Tote und Verletzte in München

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vladdi
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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon vladdi » So 24. Jul 2016, 09:03

@malfragen

Woher die Waffe kommt interessiert nicht nur dich, sondern auch die Staatsanwaltschaft. Wie kommt er an die Waffe? Wie an die Munition?


Auch wenn du das nicht verstehen magst, war das eine sogenannte Amoklage / Amoktat.
Jedoch ist diese Erkenntnis erst im Nachgang ergangen. Während der Lage ging die Polizei von einer Terrorlage aus.

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Kaeptn_Chaos
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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 24. Jul 2016, 09:14

Malfragen, was ist denn die Definition von Amok? Lass ma kommen.
:lah:

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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon greyman » So 24. Jul 2016, 09:30

Herr Wendt kritisiert inzwischen öffentlich das Verteidigungsministerium wegen der Bereitschaft von Feldjägereinheiten in München, lobt andererseits den Einsatz ausländischer Kräfte. Halte ich für eine gefährliche Doppelmoral.

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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon Spawnilein » So 24. Jul 2016, 09:32

greyman hat geschrieben:Herr Wendt kritisiert inzwischen öffentlich das Verteidigungsministerium wegen der Bereitschaft von Feldjägereinheiten in München, lobt andererseits den Einsatz ausländischer Kräfte. Halte ich für eine gefährliche Doppelmoral.
Wieso?

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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon vladdi » So 24. Jul 2016, 09:39

Polizei ist Polizei. Armee ist Armee.
So soll es sein und bleiben.

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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon Konspi » So 24. Jul 2016, 10:24

vladdi hat geschrieben:Polizei ist Polizei. Armee ist Armee.
So soll es sein und bleiben.
@vladdi
..ich kann mir spontan verschiedene perspektivische Szenarien vorstellen, wo man Dich als (politisch) Verantwortlichen für eine solche Entscheidung im Nachgang ggf. steinigen würde!
Die staaten- und ministerienübergreifende Zusammenarbeit unterhalb der oberen politischen Ebenen ist bilateral offenbar besser als landläufig bekannt.
Ich befinde mich auf juristisch dünnen Eis, wenn ich auch als Bürger "erfolgsorientiertes Handeln" fordere! Aber hat Helmut SCHMIDT beim Hochwasser in HH nicht ebenso gehandelt?

Im Übrigen bin auch ich schon gespannt, wo ein 18-jähriger 'ne Glock mit mehr als 300 Schuss herbekommen hat. Allein der Schwarzmarktpreis dürfte kaum unbemerkt aufzutreiben gewesen sein.

Grüße
Man darf eine Meinung haben, man muss nicht! Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal "Fresse halten"! Dieter NUHR
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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon springer » So 24. Jul 2016, 10:34

Die Bundeswehr hat meines Wissens mehrere Standorte in München, die auch von ihr geschützt werden. Dass in so einer Lage Feldjäger alarmiert werden ist völlig normal - schon um die eigenen Einrichtungen zu schützen.

Und das Geschrei möchte ich sehen, wenn in Sichtweite einer BW-Einrichtung ein Amoktäter - obwohl die Möglichkeit besteht - mit der Begründung "Da sind wir nicht zuständig" nicht bekämpft wird und weiter mordet. Hier liegt Wendt völlig daneben.

Was uns zu einem anderen Thema bringt, nämlich der Unterstützung der Polizei durch die BW in solchen Lagen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

@vladdi
Natürlich soll es grundsätzlich so bleiben. Aber Bürger sterben zu lassen, weil entsprechend ausgerüstete & ausgebildete Einheiten nicht eingesetzt werden, weil Polizei ist Polizei. Armee ist Armee ist einfach Blödsinn.

Kein Land der Welt hat da so strenge Regeln wie Deutschland. Aber genau das ist typisch deutsch: eine lageangepasste Besonderheit? Niemals!! Eher lassen wir zu, dass Menschen ermordet werde. Denn - mal ganz ehrlich - die Einhaltung von Zuständigkeiten ist ganz klar wichtiger als Menschenleben. Wir sind ja schließlich nicht bei den Hottentotten.

Und was soll der Schachsinn mit einer Verschärfung des WaffG? Der hatte die Waffe illegal - soll das jetzt in "illegal mit Sahnehäubchen verschärft" werden? Oder gaaaaaaaaaaaaaaanz böse illegal? Die Fachdienststellen bräuchten mehr Leute, das wäre um ein vielfaches effektiver. Aber eben auch um ein vielfaches teurer ....

Harkov

Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon Harkov » So 24. Jul 2016, 10:56

springer hat geschrieben:
Und was soll der Schachsinn mit einer Verschärfung des WaffG? Der hatte die Waffe illegal - soll das jetzt in "illegal mit Sahnehäubchen verschärft" werden? Oder gaaaaaaaaaaaaaaanz böse illegal? Die Fachdienststellen bräuchten mehr Leute, das wäre um ein vielfaches effektiver. Aber eben auch um ein vielfaches teurer ....
Irgendwas muss halt getan werden. Und wenn es nur Herr De Maiziere ist, der eine Zeitreise ins Jahr 2000 startet und die Ballerspielt Debatte anfängt, die Medienpädagogen schon dutzendfach beantwortet haben.

Zum Schwarzmarktpreis:

Ich meine, hier mal vor 2 Jahren gelesen zu haben, dass der Schwarzmarktpreis einer Waffe massiv fällt, wenn diese eine Geschichte hat ? Oder ist das eine urban legend ?

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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon M » So 24. Jul 2016, 12:34

springer hat geschrieben:

Kein Land der Welt hat da so strenge Regeln wie Deutschland. Aber genau das ist typisch deutsch: eine lageangepasste Besonderheit? Niemals!! Eher lassen wir zu, dass Menschen ermordet werde. Denn - mal ganz ehrlich - die Einhaltung von Zuständigkeiten ist ganz klar wichtiger als Menschenleben. Wir sind ja schließlich nicht bei den Hottentotten.

Und was soll der Schachsinn mit einer Verschärfung des WaffG? Der hatte die Waffe illegal - soll das jetzt in "illegal mit Sahnehäubchen verschärft" werden? Oder gaaaaaaaaaaaaaaanz böse illegal? Die Fachdienststellen bräuchten mehr Leute, das wäre um ein vielfaches effektiver. Aber eben auch um ein vielfaches teurer ....
:lach: :zustimm:

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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon Browning » So 24. Jul 2016, 13:16

Leider wurde nur berichtet, dass 300 Schuss Munition gefunden wurden,
interessant wäre zudem ob Reservemagazine verwendet wurden. Aus eigener Erfahrung weiß ich wie schwer die Glock Magazine nachzuladen sind.

Über die Treffergenauigkeit bei einem 18 jährigem, der sich die Waffe illegal besorgt hat (selbst bei angenommenen sehr kurzen Distanzen) wundere ich mich schon ein wenig. Ich weiß noch sehr genau wie meine ersten Schiessversuche mit einer Kurzwaffe ausgesehen haben!

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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon malfragen » So 24. Jul 2016, 14:57

So ähnlichen Gedankengang hatte ich auch, der hat das Teil sicher vorher irgendwo unbemerkt getestet ohne das jemanden aufgefallen ist.

@ Käptn
Für mein Verständnis ist eine Amoktat etwas das von jetzt auf gleich passiert weil einer durchdreht zum Beispiel.
Ich würde das schon als Terrorismus bezeichnen weil geplant und vorbereitet im Vorfeld.
Kann sein das diese Begrifflichkeiten sich überschneiden, wurde ja seitens der Polizei erst als Terror benannt und später erst als Amok.
Aber unterm Strich kann man es beides als riesen Sch.... betiteln.
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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon Spawnilein » So 24. Jul 2016, 15:00

malfragen hat geschrieben: @ Käptn
Für mein Verständnis ist eine Amoktat etwas das von jetzt auf gleich passiert weil einer durchdreht zum Beispiel.
Ich würde das schon als Terrorismus bezeichnen weil geplant und vorbereitet im Vorfeld.
Wir können ja mal schauen, was wikipedia dazu sagt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Amok
[...]Es gilt heute als empirisch abgesichert, dass eine Vielzahl der Taten nicht impulsiv stattfindet, sondern oft sogar über mehrere Jahre hinweg detailliert durch die Täter geplant wurde. Um Gewalthandlungen wie beispielsweise in Erfurt oder Emsdetten zu erklären, wird folgende Neudefinition vorgeschlagen: „Bei einem Amoklauf handelt es sich um die (versuchte) Tötung mehrerer Personen durch einen einzelnen, bei der Tat körperlich anwesenden Täter mit (potenziell) tödlichen Waffen innerhalb eines Tatereignisses ohne Abkühlungsperiode, das zumindest teilweise im öffentlichen Raum stattfindet.“

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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon malfragen » So 24. Jul 2016, 15:06

Gut, die Begrifflichkeit ist also klar definiert.

Dennoch macht es für mich einen großen moralischen Unterschied ob solche Taten spontan oder von langer Hand geplant sind.
Letzteres ist ja noch verwerflicher.
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Re: Tote und Verletzte in München

Beitragvon Freeman12349 » So 24. Jul 2016, 15:08

Ist für die Opfer bestimmt auch ein echt großer Unterschied.
"Wie? Das war spontan? Na, dann ist ja alles halb so wild.." :gaga:
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Tote und Verletzte in München

Beitragvon RafaelGomez » So 24. Jul 2016, 15:47

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/a ... 04461.html

Brauchbare Zusammenfassung erster Ergebnisse.


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