Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Controller » Di 18. Sep 2018, 18:47

Der Dienstherr sollte deshalb einen Zuschuss für außerdienstliche Fortbildungen gewähren.
Kleine Schritte Knäcke :polizei3:

zunächst sollte der Dienstherr erst mal außerdienstliche Fortbildungen nicht verbieten
und mit dem Disziplinarbaum drohen !!
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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Trooper » Di 18. Sep 2018, 19:26

Sinnvoll ist nur das regelmäßige Training der Eingriffstechniken/taktiken im Team, will heißen, diejenigen, die es anwenden müssen, sollten zusammen trainieren.
In einem Pool-/BSM-System (wie in Nds. in weiten Teilen gängig) ist das eh nicht machbar, weil du ständig mit wechselnden Partnern fährst.

Und es geht ja eben nicht nur um Teamtaktiken, sondern gerade unter dem Gesichtspunkt Selbstschutz auch um individuelle Fertigkeiten des Einzelnen wie Deckungsarbeit, Schlagtechniken, Takedownverteidigung, Waffensicherung, Bodentechniken und was nicht alles.

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon 1957 » Di 18. Sep 2018, 19:56

Trooper,

ich meine nicht immer mit den gleichen Partnern, sondern ein abgestimmtes Programm, das alle operativen Kräfte regelmäßig trainieren.
Pool hat sich bei uns nicht durchgesetzt. Daher bei uns im Rahmend der Dienstgruppe o.ä.

Unser derzeitiges Einsatztraining umfasst alle die von dir genannen Faktoren, aber eben nicht als Training in diesem Sinne.

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Trooper » Di 18. Sep 2018, 20:30

Teamtaktiken sind zweifelsohne wichtig und müssen trainiert werden. Ich habe aber meine Probleme mit deinem obigen "Sinnvoll ist nur..."

Aus den Äußerungen in den verlinkten Artikeln schließe ich, daß die betreffenden Beamten insbesondere ein verstärktes Bedürfnis nach mehr und besserem Training für extrem gewaltsame Notwehrlagen artikulieren möchten.

Team tactics sind gut und schön. Wenn ich aber als Streifenbesatzung überraschend angegriffen werde und mein Team sich auf meinen Buddy beschränkt (der womöglich fünf Meter weiter selbst vollauf damit beschäftigt ist, sich seiner Haut zu wehren), dann wird die Frage, ob ich die Zeit bis zum Eintreffen der Verstärkung überstehe, ziemlich klar von meiner eigenen individuellen Wehrfähigkeit bestimmt. Und dann sind wir wieder bei den von mir genannten Skillsets (die man im Bedarfsfall durchaus außerdienstlich ausbauen kann und sollte. Egal was irgendein Schreibtischtäter im MI davon hält).

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Knaecke77 » Mi 19. Sep 2018, 08:19

Controller hat geschrieben:
Di 18. Sep 2018, 18:47

Kleine Schritte Knäcke :polizei3:

zunächst sollte der Dienstherr erst mal außerdienstliche Fortbildungen nicht verbieten
und mit dem Disziplinarbaum drohen !!
In der Tat :!: Meine Hoffnung ist, dass nicht jede Behördenleitung so borniert ist wie die in Rede stehende. :)

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon 1957 » Mi 19. Sep 2018, 10:42

Natürlich, Trooper. Wer das ausbauen möchte, soll und kann das ruhig tun. Das ist dann aber nicht mehr Part der Polizei.
Es ist unmöglich, in einer Instituion wie dieser alle Kollegen und Kolleginnen auf ein entsprechendes Leistungs-/Handlungsniveau zu bringen.
Das werden immer Einzelfälle bleiben.

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Trooper » Mi 19. Sep 2018, 10:49

Ich will ja auch gar nicht darauf hinaus, daß die Polizei für alle Mitarbeiter das Trainingsangebot eines kommerziellen Sportstudios mit Trainingseinheiten zu allen Tageszeiten an sechs oder sieben Tagen pro Woche bieten muß :-) Aber sie sollte denen, die sowas suchen, zumindest keine Steine in den Weg legen (wie das in Bielefeld ja offensichtlich in schier unmöglicher Art und Weise geschieht).

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon 1957 » Mi 19. Sep 2018, 10:55

Ich erwähnte ja bereits, dass die Argumentation dort auch aus meiner Sicht fragwürdig ist.

Officer André

Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Officer André » Mi 19. Sep 2018, 11:24

Trooper hat geschrieben:Ich will ja auch gar nicht darauf hinaus, daß die Polizei für alle Mitarbeiter das Trainingsangebot eines kommerziellen Sportstudios mit Trainingseinheiten zu allen Tageszeiten an sechs oder sieben Tagen pro Woche bieten muß :-) Aber sie sollte denen, die sowas suchen, zumindest keine Steine in den Weg legen (wie das in Bielefeld ja offensichtlich in schier unmöglicher Art und Weise geschieht).

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Yen » Mi 19. Sep 2018, 16:24

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12522/4065459

"Das PP Bielefeld bietet ausreichend Trainingsmöglichkeiten an, damit Polizistinnen und Polizisten ihren Verpflichtungen für Schieß- und Einsatztrainings nachkommen können."

Na dann freue ich mich auf eine Fülle von Angeboten nach der Ausbildung.

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon vladdi » Mi 19. Sep 2018, 16:43

Ich lese dort nicht, dass Bielefeld allgemein Sport in der Freizeit, auch Kampfsport, ablehnt. Das was dort kritisiert wird, klingt doch plausibel.


Der Bielefelder Boxer, Kickboxer, Judoka, Mixedmaterialartsfighter hat wohl wenig zu befürchten.
Letztere wäre interessant bzgl. Dienstunfallschutz. Auch ein Streit bezüglich Gesunderhaltungspflicht könnte thematisiert werden.


Polizeiliches Einsatztraining im privaten Umfeld zu trainieren und dabei dienstliche Techniken und Taktiken (!) mit nicht Polizisten zu teilen, scheint das Problem zu sein.
Ganz von der Hand zu weisen ist hier die Bielefelder Ansicht nicht.



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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Morty » Mi 19. Sep 2018, 19:54

Es gibt keine polizeieigenen Kampftechniken, also gibt es auch nichts was der Geheimhaltung unterliegen könnte und nicht nach draußen dringen darf

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Controller » Mi 19. Sep 2018, 20:09

Letztere wäre interessant bzgl. Dienstunfallschutz. Auch ein Streit bezüglich Gesunderhaltungspflicht könnte thematisiert werden.
so weit ich das verstanden habe, war das doch Freizeit ohne dienstlichen Zusammenhang !
Also kein Dienstbezug, ergo kein Dienstunfall.
Oder willst du Dienstunfallschutz, wenn du dir beim Ikebana Kurs in den Finger stichst ?
Gesunderhaltungspflicht
und Streit darum ?

Boah vladdi ........... :buhu: :buhu:
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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon Morty » Mi 19. Sep 2018, 20:24

Stellt sich die Frage ob der Kollege der in seiner Freizeit (Kampf)sport betreibt seiner Gesunderhaltungspflicht besser nachkommt, oder doch der der 24/7 seine geistigen Ergüsse in der Copzone postet.

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Re: Gerechtfertigt oder eher Realitätsfern?

Beitragvon vladdi » Mi 19. Sep 2018, 21:50

Controller
I
Unsere Behörde gewährt Dienstunfallschutz für anerkannten außerdienstlichen Sport. Und das ist auch richtig so.
II
Trotz Boah... genau diese Begründung verbietet so manches... tja.. und boah-Bielefeld zeigt, dass man schon gucken sollte



Morty
Schrieb ich, dass es polizeieigene Kampftechniken gäbe oder schrieb ich vielleicht etwas anderes?


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