Cop trägt "Refugees not welcome"-Aufkleber auf Schlagstock

[DerLima]

@Beobachter: Es scheint ja ein Spucki zu sein, da ist es keine besondere Kunst, den anzubringen, wenn es grad mal etwas enger ist.

[Aldous]

Es macht doch einen qualitativen Unterschied ob ich gegen politische Bauprojekte oder Atomkraft einen Aufkleber als Polizist in Stellung bringe, im Gegensatz zu einem auf dem Schlagstock (!) aufgebrachten Aufkleber der sich gegen Personen richtet.

Sehe ich nicht ganz so. So wie das eine ein politisches Statement gegen ein Bauprojekt oder Atomkraft, die zum Zeitpunkt der Handlung vom entsprechenden Organ als rechtmäßig eingestuft wurde (auch aus der Sicht von jemandem, der persönlich gegen Atomkraft und S21 ist), darstellt, so ist das andere eine ebenfalls von der Meinungsfreiheit gedeckelte Aussage.
Geschmacklos? Unpassend? Mit verheerender Außenwirkung? Klar. Aber nur weil ich das anders sehe, heißt das nicht, dass es verboten ist - mal abgesehen davon, dass er (sollt der Aufkleber von ihm sein) den Grundsatz der Neutralität damit verletzt. Aber das hat man mit den anderen Aufklebern auch.

Das es gerade der Tonfa ist, finde ich jetzt auch nicht weiter erwähnenswert. Schilder haben bereits blutige Nasen verursacht, Tonfa nur als Abwehrstock gedient.

[DerLima]

Die Botschaft das ein Mensch nicht willkommen ist auf einem als Waffe eingestuften Schlagstock aufgebracht ist eine deutlich andere, als die Botschaft 'Atomkraft, nein Danke' auf einem Schutzschild aufgebracht.

[Buford T. Justice]

Wer schon mal jemanden Spuckis hat kleben sehen, weiß, dass die auch nicht gerade fein säuberlich mit der Tapezierrolle aufgebracht werden und trotzdem so haften, dass sie erstmal schwierig abzulösen sind.

Ich weigere mich jedenfalls, so ohne weiteres zu glauben, dass der Kollege so dämlich war. Vielleicht hat er dem Klebenden auch entsprechendes 'beigebogen'.

[1957]

eine solche Handlung ist ein klarer verstoß gegen die beamtenpflichten ( 60 ff bbg), die in allen landesbeamtengesetzen ihr äquivalent finden.

darüber hinaus offenbart der träger eine schlichte Geisteshaltung.

im übrigen erscheint mir die art der beklebung nicht auf eine tat innerhalb eines tumultes o.ä. hinzuweisen.

[Aldous]

Die Botschaft das ein Mensch nicht willkommen ist...

Deshalb ist diese Meinung dennoch nicht verboten. Mag sein, dass wir das anders sehen, aber denken darf er das trotzdem.

...auf einem als Waffe eingestuften Schlagstock aufgebracht ist eine deutlich andere, als die Botschaft 'Atomkraft, nein Danke' auf einem Schutzschild aufgebracht.

Das meinte ich mit dem letzten Absatz. Der Tonfa fällt, als Abwehr- und Abdrängstock eingesetzt, nicht unter den Waffenbegriff, weswegen (zumindest bei uns), auch nicht die Voraussetzungen zum Waffengebrauch vorliegen müssen, wie wenn ich ihn tatsächlich als Waffe einsetze. Das Schild kann auf der anderen Seite, genau so Verletzungen herbeiführen.
Da beide Gegenstände sowohl defensiv als auch offensiv eingesetzt werden können, macht die Natur des Gegenstandes für mich in dem Fall keinen Unterschied. Bei einer Schusswaffe bspw. würde das anders aussehen.

[Beobachter]

@Buford:
Ich weigere mich - wie auch sonst, wo immer der auftritt - an den "großen Unbekannten mit den magischen Kräften" zu glauben.
Auch für nen Spucki muss man den Stock umfassen...und dann muss der erst mal trocken werden, um zu halten.

Nee, Aldous..beim besten Willen:
Um das Klebchen für sich als politisches Statement erkennbar zu machen, würde man es dahin kleben, wo es auch gut gelesen werden kann...ich hab schon stundenlang vor Schutzschildern gehockt und hätt dabei gut ganze Romane lesen können. Dabei könnt man auch prima über den ein oder anderen Aufkleber diskutieren.
DAS Ding soll im Zusammenhang mit dem als Waffe wahrgenommenen Stock gelten. Die Waffe gehört zur Message und umgekehrt. Und als zusammengesetzte Urkunde bedeutet diese "Meinungskundgabe", dass eine Debatte im Grunde unerwünscht ist. Wer den Stock hat, hat das Recht.

[Buford T. Justice]

Du hast schon deshalb recht damit, weil ja bekanntlich der Empfänger die Botschaft macht. Deine absoluten Formulierungen lassen ohnehin keine Gegenargumente zu, weshalb ich das dann bleiben lasse.

[Harkov]

Aldous:

Die Message die bei mir rüberkommt: ich mag keine flüchtlinge und diese sollen den Stock spüren

...ein Baseballschläger ist im waffenr. Sinne auch keine Waffe. Botschaft wäre aber die Gleiche.

[Criss_mitchel]

Schon eigenartig das , dass Foto durch die Antifa der Presse zugespielt wurde.
Könnte von daher auch schön inszeniert sein.

Für den Kollegen sollte die Unschuldsvermutung gelten, wie für jeden anderen Bürger auch. Aber ist ja erstmal eine bessere Schlagzeile den Kollegen vorzuverurteilen und dann in ein paar Wochen auf Seite 8 am Rand irgendwo klein zu schreiben, das es wohl doch anders abgelaufen ist.

[malfragen]

Ehrlich gesagt sieht das ein wenig gestellt aus auf dem Bild.
Wäre schon extrem dumm tatsächlich so einen Sticker auf den Schlagstock zu kleben.
Bei solchen Einsätzen ist meist die Presse da und unzählige Handys sind auch am start.

Aber sollte es so sein, dann ist es schon ein äußerst ungutes Bild.

[coco_loco]

Der Aufkleber sieht ja nun nicht aus, als sei das erst heuts passiert. Der normale Weg wäre: Schadensmitteilung schreiben und bis zur Behebung einen neuen Stock erhalten. Oder zumindest schwarz übermalen.

Sollte der Beamte dies bewusst raufgekleistert haben... ich schäme mich.

[al-lex]

Ist die Frage, welche Disziplinarmaßnahmen da wahrscheinlich sind, falls er ihn angebracht hat.
Der Sticker stammt ja offenbar aus einem rechtsextremen Umfeld, so dass durchaus eine Entfernung im Bereich des möglichen ist.
Außerdem ist natürlich das Vertrauenverhältnis zwischen Dienstherren und Beamten massiv gestört: Wie soll der Dienstherr darauf vertrauen können, dass ein PVB Asylbewerber anständig behandelt, wenn er diese öffentlich scharf ablehnt.
Sind in Thüringen (oder ggf das Herkunftsland) eigentlich bei der Bereitschaftspolizei nur sehr wenige BaL?

[Kaeptn_Chaos]

Vielleicht hat der da ja eine nicht rechtsextreme Erklärung dafür und ist im Nebenamt SPD Bürgermeister seines Dorfes?

[al-lex]

Vielleicht hat der da ja eine nicht rechtsextreme Erklärung dafür und ist im Nebenamt SPD Bürgermeister seines Dorfes?

Na die Erklärung fänd ich mal interessant .
Gelingt das, hätte er sich ein Fleißstern verdient .
Und zumindest die mir bekannten Ortsvorsteher sind sehr alt und daher eher nicht für die Bereitschaftspolizei geeignet Vielleicht ist das ja in Thüringen anders....