Terror in Europa

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zoellner
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Re: Terror in Europa

Beitragvon zoellner » Mi 12. Okt 2016, 23:04

Nun wurde er erhängt in seiner Zelle gefunden

http://www.n-tv.de/18846401

e42b
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Re: Terror in Europa

Beitragvon e42b » Mi 12. Okt 2016, 23:14

Hi,

nachdem der Verdächtige gefasst wurde, ist m.E. die Möglichkeit gegeben, den Komplex aufzudröseln. Mindestens aber sind die Möglichkeiten größer als bei anhaltender Flucht oder unmittelbares Ableben des Verdächtigen.
Nun hat er Selbstmord begangen. Das passt in welche Bilder? In das Bild eines Selbstmordattentäters passt das. In welche noch?

Wer Unrat wittern will, wird das tun, immer und überall.

Mir zumindest erscheint der Gedanke logisch, dass jemand, der vor einem Krieg in ein anderes Land geflohen ist, in dem er zumindest erst einmal das unmittelbar zum Leben Notwendige erhält, gern dazu beiträgt, einen anderen, der der (Wie soll ich das nennen? Volksgruppe? Sprachgruppe? Religionsgruppe? Träger eines Passes desselben Staates? Ich nenne es einmal: der Lesart des aufnehmenden Staates) gleichen Nation angehört, Übles antut, auszuliefern.

Ich hasse es, wenn jetzt versucht wird, die mutige Aktion der drei Flüchtlinge niederzumachen, nur um das eigene verkniffene Weltbild zu schützen.

Lasst uns doch einmal schauen, was die weiteren Ermittlungen ergeben. Wenn dabei herauskommt, dass es ein Loyalitätspotential der Flüchtlinge gegenüber dem Staat gibt, der sie (erst einmal) aufnimmt, gibt, freue ich mich sowas von. Das wäre dann nämlich ein Hebel dafür, die eigenen ewig Gestrigen von den stumpf Ängstlichen zu trennen. Und das braucht dieser Staat dringend.

Sollte dabei etwas anderes herauskommen, werden auch diese Erkenntnisse nützlich sein. Nicht nützlich sind pauschale einfache Sichtweisen.

M.E. wollen viele Einäugige König sein. Es kommt aber darauf an, mit beiden zu sehen.

Nachtgrüße
E.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon npawlek » Mi 12. Okt 2016, 23:34

Und mit beiden Augen auf heißt was? Das kritische Aspekte nicht mehr angesprochen werden dürfen? Und dass man genau das glauben muss, was Medien und Politik versuchen einem aufzubinden? Die Punkte, die unter anderem Zulu angesprochen hat, sind nun mal nicht von der Hand zu weisen und MÜSSEN angesprochen und hinterfragt werden.
Aber du hast Recht, es wäre super, wenn mein schlechtes Bauchgefühl hinsichtlich des ganzen Sachverhalts die Folge falscher Ernährung ist.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon e42b » Mi 12. Okt 2016, 23:57

Beide Augen auf heißt dreidimensional sehen.
Da wird jetzt wohl ermittelt.
Auf gar keinen Fall sollten wir voreilige Pauschalitäten bedienen.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon malfragen » Do 13. Okt 2016, 00:34

Das darf doch wohl nicht wahr sein, der hat sich in der Zelle erhängt.
Ja wird denn ein bekannter Terrorist nicht mal im Knast überwacht. ?
Das wird seitens der Politik wohl noch ein Nachspiel haben.
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Re: Terror in Europa

Beitragvon cancer91 » Do 13. Okt 2016, 01:09

Die gute Arbeit der der Geheimdienste wurde in meinen Augen von Polizei und Justiz negativ überlagert.

Polizei:
http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/Pol ... chen-liess
Da hat man schon seine alte Wohnung auf dem Schirm aber schickt keine Beamten hin, obwohl die Fahndung bereits seit 15h läuft. Erst nachdem eine Anwohnerin die Polizei verständigt, dass er wirklich da war, fahren welche vorbei...

Justiz:
Und jetzt der Selbstmord in der Zelle, obwohl laut Anwalt seine Suizidabsicht jedem Verantwortlichen bekannt war und der stellv. Leiter der JVA noch kurz davor versichert hatte ihn in der Einzelhaft ständig zu beobachten.
Für den Geheimdienst wäre bestimmt interessant gewesen, ob man Al-Bakr noch das ein oder andere Geheimnis hätte entlocken können.

Es bleibt zu hoffen, dass Al-Bakr nicht noch irgendwelche Komplizen hatte, die irgendwoanders unangenehm in Erscheinung treten, sonst könnte die sächsische Polizei/Justiz sich ähnlicher Kritik ausgesetzt sehen wie die belgischen Ermittler im Frühjahr dieses Jahres.


Wer will kann jetzt meine Unkenntnis der genauen polizeitaktischen Abläufe kritisieren, unterm Strich zählt aber der Outcome, der sinngemäß "Zivilisten erledigen die Arbeit der Polizei und nehmen Terrorverdächtigen fest" lautet.
Die lieben Leut

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Re: Terror in Europa

Beitragvon wolfi71 » Do 13. Okt 2016, 08:25

e42b hat geschrieben:Beide Augen auf heißt dreidimensional sehen.
Da wird jetzt wohl ermittelt.
Auf gar keinen Fall sollten wir voreilige Pauschalitäten bedienen.
In Sachsen wird ermittelt? Echt jetzt, bisher sind die ja nicht gerade durch zielorientiertes Handeln aufgefallen und es lief in der Sache soviel schief, dass wir entweder von einem Systemfehler in dem Land reden müssen oder dass man da versucht das komplette Versagen zu vertuschen. Es ist ja nicht zum ersten Mal, dass in Sachsen ein komplettes Versagen vorliegt und es ist nicht nur im Bereich Terror. Das ist ja auch schon bei OK gewesen, wol teilweise Verbindungen bis in hohe Sicherheitskreise vorlagen.

Ich dachte bislang immer, dass Bayern ein bisschen speziell ist (v.a. Justiz), aber Sachsen übertrifft die wohl noch deutlich.

Ich kann dir genau sagen wie es ausgeht: Es wird Gras über die Sache wachsen und keiner wird irgendwelche Konsequenzen ziehen. Man ist da mit sich, der Gegenwart und seiner Vergangenheit im Reinen. Höhere Mitarbeiter oder gar Politiker und Verantwortung für ihre Arbeit in Sachsen, undenkbar.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Johanneskirche2 » Do 13. Okt 2016, 09:52

Ich brech zusammen. Das Bild der Leute scheint im Wesentlichen von amerikanischen Krimis, v.a. von neueren, geprägt zu sein. Und die Pressearbeit zumindest der Polizei in der Stadt wo ich wohne ist ja auch so, dass sie immer alles richtig macht. Da geht nie was schief.

Beides zusammen führt zu der Frage "Wie kann das denn sein ..."

Die Frage kann sich ja wohl jeder beantworten. Murphy's law sagt ja schon: Anything that can go wrong, will go wrong. Die Realität hält sich nicht unbedingt an die Dramaturgie amerikanischer Filme.

Ich habe mal den verlinkten Artikel aus der LVZ gelesen. Er hat ja wohl schon mehrfach Versuche gestartet (Lampen zerschlagen, Steckdosen manipuliert). Erjängt hat er sich lt. dem Artikel mit seinem T-Shirt. Offensichtlich war es ihm sehr wichtig schnell sich aus dieser Welt zu verabschieden. Oder sich zu entziehen? Warum?

Bißchen off topik, aber genial: "vorauseilender Antirassismus“
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Conne ... angekommen

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Re: Terror in Europa

Beitragvon DerLima » Do 13. Okt 2016, 10:43

Für den ein oder anderen Dramturgen hier der sich mit Suiziden noch nicht ganz so befasst hat:
Atypisches Erhängen.

Man muss nicht zwangsläufig unter der Decke baumeln, wenn man sich erhängen will. Ein Druck von 3 kg am Hals kann zur Selbsttötung durchaus ausreichend sein. Was bedeutet, dass ich mich mit meinem TShirt an den Bettpfosten geknotet durchaus töten kann. Es sieht dann aus, als wenn ich halb sitzend, halb liegend eine bequeme Position auf dem Bett habe. Ein Buch auf den Schoß und schon kann man über eine pixelgenaues Kamera nicht erkennen, was da im toten Winkel hinter dem Kopf stattfindet.

Eine Möglichkeit. Ob diese so stattfand, wird sich zeigen.
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Re: Terror in Europa

Beitragvon Fritz4081 » Do 13. Okt 2016, 10:49

Moin Lima,

schon beim offenen Erhängen gibts hinreichende Fallzahlen wo schon das Eigengewicht des Oberkörpers in eine einfache Handtuchschlinge ausreichte.

Nur wer nicht mit solchen Auffindungssituationen konfrontiert ist, wird es eben für "unwahrscheinlich" halten.

Dann wird eben schnell die "Verschwörung" bemüht, ärgerlich, aber unvermeidlich.

Gruß

Fritz

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Re: Terror in Europa

Beitragvon DerLima » Do 13. Okt 2016, 11:07

Das meinte ich, Fritz. Und, dass trotz stetiger Überwachung ein Erhängen möglich ist, ohne das man es sofort erkennt...
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Re: Terror in Europa

Beitragvon Fritz4081 » Do 13. Okt 2016, 11:20

Ja, nur ist eben nicht wirklich jedem bekannt das es solche Fälle gibt, eben auch akzidentelle autoerotische Geschehnisse...

Und jemand unter enormen Stress kann z.B. bei Kreislaufversagen leider auch einfach unglücklich am Bett etc. hängenbleiben. Tragisch. Nur ganz ohne Aluhut zu lösen.
Vielelicht beruhigen sich die VT-ler ja mal etwas.

Gruß Fritz

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Ghostrider1 » Do 13. Okt 2016, 11:47

e42b hat geschrieben: Ich hasse es, wenn jetzt versucht wird, die mutige Aktion der drei Flüchtlinge niederzumachen, nur um das eigene verkniffene Weltbild zu schützen..
Ich hasse es, wenn Skeptiker mit "Weltbilderhaltern" gleichgesetzt werden.

Es gibt in Sachsen 3 größere Städte. Dresden, Chemnitz, Leipzig.
Jetzt baut einer in einer Wohung, wo er nicht gemeldet war, bissel Sprengstoff. Er flieht nach Leipzig und sucht dort Unterschlupf. Wieder in einer Wohung, wo er nicht hingehört.
Wir haben in Sachsen mehr als 5 Syrier aufgenommen.


Variante A: die waren Mitwisser und haben Düsengang bekommen. Die wissen auch, dass sehr sehr viele Leute nach ihm suchen werden und er ja bereits auf dem Schirm war. (wie sonst der Zugriff ?! )
Variante B: die kannten sich zwar vorher und die Jungs in Leipzig waren wirklich ahnungslos.

Beide Varianten sind durchaus haltbar und hat nichts im geringsten mit "ewig Gestrigen" zu tun. Wenn die Ermittlungen ergeben, dass Variante B stimmt und trotzdem an "Mittätern" festgehalten wird, dann und erst dann greift dein Zeugs.

Ich persönlich halte allerdings garnichts davon, ein Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Das gibt der Sachverhalt m.M.n. nicht her.
Aber Bushido hat auch nen Integrations-Bambi, von daher....

@Zum Erhängen
Lima hat es gut niedergeschrieben. Geht an der Türklinke, Bettpfosten und sogar an einer Waschbeckeamatur.
Hose / T-Shirt und die nötigen Eier zur Selbsttötung reichen da völlig aus.
Zuletzt geändert von Ghostrider1 am Do 13. Okt 2016, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Kulinka » Do 13. Okt 2016, 11:49

Der Outcome ist für mich ein verhinderter Terroranschlag mit einer zum Glück unbekannt gebliebenen Anzahl an Verletzten und Toten. Was sich weiter entwickelt hat, insbesondere bei der Fahndung nach dem und nach der Festnahme des Verdächtigen ... Die Informationspolitik ist leider nicht besonders gut, da waren Eure Kollegen in München sehr viel besser aufgestellt, die hatten es während und nach der Amoktat selbst geschafft, die Informationshoheit zu erlangen. Hier sieht es ganz anders aus, selbst seriöse Medien verbreiten wilde Gerüchte, es stand sogar gestern abend zu lesen, der Verdächtige hätte sich "dem Vernehmen nach" in der Zelle mit dem Stromkabel erhängt, mit dem er von seinen Landsleuten gefesselt wurde. Von einem erwachsenen Journalisten formuliert, der offenbar glaubt, so etwas könne tatsächlich geschehen sein, sonst würde er einen solchen Humbug ja nicht publizieren.

Leider ist es mittlerweile so, dass viele Menschen Verlautbarungen staatlicher Einrichtungen kaum noch Glauben schenkten. Nicht unbedingt erstaunlich angesichts verschiedener Bundesbehörden und Bundesminister, die der Bevölkerung absurde und nachweislich falsche Zahlenwerke präsentieren. Angesichts der Realitätsverleugnung und Bürgerferne vieler Politikerstatements. Des permanenten staatlichen Handelns gegen Recht und gute Sitten . Oder angesichts von MdBs, die beim Kauf harter Drogen im Rotlichtmilieu verhaftet werden, während sie eigentlich gerade noch einen Kindersex-Skandal ihrer Partei aussitzen. Könnte man jetzt beliebig fortführen.

Die Polizei hätte hier mMn eine bessere Krisenkommunikation gebraucht. Professioneller vorgetragen und informatorisch besser konzipiert. Kleinste Ungereimtheiten und offene Fragen führen ansonsten sofort dazu, dass sich die Menschen selbst ein Bild machen. Leider meist ein falsches.

Bin ja mal gespannt, was diverse Leuchten der Pressekultur jetzt in die Äußerungen auf der gerade laufenden Pressekonferenz hineinfabulieren.

cancer91
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Re: Terror in Europa

Beitragvon cancer91 » Do 13. Okt 2016, 11:51

Laut PK hat das Personal weder bei Einlieferung noch nach Beschädigung der Deckenlampe eine Suizidgefahr erkannt und darum wurde er auch nicht in einem extra gesicherten Haftraum gebracht.
Er hat sich an einem Zwischengitter stranguliert, das hätte man in einem kameraüberwachten Raum also klar gesehen.

Mir persönlich ist es zwar schleierhaft wie man bei einem IS-Terroristen eine Suizidgefahr verneinen mag, da das ja ein immanent wichtiger Teil deren Ideologie ist, aber ich bin ja auch kein Profi...
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