsleuten mal abgesehen. Dialekte sind, in starker Ausprägung, ähnlich unschön.
Moderatoren: abi, Old Bill, schutzmann_schneidig, abi, Old Bill, schutzmann_schneidig
Als ich das Auswahlverfahren durchlaufen habe, waren die Zahlen deutlich geringer. Wenn ich es richtig erinnere waren es jeweils 60 Einstellungen gD und knapp 200 mD pro Jahr. Dass es sich heute um ein Massenverfahren handelt ist unstrittig. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht Schwerpunkte innerhalb dieses Verfahrens anders setzen könnte. Wenn ich es recht erinnere wurde das Procedere Ende letzten Jahres ja auch nach einer Evaluation umgestellt? Aus welchem Grund?Nun, würdest Du an solchen Konfetenzen teilnehmen, wüsstest Du, dass regelmäßig die informellen Gespräche höchst ergiebig sind. Was im Plenum besprochen wird meist weniger.
Ich werde nicht müde, zu erwähnen, dass es sich beim Auswahlverfahren um ein Massenverfahren mit 8000 Bewerbenden/Halbjahr handelt, aus dem dann gut 600 auszuwählen sind. Ein "Assessment-Center" verbietet sich hier, wird aber auch außerhalb von Behörden nur für Führungskräfte angewandt. Die stellen wir aber nicht ein
Abgesehen davon habe ich (gemeinsam mit vielen Leuten, die sich professionell mit Personalauswahl beschäftigen) große Zweifel daran, dass die Leute, die dann später negativ auffallen dort ausgesiebt würden. Ich jedenfalls und auch die Damen und Herren des psychologischen Dienstes trauen es sich nicht zu, treffsicher künftige "schwarze Schafe" zu erkennen und das, obwohl wir langjährig mit Personalauswahlgesprächen befasst sind.
Und ich darf nochmals darauf hinweisen, dass es selbstverständlich möglich wäre, die Auswahlkriterien deutlich zu verschärfen. Dann würden aber eben nicht nur 5 oder 6 auf der Strecke bleiben, sondern 50 oder 60. Du und Deine Kollegen müssten dann aber sehen, wie sie mit dem erheblich kleineren Personalkörper umgehen. Ob die jetzt in Rede stehenden Bewerber dabei auch ausgesiebt würden, halte ich zumindest für nicht gesichert.
Diese Quoten können auch bedeuten, dass die Qualität der Bewerber in Berlin im Durchschnitt eben vergleichsweise gering ist.Übrigens wird in der Eignungsdiagnostik die Ausbilung noch als Bestandteil des Auswahlprozesses betrachtet, so dass es "in Ordnung" ist, dort noch Ungeeignete auszusortieren. Wir haben u. a. "Aussortierquoten" von gut 30% im Vortest und gut 40% im Haupttest. Von leicht kann da keine Rede sein.
Ich persönlich hätte im Zweifel lieber einen kleineren, dafür aber qualitativ höheren Personalkörper. Ich halte nichts davon nun 'alles zu nehmen was laufen kann', auch wenn sie den Mindeststandard erfüllen.Und ich darf nochmals darauf hinweisen, dass es selbstverständlich möglich wäre, die Auswahlkriterien deutlich zu verschärfen. Dann würden aber eben nicht nur 5 oder 6 auf der Strecke bleiben, sondern 50 oder 60. Du und Deine Kollegen müssten dann aber sehen, wie sie mit dem erheblich kleineren Personalkörper umgehen. Ob die jetzt in Rede stehenden Bewerber dabei auch ausgesiebt würden, halte ich zumindest für nicht gesichert.
Natürlich kann ein Praktikant auf Aufforderung seinen 'slang' weitestgehend ablegen und nicht jeden zweiten Satz mit 'wallah cüs" beginnnen oder beenden. Aber weist Du was mein Anspruch an das Auswahlverfahren und die Ausbildung ist? Richtig, dass ich einen angehenden Polizeibeamten des Landes Berlin dazu gar nicht auffordern muss. Ich will ihm z.B. erklären müssen wie ein Funkwagen aufgerüstet wird, wie ein Funkgerät funktioniert, wie man einen Vorgang anlegt und fertigt, wie man draußen einsatztaktisch klug vorgeht, worauf man hinsichtlich Eigensicherung achten sollte. Und vieles mehr. Aber ich will keinen Praktikanten auffordern müssen 'normal' zu sprechen oder sich eines Polizeibeamten angemessen zu kleiden oder zu verhalten. Ich will meinem Praktikanten beibringen was inhaltlich in eine Sachverhaltsschilderung gehört, welche Formulierungen man wählen kann, welche Dinge unbedingt da hinein gehören und welche Geschmacksfrage sind. Derzeit bin ich aber immer öfter damit beschäftigt Rechtschreibung und Grammatik zu berichtigen. Und da rede ich jetzt nicht von ein paar fehlenden Kommata oder vergessenen Wörtern. Da kommen auf hundert Worte manchmal fünfzig Fehler. Und selbiges höre ich auch von anderen Kollegen und zwar nicht von den üblichen Meckerköpfen oder Vertretern der Gattung: "Früher war alles besser." Nein, von jungen motivierten Kollegen.Hast Du denn eigentlich schon Praktikanten gehabt, die auch nach Aufforderung nicht in der Lage waren, ordentliches Deutsch zu sprechen, ihren "Slang" also abzulegen, SJ?
Weicht Deine Definition von „Assessment Center“ vielleicht von der jener ab, welche solche veranstalten?mistam hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 10:01Ich werde nicht müde, zu erwähnen, dass es sich beim Auswahlverfahren um ein Massenverfahren mit 8000 Bewerbenden/Halbjahr handelt, aus dem dann gut 600 auszuwählen sind. Ein "Assessment-Center" verbietet sich hier, wird aber auch außerhalb von Behörden nur für Führungskräfte angewandt. Die stellen wir aber nicht ein
Zustimmung. Darauf einzugehen hatte ich vergessen. U.a. beim Zoll war ein Assessmentcenter Teil des Auswahlverfahrens. Und mir war jedenfalls damals nicht klar, dass ich dort hätte Führungskraft werden sollen.Buford T. Justice hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 12:18Weicht Deine Definition von „Assessment Center“ vielleicht von der jener ab, welche solche veranstalten?mistam hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 10:01Ich werde nicht müde, zu erwähnen, dass es sich beim Auswahlverfahren um ein Massenverfahren mit 8000 Bewerbenden/Halbjahr handelt, aus dem dann gut 600 auszuwählen sind. Ein "Assessment-Center" verbietet sich hier, wird aber auch außerhalb von Behörden nur für Führungskräfte angewandt. Die stellen wir aber nicht ein
Vielleicht ist es bei den Konferenzen im Zwiegespräch mit einem NRW-Landesvertreter mal erwähnt worden; hier werden jährlich ca. 2400 aus 7000-9000 Bewerbern ausgewählt und Teil dieses Auswahlverfahrens ist das Assessment Center.
Dass das, auch außerhalb von Behörden, nur für angehende Führungskräfte verwendet wird, ist, innerhalb wie außerhalb, übrigens auch falsch.
Nun hat sich doch hoffentlich in den letzten 20 Jahren manche Einstellung ein wenig verändert!Officer André hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 11:45Mich hat man, vor circa zwanzig Jahren, für meinen immer wieder einsetzenden Dialekt getadelt. „Ossideutsch“ schimpfte man esheute gilt das als charmant.
Ich sei nun in Hamburg, ich solle gefälligst Hochdeutsch UND Hamburgerisch lernen.
Am Bürger kommt ein starke Akzent weniger gut. Von Landsleuten mal abgesehen. Dialekte sind, in starker Ausprägung, ähnlich unschön.
Dass da die Definitionen voneinander abweichen mag sein.Buford T. Justice hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 12:18Weicht Deine Definition von „Assessment Center“ vielleicht von der jener ab, welche solche veranstalten?
Vielleicht ist es bei den Konferenzen im Zwiegespräch mit einem NRW-Landesvertreter mal erwähnt worden; hier werden jährlich ca. 2400 aus 7000-9000 Bewerbern ausgewählt und Teil dieses Auswahlverfahrens ist das Assessment Center.
Dass das, auch außerhalb von Behörden, nur für angehende Führungskräfte verwendet wird, ist, innerhalb wie außerhalb, übrigens auch falsch.
Nö, es wurde nichts umgestellt. Weder nach einer Evaluation Ende letzten Jahres noch vor den unten enannte 1 - 2 Jahren.SirJames hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 11:46
Als ich das Auswahlverfahren durchlaufen habe, waren die Zahlen deutlich geringer. Wenn ich es richtig erinnere waren es jeweils 60 Einstellungen gD und knapp 200 mD pro Jahr. Dass es sich heute um ein Massenverfahren handelt ist unstrittig. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht Schwerpunkte innerhalb dieses Verfahrens anders setzen könnte. Wenn ich es recht erinnere wurde das Procedere Ende letzten Jahres ja auch nach einer Evaluation umgestellt? Aus welchem Grund?
Das mag sein. Woher Du nun allerdings Deine Annahme des signifikanten Unterschieds nimmst, verrätst Du ja nicht. Und was wäre eigentlich signifikant? Wenn es hier drei bis fünf Dis/Anfängerjahrgang sind, wären dann zwei bis vier an anderer Stelle signifikant weniger oder könnte es sich einfach um zufällige Häufungen handeln. Wer weiß ...SirJames hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 11:46Ich weiß nicht woher Du die Aussage nimmst, dass ich der Ansicht bin, dass ein Einstellungsverfahren geeignet wäre zu 100% alle 'schwarzen Schafe' auszusieben. Dass das weltfremd ist, ist doch hier völlig unstrittig. Ich habe lediglich zum Ausdruck gebracht, dass ich der Ansicht bin, dass es einen signifikanten Unterschied in der Anzahl der 'schwarzen Schafe' gibt, die in Berlin durchrutschen im Vergleich zu anderen Behörden. Und da wir dazu beide keine Statistik vorlegen können, bleibt es wohl bei zwei konträren persönlichen Meinungen. Da überzeugen mich auch deine Gespräche auf kollegialer Ebene nicht.
Auch das mag sein. Und nun? Wir stellen ja schon weniger ein als geplant, weil es nicht genügend (nach unseren seit 2010 geltenden Anforderungen) geeignete Bewerber gibt. Vielleicht hast Du ja DEN Lösungsvorschlag?
Wir nehmen nicht Alles, was laufen kann, sondern weniger als 10% der Bewerbenden, was im Umkehrschluss bedeutet, dass rund 90% an irgendeiner Stelle scheitern.
Nun ja, die Schule hat 2,5 bzw. 3 Jahre Zeit, den Eingestellten das Sprechen, Schreiben und Anziehen beizubringen. Muss man aber eben auch tun.SirJames hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 11:46Natürlich kann ein Praktikant auf Aufforderung seinen 'slang' weitestgehend ablegen und nicht jeden zweiten Satz mit 'wallah cüs" beginnnen oder beenden. Aber weist Du was mein Anspruch an das Auswahlverfahren und die Ausbildung ist? Richtig, dass ich einen angehenden Polizeibeamten des Landes Berlin dazu gar nicht auffordern muss. Ich will ihm z.B. erklären müssen wie ein Funkwagen aufgerüstet wird, wie ein Funkgerät funktioniert, wie man einen Vorgang anlegt und fertigt, wie man draußen einsatztaktisch klug vorgeht, worauf man hinsichtlich Eigensicherung achten sollte. Und vieles mehr. Aber ich will keinen Praktikanten auffordern müssen 'normal' zu sprechen oder sich eines Polizeibeamten angemessen zu kleiden oder zu verhalten. Ich will meinem Praktikanten beibringen was inhaltlich in eine Sachverhaltsschilderung gehört, welche Formulierungen man wählen kann, welche Dinge unbedingt da hinein gehören und welche Geschmacksfrage sind. Derzeit bin ich aber immer öfter damit beschäftigt Rechtschreibung und Grammatik zu berichtigen. Und da rede ich jetzt nicht von ein paar fehlenden Kommata oder vergessenen Wörtern. Da kommen auf hundert Worte manchmal fünfzig Fehler. Und selbiges höre ich auch von anderen Kollegen und zwar nicht von den üblichen Meckerköpfen oder Vertretern der Gattung: "Früher war alles besser." Nein, von jungen motivierten Kollegen.
Na, das ist doch genau das, was angestrebt ist. Dass ein paar Wenige immer den größten Aufwand machen, ist doch überall so. Bei den Mitarbeitern, an der Schule, in der Gesellschaft. Damit muss man dann klar komen.SirJames hat geschrieben: ↑Mi 19. Dez 2018, 11:46Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen - der weit überwiegende Anteil der Anwärter oder Dienstanfänger sind nach meinem pers. Dafürhalten klasse. Motiviert, engagiert, fit. Aber der Anteil derer bei denen man sich fragt wie die es jemals in eine Uniform schaffen konnten, wird aus meiner Sicht seit ein zwei Jahren deutlich größer.
Moin,Controller hat geschrieben:wie geht man denn damit um im Dienst ?
Am Funk ??
Sagt da niemand was ??
Man sollte vlt. mal der Leiststelle mitteilen, dass der Fustw xy gekidnappt wurde und nun Polizeifremde im Funkkreis sind.
Da muss doch mal einer ne Welle machen
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