Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Trooper » Fr 10. Nov 2017, 13:34


Jack Bauer hat geschrieben: Jedem sollte klar sein, hätte eine Behörde genügend Geld, würden Einstellungstest aus, Intelligenztest, Persönlichkeitsstrukturtest, Sporttest, ärztliche Untersuchung, strukturierten Interviews und einem Auswertungsgespräch zu dem Persönlichkeitsstrukturtest mit einem Psychologen, bestehen. Vorangestellt wären schriftliche Bewerbungen in denen neben dem Lebenslauf und Zeugnissen auch eine kleine Einlassung zum Thema "Warum will ich zur Polizei" o.ä. zu finden sind.
Soweit ich mich erinnere, sah mein damaliges Bewerbungsverfahren (gD im BGS in den 90er Jahren) ziemlich genau so aus...

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » Fr 10. Nov 2017, 13:39

Jack Bauer hat geschrieben:Wenn ich 8000 Bewerber adäquat durchackern will, muss ich dafür entsprechend Personal bereit stellen, dafür wiederum muss genügend Geld da sein.

Auf Lebensläufe und ähnliches wird in modernen Auswahlverfahren eben nicht verzichtet. Sie spielen nur bei der Erstbeurteilung keine Rolle. Müssen im weiteren Verlauf aber mit eingebracht werden. Generell werden die "modernen Auswahlverfahren" fast nur in großen Firmen mit sehr vielen Bewerbern genutzt, eben weil es billiger ist.

Aber ob es nun wirklich gut ist, ob ein Mensch oder ein Algorithmus die Auswahl trifft, muss jeder selbst wissen.

Auch habe ich doch nicht gesagt, dass du lügst, du hältst schlicht etwas für gut, was ich eben nicht gut finde und ich habe nur geschrieben, warum ich das nicht gut finde, das war es dann aber auch schon.
Nein Jack, Du hast nicht nur gesagt, dass du es nicht gut findest, sondern dass meine Darstellung, dass es das von den zuständigen Gremien für gut befunde System wäre, falsch sei und es eigentlich um Geld ginge. Welcher fachliche und organisatorische Einblick dir dies nun vermeintlich offenbart, erläutert du leider nicht.


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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Jack Bauer » Fr 10. Nov 2017, 13:52

Ich streite doch gar nicht ab, dass die es für gut befunden haben, nur der Grund für dieses "für gut befinden" ist meiner Meinung nach schlicht das mangelnde Geld, also das mangelnde Personal.

Warum ich da so einen Einblick habe? Ganz einfach, weil so ziemlich alle Entscheidungen der Polizei mit mangelndem Geld und/oder mangelndem Personal zu begründen sind und so auch oft begründet wurden. Warum sollte die Einstellung davon nicht betroffen sein? Du sagtest doch gerade selbst, dass 8000 Bewerber ohne "elektronische Hilfe" nicht zu beackern sind. Das bedeutet nichts anderes, als das eben nicht genug Personal dafür da ist.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » Fr 10. Nov 2017, 14:04


Jack Bauer hat geschrieben:Ich streite doch gar nicht ab, dass die es für gut befunden haben, nur der Grund für dieses "für gut befinden" ist meiner Meinung nach schlicht das mangelnde Geld, also das mangelnde Personal.

Warum ich da so einen Einblick habe? Ganz einfach, weil so ziemlich alle Entscheidungen der Polizei mit mangelndem Geld und/oder mangelndem Personal zu begründen sind und so auch oft begründet wurden. Warum sollte die Einstellung davon nicht betroffen sein? Du sagtest doch gerade selbst, dass 8000 Bewerber ohne "elektronische Hilfe" nicht zu beackern sind. Das bedeutet nichts anderes, als das eben nicht genug Personal dafür da ist.
Nein, das bedeutet zuallererst, dass nicht genügend Zeit dafür da ist. Und selbstverständlich spielen immer auch Effizienzüberlegungen und Kosten-Nutzen-Überlegungen eine Rolle. Nur die Reduzierung auf den Kostenaspekt ist schlicht falsch. Ebenso wie die Behauptung, dass das jetzt eingestellte Personal schlechter sei als früher mal. Es ist mehr Personal, das eingestellt wird, wodurch in der Rangfolge tiefer gegriffen werden muss. Die ersten 100 sind nicht schlechter, als sie früher waren, eher im Gegenteil.
Und deine Logik, dass es immer am Geld liege, somit auch hier, ist ebenso frappierend einfach wie falsch.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Kulinka » Fr 10. Nov 2017, 16:56

Hallo Kaeptn_Chaos,

kaserniert beinhaltet für mich, dass man halt in der Kaserne lebt und nicht abends nach Haue fährt. Sinnfreier Drill wie ständige Schikanen und Strapazen macht natürlich niemanden zu einem "besseren" Menschen, das ist mir auch klar. Die Kasernierung zwecks gemeinsamer Ausbildung, bzw. Grundausbildung hat für hierarchische, mit Sicherheits- oder Verteidigungsaufgaben betraute Organisationen aus meiner persönlichen Sicht trotzdem einen Sinn, weshalb sie auch von den unterschiedlichsten Organisationen weltweit nach wie vor praktiziert wird. Normierung von Verhalten, Kleidung und wichtigen Bereichen des gemeinsamen Selbstbildes bekommt man so halt am einfachsten hin, würde ich meinen. Auch der von Trooper schon angesprochene Team-Gedanke wird auf diese Weise sehr eingängig implementiert.

Aber ich habe verstanden, dass polizeiliche Ausbildung hierzulande nicht mehr so läuft. Und natürlich habe ich keinen Plan, ob das jetzt mit ursächlich für Disziplinlosigkeiten wie die in den Berichten geschilderten ist. Und BerlinMitteBoy hat schon recht wenn er sagt, dass es jetzt bei achten Mal dann auch gut ist. Mein Fazit zu diesem Nebenschauplatz: Könnte helfen, spielt aber wahrscheinlich bei weitem nicht die Hauptrolle und sollte schon gar nicht die erste Maßnahme sein.

Viele Grüße
Kulinka

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon berlinmitteboy » Fr 10. Nov 2017, 17:06

Es gibt neue Vorwürfe

http://www.morgenpost.de/berlin/article ... e=Facebook

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » Fr 10. Nov 2017, 17:15

Beim Schießen durchgefallen? Klar, weil es Türken und Araber sind und sie nicht Deutsch können. Das muss man aber vor der Einstellung erkennen!!

Hier wird nun noch einige Zeit der Eine oder Andere sein Mütchen kühlen ...

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Knaecke77 » Fr 10. Nov 2017, 17:30

Polizeitrainer würden sich in der theoretischen Ausbildung auch um die Fächer Politische Bildung und Geschichte sorgen. Diese seien so wichtig wie der richtige Umgang mit der Schusswaffe, sagte ein Lehrer dem Magazin. "Wenn das schiefgeht, haben wir in ein paar Jahren die Hölle auf der Straße." Ohne das Wissen über die NS-Vergangenheit und Islamisten, könnten die Absolventen in kritischen Polizeieinsätzen nicht bestehen.
https://www.morgenpost.de/berlin/articl ... e=Facebook
Ein Glück, dass das alles haltlose Vorwürfe von "Lappen" sind. :buhu:

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » Fr 10. Nov 2017, 17:34

Nach wie vor. Und Sorgen machen ist doch ok.
Und falls du es nicht verstanden haben solltest, Lappen vorrangig wegen der Feigheit, die "Sorgen" nicht persönlich vorzubringen.
Zuletzt geändert von mistam am Fr 10. Nov 2017, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Fr 10. Nov 2017, 17:35

Kulinka, die meisten anderen Polizeien bilden auch weitaus weniger als drei Jahre aus, so dass Kaserne zeiteffizient ist.
:lah:

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Trooper » Fr 10. Nov 2017, 17:38

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Kulinka, die meisten anderen Polizeien bilden auch weitaus weniger als drei Jahre aus, so dass Kaserne zeiteffizient ist.
Könnte man bei uns ja auch. Wenn man eine vernünftig unterlegte Besoldungsordnung P schaffen, sich des dann unnötigen pseudoakademischen Feigenblattes B.A. entledigen und etliche Laberfächer streichen würde.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Fr 10. Nov 2017, 17:39

Ja. Macht man aber nicht.
:lah:

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Knaecke77 » Fr 10. Nov 2017, 17:47

mistam hat geschrieben:
Fr 10. Nov 2017, 17:34
Nach wie vor. Und Sorgen machen ist doch ok.
Und falls du es nicht verstanden haben solltest, Lappen vorrangig wegen der Feigheit, die "Sorgen" nicht persönlich vorzubringen.
War mir schon bewusst, scheinbar redet man aber lieber mit Presseorganen statt K & K über die o.g. Befürchtungen.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » Fr 10. Nov 2017, 17:56

Noch dazu ist Politische Bildung KO-Fach.
Wer das nicht lernt, fliegt.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon 1957 » Fr 10. Nov 2017, 18:08

Laberfächer??? Welche?

Und Lappen sind es.


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