Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Informationen zur Einstellung und Ausbildung der Landespolizei!

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1957
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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon 1957 » Mi 30. Nov 2022, 15:56

Ich kann jetzt hier nichts negatives entdecken. Wer sich hier beteiligt, hat halt eben seine Sicht des Themas dargestellt. Genau so wie du jetzt auch, allerdings bist du der Einzige, der negatives unterstellt.

Brot
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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon Brot » Mi 30. Nov 2022, 16:04

Schandi00 hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 15:29
Zu den ständig plötzlich über einen hereinbrechenden Wochenenddiensten - das hab ich schon mal irgendwo gelesen und kann es mir absolut nicht vorstellen. Wir Habenseite ne dünne Personaldecke, aber (planbare) Freizeit ist Standard…
Ich kann nur für meine Dienststelle sprechen, aber hier ist "sichere" planbare Freizeit nur mit eingetragenem Urlaub möglich. Ansonsten kann es immer wieder vorkommen, dass man kurzfristig für einen erkrankten Kollegen einspringen muss oder am Freitag noch der Aufruf für einen AH-Einsatz am Wochenende kommt.

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Old Bill
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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon Old Bill » Mi 30. Nov 2022, 18:32

Schandi00 hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 15:29
Die Negativität dieses Forums erstaunt mich immer wieder.
@Old Bill: das Rettungsdienstsystem wäre ohne Ehremamtliche am Ende, daher ises egal wie Du dazu stehst…
Gegen das Ehrenamt hat doch niemand was geschrieben.
Solch unqualifizierte Posts wie deiner bringen Negatives hier rein. Lies dir sämtliche Beiträge am besten nochmal in Ruhe durch und komm‘ dann nochmal neu.
Da der TE in B-W Dienst macht habe ich ihm auch die Situation in B-W aufgezeigt und der Umstand das bei uns auf Grund der Personalknappheit ständig vorkommt, dass man unerwartet seine Wochenendpläne über den Haufen werfen muss.
Es tut mir leid wenn das deine Vorstellungskraft vor ein unlösbares Problem stellt.
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon Schandi00 » Mi 30. Nov 2022, 19:29

Old Bill hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 18:32
Gegen das Ehrenamt hat doch niemand was geschrieben.
*räusper*:
„Einen solchen Erfahrungsberuf „eben mal so nebenbei“ machen zu wollen, finde ich persönlich eben etwas bedenklich.“

Dabei ist „eben mal so nebenbei“ auch nur Deine Interpretation. Aber wir schweifen ab…

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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon 1957 » Mi 30. Nov 2022, 19:54

Womöglich hast du ihn auch einfach mißverstanden. Rettungsanitäter brauchen genau so eine "Erfahrung" wie Polizisten und andere - nicht mehr und nicht weniger - ohne diese Erfahrung ( Ausbildung + längere Realität im Einsatz) wird weder ein Sani, noch ein Schutzmannfraudings zum gelassenen und kompetenten Fachmenschen - manche werden es trotzdem nie.

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Old Bill
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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon Old Bill » Mi 30. Nov 2022, 20:24

Schandi00 hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 19:29
*räusper*:
„Einen solchen Erfahrungsberuf „eben mal so nebenbei“ machen zu wollen, finde ich persönlich eben etwas bedenklich.“

Dabei ist „eben mal so nebenbei“ auch nur Deine Interpretation. Aber wir schweifen ab…
Und deine Interpretation ist
Schandi00 hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 15:29
daher ises egal wie Du dazu stehst…
Solch eine pauschale Aussage werte ich persönlich als eine primitive Stänkerei. Lediglich deine Motivation hierfür kann ich nicht nachvollziehen.
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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon Schandi00 » Mi 30. Nov 2022, 20:45

1957 hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 19:54
Womöglich hast du ihn auch einfach mißverstanden. Rettungsanitäter brauchen genau so eine "Erfahrung" wie Polizisten und andere - nicht mehr und nicht weniger - ohne diese Erfahrung ( Ausbildung + längere Realität im Einsatz) wird weder ein Sani, noch ein Schutzmannfraudings zum gelassenen und kompetenten Fachmenschen - manche werden es trotzdem nie.
100%ige Zustimmung!
(Um den Bogen zu kriegen: um was zu werden/Erfahrung zu bekommen muss man aber halt auch irgendwann mal anfangen)

Das mit Old Bill und mir wird wohl nix mehr, keine Ahnung warum der so dünnhäutig ist. Aber wie gesagt oT.

BtT: der TS kann ja zwischendrin mal berichten wie es weiter ging / was aus ihm wurde…

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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon stinkstiefel » Do 1. Dez 2022, 03:43

Schandi00 hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 20:45
1957 hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 19:54
Womöglich hast du ihn auch einfach mißverstanden. Rettungsanitäter brauchen genau so eine "Erfahrung" wie Polizisten und andere - nicht mehr und nicht weniger - ohne diese Erfahrung ( Ausbildung + längere Realität im Einsatz) wird weder ein Sani, noch ein Schutzmannfraudings zum gelassenen und kompetenten Fachmenschen - manche werden es trotzdem nie.
100%ige Zustimmung!
(Um den Bogen zu kriegen: um was zu werden/Erfahrung zu bekommen muss man aber halt auch irgendwann mal anfangen)

Das mit Old Bill und mir wird wohl nix mehr, keine Ahnung warum der so dünnhäutig ist. Aber wie gesagt oT.

BtT: der TS kann ja zwischendrin mal berichten wie es weiter ging / was aus ihm wurde…
Genau um diese Erfahrung zu bekommen mache ich das ja. Wenn ich eins in meiner Zeit im SD gelernt habe, dann ist es, dass Studium und Rechtskenntnisse nichts bringen, wenn man es nicht praktisch anwendet... und zwar oft.

Was das "nebenbei machen" angeht... Natürlich wünsche ich mir jetzt, dass ich mit 18 ein FSJ beim DRK gemacht hätte. Aber es gibt ja genügend Queereinsteiger, die das ehrenamtlich 1-4x/Monat machen und so wie ich das mitbekommen habe, sind die Rettungsdienste sehr froh darüber. Da kommen, bei gescheiter Zahl an Ehrenämtlern, nämlich eine ganze Menge an Schichten zusammen.

Ich werde gerne im Laufe der Zeit Updates posten, allerdings wird das seine Zeit benötigen. Für den Moment bin ich sehr froh, dass ich die Ausbildung zum RS von meiner Organisation ausgehend studiumsbegleitend machen darf, nun geht es darum, einen Platz zu bekommen und zu schauen, ob das überhaupt möglich ist, da ich eben zeitlich sehr beschränkt bin.

Ich danke für all die Meinungen und die interessante Diskussion, auch wenn zT etwas hitzig :P

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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon Ucpho » Do 1. Dez 2022, 19:05

Hallo Stinkstiefel! Hier mal ein wenig Input von einer Kollegin aus Hessen, die tatsächlich auch Rettungssanitäterin ist und die Ausbildung berufsbegleitend zu Studium und Dienst gemacht hat.

1. Kosten

Die Ausbildung kostet je nach Anbieter oder Rettungsdienstschule durchaus Summa Summarum über 1.000 Euro. Sie gliedert sich in M1 (ein Theorieblock von damals bei mir 4, mittlerweile meines Wissens 6 Wochen), das M2 (Krankenhauspraktikum von 4 Wochen), M3 (Rettungswachenpraktikum von 4 Wochen) sowie M4 (die Abschlusswoche mit praktischen Übungen und Prüfungen).
Die Kosten kannst du natürlich selbst tragen. Weitere übliche Möglichkeiten sind:
1.1 Ehrenamt. So habe ich die Ausbildung bezahlt bekommen. Es gibt diverse sogenannte Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz wie das DRK, Malteser Hilfsdienst, ASB oder DLRG, die für den Ernstfall Ehrenamtliche im medizinischen Bereich (ich will nicht zu genau darauf eingehen, es gibt Sanitäts- als auch Behandlungszüge) ausbilden, d.h. tatsächlich Menschen, die im Alltag zumeist andere Dinge machen und über die Hilfsorganisation ausgebildet werden. Die Kosten werden entsprechend über die Hilfsorganisation bzw. das Land getragen. Ausgebildet wird idR zunächst zum Rettungshelfer (nennt sich dann SanA/B beim DRK oder Einsatzsanitäter bei den Maltesern) - dieser kann und wird in vielen Bundesländern für den Rettungssanitäter dann anerkannt, sodass sich bspw. der Theorieblock M1 halbiert (!). Weiterhin besteht über diese die Möglichkeit, den notwendigen Führerschein für eine tatsächliche Tätigkeit im Rettungsdienst zu erwerben, den C1 (auch das wären sonst für dich privat nochmal ca. 1.500-2.000 Euro). Positiv fand ich immer, dass ich durch die regelmäßigen Übungsabende automatisch immer in der Materie drin war/ blieb und zugleich über Sanitätsdienste oder Einsätze Gutes tun konnte. Klar ist aber, dass die Verfügbarkeit mit einem sogenannten Melder (Funkmeldeempfänger) ebenso wie in der Freiwillligen Feuerwehr für Polizist*innen nur eingeschränkt ist - dazu kann ich bei Nachfragen gerne mehr erzählen.
1.2 FSJler etc. Viele Rettungsdienstträger (d.h. die gGmbHs, die den Rettungsdienst in deiner Stadt oder Kreis organisieren, auch oft die üblichen Verdächtigen wie DRK, Malteser usw. usf.) bilden auch auf ihre Kosten ihre FSJler aus, die dann für sie Rettungsdienst fahren. Eventuell könnte man sich verpflichten, für den Träger als Aushilfe zu fragen und bekäme einen Teil der Ausbildung refinanziert. Durchaus schon vorgekommen, bräuchte Verhandlungsgeschick.
1.3 Innerhalb der Polizei: Wurde durch einige Kommentator*innen hier bereits genannt, gibt es ein paar, wenn auch wenige Posten, bei denen der Dienstherr die Ausbildung trägt. Bei uns in Hessen wäre das neben dem Spezialeinheiten mit SEK noch der Posten eines Sanis in seinem Trupp in der Bereitschaftspolizei. Ärztlicher Dienst wird bei uns bspw. über tatsächliche Fachkräfte (Ärzt*innen, Notfallsanis) gestellt. Da müsstest du bei Interesse inern mal nachhaken und, wie immer bei soetwas, Interesse zeigen/ hartnäckig sein usw.

2. Dauer

Die Ausbildung dauert ca. drei Monate, kann aber, wie von dir vorgeschlagen, gestückelt abgeleistet werden. Mit Antrag beim zuständigen Amt kann sie so über eine Dauer von drei Jahren absolviert werden. Ich habe meine Ausbildung berufsbegleitend in NRW abgeleistet - für den Theorieteil musste ich die Wochenennden immer rüber pendeln. Wenn man sich dann ein wenig mit den rechtlichen Grundlagen, sprich Prüfungsordnung des Landes, in dem du die Ausbildung machst, beschäftigt, kommt man auch schnell auf viele Möglichkeiten, diese an die eigenen Gegebenheiten abseits der "normalen Auszubildenden" zu absolvieren. So habe ich das Krankenhauspraktikum bequem in zwei zweiwöchigen Blöcken in Hessen gemacht, das Rettungswachenpraktikum sogar einfach in einzelnen Diensten zwischen meinen Schichtblöcken. Die Abschlusswoche habe ich so gelegt, dass sie in keinen Urlaubszeitraum fällt und eine Dienstbefreiung beantragt (-> Äquivalent zum Bildungsurlaub dürfen auch Beamt*innen soetwas beantragen); diese wurde genehmigt und mir 20% der Stunden erlassen; den Rest hat mein Überstundenkonto bezahlt.
Ist das machbar neben Studium bzw. Dienst? Das muss jede*r für sich selbst entscheiden. Ich empfand das Polizeistudium immer als recht einfach, gerade im Vergleich zu tatsächlichen Unistudiengängen, daher war das Erlernen von medizinischen Inhalten, zumal gestreckt über Wochen/ Monate kein Problem. Für andere wäre es das möglicherweise. Ist es anstrengend, die Praktika dann in den Semesterferien oder später im Schichtdienst abzuleisten? Klar. Anstrengend, machbar. Absolut individuell. Ich war nach 1.5 Jahren durch, meine Kollegin aus dem Ehrenamt brauchte 3 Jahre.

2. Genehmigung

Für Hessen habe ich die Informationen bekommen, dass solange die Ausbildung nicht die dienstlichen Belange tangiert, diese weder einer Meldung noch Genehmigung bedarf. Das kann in deinem Bundesland und bei richtigen Hochschulstudiengängen wieder anders aussehen. Was bei mir genehmigt wurde, waren Teile der Praktika, da ich Dienstbefreiungen beantragt habe, die Abschlusswoche sowie die spätere Tätigkeit im Rettungsdienst als Nebentätigkeit.

3. Muss ich Stunden ableisten, um RS zu bleiben?

Nein. Die derzeitigen Rettungsdienstgesetze (für Hessen bspw. das HRDG) sehen solche Pflichtstunden idR nur für die Notfallsanis vor, nicht für die Rettungssanis. Im Alltag ist es jedoch so, dass die tatsächlich zuständigen Kreise oder Städte gewisse Pflichtfortbildungen (eigene Kurse, in denen die stadt-/ kreiseigenen Algorithmen gelehrt und abgefragt werden) oder -stunden auch von den Rettungssanis verlangen. Die Ausbildung läuft jedoch nicht ab, wenn man diese für einige Zeit nicht absolviert hat, sondern muss nur eben bei Aufnahme einer aktiven Tätigkeit im Rettungsdienst entsprechend wieder abgeleistet werden.

4. Geht die Tätigkeit neben dem Schichtdienst?

Ja, klar. Aber niemand behauptet, es wäre einfach. Konkret ist eine Nebentätigkeit immer zeitlich beschränkt, bei mir sind dies der hessischen Wochen- und Monatsarbeitszeit entsprechend runtergerechnet 30 Stunden im Monat. Bei 6- bzw. 12-Stunden-Diensten im Rettungsdienst kann man also rechnen, dass gar nicht so viele Dienste im Monat möglich sind. Trotz massiver Belastung im Streifendienst, dünner Personaldecke usw. ist die Nebentätigkeit für mich trotzdem kein Problem, weil ich meinem Arbeitgeber im Rettungsdienst entsprechend nur freie Tage mitteile, die 1. nicht zu weit in der Zukunft liegen und 2. keine Wochenenden (die im Schichtdienst ja eher mal kritisch sind) melde. Kollisionen hatte ich bislang nur eine und dann ist die Priorität klar beim Dienstherrn Polizei und ich habe meinem Rettungsdienstträger frühzeitig mitgeteilt, dass ich den Dienst doch nicht absoliveren kann. Von daher bei normaler und guter Terminkoordination habe ich hier bislang keine Probleme festgestellt (oder bekommen).

5. Hilft es im Schichtdienst?

Ja, durchaus. Wenn dir Kolleg*innen sagen "Gut, dass du da warst", weißt du, was die ganze Lernerei und Plackerei wert war. Konkret bin ich normal im Schichtdienst eingesetzt, nebenamtlich aber mittlerweile auch Ausbilderin für Taktische Erste Hilfe, werde in geschlossenen Einheiten als Sani (mit dem großen Sanirucksack) eingesetzt und bin bei Einsatzlagen mit Verletzten durchaus direkt bei den Verletzten, bis der Rettungsdienst eintrifft bzw. für die Übergabe zuständig.
Klar haben wir auf dem Streifenwagen kein Rettungswagenequipment, aber wie bereits von jmd in diesem Thread erwähnt, ist manchmal bereits das Erkennen einer lebensbedrohlichen Erkrankung oder Verletzung hilfreich, um mit einfachsten Maßnahmen der Ersten Hilfe oder Erweiterten Ersten Hilfe Leben zu retten. Und manchmal, ganz banal, hilft es, jemand zu sein, der Rettungsdienstfachsprache in einfache Sprache übersetzen kann, wenn die Leitstelle wieder doofe Fragen stellt. Und gerade bei persönlichem Interesse in diese Richtung kann ich nur sagen: Mach das auf jeden Fall, egal wie konkret, aber geh ruhig in die Richtung. Bei steigenden Zahlen an Verletzungen durch Messer tut es gut, Kolleg*innen dabei zu haben, die auch verstehen, warum wir in der takischen Medizin gewisse Dinge tun (müssen).

6. Gibt es rechtliche Reibungspunkte?

Jein. Je mehr man sich mit der Materie beschäftigt, desto klarer wird, dass eigentlich auch die "normalen" Sanis im Rettungsdienst sich mehr mit rechtlicher Materie und den Grenzen der Schweigepflicht und dem Beginnen der Meldepflicht beschäftigen sollten. Mir persönlich hat das Buch "Strafrechtliche Probleme im Rettungsdienst" (https://www.amazon.de/Strafrechtliche-P ... 943174514/) sehr geholfen. Wie immer bei rechtlichen Fragen gilt auch hier: Informieren und nachfragen, statt vor dem Unbekannten Angst haben.

Bei Nachfragen ping mich gerne an, ich schaue nicht gar so oft hier ins Forum.

stinkstiefel
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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon stinkstiefel » Do 1. Dez 2022, 20:41

Liebe Ucpho, danke für die sehr ausführliche Antwort und die Informationen, da war sehr viel hilfreiches dabei!

Was die Kosten und den C1 angeht, ich selbst habe auch die Hoffnung, dass der DRK das zumindest teilweise für mich übernehmen wird. Da werde ich in ein paar Wochen nach einem persönlichen Gespräch mehr wissen.

Ich würde unsere Studienlast als nicht insignifikant bezeichnen. Es ist kein Spaziergang, aber es ist auch nicht Maschinenbau. Durchaus machbar, auch mit einer zweiten Ausbildung nebenher. Dass dafür ein ordentlicher Teil meiner Freizeit flöten geht, das ist mir voll und ganz bewusst und wähle diesen Weg.

Schichtdienst ist glaube ich einfach eine sehr individuelle Sache. Mit Mitte 20 kann ich das ganz sicher besser wegstecken als mit Anfang 40, aber ich persönlich habe den Schichtdienst trotz Zusatzdiensten immer als total entspannt empfunden. Für mich ist die Tätigkeit als SB im SD bis dato keine Arbeit. Ich liebe es. und die freien Tage dazwischen muss man ja auch mit etwas füllen :polizei3: An einer medizinischen Tätigkeit innerhalb der Polizei habe ich jedoch kein Interesse. Ersthelfer vor Ort, egal ob in Blau oder Orange, das ist es was mein Herz höher schlagen lässt.

Danke für den ermutigenden Post. So oder so habe ich mir bereits einige Bücher für die Ausbildung zum RS bestellt und werde alles tun, um das irgendwie möglich zu machen. Die Frage ist nur wann!

DorfsheriffGB
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Re: Ausbildung Rettungssani während des Polizeistudiums

Beitragvon DorfsheriffGB » Fr 2. Dez 2022, 10:27

Es sollte dazu aber gesagt werden, dass die C1-Fahrerlaubnis in aller Regel nicht für Ehrenamtliche bezahlt wird. Entweder gibt es genug Kräfte, die sie bereits mitbringen, oder es wird der "Feuerwehr-Führerschein" absolviert- nach Schulung bis 7.5t Einsatzfahrzeuge im Dienst führen zu dürfen. Jedoch nicht privat und auch nicht gewerblich, also im hauptamtlichen Rettungsdienst!!!


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