Lügde:Beweismaterial verschwunden

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon 1957 » Do 18. Apr 2019, 10:18

Kulinka, das Problem ist, dass mit jedem neuen Beweismaterial auch neue Hinweise auf weitere Täter und Opfer etc. wahrscheinlich sind.

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Controller » Fr 19. Apr 2019, 01:40

wie verhält es sich dann mit dem entlastenden Beweisen?
da fällt mir jetzt nix ein :polizei10:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon vladdi » Fr 19. Apr 2019, 06:32

Entweder hast du meinen Beitrag nicht verstanden oder du hast ein Problem mit der Rechtsstaatlichkeit.


Ich schrieb, dass diese Frage aufkommen kann. Und im Verfahren ist diese Frage berechtigt. Die Polizei wählt keine Beweise aus und bewertet sie erst Recht nicht, sondern bringt alle Beweise in das Verfahren ein. Auch gegen einen so widerlichen Täter. Das unterscheidet uns von schlechter Polizei!

Wenn hier viele Tatbeweise übersehen wurden, dann bleibt tatsächlich die Frage, ob auch entlastetes Material nicht vorgelegt wurde.

Diese Frage wird der Verteidiger mit Sicherheit überlegen.

Wenn dir dazu nichts mehr einfällt, dann tut mir das leid für dich.

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Controller » Fr 19. Apr 2019, 06:39

mir fällt nix ein, was es an entlastenden Beweisen geben könnte - in einem Fall, in dem Daten in TB Größe mit Kipo vorliegen.
Ne CD, wo es nur Erwachsene machen ??
Jetzt verstanden, was ich sagte ?

Deinen allgemeinen Erguss in "Sendung mit der Maus Qualität" kannst du dir schenken, schrieb ich doch:

da fällt mir jetzt nix ein

und nicht:

dazu fällt mir .....

um also einen anderen Bezug zu dir herzustellen
Zuletzt geändert von Controller am Fr 19. Apr 2019, 06:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon vladdi » Fr 19. Apr 2019, 06:48

Ok.
Jetzt verstanden.


Knaecke77
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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Knaecke77 » Sa 27. Apr 2019, 10:45

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurde ein vom Beschuldigten genutzter Geräteschuppen übersehen. :buhu:
Nach Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" hatten die Ermittler bei mehreren Durchsuchungen auf dem Gelände des Campingplatzes auch einen Geräteschuppen übersehen, der von dem Hauptverdächtigen genutzt wurde.

Minister Reul sagte, dies sei eine "Fehleinschätzung" gewesen. Man sei der Ansicht gewesen, dass dieses Gelände nicht zur Parzelle des Beschuldigten gehöre. Die Entscheidung darüber, was in dem Verfahren gemacht wird, treffe im übrigen die Staatsanwaltschaft. Der Campingplatzbetreiber hatte die Polizei bereits früh auf den Schuppen hingewiesen.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... 7~amp.html

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Buford T. Justice » Sa 27. Apr 2019, 21:47

Mal ungeachtet etwaiger Fakten; ist „Man sei der Ansicht gewesen, dass dieses Gelände nicht zur Parzelle des Beschuldigten gehöre.“ eigentlich zwingend als „[...]hatten die Ermittler bei mehreren Durchsuchungen auf dem Gelände des Campingplatzes auch einen Geräteschuppen übersehen[...]“ wiederzugeben?
:applaus:

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Knaecke77 » So 28. Apr 2019, 14:31

Buford T. Justice hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2019, 21:47
Mal ungeachtet etwaiger Fakten; ist „Man sei der Ansicht gewesen, dass dieses Gelände nicht zur Parzelle des Beschuldigten gehöre.“ eigentlich zwingend als „[...]hatten die Ermittler bei mehreren Durchsuchungen auf dem Gelände des Campingplatzes auch einen Geräteschuppen übersehen[...]“ wiederzugeben?
Wie hättest du die Meldung formuliert?

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon schutzmann_schneidig » So 28. Apr 2019, 16:19

Man hätte z.B. durchaus schreiben können "In der irrigen Annahme, dass [...], ist die Durchsuchung des Schuppens unterblieben".
Die im Artikel gewählte Formulierung suggeriert, dass der Schuppen im wahrsten Sinne des Wortes übersehen wurde. Und das auch noch mehrfach.
Das war ja so nicht der Fall, sondern der Schuppen, der durchaus wahrgenommen wurde, wurde nicht dem Beschuldigten bzw. einer Nutzung durch diesen zugerechnet und als nicht vom Durchsuchungsbeschluss umfasst angesehen.

Dass der Betreiber des Campingplatzes jedoch entsprechende Hinweise gegeben haben will...nun gut...
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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Buford T. Justice » So 28. Apr 2019, 16:51

Knaecke77 hat geschrieben:
So 28. Apr 2019, 14:31
Wie hättest du die Meldung formuliert?
Die Antwort darauf könnte jetzt nur noch eine von zig möglichen Variationen von Schutzmann_Schneidigs Vorschlag sein, deshalb stattdessen die Gegenfrage:

Findest Du es seriös, "Schuppen jemand anderem zugeordnet" mit "Schuppen übersehen" gleichzusetzen?
:applaus:

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Loewe » Mi 29. Mai 2019, 20:26

Bemerkenswert. Nachdem die Vorsichtung des Materials durch einen PKA in dieser Sache durch den " Sonderermittler" gerügt wurde, schreibt das LKA NRW jetzt einen ganzen Schwung Stellen für Tarifbeschäftigte aus, deren Hauptaufgabe genau darin besteht.
Und im IM spricht man mittlerweile offen über den größten Fall von Kindesmissbrauch in NRW.

Ich frage mich ernsthaft WER hier die Dimensionen des Falles nicht erkannt hat und nun versucht heimlich still und leise den Flurschaden zu beschönigen, der zwangsläufig entsteht, wenn kleine Dienststellen mit solchen Sachen alleine gelassen werden.

Politisches Schmierentheater und hektische Suche nach Bauernopfern.

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Loewe » Mi 29. Mai 2019, 20:39

24 Stellen. Mit einem eigenen Seelsorger !
Aber für die Kollegen vor Ort war noch nicht mal eine zählbare Verstärkung bzw. eine sofortige Übernahme durch das LKA drin. Statt dessen schickt man Bluthunde die nach Fehlern und Unzulänglichkeiten suchen und auf deren Berichte hin angstschlotternde Politiker einer aufgebrachten Öffenntlichkeit schonungslose Aufklärung versprechen & Bauernopfer vorwerfen.

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Buford T. Justice » Mi 29. Mai 2019, 22:24

Loewe, ich pflichte Dir bei.

Minister Reul ist längst nicht nur der sympathisch-kernige Anpacktyp, als den er sich zu geben versucht; bestenfalls beim neuen Lieblingsthema ‚Clan‘. Der wird in seiner Amtszeit noch weitere Köpfe rollen lassen, schätze ich. Wobei die Anzahl sich am jeweiligen Medienecho bemessen dürfte.
:applaus:

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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon schutzmann_schneidig » Do 30. Mai 2019, 08:37

Loewe hat geschrieben:
Mi 29. Mai 2019, 20:26
Bemerkenswert. Nachdem die Vorsichtung des Materials durch einen PKA in dieser Sache durch den " Sonderermittler" gerügt wurde, schreibt das LKA NRW jetzt einen ganzen Schwung Stellen für Tarifbeschäftigte aus, deren Hauptaufgabe genau darin besteht.
Unabhänggig von der damaligen Art und Weise des Umgangs mit Personen der ermittelnden Dienststelle und der auch öffentlich geäußerten Kritik in dieser Sache, sehe ich durchaus einen Unterschied in der Sichtung solchen Materials durch standardisiert darauf geschulte Mitarbeiter und einem PKA, der im Rahmen seines Praktikums zu einer solchen Aufgabe herangezogen wird, weil sie jetzt eben gerade anfällt.
Die Kritik, die mit deiner Äußerung an der damaligen "Rüge" durchklingt, sehe ich durch den beabsichtigten Einsatz der genannten, einzustellenden Mitarbeiter, nun nicht untermauert.
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Re: Lügde:Beweismaterial verschwunden

Beitragvon Loewe » Do 30. Mai 2019, 12:36

Ich gebe Dir rein formell natürlich recht, wenn ein PKA das Material vorsichtet ist das sicherlich nicht der optimale Zustand. Problematisch ist allerdings, dass wir technisch, strukturell und personell ganz weit weg sind von einem optimalen Zustand wenn auf einer Dienststelle der 2. oder 3.Linie plötzlich der mit Abstand größte Fall von sex. Missbrauch aufploppt.
Eine Dienststelle von was über 50 Beamten kann im normalen Tagesgeschäft einen derartigen Fall nicht händeln und stößt ganz schnell an ihre Grenzen. Und genau dann kommt es vor, dass ein PKA solche Aufgaben bekommt. Dies wäre aber eben auch nicht notwendig gewesen wenn man auf die Hilferufe der Dienststelle reagiert hätte und frühzeit angemessen unterstützt bzw. den Fall einer anderen Dienststelle bzw. dem LKA gegeben hätte.
Die Tragweite des ganzen nicht erkennen, Unterstützung verweigern und dann handwerkliche Fehler bekritteln ist, zumindest für mich ein berufsethisches NoGo. Und der Umgang mit diesem Verhalten in der Öffentlichkeit ist keinesfalls geeignet das Vertrauen in die oberste Polizeiführung zu stärken.

Mit der Einstellung von 24 Tarifbeschäftigten geht NRW einen guten Weg. Es gesteht aber auch ein, dass ganz offensichtlich ein eklatanter Mangel an solchem Personal herrscht, oder ?

Loewe


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