Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon Peppermintpete » Fr 24. Jan 2014, 20:56

Vor allem sind sie erst mal nicht für solche Vorfälle ausgerüstet. Da kann es egal sein, ob sie überfordert sind, oder nicht. Da ist jeder (der nicht sprichwörtlich ins offene Messer läuft) Handlungsunfähig.
:keks:

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon sa76 » Fr 24. Jan 2014, 21:34

Brot hat geschrieben:
sa76 hat geschrieben:Muss jeder Beitrag diskussionswürdig sein?
Alternativ gibt es noch Einsätze der LaPo, BuPo und des Zoll, wo man so etwas evtl. posten kann, wenn es denn rein passt.

Danke für den Hinweis :)

Ohne jetzt lange auf dem Thema Sicherheit in Gerichtsgebäuden rumreiten zu wollen, aber der Kontrollposten im Frankfurter AG ist lediglich eine "Einlasskontrolle" und kein wirkliches Hindernis. Den Leuten von der Justiz ist da kein Vorwurf zu machen. Die können auch nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten reagieren. Ergo, im Falle eines Waffeneinsatzes, da nicht bewaffnet, die Polizei rufen.
In Ba-Wü musste ich vor kurzem feststellen, dass man das Landgericht trotz laufender heikler Verhandlung, einfach so betreten kann. Es gibt dort gar keine Kontrollen. Ich wollte dort kein StA sein.

Diesen Vorfall in FFM hätte man so oder so nicht verhindern können. Trotzdem bin ich der Meinung, dass in Gerichtsgebäuden bewaffnetes Personal der Justiz verfügbar sein muss.

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon Mystix » Fr 24. Jan 2014, 21:46

Nur weil mal irgendwo etwas Schlimmes passiert, muss doch nicht gleich überreagiert werden. Schon mal überlegt, wievielmal nichts passiert ist?

Wollt ihr überall bewaffnete Cowboys? In Gerichtsgebäuden, Amtsvormundschaften, Sozialämtern...überall gab es schon Tote.

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon sa76 » Fr 24. Jan 2014, 21:57

Nein, sicherlich muss man hier nicht überreagieren. Ich sag ja, man wird sowas nie verhindern können. Ob man in Gerichtsgebäuden bewaffnetes Personal haben sollte, da werden die Meinungen auseinander gehen. Restrisiko bleibt, da stimme ich Dir zu.

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Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon MICHI » Fr 24. Jan 2014, 22:02

Wer etwas machen will, der macht es. Und wenn nicht im, dann vor dem Gerichtsgebäude, oder anderswo.
Um Taten in den Gerichten zu verhindern bedarf es z. B. Personenkontrollen in Kombination mit Sicherheitsschleusen.
Siehe Strafjustizgebäude in Hamburg, welches aber das einzige Gerichtsgebäude mit entsprechenden Maßnahmen in HH ist.
Gruß
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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon Erdapfel » Fr 24. Jan 2014, 22:10

Es geht auch anders. Mein örtliches LG ist mit Sicherheitsschleusen, Röntgengeräten und Metalldetektoren und Beamten hinter Sicherheitsglas. Jeden Tag und an allen Eingängen!

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon sa76 » Fr 24. Jan 2014, 22:25

So sollte es eigentlich sein. Zumindest eine Sicherheitsschleuse mit Personenkontrolle.
Wie gesagt, da steht ein StA vorne und klagt in einem großen OK-Verfahren vor der großen Strafkammer des LG eine relativ große Gruppe von "Dieben im Gesetz" an und da kann jeder als Zuschauer Platz nehmen. Ich finde, das sollte nicht gehen, ohne zumindest vorher die in das Gerichtsgebäude eintretenden Personen nach Waffen durchsucht zu haben.

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon PotionMaster » Fr 24. Jan 2014, 22:35

Erdapfel hat geschrieben:Es geht auch anders. Mein örtliches LG ist mit Sicherheitsschleusen, Röntgengeräten und Metalldetektoren und Beamten hinter Sicherheitsglas. Jeden Tag und an allen Eingängen!
So habe ich das auch erlebt und da wollte ich nicht mal in den Sitzungssaal sondern mich nur zum Examen anmelden :)

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon Zeus » Fr 24. Jan 2014, 22:41

Wie kann man denn AG, LG und OLG mit Sozialämtern vergleichen!? :polizei4:

Wachtmeister brauchen eine bessere Ausbildung und Waffen!!!
Die tragen eine Uniform! Und haben Sitzungspolizeiliche Befugnisse!!!!
Die Ausbildung und die Austattung sind eine reine Lachnummer! Man suggeriert Sicherheit aber lässt diese von unbewaffneten, unausgebildeten Beamten "sicherstellen"...

1. Polizei nimmt das Klientel fest (mit Waffen)
2.Justiz(-vollzug) führt das Klientel vor (mit Waffen)
3.Justiz(Gericht) übernimmt die Klientel und stellt die Sicherheit im Gericht sicher (ohne jeglichen Waffen!!!!!!!!) :polizei4:

Eine Lachnummer!!!!

Gerade in NRW! Was in meinen Augen eines der liberalsten Länder überhaupt ist! Zum kotzen einfach! Weil es zu Lasten der Sicherheit der Beamten und der Beteiligten ist!!! :tot: :tot: :tot:

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon Zeus » Fr 24. Jan 2014, 22:52

P.S. Und wenn ein Wachtmeister eine Waffe findet?
Dann verlangt er ohne jegliche FEM deren Herausgabe?? :polizei4: :applaus:

Einfach nur peinlich! Und Lebensgefährlich für die Wachtmeister!

Wir wollen ganz sicher keine "Überbewaffung" wo jeder Postbote ne Flinte hat! ABER jeder uniformierte Beamte sollte doch wohl zur Erfüllung seiner Aufgabe eine Dienstwaffe führen dürfen!
Und die Problemfelder sehe ich da ganz klar bei den Gerichtswachtmeistern aber auch bei den Beamten und Angestellten des BAG!!

Wo liegt das Problem? Vertraut man seinen Beamten nicht genug? Peinlich!

Jeder Idiot bekommt als Jäger oder Sportschütze ne WBK...
Aber Beamte in Ausübung ihrer dienstlichen Aufgaben nicht!

Bis mal was wirklich spektaküleres passiert... Dann schreibt sich eine Partei das auf die Fahne und dann geht es ratzfatz...

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon MICHI » Fr 24. Jan 2014, 22:54

In einem Gerichtssaal haben m. E. Waffen nichts zu suchen. Es sei denn, dass bewaffnete Justizbeamte dermaßen abgeschirmt sind, dass jeglicher Fremdzugriff auf die Waffen ausgeschlossen ist.
Gruß
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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon sa76 » Fr 24. Jan 2014, 23:21

In einem Gerichtssaal mit Sicherheit nicht. Aber die Justizbeamten an den Eingängen sollten schon bewaffnet sein. Sogar die privaten Wachleute, die bei den diversen Bereitschsaftspolizeiabteilungen Pfortendienst versehen, sind es auch. Eine mindestens genauso hohe Dringlichkeit sehe ich auch bei den Gerichten. Zumindest sollte gewährleistet sein, dass die Justizbeamten unmittelbaren Zugriff auf Waffen haben für den Ernstfall.

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon 1957 » Sa 25. Jan 2014, 01:31

es wäre jetzt mal interessant, welche argumente von der justiz gegen eine bewaffnung angewendet werden.
meine persönliche auffassung ist derzeit, dass eine bewaffung weder erforderlich, noch sonstwie notwendig ist.
in nrw sind selbst die ag mit kaum durchlässigen schleusen versehen. die wachtmeister sitzen hinter dicken scheiben und müssen einen kontakt mit den "besuchern" nicht unbedingt suchen.


bei entsprechenden prozessen wird ohnehin polizeischutz angefordert.

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon Knaecke77 » Sa 25. Jan 2014, 09:05

MICHI hat geschrieben:In einem Gerichtssaal haben m. E. Waffen nichts zu suchen. Es sei denn, dass bewaffnete Justizbeamte dermaßen abgeschirmt sind, dass jeglicher Fremdzugriff auf die Waffen ausgeschlossen ist.
Seit diesem* Fall habe ich hierzu eine etwas andere Meinung.
Wenn ich wüsste, dass der Angeklagte vor Verhandlungsbeginn von Justizbeamten nach Waffen durchsucht worden ist, würde ich mich wesentlich wohler fühlen.
Während ich die Wohnung des Beschuldigten bewaffnet auf den Kopf stelle (und das nicht ohne Grund) begebe ich mich völlig unbewaffnet in einen Gerichtssaal , wo es für den Angeklagten mitunter um die Wurst (berufliche oder finanzielle Existenz) geht.
Die Kollegen Wachmeister bei den mir bekannten Gerichten sind unbewaffnet und wenn man äusserlichkeiten heranziehen darf, eher unsportlich und (vermutlich) nicht in waffenlosen Techniken geübt.

* http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... -1.3456749

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Re: Zwei Tote im Amtsgericht Frankfurt

Beitragvon JuraPunk » Sa 25. Jan 2014, 10:10

Die Kontrollen an den mir bekannten Gerichten sind auch eher ein Witz. Am Amtsgericht Leipzig scheint es von der Tageslaune der Justizbeamten abzuhängen, ob Kontrollen durchgeführt werden oder nicht. Wenn sie dann aber mal kontrollieren, dann richtig (ich musste sogar den Gürtel ausziehen). In Dresden muss man zumindest immer durch eine Schleuse. Allerdings macht das Personal auch einen eher unsportlichen Eindruck. Am Landgerichtseingang war zwar immer mal wieder ein (unbewaffneter) Polizist vorhanden, der jedoch aufgrund seines Leibesumfanges bereits auf den ersten Blick als grundsätzlich PDU zu erkennen war. Am Justizzentrum Neubrandenburg findet eine Einlasskontrolle in der Regel überhaupt nicht statt. Lediglich ein Mal habe ich es erlebt, dass umfangreich kontrolliert wurde, da ein Rockerprozess stattfinden sollte. Hier war dann aber auch mindestens eine EHu anwesend, die Gebäude und Umkreis sicherte. An den kleineren AGs in MV wird gar nicht kontrolliert.

Hundertprozentigen Schutz kann man an den Gerichten ohnehin nicht gewährleisten. Wer da drin Stunk machen will, überläuft die Einlasskontrollen einfach. Ich persönlich habe darüber hinaus den Eindruck, dass sich diesbezüglich erst dann was tut, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist (in Dresden z.B. der Fall Marwa El-Scherbini).

JuraPunk
Disclaimer: Das Verteidigen von Urteilen durch mich heißt nicht automatisch, dass ich die Meinung des Gerichts vorbehaltlos Teile! Ich bin nur ein Freund von differenzierten Ansichten...

[si


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