Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Moderatoren: Old Bill, schutzmann_schneidig
Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Ich lasse es nicht gelten. Mir ist das zu einfach zu sagen: "Ach, die können nix dafür, es gibt ja keine Ausbildung.".
Es gibt Ausbildungen zur Thematik, schon bevor man als fertiger Polizist auf die Straße geht.
Ja, es dürfte gerne mehr sein. Aber das ändert nichts daran: Es gibt sie. Sie findet statt. Waffen-, Einsatz-, Taktik-, Lebel-, Amokausbildung.
Der Umgang mit Gewalt als Thema des Jobs. In den jährlichen Fortbildungen wird das Thema Gewalt auch ausgebildet. Bei einmal Schiessen, einmal Lebel und viermal Tonfa. Das sind 6 (SECHS) Male im Jahr, bei denen praktisch der Umgang mit Gewalt (und darum geht es) ausgebildet wird.
Die anderen Kollegen, waren das SE? Oder, wie die beiden hier in Rede stehenden "einfache" Streifenbeamte?
Hatten die eine andere oder mehr oder speziellere Ausbildung?
Was ist mit dem Kollegen aus dem Neptunbrunnen damals? Hatte der mehr, andere, intensivere oder sonstwas an Ausbildung oder war das auch "nur" ein Streifenhörnchen?
Bei all den anderen Schusswaffenanwendungen in Deutschland: Wie oft war es der Streifenbeamte und nicht der Superausgebildete Spezialist?
Das Problem hier:
Nicht wollen. Die Beiden WOLLTEN sich im Vorfeld nicht intensiv genug mit der Waffe und der Möglichkeit des Schusswaffeneinsatzes auseinandersetzen, weil: Das passiert eh nicht mir.
Es gibt Ausbildungen zur Thematik, schon bevor man als fertiger Polizist auf die Straße geht.
Ja, es dürfte gerne mehr sein. Aber das ändert nichts daran: Es gibt sie. Sie findet statt. Waffen-, Einsatz-, Taktik-, Lebel-, Amokausbildung.
Der Umgang mit Gewalt als Thema des Jobs. In den jährlichen Fortbildungen wird das Thema Gewalt auch ausgebildet. Bei einmal Schiessen, einmal Lebel und viermal Tonfa. Das sind 6 (SECHS) Male im Jahr, bei denen praktisch der Umgang mit Gewalt (und darum geht es) ausgebildet wird.
Die anderen Kollegen, waren das SE? Oder, wie die beiden hier in Rede stehenden "einfache" Streifenbeamte?
Hatten die eine andere oder mehr oder speziellere Ausbildung?
Was ist mit dem Kollegen aus dem Neptunbrunnen damals? Hatte der mehr, andere, intensivere oder sonstwas an Ausbildung oder war das auch "nur" ein Streifenhörnchen?
Bei all den anderen Schusswaffenanwendungen in Deutschland: Wie oft war es der Streifenbeamte und nicht der Superausgebildete Spezialist?
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Nicht wollen. Die Beiden WOLLTEN sich im Vorfeld nicht intensiv genug mit der Waffe und der Möglichkeit des Schusswaffeneinsatzes auseinandersetzen, weil: Das passiert eh nicht mir.
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Es geht doch hierbei nicht, um die Kollegen die vermeintlich alles richtig machen, sondern um die, die es nicht tun und da muss meiner Meinung nach, nach der Ursache geforscht werden. Wenn ich mit meiner Aus- und Fortbildung nicht alle Kollegen erreiche, stimmt irgendwas nicht. So einfach ist das für mich.
Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Es geht darum das ich einfach erwarten kann, dass man, wenn man diesen Beruf wählt, sein Mindset entsprechend anpasst. Und das die Ausbildung zu wenig ist, ist schon immer so und noch immer nicht der Fehler, denn bei den meisten Kollegen scheint es ja zu funktionieren. Es ist auch nicht der Fehler der Ausbilder, wenn diese nicht alle 1600 Auszubildenden und Studenten an der Akademie erreichen.
Es ist der Fehler in der persönlichen Einstellung.
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Tja, da haben wir wohl verschiedene Meinungen.
Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Aus- und Fortbildung schafft die Grundlagen. Den überwiegenden Anteil an der Chose muss man selbst leisten.
Es geht gar nicht anders.
Es geht gar nicht anders.
Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Das kann ich so zu 100 % unterschreiben. Es gibt sie nun mal, die Kollegen, für die unmittelbarer Zwang böse Polizeigewalt ist, die der Ansicht sind, man könne alles verbal lösen, denen es egal ist, dass ihr Pfeffer seit 10/2005 abgelaufen ist, weil "ich das ja eh nicht brauche", die das Einsatztraining als unnötig und lästig empfinden, weil das ja so praxisfremd ist, für die solche Kollegen, die zur Durchsetzung des geltenden Rechts Zwang anwenden, böse "Widerstandsbeamte" sind. Da kann man eine noch so gute Ausbildung anbieten, noch so viele ET-Termine anordnen, man wird die innere Einstellung solcher Menschen zum Thema Eigensicherung und unmittelbarem Zwang nicht ändern können. Es gibt sie, es hat sie immer gegeben und es wird sie immer geben. Ziel des Auswahlverfahrens muss es sein, den Anteil solcher Persönlichkeiten möglichst gering zu halten.
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Und genauso gibt es die, die ein tolles Mindset verinnerlicht haben, alle Trainings mitmachen, Eigenssicherung leben und dennoch in einer realen Situation zu zitternden Bündeln werden, weil die Körperchemie Karussell fährt und du nix mehr geregelt bekommst.
Wer will denn hier vom Sofa aus den wertenden Stein werfen ?
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Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum.
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Es geht doch im vorliegenden Fall gar nicht darum, dass jemand, dem die Kugeln um die Ohren fliegen, für die ersten Sekunden in eine Art Schockstarre verfällt und nix mehr geregelt bekommt. Es geht darum, dass sich Kolleginnen einer Gefahrensitutaion, in die man sich als Polizeibeamter nun mal begeben muss, planmäßig und überlegt (sogar unter Inanspruchnahme eines Dritt-Fluchtfahrzeugs) entzogen und ihren Kollegen im Stich gelassen haben. Das hat nichts mehr mit "Körperchemie" zu tun, sondern mit einer völlig verfehlten Berufswahl.
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Ach so, na dann,Das hat nichts mehr mit "Körperchemie" zu tun, sondern mit einer völlig verfehlten Berufswahl.
wenn du das so vollkommen sicher hier im Forum aufgrund dessen, was wir wissen,
diagnostizieren kannst ..........
hm, dann, so denke ich
würdest du bei einer anderen Berufswahl mit Sicherheit eine tolle Karriere hinlegen
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
@C: das auf die ‚Körperchemie‘ zu reduzieren ist mir zu wenig. Es waren gleich 2 (zwei), die sich dazu entschieden haben ihre Kollegen allein zu lassen.
Die Beiden waren nicht in Schockstarre und Handlungsunfähig. Sie haben gehandelt, jedoch nicht, wie man es erwarten darf. Das macht für mich einen Unterschied.
Ja, wenn man unerwartet beschossen wird, dann passiert einiges im Kopf.
1.) was war das?
2.) Abgleich mit bekannten Erlebnissen
3.) Festlegung auf ein Erlebnis - Realisierung der Situation
4.) Lösungssuche
5.) Entschlussfassung
6.) Umsetzung
Und tatsächlich, so meine Erfahrung, braucht man einen Moment länger um das Szenario zu realisieren. Da, zum Glück, solche Ereignisse selten in D sind. Danach ist man zumindest aber so klar, dass man sich für Kampf oder Flucht entscheidet (normale Verhaltensmuster). Und hier, genau hier setzt Mindset an: Kampf, nicht Flucht. Da liegt ein Verletzter, ich habe Mittel, ich habe Möglichkeiten. Attacke.
Die Beiden waren nicht in Schockstarre und Handlungsunfähig. Sie haben gehandelt, jedoch nicht, wie man es erwarten darf. Das macht für mich einen Unterschied.
Ja, wenn man unerwartet beschossen wird, dann passiert einiges im Kopf.
1.) was war das?
2.) Abgleich mit bekannten Erlebnissen
3.) Festlegung auf ein Erlebnis - Realisierung der Situation
4.) Lösungssuche
5.) Entschlussfassung
6.) Umsetzung
Und tatsächlich, so meine Erfahrung, braucht man einen Moment länger um das Szenario zu realisieren. Da, zum Glück, solche Ereignisse selten in D sind. Danach ist man zumindest aber so klar, dass man sich für Kampf oder Flucht entscheidet (normale Verhaltensmuster). Und hier, genau hier setzt Mindset an: Kampf, nicht Flucht. Da liegt ein Verletzter, ich habe Mittel, ich habe Möglichkeiten. Attacke.
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Du allgemeinerst zuviel auf: man.
Man macht dies, man macht das, man unterlässt dies und jenes.
Das ist unzulässig.
Warum stürzt man sich aus dem 38. Stock in den sicheren Tod beim Hochhausbrand und warum macht man das mal nicht?
Warum trampelte man Menschen bei der Loveparade zu Tode usw...
Panik, Körperchemie, Chaos alles nicht vorhersehbar.
Man macht dies, man macht das, man unterlässt dies und jenes.
Das ist unzulässig.
Warum stürzt man sich aus dem 38. Stock in den sicheren Tod beim Hochhausbrand und warum macht man das mal nicht?
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Ja, ich verallgemeinern das. Warum man sich bei einem Hochhausbrand aus dem 38. Stock stürzt oder bei der Love-Parade Leute tottrampelt? Weil auch hier das Mindset nicht mehr hergab.
Aber, und das unterscheidet deine Beispiele von dieser Situation, auf diese Szenarien hat man sich nie vorbereitet. Man war nie darauf gefasst, dass so etwas passiert. Und das ist im Polizeidienst eben anders. Da ist man ausgebildet und ausgestattet. Da geht man öfter mit Gewalt um.
Ich schreibe das im Übrigen allgemein, weil ich das Wording ‚die Kolleginnen‘ hier vermeide. Ganz bewusst. Und ich schreibe es allgemein, wegen der Voraussetzungen, die auf die Bediensteten im Polizeidienst ganz allgemein zutrifft.
Panik, Körperchemie, Chaos - für den Durchschnitt nicht vorhersehbar. Für PvB gilt, aus meiner bescheidenen Sicht, das durch mich genannte, was PvB vom Durchschnitt eben unterscheidet.
Vielleicht nur eine Wunsch- und Zielvorstellung. Ich bin offensiver, wie es viele meiner Kolleginnen und Kollegen sind. Andere sind defensiver. Ja, da gibt es Unterschiede, das weiß ich und das sehe ich.
Aber, und das unterscheidet deine Beispiele von dieser Situation, auf diese Szenarien hat man sich nie vorbereitet. Man war nie darauf gefasst, dass so etwas passiert. Und das ist im Polizeidienst eben anders. Da ist man ausgebildet und ausgestattet. Da geht man öfter mit Gewalt um.
Ich schreibe das im Übrigen allgemein, weil ich das Wording ‚die Kolleginnen‘ hier vermeide. Ganz bewusst. Und ich schreibe es allgemein, wegen der Voraussetzungen, die auf die Bediensteten im Polizeidienst ganz allgemein zutrifft.
Panik, Körperchemie, Chaos - für den Durchschnitt nicht vorhersehbar. Für PvB gilt, aus meiner bescheidenen Sicht, das durch mich genannte, was PvB vom Durchschnitt eben unterscheidet.
Vielleicht nur eine Wunsch- und Zielvorstellung. Ich bin offensiver, wie es viele meiner Kolleginnen und Kollegen sind. Andere sind defensiver. Ja, da gibt es Unterschiede, das weiß ich und das sehe ich.
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Einfache Frage: wurdest du schon mal beschossen?
Sogar mehrfach?
Sogar mehrfach?
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Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
Beschossen wurden die Kolleginnen meines wissens nach nicht.
Re: Polizistinnen ließen Kollegen verletzt im Kugelhagel im Stich
@C: ich zitiere mich von Seite 12 mal selber:
Ausreichend? war im Übrigen nicht in der Ausbildung. Es waren so echte todbringende Geschosse...Um meinen Punkt 2 noch einmal zu untermauern:
Als ich das erste Mal in meinem Leben unter Beschuss geriet, habe ich gemacht was ich gelernt habe. Ich habe meine Rübe dermaßen tief runtergenommen, ich hab 'nen Maulwurf getroffen. Kurze Denk-, Sammel- und Angstpause und dann los:
Waffe ziehen, Nase aus der Deckung, schauen wo es herkam. Und dann arbeiten.
Bei der zweiten Situation habe ich von vorne in eine Rohrmündung geschaut. Waffe in den Anschlag, anbrüllen, Entscheidungsfindung, Entschlussfassung, Abzug langsam ziehen. Zum Glück (!) musste ich nicht ganz abdrücken, aber der Schlaghammer war bereits in Bewegung. Mein Gegenüber hat dann die Waffe abgelegt.
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