Auch hier frage ich mich, was soll es denn für einen kürzeren Draht als die 110 geben? Die Durchwahl vom zuständigen Bezirksdienstbeamten, der im Tagesdienst arbeitet und auch da nicht ständig nur in seinem Büro sitzt?bb44 hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 13:13Eine Folgerung aus diesem Vorgang könnte sein, dass die Polizei zu solchen stärker gefährdeten Gruppen einen etwas kürzeren Draht bereit stellt als die 110.
Mindestens deren Telefonnummern notiert haben, damit solche Anrufe mit etwas höherer Aufmerksamkeit bedacht werden.
Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
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Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Und dadurch soll ein Großaufgebot an Kräften schneller vor Ort sein? - glaub ich nicht
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Die 110 ist schon gut.
Jedoch scheint hier die 112 gewählt worden zu sein. Die Feuerwehr kann da jedoch nicht wirklich helfen - obwohl die eigentlich alles können.
Jedoch scheint hier die 112 gewählt worden zu sein. Die Feuerwehr kann da jedoch nicht wirklich helfen - obwohl die eigentlich alles können.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Meine Mama im Altenheim hat ein Notrufband, wenn die stürzt und da drauf drückt geht bei den Johannitern eine Meldung am Bildschirm hoch, mit Standort. Nur so als Inspiration.
Mindestens sollten die Nummern der betreffenden Organisationen bei der Telefonzentrale bekannt sein.
Denn es ist auch ein gewisses Missbrauchspotential solcher Anrufe gegeben.
Mindestens sollten die Nummern der betreffenden Organisationen bei der Telefonzentrale bekannt sein.
Denn es ist auch ein gewisses Missbrauchspotential solcher Anrufe gegeben.
- Normal-Bürger kein Polizist -
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Moin,
ich pers. sehe die Veröffentlichung des Kräfteansatzes unkritisch. Da die Anzahl je nach Umständen ohnehin deutlich abweichen kann, lässt sie aus meiner Sicht keine Rückschlüsse auf folgende Szenarien zu, welche zukünftigen Tätern einen taktischen Vorteil verschaffen würden. Jedem nicht völlig Minderbemittelten ist sowieso klar, dass in einer solchen Lage alles alarmiert wird was zu greifen ist. Und ob das am Ende dann 19 oder 38 Funkwagen, 1 EHu oder 2 EE, 4 Hubschrauber etc. sind, ist doch erstmal völlig egal. Wichtig ist doch nur, dass der/die Täter zeitnah bekämpft und unter Druck gesetzt wird. Auch die Eintreffzeiten werden je nach Umständen, Örtlichkeit und letztlich auch vielen Zufällen deutlich variieren. Insofern sehe ich pers. das als völlig unproblematisch an. Im Gegenteil - denn so wird allen Kritikern und Bürgern vielleicht auch deutlich, dass wir eben nicht zaubern können, aber tun was möglich ist.
Zum Vorwurf, dass die Kollegen nicht zügig genug zum Täter vorgerückt seien. Da kann ich wirklich nur mit dem Kopf schütteln. In einer solchen zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch größtenteils unklaren Lage (Anzahl Täter, Tatmittel, mögliche USBV) während der Chaosphase zu erwarten, dass die Kollegen unmittelbar an den Täter herantreten, kann man nur als völlig sachfremd bezeichnen.
Nach allem was ich bis jetzt gelesen und gesehen habe, glaube ich, dass die agierenden Kräfte einen großartigen Job gemacht haben. Mit all den kleinen Fehlern, die in einer solchen Lage nunmal gemacht werden. Allein, dass die ersten Besatzungen den Täter so zügig bekämpfen und unter Druck setzen, ist aller Ehren wert und spricht für die Sinnhaftigkeit des seit Erfurt stattgefundenen Umdenkens in den Polizeien.
Gruß
Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk
ich pers. sehe die Veröffentlichung des Kräfteansatzes unkritisch. Da die Anzahl je nach Umständen ohnehin deutlich abweichen kann, lässt sie aus meiner Sicht keine Rückschlüsse auf folgende Szenarien zu, welche zukünftigen Tätern einen taktischen Vorteil verschaffen würden. Jedem nicht völlig Minderbemittelten ist sowieso klar, dass in einer solchen Lage alles alarmiert wird was zu greifen ist. Und ob das am Ende dann 19 oder 38 Funkwagen, 1 EHu oder 2 EE, 4 Hubschrauber etc. sind, ist doch erstmal völlig egal. Wichtig ist doch nur, dass der/die Täter zeitnah bekämpft und unter Druck gesetzt wird. Auch die Eintreffzeiten werden je nach Umständen, Örtlichkeit und letztlich auch vielen Zufällen deutlich variieren. Insofern sehe ich pers. das als völlig unproblematisch an. Im Gegenteil - denn so wird allen Kritikern und Bürgern vielleicht auch deutlich, dass wir eben nicht zaubern können, aber tun was möglich ist.
Zum Vorwurf, dass die Kollegen nicht zügig genug zum Täter vorgerückt seien. Da kann ich wirklich nur mit dem Kopf schütteln. In einer solchen zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch größtenteils unklaren Lage (Anzahl Täter, Tatmittel, mögliche USBV) während der Chaosphase zu erwarten, dass die Kollegen unmittelbar an den Täter herantreten, kann man nur als völlig sachfremd bezeichnen.
Nach allem was ich bis jetzt gelesen und gesehen habe, glaube ich, dass die agierenden Kräfte einen großartigen Job gemacht haben. Mit all den kleinen Fehlern, die in einer solchen Lage nunmal gemacht werden. Allein, dass die ersten Besatzungen den Täter so zügig bekämpfen und unter Druck setzen, ist aller Ehren wert und spricht für die Sinnhaftigkeit des seit Erfurt stattgefundenen Umdenkens in den Polizeien.
Gruß
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“No, I don’t wonder Marty. The world needs bad men. We keep the other bad men from the door.”
(true detective)
(true detective)
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Der Täter ist 1,5 Stunden nach dem Anschlag festgenommen worden.
Ich kann kein Versagen der Polizei erkennen.
Relativ kurz nach dem Anschlag war „überall Polizei“, um weitere / Parallele Anschläge zu bekämpfen.
Ich kann kein Versagen der Polizei erkennen.
Jede Sekunde, die man auf Retter, wartet fühlt sich an wie Minuten, jede Minute wie Zehn. Tatsächlich scheint relativ schnell Polizei vor Ort gewesen zu sein.
Ob genug Polizei in der ersten Alarmierung in Marsch gesetzt wurde, muss geklärt werden. Dazu bedarf es keiner externen Besserwisserei, dass macht die Polizei automatisch, eigenverantwortlich und intern kritischer als das jemals nach außen bekannt gegeben wird.
Dass der Chef der Synagoge gerne Polizeischutz gehabt hätte, ist aus verschiedenen Betrachtungsweisen verständlich. Anderseits kann die Polizei nicht 24/7 sämtliche jüdische Einrichtungen schützten.
Eine Gefährdungsabschätzung ist eben genau das - eine Schätzung.
Der einzige mir erkennbare Fehler in der Geschichte ist, dass ein hirnverbrannter Idiot in Mordabsicht auf die Menschheit losgelassen wird.
Ich mache Sachsen-Anhalt keine Vorwürfe. ST hat aus meiner Sicht gut gehandelt.
Wenn man Schuldige suchen will, sollt man mal GRÜNE und LINKE fragen, warum sie Verfassungsschutz des Bundes, der Länder, BKA, LKÄ ständig kastrieren wollen.
Der „Einzeltäter“ hat sich im Internet radikalisiert und Anleitungen zum Waffenbau gefunden.
Schusswechsel
Hätte die Streife ein Sturmgewehr auf dem Fahrzeug, hätte sie die Flucht (und weitere Angriffe) vor Ort beenden können.
Zum Glück sind auf der weiteren Flucht keine weiteren Menschen getötet worden.
Schuld ist hier jedoch nicht die Polizei
Ich kann kein Versagen der Polizei erkennen.
Relativ kurz nach dem Anschlag war „überall Polizei“, um weitere / Parallele Anschläge zu bekämpfen.
Ich kann kein Versagen der Polizei erkennen.
Jede Sekunde, die man auf Retter, wartet fühlt sich an wie Minuten, jede Minute wie Zehn. Tatsächlich scheint relativ schnell Polizei vor Ort gewesen zu sein.
Ob genug Polizei in der ersten Alarmierung in Marsch gesetzt wurde, muss geklärt werden. Dazu bedarf es keiner externen Besserwisserei, dass macht die Polizei automatisch, eigenverantwortlich und intern kritischer als das jemals nach außen bekannt gegeben wird.
Dass der Chef der Synagoge gerne Polizeischutz gehabt hätte, ist aus verschiedenen Betrachtungsweisen verständlich. Anderseits kann die Polizei nicht 24/7 sämtliche jüdische Einrichtungen schützten.
Eine Gefährdungsabschätzung ist eben genau das - eine Schätzung.
Der einzige mir erkennbare Fehler in der Geschichte ist, dass ein hirnverbrannter Idiot in Mordabsicht auf die Menschheit losgelassen wird.
Ich mache Sachsen-Anhalt keine Vorwürfe. ST hat aus meiner Sicht gut gehandelt.
Wenn man Schuldige suchen will, sollt man mal GRÜNE und LINKE fragen, warum sie Verfassungsschutz des Bundes, der Länder, BKA, LKÄ ständig kastrieren wollen.
Der „Einzeltäter“ hat sich im Internet radikalisiert und Anleitungen zum Waffenbau gefunden.
Schusswechsel
Hätte die Streife ein Sturmgewehr auf dem Fahrzeug, hätte sie die Flucht (und weitere Angriffe) vor Ort beenden können.
Zum Glück sind auf der weiteren Flucht keine weiteren Menschen getötet worden.
Schuld ist hier jedoch nicht die Polizei
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Und wenn die Meldung bei den Johannitern ankommt, was passiert dann? Schicken die jemanden? Rufen die den Rettungsdienst (vielleicht über die 112?)? Oder Mitarbeiter aus dem Heim? In der Regel müssen die doch auch noch eine andere Stelle informieren.bb44 hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 14:49Meine Mama im Altenheim hat ein Notrufband, wenn die stürzt und da drauf drückt geht bei den Johannitern eine Meldung am Bildschirm hoch, mit Standort. Nur so als Inspiration.
Mindestens sollten die Nummern der betreffenden Organisationen bei der Telefonzentrale bekannt sein.
Denn es ist auch ein gewisses Missbrauchspotential solcher Anrufe gegeben.
Nochmal: Wenn jemand aus der Synagoge mit seinem Handy anruft, und sagt, dass da jemand schießt, IST die 110 das schnellste! Dort erreicht man die Leitstelle der Polizei, die sofort die Streifenwagen hinschicken kann. Es gibt da keine andere Stelle, die schneller reagieren kann! Da ist es auch nicht schneller, wenn man vom Festnetz der Synagoge anruft und die Nummer gespeichert ist (was natürlich auch nicht schadet. Der Standort und die Erreichbarkeiten von solchen Objekten wie Synagogen sind in der Regel bei den Polizeileitstellen hinterlegt.). Und wenn jemand meldet, dass vor der Tür jemand schießt, sollte es auch keinen Unterschied machen, ob diese Meldung von einer Festnetznummer einer Organisation oder dem Privathandy eines Besuchers kommt.
Und wenn hier der Notruf an die 112 ging - egal, ob vom Anrufer unter Stress versehentlich "falsch" gewählt oder vom Netzanbieter so geroutet - wird der Notruf da angenommen und an die zuständige Polizeileitstelle weitergeleitet. Ich bin mir sicher, das ist genauso schnell, wenn nicht schneller, als wenn in deinem Beispiel mit dem Altenheim die Johanniter im Notfall den Rettungsdienst für jemanden rufen, der den Notrufknopf gedrückt hat.
- slugbuster
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Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Und wenn hier der Notruf an die 112 ging - egal, ob vom Anrufer unter Stress versehentlich "falsch" gewählt oder vom Netzanbieter so geroutet - wird der Notruf da angenommen und an die zuständige Polizeileitstelle weitergeleitet. Ich bin mir sicher, das ist genauso schnell, wenn nicht schneller, als wenn in deinem Beispiel mit dem Altenheim die Johanniter im Notfall den Rettungsdienst für jemanden rufen, der den Notrufknopf gedrückt hat.
Bei der Feuerwehr sitzen ja auch ausgebildete Leute, die wohl recht schnell erfassen, dass da nicht nur ein Mülleimer brennt.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
@Slugbuster
Ja - aber es kostet Zeit.
Niemand macht Menschen in Todesangst einen Vorwurf, wenn sie anstatt 110 die 112 anrufen.
Jedoch macht man jetzt der Polizei einen Vorwurf, die wirklich schnell vor Ort war. Will man nun sachlich feststellen, wo Zeitverlust war, dann war unter anderem hier einer.
Ja - aber es kostet Zeit.
Niemand macht Menschen in Todesangst einen Vorwurf, wenn sie anstatt 110 die 112 anrufen.
Jedoch macht man jetzt der Polizei einen Vorwurf, die wirklich schnell vor Ort war. Will man nun sachlich feststellen, wo Zeitverlust war, dann war unter anderem hier einer.
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Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum.
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Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Der Anrufer muss aber sprechen können ;-)JKM hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 15:35Und wenn die Meldung bei den Johannitern ankommt, was passiert dann? Schicken die jemanden? Rufen die den Rettungsdienst (vielleicht über die 112?)? Oder Mitarbeiter aus dem Heim? ..
Nochmal: Wenn jemand aus der Synagoge mit seinem Handy anruft, und sagt, dass da jemand schießt, IST die 110 das schnellste!
Das ist bei alten Leuten nicht immer der Fall, und vielleicht auch mal bei einem Amoklauf schwierig.
Die Johanniter rufen dann den Nachtdienst im Heim an, der schaut ins Zimmer und entscheidet dann weiter.
Ich habe es (in Berlin) auch schon erlebt, dass bei 110 keiner dran ging, d.h. es klingelte so oft, dass die Leitung getrennt wurde. Erst beim Dritten Versuch kam ich durch; zum Glück war da nicht Gefahr im Verzug.
Angesichts des Holocaust können die (wenigen) Juden, die wieder in Deutschland leben, es schon erwarten, als VIPs behandelt zu werden. Klingt vielleicht komisch, ist aber IMHO so.
- Normal-Bürger kein Polizist -
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Zum Glück ist das nur deine Einstellung und wir sind in unserer Gesellschaft schon etwas weiter, so dass der Notruf eines jeden Menschen gleich viel Gewichtung erfährt, egal um wen es sich handelt.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
'Versagen' ist ein hartes Wort.
Die Kollegen riskieren ständig ihre Unversehrtheit, da muss Kritik mit Bedacht kommen.
Vielleicht können wir es so sagen:
Bei 90 Minuten ist schon noch Optimierungspotential.
Vor allem, wenn mal jemand mit einer funktionierenden Waffe und einem Rucksack voll Munition kommt.
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Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Bei Gruppen, die von Angriffen besonders gefährdet sind, ist es schon sinnvoll, für solche Fälle organisatorisch etwas mehr vorzudenken. IMHO
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- slugbuster
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Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Das betrifft aber auch und wohl in erster Linie die Vorbereitungen der Gefährdeten. Es hilft sehr viel sich möglicher Gefahren bewusst zu sein und Vorkehrungen zu treffen.
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