Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Kulinka » Sa 9. Dez 2017, 22:56

Ich finde die Überschrift dieses Thread gelungen, da sich der Missstand der Personalpolitik im Zusammenhang mit dem Nachwuchs nicht alleine auf die PA zu beziehen ist.
Hallo Habakuk,

vielen Dank, das freut mich :) An dieser Stelle auch noch einmal Danke an Old Bill, der sich extra die Mühe gemacht hat, die Überschrift dahingehend zu ändern.

Viele Grüße
Kulinka

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon DerLima » So 10. Dez 2017, 13:06

Nun sind heute in der Welt am Sonntag gleich noch ‚Skandal‘-Mails aus dem internen Berliner Beschwerdeforum, welches wohl für diese spezielle Situation eingerichtet wurde.

Dabei finde ich interessant, welche Textteile repräsentativ herausgesucht und welche Teile davon markiert und vor allem nicht markiert wurden.

In einem der Texte beschwert sich der Ersteller über die mangelnden Deutschkenntnisse. Dieser Textteil wurde durch die WaS markiert. Der folgende Satz, aus dem hervorgeht, dass dies sowohl für Azubis mit Migrationshintergrund, als auch für solche ohne denselben gilt, wurde nicht markiert.

Weiter geht es nunmehr auch um alle anderen Probleme der Kollegen in B.
Dienstzeiten, Ausrüstung, Bezahlung, Mitbestimmung...

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » So 10. Dez 2017, 14:25

Wäre interessant, wie diese Blog-Beiträge wohl an die Presse geraten sind
Wäre schon wieder ein Dis wert.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon schutzmann_schneidig » So 10. Dez 2017, 17:19

Interna haben intern zu bleiben, gar keine Frage. Aber durch Äußerungen wie diese kann zumindest für einen Außenstehenden auch der Eindruck (!) entstehen, dass für manche die Verfolgung derjenigen, die Sachverhalte öffentlich machen, höher priorisiert ist, als den Kern dieser Sachverhalte aufzuklären.

Wie gesagt, ich spreche hier nur von einem Eindruck. Anziehen muss sich den Schuh hier niemand.
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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon 1957 » So 10. Dez 2017, 17:28

Ich möchte behaupten, dass 35 aktenkundige Fälle pro Jahr bei mehr als 1000 Anwärtern etc. nicht mehr als Einzelfallbedeutung haben.
Hier auf einen Skandal zu schließen ist nicht richtig.
Ähnlich wird es sich mit der Anzahl der "anonymen" Beschwerden bzw. Chatdiskussionen handeln, wobei die Psychologie solcher Runden nicht unbeachtet bleiben darf.

Sicher gibt es Auffälligkeiten, welchen auch gegenzusteuern ist.

Erhöhte Einstellungszahlen erhöhen auch die Gefahr, dass dort auch Menschen durchkommen, die besser einen anderen Beruf ergreifen würden.
Das war auch in den 70ern so, als die Einstellungszahlen um einen vielfaches höher waren, als heute. Wir haben es überlebt.

Schutzmann, "Außenstehende" können den Organismus Polizei nicht in Gänze durchblicken. Sie werden in der Regel dem undifferenzierten Hype folgen. Gleichwohl heißt das Eine nicht, dass das Andere unbeachtet bleibt.

Mich wundert, dass die "Diskutanten" ihre Erfahrungen nicht ihrer Behörde mitgeteilt haben. Ich befürchte, dass der ein oder andere Skandalsuchende Journalist da seine Finger mit im Spiel hat.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » So 10. Dez 2017, 17:32

Warum muss es da ein Priorisieren geben? Das sind zwei voneinander völlig unabhängige Dinge.
Tatsächlich übrigens erschwert die öffentliche Diskussion die Befassung mit den bemängelten Angelegenheiten.
Ich weigere mich weiterhin bewusst, von Problemen zu reden. Das ist ebensowenig ein Problem, wie dass es auf öffentlichen Straßen VUs gibt.
Im Augenblick sind fast alle Leute an den Schlüsselstellen überwiegend mit der Beantwortung weitgehend sinnfreier parlamentarischer Anfragen beschäftigt.

@1957: Genau!
Zuletzt geändert von mistam am So 10. Dez 2017, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon ThorstenCologne » So 10. Dez 2017, 17:34

:zustimm:

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon schutzmann_schneidig » So 10. Dez 2017, 17:44

1957 hat geschrieben:
So 10. Dez 2017, 17:28
Schutzmann, "Außenstehende" können den Organismus Polizei nicht in Gänze durchblicken. Sie werden in der Regel dem undifferenzierten Hype folgen.
Ganz genau. Und daher sind manche Äußerungen in ihrer Öffentlichkeitswirkung nicht unbedingt hilfreich.
mistam hat geschrieben:
So 10. Dez 2017, 17:32
Warum muss es da ein Priorisieren geben? Das sind zwei voneinander völlig unabhängige Dinge.
Tatsächlich übrigens erschwert die öffentliche Diskussion die Befassung mit den bemängelten Angelegenheiten.
Ich gehe sogar davon aus, dass es das nicht gibt. Ich schrieb vom Eindruck (!), der bei manchem dabei entstehen könnte. Und dass so etwas die Arbeit erschwert, wird sicher jeder mit ein wenig Stabserfahrung bestätigen können.
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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » Mo 11. Dez 2017, 06:01

Das sehe ich anders. Gerade dem Außensrehenden muss auch mal vermittelt werden, dass das Öffentlichmachen interner Angelegenheiten grundsätzlich unzulässig und ahndungswürdig ist.
Und - Polizei darf nicht aus lauter Angst vor öffentlicher Meinung aufhören zu tun, was richtig ist. Aktionismus und Verleugnung der Grundsätze des Beamtentums dürfen nicht die Folge willkürlicher öffentlicher Anschuldigungen sein.

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon schutzmann_schneidig » Mo 11. Dez 2017, 07:45

Ja, wie gesagt... über das, was getan werden muss, sind wir uns einig. Über die Art und Weise, wie das kommuniziert wird, gehen die Ansichten offenbar auseinander.
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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » Mo 11. Dez 2017, 08:12

Ja, offenbar.
Offenheit durch taktische Kommunikation zu ersetzen ist ja in der Regel allenfalls kurzzeitig hilfreich. Spätestens wenn es tatsächlich zu den fälligen Maßnahmen gegen die veröffentlichenden Beamten kommt, gibt es dafür den nächsten "Skandal", weil jetzt vermeintlich ehrliche und daher missliebige Beamte verfolgt werden.
Dann lieber in "einem Aufwasch".

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon berlinmitteboy » Mo 11. Dez 2017, 22:33

Und wenn die Veröffentlichung der "Missstände" dazu geführt haben,dass ein Ausschuss ins Leben gerufen wurde,dies wiederum zur Folge hatte,dass man wieder mehr Disziplin einfordern darf,sehe ich es eher als eine Art Erfolgsgeschichte. Glaubt man hier tatsächlich an ein Berliner Phänomen oder sind die Kollegen in anderen Bundesländern etwa anders gestrickt?Bzw warum gehen nur Berliner mit ihrem "Frust" an die Presse?Ist die Presse in Berlin vielleicht einfach näher an der Polizei dran als anderswo?

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 11. Dez 2017, 22:44

In diesem Fred ist Erfolgsgeschichte das letzte Wort, welches mir einfällt.
Berlin hat einfach das Pech, dank Hauptstadtattitüde im Springerfokus (unnötige Provokation entfernt -Old Bill-) zu stehen. Dass 2.5 % der Azubis ein DO offen haben, interessiert andernorts halt - zu Recht - einen Toten.

Wie das alles hier geeignet sein soll, die 'Disziplin' wieder her zu stellen? :nixweiss: Da sind andere gefragt, als anonyme Internetuser oder profilneurotische Politiker - so diese denn hergestellt werden muss.
:lah:

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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon berlinmitteboy » Mo 11. Dez 2017, 23:23

Ganz einfach.Man bekommt als Ausbilder-so hoffe ich zumindest- wieder mehr Gehör und Rückhalt durch die Führung und muss -so hoffe ich zumindest-nicht mehr um seine Stelle zittern wenn man mal wieder mit der Vielfalt oder der Rüpelei nicht klar kommt.Ich habe Eingangs schon erwähnt,dass ich ein großer Fan von Disziplin bin und ich mich daher klar auf der Seite der Ausbilder sehe. Du glaubst doch nicht wirklich daran,dass, wenn es Intern geklärt worden wäre, es zu diesen Umdenken gekommen wäre,oder?!Welche Stelle der Behörde meldet schon Misstände nach Oben,die es gar nicht zu geben hat?Macht es eben doch jemand,ist er offensichtlich für diese Stelle nicht geschaffen und der nächste macht es-bestimmt.
Und wenn ich mir manchmal die Bild durchlese (mea culpa) dann staune ich nicht schlecht über deren Wissensvorsprung, welcher wiederum nur in Führungsebenen oder Pressestellen(die ja mittlerweile überall dabei sind) vorhanden sein dürfte...


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Re: Interne Kritik an Personalpolitik der Berliner Polizei

Beitragvon mistam » Mo 11. Dez 2017, 23:56

Sorry, aber das ist doch Unfug.
Wären es Stäbe oder die Pressestelle, die die Infos streuen würden, dann wären sie wenigstens korrekt.
Und wer sich verbieten lässt, Disziplin einzufordern, der ist fehl am Platz.


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