Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

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cancer91
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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon cancer91 » Sa 22. Okt 2016, 11:53

zolam hat geschrieben: Ich persönlich finde ein gesunder Mensch kann sich die fünf Minuten zusammenreißen und dann auf die Toilette gehen, wenn die polizeilichen Maßnahmen abgeschlossen sind.
Vielleicht hat er sich davor schon eine Stunde zusammengerissen als er Auto gefahren ist ?
PotionMaster hat geschrieben:
cancer91 hat geschrieben:Entspricht die Tat wegen den zwei Tätern nicht einer gefährlichen Körperverletzung?
Ja, deshalb wird auch von gemeinschaftlicher Körperverletzung seitens der Staatsanwaltschaft im ersten Link ganz oben gesprochen. Allerdings gilt 340 III StGB. Bei KV im Amt muss hier nicht mehr differenziert werden. Es ist ein qualifizierter Fall.
Danke :zustimm:
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vladdi
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Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon vladdi » Sa 22. Okt 2016, 12:16

Ich denke, dass es drauf ankommt.
Hier ist jemand etwas zu schnell gefahren und wird dann vor seiner Haustür kontrolliert. Wäre es extrem schlimm, dann wäre er mit Sicherheit früher gestoppt worden. Der muss nun dringend auf Klo. Stellt euch vor, dass euch das als Betroffenen passieren würde.
Durch die NullKommaNull kann der Trunkenheitsverdacht nicht so extrem gewesen sein. Und wenn schon. Pusten wäre freiwillig und bis zur Richterentscheidung und bis zum Erreichen eines Arztes den Toilettengang untersagen?

Auch wenn Polizisten Maßnahmen durchsetzen dürfen, müssen sie es nicht immer (sofort).

Es kommt halt drauf an... der weglaufende Al Bakr (schreibt man den so) kann man bestimmt anders einschränken, festhalten oder anfassen als den der im Bahnhof raucht oder im Parkverbot steht. Auch wenn diese ebenfalls Terroristen sein könnten.

Manchmal versuchen Menschen Polizisten bei den Maßnahmen auf der Nase rum zu tanzen. Manchmal muss ein Mensch auf Klo.

Wenn der Widerstand am Boden nochmal richtig Gas gibt, kann es auch sein, dass er keine Luft mehr bekommt und Panik vor dem Ersticken hat.

Wenn ich dringend auf Klo muss, vor meiner Haustür, dann teile ich das mit und gehe auf Klo... zumindest wenn höchstens eine kleine Verkehrsordnungswidrigkeit im Raum steht.

Hier haben die Cops in die Scheiße gegriffen und das kostet pro Cop 9.000 Euro.

So ist das mit der Polizeiarbeit. Ist nicht immer leicht, das richtige zu machen. Nachtrunk auf Klo wäre auch doof.

anschu
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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon anschu » Sa 22. Okt 2016, 13:09

Meister...du gibst nen Quark von dir... :stupid:

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon vladdi » Sa 22. Okt 2016, 13:30

Wenn du etwas nicht verstehst, frag doch.

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon wolfi71 » Sa 22. Okt 2016, 19:12

komischerweise kommt nirgends was von zu schnell gefahren, verkehrswidrig etc. Da steht nur, dass die ihm nach gefahren sind und vor der Tür eine Alkoholkontrolle machen wollten. Das ist ein sehr komisches Verhalten. Ich fahre dem nach und beschließe an der Haustüre, dass ich bei dem Alkohol rieche?

Das ganze Verhalten stinkt, je länger ich drüber nachdenke, desto mehr. Entschuldigung, aber das ist schon ein Ding.

@vladdi: 9000 reichen nicht. Da kommen Anwaltskosten dazu, Verfahrenskosten und der ganze Rattenschwanz. Wenn die mit 15.000 jeweils davon kommen, dann sind die gut. Und keine Rechtsschutzversicherung zahlt.

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon PotionMaster » Sa 22. Okt 2016, 19:21

wolfi71 wie berechnest du denn diese 6000 Euro zusätzlich?

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 22. Okt 2016, 22:16

Das ist wieder ein Fred...

Wenn Besaufski in Verdacht steht, auf dem Klo noch einen zu kippen - dann geht der nicht alleine auf's Klo. Wenn er dann nicht kann, kann der Druck ja nicht groß sein.

Hier musste einer groß - so, wie ich das aus der Ferne beurteile, hat man das aber nicht richtig beurteilt - oder nicht richtig zu Papier gebracht. Der hat nicht zwei Tropfen verloren, der hat nicht eingenässt, der hat sich eingekackt. Und dieses Ding, auf das wir vereidigt wurden, hat da eine eindeutige Meinung zu.
Und es kann mir doch hier keiner erzählen, dass er den Unterschied zwischen 'ich hab so dicke Augen und mach nicht mit, weil ich kacken muss' und 'ich mach nicht mit, weil ich mir noch einen rein schraube' erkennt - außer, er will nicht.

Der Urintestkandidat geht auch auf's Klo. Der Alki nicht? Interessant.
:lah:

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon Controller » Sa 22. Okt 2016, 22:36

Nagel, Kopf, Peng

K_C :zustimm:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon e42b » Sa 22. Okt 2016, 22:43

Danke für die letzten beiden Posts.

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon vladdi » Sa 22. Okt 2016, 22:54

@kc

Mal eine Frage, was wäre denn, wenn der Cop vor Ort denkt, dass der Bürger entsorgen muss und stattdessen trinkt er noch Alkohol? Davon geht doch die Welt (das Verfahren) nicht unter?

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 22. Okt 2016, 22:56

Ne. Dann musst du ihn nur zwei Mal stechen.
:lah:

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon vladdi » Sa 22. Okt 2016, 23:39

Also wäre es nur halb so tragisch.

Deswegen, und wie ich bereits heute Nachmittag schrieb, verstehe ich nicht, was da los war.
Normalerweise denke ich bei Vorwürfen gegen Polizisten grundsätzlich dass diese es zumindest gut gemeint haben, hier kann ich so nicht denken.

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon e42b » So 23. Okt 2016, 00:07

Ich habe z.B. einen Gleitwirbel. D.h., dass der letzte Wirbel nicht wie bei anderen Menschen in der Wirbelsäule fest ist. Er bewegt sich. Mal drückt er auf einen Ischiasnerv, dann geht das rechte oder linke Bein nicht so gut. Mal drückt er oder einer drüber (so richtig stabil ist im unteren Teil meiner Wirbelsäule kein Wirbel.) auf den Schließmuskelnerv. Dann muss ich dem folgen und mich entleeren.
Ich würde wie der Angehaltene kooperieren, meine Papiere aushändigen, meine Situation kurz schildern und aufs Klo müssen. Gerne dürfte jemand mitkommen. Würde ich daraufhin zu Boden gebracht werden und im Verlauf dessen ein Knie in meinem unteren Rückenbereich landen, könnte ich für den Rest meines Lebens querschnittsgelähmt sein.

Der PVB vor Ort weiß das nicht und wenn er nicht zuhört, kann das für den Überprüften ganz schnell ganz böse enden.

Deswegen finde ich die Urteile richtig. Nicht jeder Mensch ist gleich und ich hoffe, dass sie den einen oder anderen zum Nachdenken anregen. Manchmal ist es wirklich so, dass der Delinquent aus wichtigen Gründen weniger Zeit hat als die Polizei.

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon wolfi71 » So 23. Okt 2016, 01:12

PotionMaster hat geschrieben:wolfi71 wie berechnest du denn diese 6000 Euro zusätzlich?
Kosten der Verteidiger, Gerichtskosten scheinen aber mit knapp 300€ billiger zu sein, wie gedacht. Auslagen der Polizei fallen hier ja kaum an. Verteidiger kommt aber auf knapp über 1500€, wenn keine Honorarvereinbarung besteht. Hatte das irgendwie teuer in Erinnerung bei meiner fahrlässigen KV vor 30 Jahren (Autounfall).

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Re: Zwei Polizisten verurteilt wegen KV im Amt

Beitragvon poliziotto » So 23. Okt 2016, 02:09

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:[...]
Hier musste einer groß - so, wie ich das aus der Ferne beurteile, hat man das aber nicht richtig beurteilt - oder nicht richtig zu Papier gebracht. Der hat nicht zwei Tropfen verloren, der hat nicht eingenässt, der hat sich eingekackt. Und dieses Ding, auf das wir vereidigt wurden, hat da eine eindeutige Meinung zu.
Und es kann mir doch hier keiner erzählen, dass er den Unterschied zwischen 'ich hab so dicke Augen und mach nicht mit, weil ich kacken muss' und 'ich mach nicht mit, weil ich mir noch einen rein schraube' erkennt - außer, er will nicht.
[...]
:zustimm:


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