Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon Old Bill » Mo 22. Jan 2018, 11:18

Morty hat geschrieben:
Mo 22. Jan 2018, 09:04
Vielleicht kann man als Zöllner auch einfach nicht nachvollziehen wie im Streifendienst die Leute eingesetzt werden.
Die Behörde nimmt den PVD in der Regel mit, damit die Betroffenen sich der Maßnahme eben nicht widersetzen, und nicht damit die mit Gewalt aus der Wohnung geholt werden.
Wenn man das nicht nachvollziehen kann, dann sollte man sich mit den aussagen der Schutzleute hier begnügen. Die sollten wissen wie es läuft.
Wenn es zu einer Abschiebung kommt dann geht da ein Procedere voraus, u.a. eine Aufforderung zur Ausreise. Kommt der Ausreisepflichtige dieser Aufforderung nicht nach, dann erfolgt die Abschiebung.
Meine Überzeugung ist eher die, dass die Behörde den PVD zu solchen ultimativen Anlässen mitnimmt, weil der unmittelbare Zwang - sollte dieser angewendet werden müssen - den Mitarbeitern der Ausländerbehörde nicht zur Verfügung steht.
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Morty
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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon Morty » Mo 22. Jan 2018, 11:52

Wenn man das nicht nachvollziehen kann, dann sollte man sich mit den aussagen der Schutzleute hier begnügen.
Meine Rede.

und natürlich wird der PVD mitgenommen weil er die Befugnis zum UZW hat, der PVD kommt aber nicht mit um UZW zwingend anzuwenden sondern nur wenn die Betroffenen sich der Maßnahme widersetzen, was sie in der Regel nicht tun wenn der PVD dabei ist.

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon 1957 » Mo 22. Jan 2018, 14:40

Morty, das würde den Einsatz der Polizei bei jedem Abschiebevorhaben bedeuten. Dem ist aber nicht so. Ganz viele Abschiebungen (jedenfalls bei uns) laufen ohne Polizei ab.

Polizei ist dabei, wenn sich konkrete Hinweise auf nicht kooperatives Verhalten ergeben. Das muss schon begründet werden.
Dann wiederum ist der Kräfteansatz durch die Polizei zu beurteilen. Wobei schon die Art der Unterbringung der Abzuschiebenden und die zu erwartende Personenanzahl den Einsatz mehrerer Teams/Kräfte indiziert.

Das hat jetzt aber kaum etwas mit dem eigentlichen Thema zu tun. Welche Umstände haben zu der Wegnahme der Waffe geführt?

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon vladdi » Mo 22. Jan 2018, 15:24


Knaecke77 hat geschrieben: Dann hätte ich mindestens 3 PVB geschickt, .
So wie ich das kenne, fahren die Polizisten als Streifenteam zum Einsatz. Heißt zu zweit in einem Wagen. Also könnten da nicht drei PVB hin, sondern 2 oder 4 und das wären dann ein oder zwei Streifenwagen.
Vermutlich gibt es noch weitere Anlässe, wo Streifenteams benötigt werden.

Ich denke mal, dass da nur ein Wagen geschickt wurde, war schon so beabsichtigt. Und ich vermute mal, dass nach besten Wissen und Wollen entschieden wurde.


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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon Kulinka » Mo 22. Jan 2018, 15:53

Hallo vladdi,

wird das jetzt nicht ein bisschen arg allgemein? Fehlt nur, dass noch jemand einwirft, es gebe ja auch Dreierstreifen. Und hatte der Käptn nicht schon geschrieben, es wären keine Kräfte des WuW vor Ort gewesen? Was hat also die klassische "Streife" jetzt mit dem in Rede stehenden Fall zu tun?

Viele Grüße
Kulinka

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon vladdi » Mo 22. Jan 2018, 16:27

Im Kern kommt es da auch nicht drauf an, sondern ob man dem Einsatzplaner zutraut die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Wer jetzt drei, vier, 10 Beamte oder SE meint hätte den Einsatz fahren müssen, sagt dass der Einsatzplaner ein Idiot ist.

Ich gehe davon aus, dass der Kräfteansatz angemessen war.

Bei einem VU kann es auch zu Widerstand und gegenseiteiger KV kommen und trotzdem fährt da keine BFE hin.

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon MICHI » Mo 22. Jan 2018, 16:40

Wisst ihr inzwischen überhaupt noch, wie der Betreff dieses Threads ist?

Ansonsten werde ich das Gefühl nicht los, das hier bisher niemand an einer Abholung zur Abschiebung eingesetzt war.
Gruß
MICHI


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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon vladdi » Mo 22. Jan 2018, 16:54

Die Anzahl der eingesetzten Polizisten passt zur Überschrift; so wie Holster und diverse andere Punkte



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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon MICHI » Mo 22. Jan 2018, 17:20

vladdi hat geschrieben:Die Anzahl der eingesetzten Polizisten passt zur Überschrift; so wie Holster und diverse andere Punkte
Dann gebe doch bitte deine Erfahrungen wieder, die du bisher hinsichtlich Kräftelage bei Abholung gesammelt hast.
Vielleicht auch Erfahrungen mit Abzuschiebenden und deren Verhalten, wenn es ihnen "an den Kragen" geht.
Gruß
MICHI


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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon 1957 » Mo 22. Jan 2018, 17:23

Sag mal Vladdi, meinst du das wirklich Ernst?

Jeder Einsatz, der entsprechende Anhaltspunkte für Gewalt, Widerstand, Tumult, Gefahr etc. hat, wird mit mehr Personal gefahren. Das ist gängige Praxis. Eine Ausnahme kann die Bindung von Unterstützungkräften in anderen Einsätzen sein.
Das sieht hier aber ganz anders aus.
Natürlich kann auch ein Vu oder sonst ein Alltagseinsatz eskalieren. Das aber ist ohne Anhaltspunkte auch nicht vorhersehbar.

Das nennt man: Beurteilung der Lage, eine elementare Bestimmung beim Einsatzes von Polizeikräften.

Abschiebesituationen sind eskalativ und politisch brisant. Deshalb ist da auch besondere Sensibilität gefordert.

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon vladdi » Mo 22. Jan 2018, 17:43

1957


Also vertvertrittst die Auffassung, dass der Einsatzplaner Mist gebaut hat und von vornerein mehr Kräfte hätte schicken müssen.


Ok. Zulässige Ansicht.






Michi

Wenn ich im Einsatz bin, bin ich immer deutlich mehr als zwei.

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon 1957 » Mo 22. Jan 2018, 18:17

Vladdi,

wer das Theater kennt, das sich in solchen Situationen hin und wieder entwickelt, wer weiß, dass zwei womöglich widerspenstige Personen kaum von zwei Kollegen/Kolleginnen sicher gebändigt werden können, der kommt um diesen Schluss i.d.R. nicht herum.

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 22. Jan 2018, 19:57

Diesem Ansatz folgend müsste ich zu jeder Ruhestörung und jeder HG zwei oder mehr Funkwagen entsenden...und dürfte nachts alleine kein Auto anhalten.
Die Masse dieser Einsätze verläuft problemfrei. Man hätte zwei Polizeibeamten zutrauen können, diesen Auftrag ohne Waffenverlust und Geiselnahme bewältigen zu können. Hier sind nach meiner Beurteilung aus der Ferne mehrere Komponenten zusammen gekommen, die diesen zweitschlechtesten Ausgang begünstigt haben und ich tue mich schwer damit, dem Stab hier die Schuld zuzuweisen.
Ich würde künftig auch jedem den Puls fühlen, der meint, dass man da routinemäßig mit mehr als einem Funkwagen anrücken müsste.
Wie auch immer dürfte der Landrat als KPB Gütersloh bereits 12 Stunden später eine Berichtspflicht aus Düsseldorf erhalten haben. Da werden die Fragen geklärt, über die hier nur spekuliert wird.
:lah:

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon 1957 » Mo 22. Jan 2018, 20:13

Nein, Kaptein,

du unterliegst dem gleichen Trugschluss wie unser Vladdi.
Nicht der Einsatzanlass als solcher bestimmt, wie viele Kräfte eingesetzt werden, sondern die vorhandenen Informationen zum Einsatz.
Das ist also in jedem Einzelfall zu prüfen.
Die aggressive Ruhestörung von Partygästen verlangt schon zum Schutz der einschreitenden Kollegen mehr.
Der randalebekannte Widerständler bei der HG sicher auch.

Die Abschiebung von zwei Personen mit Hinweisen auf unkooperativen Verhaltensweisen bzw. Fluchtverdacht erst recht.

So eine Abschiebung ist auch nicht unbedingt eine Sofortmaßnahme.

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Re: Dienstpistole entwendet und Schüsse abgegeben

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 22. Jan 2018, 20:20

1957, deine Theorie ist mir schon klar. Aber a) wären wir so nicht mehr handlungsfähig und b) schickst du auch Sa Nacht bei vier offenen Einsätzen nicht zwei Funkwagen zur Ruhestörung beim PHW Gewa Gesellen.

Das war keine Sofortlage, stimmt. Darum war auch nicht der WuW vor Ort - was aus meiner Sicht eine der den Verlauf begünstigende Komponenten war.
:lah:


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