Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon vladdi » Mo 21. Mär 2016, 19:36

Wie bereits gesagt, dass 'in Ketten legen' ist weniger die negative Wortwahl; insgesamt ist die Kommunikation aber mistig.

Wenn die Kundin wirklich so unangenehm war, dann ist es gut, wenn sowas auch mal öffentlich wird.

Trotzdem kann (und sollte) ein professioneller Cop anders (besser) kommunizieren. Hier wirkt es auch nicht nach bewusster adressatengerechter Kommunikation oder der schärfsten Waffe - dem Wort - welches bewusst so gewählt wurde, sondern es wirkt nach Kontrollverlust.

... und was in dem Zusammenhang auch interessant ist: es scheint als kommen manche Politiker nie zu einer Selbstkontrolle. Denn wieder mal war die politische Rückendeckung, Aufklärung und Verfolgung von Fehlverhalten mehr eine Vorverurteilung und ein Griff ins Klo
(auch wenn der Bericht an dem Verhalten der Frau nicht stimmt)

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon RafaelGomez » Mo 21. Mär 2016, 19:43

vladdi hat geschrieben:Wie bereits gesagt, dass 'in Ketten legen' ist weniger die negative Wortwahl; insgesamt ist die Kommunikation aber mistig.

Wenn die Kundin wirklich so unangenehm war, dann ist es gut, wenn sowas auch mal öffentlich wird.

Trotzdem kann (und sollte) ein professioneller Cop anders (besser) kommunizieren. Hier wirkt es auch nicht nach bewusster adressatengerechter Kommunikation oder der schärfsten Waffe - dem Wort - welches bewusst so gewählt wurde, sondern es wirkt nach Kontrollverlust. )
Weißt Du, wie lange vorher diskutiert wurde? Wie die Kommunikation da ablief, und schlussendlich fruchtlos verlief? Was von der werten Dame geäußert wurde?
Auf mich wirkt es nicht wie Kontrollverlust, sondern schlicht dem Beenden einer sonst weiter andauernden Stagnation im Umsetzen einer Maßnahme. Irgendwann langt es nämlich. Oder wie lange würdest Du 2-3 Wagen dort binden?

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 21. Mär 2016, 19:51

Die in der dortigen KPB auch nicht gerade reichlich gesät sind...
:lah:

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon RafaelGomez » Mo 21. Mär 2016, 19:53

Das dachte ich mir, wie üblich in der ländlichen Fläche.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon vladdi » Mo 21. Mär 2016, 20:08

@Ralfael
Natürlich langt es irgendwann
Und natürlich muss man (darf man) handeln.
Dennoch finde ich die Verballeistung mangelhaft. Ich meine nicht, dass er in 'Amtsdeutsch' oder 'mit Puderzucker und Sahnehaube' betteln soll. Es gehen aber auch klare Worte und Ansage in anderer Form.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon RafaelGomez » Mo 21. Mär 2016, 20:10

Nochmal: Woher weißt Du, dass das nicht stattgefunden hat?

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon vladdi » Mo 21. Mär 2016, 20:55

Ist doch egal.
Es muss nicht stattgefunden haben und wenn es stattgefunden hat auch gut; im Ergebnis bleibt es dabei, was ich über die Kommunikation geschrieben habe.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Syzygy » Mo 21. Mär 2016, 21:36

vladdi hat geschrieben:Ist doch egal.
Es muss nicht stattgefunden haben und wenn es stattgefunden hat auch gut; im Ergebnis bleibt es dabei, was ich über die Kommunikation geschrieben habe.
Sehe ich auch so. Ich habe vollstes Verständnis für den Stress den PVBs im Job täglich haben, denn ich arbeite in einer Einrichtung wo die unangenehmsten "Kunden" sich auf einem Haufen versammeln. Ich könnte jeden Tag so viele Anzeigen wegen Beleidigung oder versuchter KV schreiben, da käme ich zu nichts anderem mehr. Was ein PVB als "Widerstand" einstufen würde, bis hin zur notwendigen Fesselung unter Körpereinsatz, habe ich hier teils mehrfach pro Schicht.
Beleidigungen, Anspucken oder Bedrohungen finden maximal 'ne Aktennotiz, das ist "Betriebsklima".
Trotzdem habe ich den Anspruch, mich auch dem miesesten Arschloch gegenüber professionell und gefasst zu verhalten. Ich repräsentiere eine Behörde (in meinem Fall das Land NRW) die meinem Gegenüber gewisse Regeln und Zwänge auferlegt und, falls nötig, auch durchsetzt. Da kann ich zumindest von mir selbst und meinen Kollegen verlangen, dies ruhig und im Rahmen der stets gebotenen Fassung zu tun. Auch wenn mein Gegenüber mich grad angespuckt hat und mir androht, mir alle Zähne aus dem Maul zu schlagen, werde ich den nicht anbrüllen "dass ich ihn gleich in Handschellen über den Flur zerre wenn er nicht tut was ich sage". Einfach weil ich als ausgebildete Fachkraft (genau wie jeder PVB auch) verbal und nonverbal andere Mittel habe um mich einfach aber nachdrücklich verständlich zu machen. Und wenn die nicht reichen, dann gibts uZ, aber eben niveauvoll. Vorbildfunktion und so, werden wir für ausgebildet und bezahlt. Auch wenns stressig ist.
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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 21. Mär 2016, 21:55

Und wie oft wirst du dabei mit dem Handy gefilmt und stehst im Fokus der Öffentlichkeit?

Wie stark hat sich dein täglicher Dienst in den letzten 12 Monaten durch ein Mehr an 'betreuungswürdigen' Klientel, das seine eigenen Regeln hat, verändert?

Wieviel mehr MD hast du in den letzten 12 Stunden aufgebaut?

Wie groß sind deine Störungen von außen bei deinem Einschreiten?

Wenn ich einem Störer in einem Zimmer in einer geschlossenen begegne, habe ich auch die Ruhe weg. Und schreibe auch nix wegen mangelnde Außenwirkung, wenn der mich durchbeleidigt.

(Wenn wir uns hier einfach mal rausnehmen wollen, die Jobs der anderen von der Couch aus beurteilen und mit dem Finger auf andere zeigen zu wollen...) :pfeif:
:lah:

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Syzygy » Di 22. Mär 2016, 00:32

"Tut mir leid Herr Richter, ich MUSSTE meine Frau einfach schlagen, SIE wissen ja nicht, wie die mich ständig genervt hat."

Ich betone es extra nochmal für Dich, mit ganz viel Zucker obendrauf: Dass Stress im Dienst ab und an zu Verhaltensweisen führt, die mitunter nicht ganz angemessen sind ist völlig normal, kommt vor und wird von mir auch gar nicht negativ bewertet. Der Kollege soll dafür weder aufgehangen noch fertig gemacht werden. Es sollte aber nachbesprochen werden. Ich vertrete einfach nicht die Ansicht, dass man hinterher hingehen sollte und sagen "Ach, war doch völlig okay was da gelaufen ist, die Schlampe und ihr Mistgör kapierens einfach nicht anders!".
So ein Auftritt ist (in meinen Augen, man kann das gern anders sehen) nicht okay und niemandem bricht ein Zacken aus der Krone das einfach auch so fest zu stellen. Es gab auch schon Verhaltensweisen meinerseits im Dienst, die nicht okay waren. Es war aber wichtig, hinterher mal drüber zu sprechen.

Und mit "Mimimi der Job ist so schwer" brauchst Du mir nicht kommen, ich kenne den Job "draußen" ziemlich gut, ich weiß das das oft bis an die Grenzen und drüber hinaus geht. Hab ich damals manchmal so erlebt und erlebe ich heute manchmal so. Genau deshalb ist es auch okay, Fehler zu machen.
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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 22. Mär 2016, 07:14

Da du offensichtlich nicht begreifen willst, dass ein Unterschied zwischen dem besteht, was du zwischendurch an Vorwurf raushaust und dem, worüber sich hier im Grunde alle einig sind, spare ich mir da weitere Mühen. Dein Beispiel mit dem Frauenschläger zeigt deutlich, dass du nicht verstanden hast, worum es hier geht.
:lah:

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon 1957 » Di 22. Mär 2016, 09:56

Rafaeal,

es gibt solche und solche. Insbesondere bei berechnenden, ihren Vorteil suchenden Typen sollte erst recht geschickte Kommunikation unsererseits erfolgen.Wir wissen doch beide, wovon wir sprechen. Theatralische Hysterie ist dabei auch eine Masche.
Da war Gestammel und Wortwahl des Kollegen absolutes Negativbeispiel.
Eigene Emotionalität soweit wie möglich vermeiden und insbesondere bei eine Vielzahl anwesender Personen unterschiedlicher Profession immer die Übersicht und Kontrolle behalten.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon RafaelGomez » Di 22. Mär 2016, 12:18

1957 hat geschrieben:Rafaeal,

es gibt solche und solche. Insbesondere bei berechnenden, ihren Vorteil suchenden Typen sollte erst recht geschickte Kommunikation unsererseits erfolgen.Wir wissen doch beide, wovon wir sprechen.
Jo, da kommen wir uns schon näher.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Eisscrat » Do 24. Mär 2016, 11:53

Verstehe die Aufregung nicht. Ich habe gelernt dass man die Wortwahl an den "Kunden" anpassen soll.
Ich bezweifle dass " Wenn es sein muss werden sie gefesselt und mit Zwang hier rausgebracht!" über den Dolmetscher an die Betroffene weitergegeben verstanden worden wäre. Wahrscheinlich ist das sowiso schon die widerholte Aufforderung. Da scheint mir der Wortlaut in Ketten legen und Handschellen zeigen sehr viel Zielführender und universalverständlich.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Albert Einstein

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon 1957 » Do 24. Mär 2016, 12:42

Wie du schon sagst: "Es scheint", nur so.

Wie du siehst, wird dieser "Slang" von ganz vielen Leuten als nicht so toll betrachtet. Einschließlich meiner Wenigkeit.
Die Klamotte ist in aller Munde und hat ihr Nachspiel. Wäre bei ein wenig mehr Professionalität vermeidbar gewesen.
Übersicht behalten bedeutet auch zu wissen, wo und wann was in welcher Form gesagt wird. Zumal der Kollege nicht gerade einen selbstkontrollierten Eindruck hinterließ. Fatal.


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