Ermittlungspannen in Freiburg?

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Kaeptn_Chaos
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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 11. Nov 2018, 08:34

Die Frage war zu schwer, woll?

Solange jemand einen HB unterhalb einer gewissen Schwelle offen hat, wird eine andere Klaviatur sowohl in der Auswahl der fahndenden Dienststelle(n), als auch in den Maßnahmen gespielt, als bei der Fahndung nach einem TV einer schweren Straftat. Das ergibt sich nicht zuletzt auch aus der StPO, die dir ja eigentlich bekannt sein dürfte.
Zudem ist - wie ja nun hinlänglich debattiert wurde - ein offener HB kein Alleinstellungsmerkmal, so dass die Priorisierung nach objektiven Gesichtspunkten erfolgt.
Dass jemand mit offenen HB eine solche Straftat hinlegt, ist tragisch - aber weder der Polizei, noch dem IM anzulasten.
:lah:

der kanadier
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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon der kanadier » So 11. Nov 2018, 13:15

Die Gründe für das Abwarten wurden in der PK genannt. Ich meine aus den Medien erfahren zu haben, dass man Hinweise auf die Anschrift des HauptTV aufgrund der Aussage eines anderen TV erhalten hat.

Ansonsten wurde hier schon alles gesagt ( unterschiedliche Maßnahme je nach Schwere der Tat, offener HB ist nicht immer das Ende der Welt)

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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Knaecke77 » Fr 16. Nov 2018, 13:31

Innenminister Thomas Strobl
Kein Bedauern und keine Geste der Fehlbarkeit

Die Polizei schätzte die Gefährlichkeit des Hauptverdächtigen der Gruppenvergewaltigung in Freiburg falsch ein. Jetzt wird sie mit Lob überhäuft.

Gefährlichkeit falsch eingeschätzt

Skandalöses Versagen ist der Freiburger Polizei nicht nachzuweisen – jenseits der Frage, ob der eine oder andere Aktengang nicht hätte zügiger erfolgen können. Aber sie schätzte die Gefährlichkeit des Haupttatverdächtigen offenbar falsch ein. Diesem Vorwurf muss sie sich stellen.

Ein leises Wort des Bedauerns, eine vage Geste der eigenen Fehlbarkeit oder wenigstens ein kleines Zugeständnis, dass auch die Polizei nicht immer alles hundertprozentig richtig macht – das wollte nicht gelingen. Dabei macht niemand immer alles richtig, jeder weiß das.

Allerdings gehört Selbstkritik nicht zum Traditionskern der Landespolizei. Von Regierung und Parlament wird sie in dieser Haltung regelmäßig gestärkt. Vor dem Innenausschuss muss sich kein Polizeiführer fürchten. Diesmal war es nur der frühere Justizminister Ulrich Goll (FDP), der eine „objektive, verhängnisvolle Fehleinschätzung“ durch die Polizei erkennen wollte.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 06068.html
Insofern hat auch die nochmalige Überprüfung des SV kein Fehlverhalten der FR Polizei ergeben.

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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Officer André » Fr 16. Nov 2018, 15:38

Und trotzdem wirft der Schreiberling der Lapo mangelhafte Fähigkeit zur Selbstkritik vor. :polizei10:


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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Controller » Fr 16. Nov 2018, 16:37

Aber sie schätzte die Gefährlichkeit des Haupttatverdächtigen offenbar falsch ein.
ah,

wie stellt man sich das denn in Schmierfinkskreisen so vor ? :polizei4:

So ein .... :motz: :motz:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

Officer André

Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Officer André » Fr 16. Nov 2018, 19:27

Böse Zungen könnten nun behaupten, unsere Beiträge seien eine Bestätigung für diese These :polizei10:

Es ist nunmal nicht jede Tat absehbar. Wir tun unser Bestes, aber wir haben keine Glaskugel. Mich stört, dass kaum über die anderen Täter berichtet wird. Eine Tat wie diese, geht nicht allein auf das Konto einer einzigen Person


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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Controller » Fr 16. Nov 2018, 20:09

Böse Zungen
Heinz Becker bezeichnete die viel treffender :polizei3:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon vladdi » Fr 16. Nov 2018, 22:20

Controller hat geschrieben:
Aber sie schätzte die Gefährlichkeit des Haupttatverdächtigen offenbar falsch ein.
ah,

wie stellt man sich das denn in Schmierfinkskreisen so vor ? :polizei4:

So ein .... :motz: :motz:

Warum motzt du?

Es stimmt doch. Die Gefährlichkeit wurde falsch eingeschätzt.

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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Fr 16. Nov 2018, 22:34

Weil?
:lah:

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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Controller » Fr 16. Nov 2018, 22:58

...... es in der Zeitung steht :ja:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Knaecke77 » Sa 17. Nov 2018, 08:17

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:
Fr 16. Nov 2018, 22:34
Weil?
Kaeptn_Chaos hat geschrieben:
So 11. Nov 2018, 08:34

Zudem ist - wie ja nun hinlänglich debattiert wurde - ein offener HB kein Alleinstellungsmerkmal, so dass die Priorisierung nach objektiven Gesichtspunkten erfolgt.

Wenn also durch die StA festgestellt wurde, dass......
2015 soll der damals 18-Jährige erstmals mit dem Gesetz in Konflikt geraten sein. Es sollte nicht das erste Mal bleiben. Immer wieder wurde der junge Mann auffällig. Zur Last gelegt wurden ihm unter anderem gefährliche Körperverletzung, Körperverletzung, körperliche Misshandlung, exhibitionistische Handlungen und versuchte sexuelle Nötigung, wie die "Bild"-Zeitungberichtet.

Deshalb hat die Staatsanwaltschaft am 10. Oktober einen Haftbefehl gegen den heute 21-Jährigen beantragt, aus dem hervorgeht, dass er als Intensivtäter einzuschätzen ist, wie die Zeitung weiter schreibt. Es bestehe zudem die dringende Gefahr, dass er noch weitere erhebliche, gleichartige Straftaten begehen wird, was eine Inhaftierung dringend erforderlich mache.

Allerdings wollte die Polizeidamit noch 13 Tage bis zum 23. Oktober warten. Zunächst hieß es, der Haftbefehl sei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht vollzogen worden. Der Mann konnte aber nicht festgenommen werden, weil sein Aufenthaltsort zu dem Zeitpunkt nicht sicher gewesen sei, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten

https://www.focus.de/panorama/welt/18-j ... 21916.html
Angenommen, der o.g. Bericht ist korrekt: Wenn also durch die StA die Gefahr gesehen wurde, dass der mutmaßliche Täter weitere erhebliche Straftaten verüben könnte:
Wurde deiner Überzeugung nach die durch den mutmaßliche Täter ausgehende Gefahr richtig eingeschätzt und auch die Umsetzung des Haftbefehls korrekt priosiert?

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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon vladdi » Sa 17. Nov 2018, 08:35

Die Gefährdung wurde falsch eingeschätzt.





Es schad3t niemandem auf der Welt, auch diesem Forum, den Usern, der Polizei und Freiburg nicht, wenn man das zugibt.



Der Haftbefehl ist nicht priorisiert gewesen... vermutlich auch weil die Gefährlichkeit falsch beurteilt wurde.

Officer André

Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Officer André » Sa 17. Nov 2018, 09:03

Einige IT mit HB begehen weitere Taten.
Diese Tat ist besonders tragisch und spektakulär.
Sowas ist schwer zu vorauszusehen



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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Diag » Sa 17. Nov 2018, 10:28

Knäcke+vladdi: Wie oft habt ihr mit Haftsachen und Haftbefehlen zu tun? Ernstgemeinte Frage ohne Stichelhintergrund.

Was meint ihr, wie oft die Polizei bei entsprechenden Vögeln versucht, die in Haft zu bringen? Was meint ihr, wie oft manche Entscheidungen eines StA zu großem Unverständnis und Kopfschütteln führt? "Er hat ja einen festen Wohnsitz"... Ich will nicht von den berechtigten Einwänden seitens der Justiz reden, die sind ja absolut legitim. Es gibt aber Fälle, da fehlt bei der Polizei das Verständnis auf allen Ebenen..

Jetzt hat der Penner eine Karriere über 3 Jahre hingelegt und man unterstellt der Polizei Fehleinschätzung, weil sie dann ihn nicht auf eine Stufe mit Mördern, Staatsgefährdern etc. stellt? Sehr daneben.

Und Knäcke: Die Formulierung der StA hört sich an, als sei es die Begründung für den HB gewesen, damit das Gericht es auch so sieht. Die ist weder außergewöhnlich noch überdeutlich. Evtl. hatte die Polizei das in ihrer Anregung auch so oder ähnlich geschrieben.

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Re: Ermittlungspannen in Freiburg?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 17. Nov 2018, 10:56

Die, die es hinterher immer gewusst haben, sind ja für alles Experten.
:lah:


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