Neustrukturierung des SEK Frankfurt

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1957
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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon 1957 » Do 17. Jun 2021, 13:07

Jack Bauer, Fortbildung kann auch ein offeneres Denken fördern, eingefahrende Denkschienen verlassen, ein über den Tellerrand hinausblicken, freier analysieren und Argumente bewerten, z.B. eben auch Sinn in Fortbildung und Supervision etc. erkennen

Jack Bauer
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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon Jack Bauer » Do 17. Jun 2021, 13:23

Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen. Ich habe nichts gegen Fortbildung, wäre ja auch verrückt, da ich in meiner Truppe, einer der Fortbildungsharrys war/bin und wenn sich in meiner Ideenwelt nichts ändert, wird mich mein Weg in einiger Zeit auch in die Berliner PA führen.

Nur im vorliegen Fall ist es einfach unangebracht, zu behaupten, man hätte kein Problem mit ausländerfeindlichen, antisemitischen und vor allem dummen Beamten, wenn man nur genug entsprechende Forbildung gemacht hätte.

Zumal das ja i.d.R. in Deutschland auch zum normalen Bildungsweg eines Menschen gehört, in diese Richtung, recht eindringlich sensibilisiert zu werden.

Hier in diesem Thread geht es um eine Gruppe von oben genannten Menschen, die sich derart falsch verhalten haben, dass ihr Innenminister so in Panik gerät, dass er eine Kerndienststelle einer Behörde einfach mal so auflöst. Ich meine wir wissen alle, dass das für Jahre nicht mehr auszugeleichen sein wird. Also bitte...erzählt mir in diesem Zusammenhang nichts von Sensibilisierung.*


*nein, ich verbiete niemandem den Mund, ihr dürft selbstverständlich schreiben, was ihr wollt.

1957
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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon 1957 » Do 17. Jun 2021, 13:42

Das ist so für mich ok. Entsprechende Fortbildung/Supervision hätte aber mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür gesorgt, dfass genau solche Eskapaden nicht passieren . Erfahrungen, Routine, Lebens- und Arbeitsumwelt, Milieueinsätze prägen Auffassungen und Werte. lässt man die Kollegen und Kolleginnen allein, bilden sich Vorurteile, Gruppenbilder, Werthaltungen und unbedachte Umgangsformen. Genau solchen Entwicklungen lässt sich durch Fortbildungen und gelebte Leitbilder etc. vorbeugen.
Solche Haltungen kamen und kommen nicht von Nix.

Aus meiner SIcht ist das der Fehler innerhalb der Polizeien. Der Innenminister müsste nicht in Panik geraten, wenn man die Polizisten nicht alleine lassen würde.
Zuletzt geändert von 1957 am Do 17. Jun 2021, 13:45, insgesamt 2-mal geändert.

Officer André

Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon Officer André » Do 17. Jun 2021, 13:43

Sowas kommt i.d.R. nicht nicht aus heiterem Himmel von heute auf morgen. Es geht darum Abdriftende abzufangen. Das sind Entwicklungen, die über Jahre verlaufen.

Edit. Bei den Wenigsten dürfte die Radikalisierung bereits bei Einstellung bestanden haben. Sowas entwickelt sich über die Jahre.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon Jack Bauer » Do 17. Jun 2021, 14:11

1957 hat geschrieben:
Do 17. Jun 2021, 13:42
[...]

Erfahrungen, Routine, Lebens- und Arbeitsumwelt, Milieueinsätze prägen Auffassungen und Werte. lässt man die Kollegen und Kolleginnen allein, bilden sich Vorurteile, Gruppenbilder, Werthaltungen und unbedachte Umgangsformen.

[...]
Das verstehe ich durch aus, es belastet und irgendwann sagt oder schreibt man mal was unbedachtes, vollkommen richtig, aber es macht aus einem keinen Nazi, es sei denn, man war es schon vorher.

Geht man mal nicht vom vorliegenden Sachverhalt aus, sondern vom oft verbreiteten Alltagsrassismus, ist das wohl generell ein gesellschaftliches Problem. Viele Menschen hätten Kritik zu äußern, zuweilen auch berechtigt, wissen aber nicht, wie sie das tun sollen, weil irgendein viel lauter schreiender Spinner sofort die Nazikeule schwingt. Auf diese Weise in die Ecke gedrängt, öffnet das natürlich auch die Türen für eine schleichende Radikalisierung. Diesem Prozess könnte man natürlich mit verschiedenen sensibilisierenden Maßnahmen entgegenwirken. Aber das wäre in diesem Prozess auch nur ein kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon 1957 » Do 17. Jun 2021, 14:19

Das glaube ich so nicht. Es geht um reflektiertes Denken, Impulkontrolle.Man muss kein Nazi sein, um dumme ( rassistische, diskriminierende) Werturteile zu bilden, die in eine rechtstaatliche Polizei nicht gehören. Dieser Entwicklung kann man vorbeugen.
Klar gibt es da dann einige unbelehrbare. Die fallen auf und tschüß.


Ja, es ist sicher ein gesamtgesellschaftliches Problem ( so oder so), wobei dabei auch Bildung eine erhebliche Rolle spielt. In einer Polizei ist das aber nicht tragbar.

RafaelGomez
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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon RafaelGomez » Do 17. Jun 2021, 15:02

Jack Bauer hat geschrieben:
Geht man mal nicht vom vorliegenden Sachverhalt aus, sondern vom oft verbreiteten Alltagsrassismus, ist das wohl generell ein gesellschaftliches Problem. Viele Menschen hätten Kritik zu äußern, zuweilen auch berechtigt, wissen aber nicht, wie sie das tun sollen, weil irgendein viel lauter schreiender Spinner sofort die Nazikeule schwingt. Auf diese Weise in die Ecke gedrängt, öffnet das natürlich auch die Türen für eine schleichende Radikalisierung...
Ich find, Du machst es Dir etwas zu einfach. In der entsprechenden Form lässt sich immer noch an allem Kritik üben, egal welche Richtung. Um nicht in irgendeine Ecke gestellt zu werden, bedarf es nur schlüssiger Argumente und einer halbwegs gesitteten Wortwahl. Das wiederum bedingt einen kurzen Moment des Nachdenkens, vor der Äußerung. Und das ist etwas, was vielen mehr und mehr abgeht. Gesamtgesellschaftlich.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon 1957 » Do 17. Jun 2021, 15:20

:zustimm:

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon Aldous » Do 17. Jun 2021, 16:01

Officer André hat geschrieben:
Do 17. Jun 2021, 12:16
Darum, dass wir uns gesellschaftlichen Veränderungen anpassen müssen. Nicht nur im Hinblick auf Rassismus.
Wir diskutieren also im selben Jahrzehnt darüber, ob tätowierte Beamte unschicklich sind oder nicht, aber sollen uns irgendwelchen Trends einer, dank sozialer Medien, sehr lauten Minderheit anpassen? Das sehe ich sehr anders.

Und mir fallen unzählige Menschen ein, die sich weder an der Zigeunersoße noch am Negerkuss stören, einfach weil es auf den Kontext der Sprache ankommt. Das einige Wenige sich an solchen Begriffen stören, sagt mehr über deren Sprachverständnis als den Zustand unserer Gesellschaft aus.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon 1957 » Do 17. Jun 2021, 16:06

Mensch, darum geht es hier doch gar nicht.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon Aldous » Do 17. Jun 2021, 16:31

Dann hast du den Thread nicht verstanden.

Die Vorwürfe die im Raum stehen, da bin ich ganz bei Jack Bauer, betreffen Themen und Bereiche, zu denen jeder Beamte eine eindeutige Position zu haben hat. Da gibt es weder Spielraum noch sollte es da ein Abgleiten aufgrund außerordentlicher Exposition geben.
Ich sollte als Beamter ohne Probleme israelkritisch, migrationsskeptisch oder Freund schwarzen und unangemessenen Humors sein können - das sind alles Dinge, die sich aufgrund der Themen die uns begegnen bzw. des Umgangs in unserer Gesellschaft mit diesen entwickeln können, die sich aber problemlos im Rahmen der freiheitlich, demokratischen Grundordnung bewegen.

Was nicht möglich ist, ist Hass in jeder Form und solche Entwicklungen gehören auch nicht durch Supervision oder eher weltfremde Fortbildungen eingefangen, sondern darauf kann es nur eine konsequente Antwort geben.
Dafür muss man dann aber auch mit dem Skalpell und nicht mit der Kanone arbeiten, womit man nebenan Schäden anrichtet, die bloß vermeintliche Verstöße betreffen und gar nicht in den gleichen Topf gehören.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon 1957 » Do 17. Jun 2021, 19:05

So, ich hab den Thread nicht verstanden. OK.

Der Thread heißt: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

und thematisiert die strafrechtlich und beamtenrechtlich relevanten Auwüchse in bestimmten Chatgruppen.
Die Vielzahl dieser Vorkommnisse stört das Vertrauen in die Institution Polizei und schadet uns allen.

Was du nicht verstanden hast, ist der Sinn von Fortbildung, Supervision etc. Die mangelnde Ausrichtung dieser Aufgabe ist womöglich der einzig haltbare Anker für den schweren Vorwurf des strukturellen Rassismus in der Polizei.

Fortbildung etc. ist einzige Weg, solchen und ähnlichen Entwicklungen entgegen zu treten.
Wenn du eine bessere Idee hast, dann raus damit.
Zuletzt geändert von 1957 am Do 17. Jun 2021, 19:35, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon zulu » Do 17. Jun 2021, 19:33

Wie der Spiegel berichtet, hat der Polizeipräsident auch ein großes Foto eines im Dienst getöteten Kollegen, Fanartikel zum Film "300" und Bilder von SEK Beamten vor der Frankfurter Skyline entdeckt. Alles höchst beunruhigend, wie er sagt. Noch ein Jahr und es gibt keine Schwelle mehr für "rechte Tendenzen".

Ein Haufen hypersensibler Individuen ohne jegliche Zusammengehörigkeit rammt morgens um 6 nicht die Tür vom bewaffneten Rocker auf. Man täte gut daran, professionell zu ermitteln und die Teilnehmer der Chats entsprechend zu bestrafen und nicht jedes Detail zum Indiz für irgendeinen Müll zu stilisieren.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon 1957 » Do 17. Jun 2021, 19:34

Differenzieren tut uns allen gut.

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Re: Neustrukturierung des SEK Frankfurt

Beitragvon Knaecke77 » Do 17. Jun 2021, 19:58

zulu hat geschrieben:
Do 17. Jun 2021, 19:33
Wie der Spiegel berichtet, hat der Polizeipräsident auch ein großes Foto eines im Dienst getöteten Kollegen, Fanartikel zum Film "300" und Bilder von SEK Beamten vor der Frankfurter Skyline entdeckt. Alles höchst beunruhigend, wie er sagt. Noch ein Jahr und es gibt keine Schwelle mehr für "rechte Tendenzen".
Der entsprechende Link zum Bericht des Spiegels.
Rechtsextreme Nachrichten in der Polizei
Die seltsamen Rituale des Frankfurter SEK
www.spiegel.de/panorama/sek-frankfurt-a ... 905d0ccafa
Abgeschottet und nicht für jedermann zugänglich
In den Diensträumen soll es eine Unmenge von »Erinnerungsstücken« und verherrlichenden Aufnahmen der Arbeit des SEK gegeben haben: Beamte, die in voller Einsatzmontur vor der Frankfurter Skyline posieren, bildliche und textliche Inszenierungen von Stärke und Macht. Müller kritisiert ein »übersteigertes Elitebewusstsein« und einen »zur Schau gestellten Korpsgeist« der Frankfurter Truppe.
Was genau soll daran verwerflich sein?


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