Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

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Harkov

Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Harkov » So 22. Dez 2013, 13:53

Ich denke die Polizei ist weder wehrlos, noch brauchen wir anachronistische Maßnahmen im Strafvollzug.

Aber eine gesellschaftliche Debatte, die ist von Nöten. Diskussionen um das Paradoxon, dass Menschen die "Nie wieder Deutschland" schreien, eben in besagtem Land ihre Meinung frei äußern und diese himmelschreiende Ironie nicht einmal erkennen. :polizei4:

Warum es in Teilen der Gesellschaft eine fluktuierende Moral gibt, die sich oft nur tolerant nennt, weil sie keinen Halt mehr anerkennt, jede Norm jede gesellschaftliche Konvention als Begrenzung des Eigenen sieht, dass man zu bekämpfen hat.

Wieso ich, vielleicht aus persönlicher Betroffenheit heraus, hinter jedem " Bullen" in erster Linie Vater, Mutter, Ehefrau oder Kind sehe und nicht irgendein abstraktes Gebilde ?

Zu dieser Überlegung ist doch eigentlich jeder erwachsene Mensch fähig, warum nicht diese Chaoten?

Ich denke vielen Menschen fehlt eines: Der Vorschuss an Sympathie ohne den es kein Verstehen gibt.

LG Harkov

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Oberleutnant_dR » So 22. Dez 2013, 14:15

Die Polizei leidet unter massiven Personalmangel. Forder doch mal beim Funker "Einsatzmittel" - also Kollegen an. Wie oft wirst du da hören: "Ich habe nix"? Dadurch entsteht Überlastung der Kameraden im Wach- und Wechseldienst. Wo sieht man denn mal heute noch eine Polizeistreife oder eine Kradstaffel? In Großstädten gibt es zunehmend Gegenden, die von der Polizei nicht mehr kontrolliert werden können und auch an Bahnhöfen fehlt die Präsenz. Ebenfalls leidet die Polizei unter Überalterung und fragwürdigen Einsellungsvoraussetzungen.
Beim Bürger enrntet ihr dafür nur noch Respektlosigkeit und Empörung. Viele nehmen die Polizei nur noch als Abzocker, die bei irgendwelchen Blitzermarathons den Autofahrern das Geld aus der Tasche zieht, wahr.
Und dann stellt man 2600 Polizisten (die auch noch quer aus der Republik herangezogen werden mussten) mit gebunden Händen gegen 10000 Krawallbrüder. Das ist von Politik und Dienstherr einfach nur unverantwortlich.
Zuletzt geändert von Oberleutnant_dR am So 22. Dez 2013, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon MICHI » So 22. Dez 2013, 14:18

Oberleutnant_dR hat geschrieben:Die Polizei leidet unter massiven Personalmangel. Forder doch mal beim Funker "Einsatzmittel" - also Kollegenn an. Wie oft wirst du da hören: "Ich habe nix"? Dadurch entsteht Überlastung der Kameraden im Wach- und Wechseldienst. Wo sieht man denn mal heute noch eine Polizeistreife oder eine Kradstaffel? In Großstädten gibt es zunehmend Gegenden, die von der Polizei nicht mehr kontrolliert werden können und auch an Bahnhöfen fehlt die Präsenz. .
Das sollte man nicht so global, sondern viel differenzierter sehen, und zwar mit dem nötigen Einblick.
Gruß
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Wildfang » So 22. Dez 2013, 14:23

Also bei mir sehe ich des Öfteren eine Polizeistreife vorbeifahren und ich bin froh dass unsere Polizei trotz allem Dilemma immer noch ein offenes Ohr für die Belange von uns Bürgern hat.
Dafür hier mal meinen ganz besonderen Dank.

Dass ich eine Streife welche gerade eine Überprüfung durchführt nicht zutexte sollte selbstverständlich sein.
Bisher fühle ich mich hier wohl und das hat auch viel mit der Arbeit unserer Polizei zu tun
lieben Gruß
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Oberleutnant_dR » So 22. Dez 2013, 14:28

Mit Streife meinte ich übrigen Fußstreife.
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon DerLima » So 22. Dez 2013, 14:30

Oberleutnant_dR hat geschrieben:Die Forderung den dienstlich gelieferten Schlagstock berherzt einzusetzen, verstößt weder gegen das GG noch gegen die die darin geschützte Menschenwürde - anders jedoch die Forderung zur Einführung von Zwangsarbeitslagern. Solche Dinge differenzieren zu können, hat etwas mit Intelligenz zu tun. Klar, die ist nicht jedem gegeben.
Ich differenziere durchaus.
Auch habe ich zu dem Thema "Arbeitslager" nichts geschrieben.
Und es geht mir auch nicht um die Forderung an sich. Sondern die Art und Weise.
DAS.
"Knüppeln, das es nur so kracht."
Der Stock ist ein Einsatzmittel um Maßnahmen ggf. mit Zwang durchzusetzen. Ad hoc fällt mir auch kein PolG ein (hier nehme ich Korrekturen durchaus entgegen) in dem der Schlagstock NICHT als Waffe deklariert ist.
Wenn ich ihn einsetze, dass es nur so kracht, dann entstehen schwerste Verletzungen.
DAS als Mittel staatlicher Gewalt entspricht nicht dem GG.
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Knaecke77 » So 22. Dez 2013, 14:31

Demonstrationen

Grüne beantragen nach Demo-Krawallen Ausschuss-Sondersitzung

Von Deutsche Presse-Agentur dpa |


22.12.2013 12:37 Uhr


Die Grünenfraktion in der Hamburger Bürgerschaft hat nach den Krawallen im Schanzenviertel eine Sondersitzung des Innenausschusses beantragt. Das teilte die innenpolitische Sprecherin der Fraktion, Antje Möller, am Sonntag mit.

Hamburg. In der Sitzung soll es darum gehen, warum die Demonstration schon zu Beginn von der Polizei gestoppt wurde und warum weitere Demonstrationen verboten worden seien. Möller ziehe nach einem Samstag "voller Gewalt und Eskalation auf der einen Seite und ausgehebeltem Demonstrationsrecht für tausende, die friedlich demonstrieren wollten" ein bitteres Fazit.
http://www.kn-online.de/Schleswig-Holst ... dersitzung

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Wildfang » So 22. Dez 2013, 14:33

Oberleutnant_dR hat geschrieben:Mit Streife meinte ich übrigen Fußstreife.
Die Zeiten sind schon eine ganze Weile vorbei.
Früher stand der Schutzmann auch an der Ecke und hat sich mit den Leuten unterhalten.
Da kannte man sich noch persönlich.
Ich habe kein Problem damit evtl. Auf der Wache anzurufen wenn ich etwas wissen möchte........zudem bekomme ich hier auch Antworten auf meine Fragen und das in netter Form obwohl ich mir gut vorstellen kann dass viele hier zum x-ten Male dasselbe fragen
lieben Gruß
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Oberleutnant_dR » So 22. Dez 2013, 14:36

Natürlich war meine Formulierung - bewusst - überspitzt. Mir geht es darum, dass wenn Pflastersteine und Böller den Polizeibeamten nur so um die Ohren fliegen, dies einen Angriff auf Leib und Leben darstellt. Hier sollte es m.E.n möglich sein, kosequent und auch hart durchzugreifen - auch unter Inkaufnahme von Personenschäden an den "Demonstranten".
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Wild-Ferkel » So 22. Dez 2013, 14:44

Und das "konsequente und harte Durchgreifen" war den PVB in Hamburg untersagt?
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Eisscrat » So 22. Dez 2013, 14:45

Ich denke mal wieder gerade bei Video Nr. 2 mit den bayerischen Kollegen hätten Pepperballs sicher geholfen die "mutigsten" unter den Steinewerfern zu fassen da es sich mit einer Lunge voll Pfeffer schlecht wegrennt.

Das letzte mal das ich solche Szenen gesehen habe war bei G8 in Rostock. Dort wurden aus Deeskalationgründen keine Vorkontrollen durchgeführt so das die Teilnehmer jede Menge Pyrotechnik und Wurfgeschosse mitbringen konnten. Wie war das hier in Hamburg? Wurden umfassende Kontrollen im Umfeld durchgeführt?
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Oberleutnant_dR » So 22. Dez 2013, 14:48

Wild-Ferkel hat geschrieben:Und das "konsequente und harte Durchgreifen" war den PVB in Hamburg untersagt?
Wenn ich lese, dass bei 4000 gewaltbereiten "Demonstranten" 19 Personen vorläufig festgenommen wurden, dann ist da irgendwas schief gelaufen.
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Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon MICHI » So 22. Dez 2013, 14:54

Oberleutnant_dR hat geschrieben:
Wenn ich lese, dass bei 4000 gewaltbereiten "Demonstranten" 19 Personen vorläufig festgenommen wurden, dann ist da irgendwas schief gelaufen.

Ach ja?

Gewaltbereitschaft rechtfertigt aber nicht grundsätzlich auch eine Festnahme. Man darf hier nicht Festnahme mit Ingewarsahmnahme verwechseln.

Für eine vorläufige Festnahme bedarf es schon einiges, gerade bei solch einer Masse, wo man in den meisten Fällen eine Einzelperson beweiskräftig als Täter gar nicht identifizieren kann.

Sowas kann dann ggf. durch Auswertung des BEDO-Materials im Nachhinein immer noch geschehen, ohne dass es Festnahmen gab.

Außerdem muss man, bevor man Kritik anbringt wissen, was überhaupt der Zweck einer Festnahme ist.
Gruß
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon tyrant » So 22. Dez 2013, 14:55

Eisscrat hat geschrieben:Ich denke mal wieder gerade bei Video Nr. 2 mit den bayerischen Kollegen hätten Pepperballs sicher geholfen die "mutigsten" unter den Steinewerfern zu fassen da es sich mit einer Lunge voll Pfeffer schlecht wegrennt.

Das letzte mal das ich solche Szenen gesehen habe war bei G8 in Rostock. Dort wurden aus Deeskalationgründen keine Vorkontrollen durchgeführt so das die Teilnehmer jede Menge Pyrotechnik und Wurfgeschosse mitbringen konnten. Wie war das hier in Hamburg? Wurden umfassende Kontrollen im Umfeld durchgeführt?
Na zumindest wurde der Innenstadtbereich als Gefahrengebiet deklariert, was anlassunbezogene Kontrollen ermöglichte.
Ich bin KEIN PVB!

An allem Unrecht, das geschieht,
ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der,
der es nicht verhindert.

(Erich Kästner)

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon DerLima » So 22. Dez 2013, 15:00

Oberleutnant_dR hat geschrieben:Natürlich war meine Formulierung - bewusst - überspitzt. Mir geht es darum, dass wenn Pflastersteine und Böller den Polizeibeamten nur so um die Ohren fliegen, dies einen Angriff auf Leib und Leben darstellt. Hier sollte es m.E.n möglich sein, kosequent und auch hart durchzugreifen - auch unter Inkaufnahme von Personenschäden an den "Demonstranten".
Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich jetzt mal feststellen:
Dein erster Beitrag war wortwörtlich so gemeint, wie du ihn geschrieben hast.
Aber gut..
Dann überspitze ich auch mal:
Bist bestimmt Olt zur See der Reserve, so wie du jetzt zurückruderst...

Vergleiche polizeiliches Einschreiten im Rahmen einer Demonstrationslage die durch das Versammlungsgesetz geschützt ist nicht mit einer Demonstration in einem Einsatzland, insbesondere das Kosovo, wo andere Gesetze und Maßstäbe (zudem noch RoE) gelten und die Eingreifschwelle eine vollkommen andere ist.
Zuletzt geändert von DerLima am So 22. Dez 2013, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
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