Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon 1957 » So 3. Jun 2018, 13:13

Vladdi, das Recht zu Schweigen steht über den beamterechtlichen Aufklärungspflichten.
Ich kann jedem Betroffenen in der heutigen Zeit nur empfehlen, diese "Aufklärung" nur mit gutem Rechtsbeistand zu begleiten. Könnte sein, das man sonst in Teufels Küche kommt.

Officer André

Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Officer André » So 3. Jun 2018, 13:17

1957 hat geschrieben:Vladdi, das Recht zu Schweigen steht über den beamterechtlichen Aufklärungspflichten.
Ich kann jedem Betroffenen in der heutigen Zeit nur empfehlen, diese "Aufklärung" nur mit gutem Rechtsbeistand zu begleiten. Könnte sein, das man sonst in Teufels Küche kommt.
Jeder gute Rechtsbeistand wird auch dazu raten.
Gerade bei dem Medienrummel, wäre ich da ganz vorsichtig.

Wie es zu der ersten Variante des Verlaufs kam, würde mich mal interessieren.


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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 3. Jun 2018, 13:23

Anderswo werden Dienstunterrichte gehalten, wie man seiner Beratungs- und Unterstützungspflicht nachkommt, ohne sein Recht auf Schweigen aufgeben zu müssen, Vladdi hingegen, seinen Angaben zufolge Führungskraft der
Bundespolizei
leitet Diszis ein, macht man von seinen verfassungsmäßigen Rechten Gebrauch macht.

Super Aushängeschild.
:lah:

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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Old Bill » So 3. Jun 2018, 19:58

Etwas zum Thema:
KLICK
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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon schutzmann_schneidig » So 3. Jun 2018, 20:17

Weil es gerade passt:
KLACK
- It's a deadly stupid thing to point a gun (real or fake) at a police officer in the dark of night or the light of day -

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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Old Bill » Mo 4. Jun 2018, 07:36

Ich habe noch eine Anmerkung zu diesem Thread zu machen.
Der wurde nach Vladdis ausufernden Versuchen seine abstruse Rechtsauffassung zurechtzubiegen und einer erneuten Anfeindung von Käptn Chaos in Richtung Vladdi erst einmal geschlossen.
Dafür hat Vladdi eine Verwarnung erhalten und ebenso Käptn Chaos, weil er Vladdi als "Schizo" bezeichnet hat.
Der Thread bleibt so lange geschlossen, bis über die weitere Verfahrensweise mit immer wieder auffälligen Usern entschieden ist.
Normalerweise gebe ich solche Statements gleich ab, jedoch war gestern ein schöner, sonniger Sonntag mit gutem Tatort um 20:15 Uhr. Nachdem jedoch nun, ausgerechnet von Käptn Chaos, die Aufforderung kam den Thread wieder zu öffnen und die Aufforderung an mich solche Spitzen, wie "bedauerlicher Einzelfall" zu unterlassen, habe ich doch noch diese Erklärung gemacht, damit die restlichen User wissen, warum in diesem Thread temporär nicht mehr geschrieben werden kann.
Ich werde die "Spitze" herausnehmen, aber vielleicht können sich die beiden hier genannten User mal an ihre Nase fassen, denn explizit wegen Vladdi und Käptn Chaos mussten hier schon diverse, teilweise sehr interessante Threads geschlossen werden.
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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon schutzmann_schneidig » Mi 6. Jun 2018, 17:29

[...] Die Polizistin sei unmittelbar bei Verlassen des Zuges mit einem Küchenmesser von dem 24-jährigen Mann aus Eritrea angegriffen und im Gesicht verletzt worden. Hilferufend sei sie daraufhin zurück in den Zug gelaufen. Der 24-Jährige verfolgte sie daraufhin und attackierte sie erneut. Der 35-jährige Kölner eilte ihr dann zu Hilfe. Er und der 24-jährige Täter gerieten dann in eine körperliche Auseinandersetzung, bei der der Kölner durch einen Messerstich verletzt wurde. Die Polizistin schoss im weiteren Verlauf im Gang zwischen den Abteilen zwei Mal auf den Angreifer. Der Eritreer wurde dabei tödlich verletzt.
[...]
Die Polizistin war auf dem Heimweg von ihrem Dienstort in Bremen nach Flensburg und mit Uniform und Dienstwaffe legal unterwegs. Die 22-Jährige hatte erst vor einem halben Jahr ihre Ausbildung beendet und ist bei der Bereitschaftspolizei.

Gegen die junge Beamtin wurde ein routinemäßiges Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sie werde sich erst in den nächsten Tagen zu dem Vorfall äußern, sagte Zepter. Erst nach Abschluss der Ermittlungen könne beantwortet werden, ob die Polizistin aus Notwehr bzw. Nothilfe die tödlichen Schüsse abgab.

Auch über den Täter gibt es neue Details. Der 24-Jährige aus Eritrea, der 2015 nach Deutschland kam und über eine Aufenthaltserlaubnis verfügte, lebte zuletzt in Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen). Dort gibt es Ermittlungen wegen einer verbalen und körperlichen Gewaltandrohung durch den 24-Jährigen.
[...]
Staatssekretär Torsten Geerdts lobte die Arbeit der Einsatzkräfte ebenfalls. Die Beamtin sei aufgrund ihrer Uniform Opfer eines heimtückischen Angriffs geworden. Er monierte die zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Beamten. Ob es noch zumutbar ist, das Beamte in Uniform allein mit der Bahn fahren, wurde vor dem Ausschuss kontrovers diskutiert. Die Fahrten in Uniform sind generell gewünscht. Allerdings kam die Frage auf, ob alle Beamten für solche Situationen ausreichend ausgebildet sind.
Quelle: www.shz.de
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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon schutzmann_schneidig » Fr 8. Jun 2018, 19:03

[...] Inzwischen haben sie einen weiteren Zeugen befragt. Darüber hatte zunächst das "Flensburger Tageblatt" berichtet. "Die Aussage des zweiten Zeugen liegt jetzt vor", sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt am Donnerstag NDR 1 Welle Nord. Der Mann hat bestätigt, dass die 24-jährige Frau sich offenbar verteidigte, weil sie von dem Eritreer mit einem Messer angegriffen wurde.
Der Zeuge saß ebenfalls im Zug und ist offenbar der einzige, der den Angriff auf die Polizistin beobachtet hatte. Nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft war die Frau aufgestanden, um in Flensburg auszusteigen. Der Angreifer soll sie dann unvermittelt mit einem Messer verletzt haben. Als sie um Hilfe schrie, griff ein 35-jähriger Kölner ein, den die Ermittler bereits am Freitag befragt hatten. Er wurde schwer verletzt. Anschließend fielen die Schüsse der Polizistin.

Die Beamtin will weiterhin nicht selbst aussagen. Die Staatsanwaltschaft vermutet inzwischen, dass der Angreifer, der seit 2015 in Deutschland lebte, nach Skandinavien weiterreisen wollte.
www.ndr.de
[...] Politiker im Innen- und Rechtsausschuss debattierten darüber, ob der Staat gegenüber Polizisten seine Fürsorgepflicht verletze. Anders als bei Streifen, bei denen die Beamten aus Sicherheitsgründen mindestens zu zweit unterwegs sein müssen, gilt die Regel bei Heimfahrten in Uniform bislang nicht.
www.kn-online.de
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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Old Bill » Sa 9. Jun 2018, 17:15

Da es bei diesem Thema offenbar noch Diskussionsbedarf gibt, ist es wieder geöffnet.
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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Controller » Sa 9. Jun 2018, 19:51

Danke sehr!
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon schutzmann_schneidig » Sa 9. Jun 2018, 20:29

Die im obig zweiten Link thematisierte "Fürsorgepflichtverletzung" scheint mir ein Schnellschuss zu sein, um eine einfache Lösung für ein u.U. gar nicht existentes Problem zu präsentieren. Es ist ja nicht so, dass der Dienstherr zu der privaten Freifahrt in Uniform aufgefordert hätte.
Auch die genannte Begründung, dass im Dienst immer mindestens zwei Beamte unterwegs sein müssen, ist nicht korrekt. Neben so manch faktischer Notwendigkeit, während des Dienstes auch allein tätig zu werden, gibt es genug Beispiele, wo die Dienstverrichtung allein sogar organisatorisch so festgelegt ist.
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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Kulinka » Di 12. Jun 2018, 01:26

Hallo schutzmann_schneidig,

ich finde ehrlich gesagt, auch diese scheinheilige Fragerei von Politikern ist wieder eine für unsere heutige Zeit der mannigfaltigen Formen von Victim Blaming (aka "Was hast Du getan, um so viele Leute wütend zu machen?") typische Reaktion. Impliziert wird damit eine Art der Selber-schuld-Argumentation, die ich persönlich unerträglich finde, auch wenn sie sich hier (vordergründig) auf die Behörde als Träger einer angeblichen Fürsorgepflicht bezieht.

Das Problem sind doch nicht Beamtinnen und Beamte, die sich alleine auf der Heimfahrt oder auf der Anreise zum Dienst befinden. Das Problem stellt im vorliegenden Fall der mutmaßliche Täter dar. Der, und zwar der alleine, trägt Schuld an diesem Angriff. Bei Banküberfällen wird doch auch nicht gefragt, warum nicht vor jeder Geschäftsstelle ein zum Zugriff bereites SEK steht und ob der Staat nicht seine Garantenpflichten verletzt, weil dem nicht so ist. Die Wertekoordinaten werden von der Politik mehr und mehr ausgewürfelt, dabei bräuchten wir gerade in unseren unruhigen Zeiten Politikerinnen und Politiker, die auf die Einhaltung von Werten pochen. So etwas macht mich als Nichtpolizisten schon extrem sauer. Wie muss es Euch da erst gehen?

Viele Grüße
Kulinka

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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Old Bill » Di 12. Jun 2018, 08:08

Old Bill hat geschrieben:
So 3. Jun 2018, 09:59
Auch wenn das die Belegschaft amüsiert aber dann hat man wenigstens Spaß an seiner Arbeit :)
Noch mehr Amüsement über die Erhebung von Messerangriffen?
KLICK
Zeigt einmal mehr auf grausamste Weise auf, das es nicht unnötig sein dürfte solche Erhebungen durchzuführen. Dürfte jetzt sogar den Praktikern einleuchten.
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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon Fritz4081 » Di 12. Jun 2018, 11:36

Moin Old Bill,

es ergibt keinen Sinn das Gefahrenmoment durch scharfe Gewalt irgendwie medial und politisch klein zu reden.

Eine umfängliche Datensammlung und Auswertung ist doch bei solchen Gefahren geradezu obligatorisch?

Gruß Fritz

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Re: Messerangriff in Zug - Täter von Polizei erschossen

Beitragvon wolfi71 » Mo 16. Jul 2018, 23:53

In dem Fall habe ich lange überlegt, es wurde auch in anderen Foren diskutiert. Ich sehe hier eine eindeutige Notwehrlage und deswegen eine rechtmäßige Handlung. Dass hier Ermittlungen eingeleitet werden, ist ja okay, weil es aufgeklärt werden muss.


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