vladdi hat geschrieben: ↑Sa 25. Aug 2018, 07:40
Eine Deeskalation war nie der Plan.
Sie reizten den Pegida Maik immer weiter. Sie mussten erkannt haben, dass Porträtaufnahme nicht hätten veröffentlicht werden dürften und dass er sehr aufgebracht war. Anstatt zu beruhigen und die Kamera zu senken, provozierten sie ihn weiter. Sie haben diesen Menschen absichtlich vorgeführt.
Als dann die Polizei dazu kam, versuchten sie es bei den Polizisten. Sie wurden mehrmals darauf hingewiesen, dass es eine Kontrolle und kein Interview war.
Die Pressevertreter mit denen ich normalerweise rede machen das so nicht! Die lassen die Kamera aus, reden normal mit mir und dann passt das schon.
Nee, Pegida-Hüttchen-Träger provoziert. Wenn ich auf eine Demonstration gehe, ist das so, dass ICH mit MEINEM Gesicht und MEINER Anwesenheit MEINE Meinung äußere. Wikipedia sagt dazu: "Eine Demonstration (von lateinisch demonstrare, zeigen, hinweisen, nachweisen, Kurzform: Demo) im politischen Sinne ist eine in der Öffentlichkeit stattfindende Versammlung mehrerer Personen zum Zwecke der Meinungsäußerung."
https://de.wikipedia.org/wiki/Demonstration
Und dann hab ich doch auch die Eier dazu zu stehen, egal ob ich auf einer Demo war für rechts, links, oben, unten, grün, blau, rot ... wenn ich auf meinem Recht auf freie und öffentliche (!!) Meinungsäußerung nicht nachkommen möchte, bleibe ich auf der Couch.
Wenn ich hinter dieser Meinung nicht stehe und dann nicht gefilmt werden möchte (was ja häufig vorkommt), gehe ich nicht zu seiner Demonstration. Da liegt dann schon der Verdacht nahe, dass dem Mann das nicht gefallen hat in dem Rahmen gefilmt zu werden.
Material zusammen geschnitten - der Vorwurf kam hier ja öfter - finde ich schwierig zu beurteilen. Der Mann ist ja ab der ersten Minute hochgradig aggressiv und provokativ. Ich denke nicht, dass da 50 min verschwundenes Filmmaterial existiert, in denen er adäquat und höflich bittet, dass Videomaterial von ihm zu löschen. Wenn Menschen ab Minute eins so dermaßen angespannt reagieren, beruhigen sie sich in der Regel nicht nach 10 min, sind dann eine Stunde höflich, um dann wieder auszurasten. Sorry, aber dieses *Das ist zusammen geschnitten*-Argument, ist irgendwie doof, wenn man sich halbwegs mit dem Verhalten von Menschen auskennt.
Ja, Kamerateam wurde festgehalten. Pressefreiheit beschränkt ... meine Güte, wenn die Maßnahme 45 min dauert, dann dauert sie halt so lange. Ich erzähle anderen Menschen nicht wie sie ihren Job zu machen haben. Wenn es so lange dauert, ist es halt so.
Aber dass hier häufig erwähnt wird, die Nummer sei nicht so schlimm, alles aufgepusht und zusammen geschnitten - das finde ich nicht gut. Der Typ wirkt auf den Videos hochgradig aggressiv. Wenn ich nicht gefilmt werden möchte, erkläre ich dem Kamerateam, dass ich bitte verpixelt oder rausgeschnitten werden möchte. (Recht am eigenen Bild etc., kann man ja rechtlich argumentieren). Ich halte aber nicht ´ne halbe Ewigkeit meine Fresse in die Kamera und pöbel rum ... um mich dann zu wundern, wieso alle angepisst reagieren.
Natürlich waren nur die wenigsten von uns bei dem Vorfall dabei - aber was ich sehe, ist ein Mann, der aggressiv ist, provokativ, einen hohen, angespannten Muskeltonus zeigt, fast schon spuckt, so sauer ist er ... und einfach schlicht weg die Konfrontation sucht. Natürlich sind wir nicht alle mit der Fähigkeit der Deeskalation gesegnet ... aber das, was der Hüttchenmann macht, ist gaaaanz weit weg davon.
Und ich denke, genau da ist es, weswegen die Nummer so präsent derzeit in den Medien ist. Objektiv betrachtet: Kamerateam filmt, Typ ist provokativ, aggressiv verbal - die andere Seite wird polizeilich überprüft, nachdem er es lautstark gefordert hat (wer am lautesten schreit ...). Vielleicht wurde auch er kurz überprüft, keine Ahnung, ich war ja nicht dabei. Aber es wirkt "ungerecht" - die Anführungszeichen bitte deutlich beachten.
Und der Provokateur geht ruhig und befriedigt heim, während die Kameraleute in der Polizeimaßnahme stecken ... kein Vorwurf an die Kollegen, die die Maßnahme durchführen. Es dauert eben so lange wie es dauert. Da war das Kamerateam meiner subjektiven Meinungen auch etwas empfindlich drauf. Und für mich ist das auch nicht der Punkt der Sache. (s.o.)
Und dass der Mensch jetzt beim LKA beschäftigt ist und Zugriff auf sensible Informationen hat ... das macht die Sache natürlich brisanter. Da ist die mediale Aufmerksamkeit durchaus gerechtfertigt.