Polizist erstochen

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cherie12
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon cherie12 » Di 15. Nov 2016, 10:21

Freispruch fuer so jemanden ..hoffentlich nicht
Befreie das Kunstwerk aus dem unbearbeiteten Stein, befreie die Idee aus dem Rohzustand.

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Challenger
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon Challenger » Mi 16. Nov 2016, 11:03

Diese Forderungen und Behauptungen des Anwalts sind genauso hanebüchen, wie die Ausreden des Angeklagten.

Alleine, daß ein uniformierter Polizeibeamter sich nicht zu erkennen gegeben haben soll ist schon lachhaft. Und auch die angeblich nicht eingehaltenen "dienstlichen Regeln" (welche denn?)... das hört sich für mich schon sehr verzweifelt und nach "Strohhalmsuche" an. :nein:

Das Gericht wird das alles schon entsprechend zu würdigen wissen. Reue hört sich jedenfalls anders an. Hauptsache, alle anderen haben Schuld! Ich hoffe, das wird sich auf das Strafmaß verschärfend auswirken. Was für eine Sozialprognose soll man so einem Menschen denn stellen?
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cherie12
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon cherie12 » Mi 16. Nov 2016, 11:19

bin mal gespannt,was da raus kommt ,grauenhaft,wenn dieser einen freispruch bekommt
Befreie das Kunstwerk aus dem unbearbeiteten Stein, befreie die Idee aus dem Rohzustand.

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zambo84
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon zambo84 » Mi 16. Nov 2016, 14:49

Wenn beim Lesen solcher Nachrichten die Wut in mir hochkommt, versuche ich immer an folgendes zu denken: Hey, der Typ ist halt Strafverteidiger. Er macht auch nur seinen Job.

Klappt leider fast nie.

Was ich über solche Rechtsverdreher tatsächlich denke, behalte ich mal lieber für mich.

Notwehrsituation... UNFASSBAR! :motz: :stupid:

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Re: Polizist erstochen

Beitragvon The-Funky-Beast » Mi 16. Nov 2016, 15:12

Tatsächlich ist es ja aber wirklich so... er macht nur seinen Job. Und der ist halt die Generalklauseln für seine Partei möglichst günstig auszulegen.

Letztlich sind es ja auch nicht Staatsanwaltschaft oder Strafverteidiger die das Urteil sprechen, von daher ist es immer recht unsachlich wenn man denen irgendeine Schuld an ungünstig gefällten Urteilen geben will. ;)

Unabhängig was ich persönlich von dem Vorfall halte, persönliche Meinung hat halt bei Rechtsanwendung & -sprechung nichts zu suchen.
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon zambo84 » Mi 16. Nov 2016, 15:27

The-Funky-Beast hat geschrieben:Tatsächlich ist es ja aber wirklich so... er macht nur seinen Job. Und der ist halt die Generalklauseln für seine Partei möglichst günstig auszulegen.
Sorry, aber bei diesem Sachverhalt von einer Notwehrsituation zu sprechen... das hat nicht im Ansatz etwas mit der Auslegung des Gesetzes zu tun sondern ist an purer Schwachsinnigkeit kaum zu überbieten und hilft dem Angeklagten sicherlich nicht weiter. Folglich macht er nicht seinen Job (das Beste für seinen Mandanten rausholen), er macht sich ausschließlich lächerlich.
Zuletzt geändert von zambo84 am Mi 16. Nov 2016, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Polizist erstochen

Beitragvon The-Funky-Beast » Mi 16. Nov 2016, 15:40

Auch hier wieder:
Subjektiv mag ich da zustimmen, objektiv haben nicht wir zu beurteilen ob er seinem Mandanten damit hilft oder nicht.

Natürlich hoffe ich auch das die entsprechende Strafe verhängt wird, aber wenn das Gesetz zum Thema Notwehr relativ schwammig formuliert ist, dann spricht rein formell nichts dagegen das ins Feld zu führen.
Letztlich sollte man über das Ergebnis erleichtert oder empört sein, über das was die jeweiligen Vertreter der Parteien von ihrem Standpunkt aus vertreten dagegen nicht. :gruebel:
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon HessieJames » Mi 16. Nov 2016, 18:50

zambo84 hat geschrieben: Sorry, aber bei diesem Sachverhalt von einer Notwehrsituation zu sprechen... das hat nicht in Ansatz etwas mit der Auslegung des Gesetzes zu tun sondern ist an purer Schwachsinnigkeit kaum zu überbieten und hilft dem Angeklagten sicherlich nicht weiter. Folglich macht er nicht seinen Job (das Beste für seinen Mandanten rausholen), er macht sich ausschließlich lächerlich.
Tja, vielleicht will er ja nicht nur das Beste für seinen Mandanten rausholen sondern auch für sich selbst. Jeder zusätzliche GT füllt des Anwalts Geldbeutel, also stellt man halt Anträge und zieht den Prozess in die Länge.

Dass man sich selbst in Fällen, in denen derart viel Leid verursacht worden ist, noch zu solchen Taktiken hinreißen lässt, überschreitet natürlich jedes Maß an nachvollziehbarem Eigeninteresse sondern ist einfach nur skrupellos.

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Re: Polizist erstochen

Beitragvon vladdi » Mi 16. Nov 2016, 20:57

Unser Rechtssystem mag ja ganz gut sein.. aber es gibt so Fälle, wo ich mir etwas mehr Eier / Linie wünsche. Wer mit einem Messer auf einen Polizisten einsticht und den tötet gehört ins Gefängnis. Die einzige Frage ob 15 Jahre, 35 oder 70 sollte beantwortet werden.

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Re: Polizist erstochen

Beitragvon Rotznase80 » Mi 16. Nov 2016, 21:07

vladdi hat geschrieben:Unser Rechtssystem mag ja ganz gut sein.. aber es gibt so Fälle, wo ich mir etwas mehr Eier / Linie wünsche. Wer mit einem Messer auf einen Polizisten einsticht und den tötet gehört ins Gefängnis. Die einzige Frage ob 15 Jahre, 35 oder 70 sollte beantwortet werden.
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon The-Funky-Beast » Mi 16. Nov 2016, 21:14

Leider würde eine solche Regel tendenziell dazu verleiten plötzlich für alles einen Sonderfall zu schaffen, wo dann pauschal Strafen verhängt werden.
So schlecht das in dem Fall jetzt ist, aber dann doch lieber weiter so wie jetzt. Schließlich könnte ja der Fall eintreten, ohne das jetzt auf diesen oder einen anderen Fall speziell beziehen zu wollen, dass das Fehlverhalten tatsächlich mal beim PVB liegt.

Wenn die Gerichtsverhandlung das klären muss, dann braucht es keine Pauschalstrafe. Wenn die Gerichtsverhandlung nur über die Zeit des Einsitzens entscheiden soll, braucht es kein Gericht mehr. :/
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon Jan86 » Mi 16. Nov 2016, 23:12

, dass das Fehlverhalten tatsächlich mal beim PVB liegt.
Und dann darf man das Messer ziehen und drauf los?
Und wenn es Fehlverhalten gibt: Daran das Jemand mit einem Messer auf einen anderen einsticht, sieht man doch schon mit was für einer Art Person man es zu tun hat. (Und ich meine jetzt nicht echte Notwehr wenn eine Person rechtswidrig angegriffen wird)

Ich finde auch nicht, dass das Gesetz schwammig formuliert wäre. Man kann es anders auslegen, das bestimmt. Aber man muss auch mal aufhören andere für schwachsinnig zu halten und irgendetwas vorzuspielen. Es kann nicht sein, dass immer noch nach einer Rechtfertigung für Täter gesucht wird.

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Re: Polizist erstochen

Beitragvon The-Funky-Beast » Mi 16. Nov 2016, 23:42

Jan86 hat geschrieben:Es kann nicht sein, dass immer noch nach einer Rechtfertigung für Täter gesucht wird.
Aber genau das ist doch der Punkt, Sinn unseres Rechtssystems und unserer Gerichte ist das Täter per se erst einmal jede sinnige und unsinnige Rechtfertigung zur Diskussion stellen dürfen und können. Es ist nicht die Aufgabe von Privatpersonen oder Strafverfolgungsbehörden im Falle eines Strafverfahrens zu Urteilen, das obliegt allein der Rechtsprechung... woraus sich schließt, lediglich die Gerichte dürfen und können letztlich beurteilen ob die vorgebrachte Rechtfertigung berechtigt oder unberechtigt ist.
Jan86 hat geschrieben:Und dann darf man das Messer ziehen und drauf los?
Wenn du mich fragst: Nö. Aber ich bin auch nur Privatperson, kein Richter im Strafverfahren.
Wenn du es juristisch betrachtest: "Es kommt darauf an.", auf jeden Fall pauschal ohne ein Verfahren zur Klärung rechtlich nicht abschließend zu beantworten.
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Re: Polizist erstochen

Beitragvon Jan86 » Do 17. Nov 2016, 00:27

Mir ist doch egal was der Täter brabbelt. Der hat eh schon bewiesen wie er tickt.
Ich meinte die Urteile, die ein hohes Gericht in unserem Rechtssystem spricht. Wenn einer eine Polizisten ersticht, ohne gerechtfertigte Notwehr, dann hörts auf. Und jetzt sag nicht, der Täter oder sein Anwalt sagen doch er fühlte sich in einer Notwehrsituation.
Und wenn irgendwer eine ganzen Berg an Vorstrafen hat, dann ist dem keine günstige Prognose mehr zu stellen. Das meinte ich mit "immer noch nach einer Rechtfertigung für Täter gesucht wird."

Was du schreibst, hört sich alles sooo nach Phrasen an, sorry. Wie eine Maschine ohne eigene Gedanken. Mir ist durchaus bewusst, wer in unserem Rechtssystem die Urteile spricht und wer dafür verantwortlich ist, darum ging es wie schon gesagt nicht.

Das Ganze geht aber zu sehr off-topic, von daher ziehe ich mich raus.

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Re: Polizist erstochen

Beitragvon Ghostrider1 » Do 17. Nov 2016, 00:46

Ob man es mag oder nicht, der Täter hat einen Anspruch auf ein Verfahren und er kann sich einen Rechtsbeistand holen / bekommt einen gestellt.
Der Rechtsbeistand hat nicht die Aufgabe für Gerechtigkeit zu sorgen, er ist dafür da, das Beste für seinen Mandaten raus zu holen.
Ihr alle würdet das Selbe von eurem Verteidiger verlangen, wenn ihr vor Gericht steht.

Ich habe da noch Vertrauen in unsere Gerichte, dies alles richtig einzuordnen. Ich denke, hier wird es eine Verurteilung geben.


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