Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Guten Abend miteinander,
seit dem 1.4. befinde ich mich im Studium und habe damit eigentlich noch einige Monate Zeit bis zu den Klausuren. Dennoch möchte ich nicht wie in der Schule, auf den letzten Drücker mit dem Lernen beginnen. In den vergangen Wochen wurden wir bereits ordentlich mit Definitionen, Schemata und Paragraphen versorgt. Für mich ist nun ein Punkt erreicht an dem ich so langsam Schwierigkeiten bekomme dem Unterricht zu folgen und meine Unterlagen zu organisieren.
Unsere Dozenten vermitteln den Stoff überwiegend verständlich. Dennoch gibt es immer mal wieder widersprüchliche Aussagen.
Der Unterricht baut meistens auf Powerpoint Präsentationen auf, die uns nach dem Unterricht zur Verfügung gestellt werden. Ich hatte mir vorgenommen alle Präsentationen für mich nochmal aufzuarbeiten, sprich ich wollte mir eine eigenständige Zusammenfassung der jeweiligen Präsentation basteln. Doch schnell habe ich gemerkt, dass das verschwendete Zeit ist. Für mein Empfinden sind 90% der Präsentationen wichtig so dass ich maximal meine wenigen Stichpunkte aus dem Unterricht einbringen kann. Wie lässt sich das bloß sinnvoll managen? Ich bin keinem Lerntyp zu zuordnen, auf jeden Fall kann ich den Stoff nicht im Unterricht komplett aufsaugen. Wenn ich mir einmal etwas gemerkt bzw. gelernt habe, bleibt das nicht für immer im Kopf wenn ich dahingehend keine wichtige Verbindung habe. Meine Kollegen/innen saugen den Stoff angeblich nebenbei auf oder lesen Abends nochmal nach, was ich ihnen aber nicht abkaufe. Es ist bereits zu sehen dass der ein oder andere bereits jetzt Probleme hat.
Das wäre auch schon beim nächsten Punkt. Was ist wichtig und was nicht? Es wird zwar des Öfteren erwähnt welches Thema Klausurenrelevant ist aber ich möchte das Studium nicht nur abschließen damit ich tolle Klausuren schreibe sondern in erster Linie, damit ich später für die Straße fit bin. Beispielsweise haben wir recht viel Beamtenrecht was wohl nicht in Klausuren abgefragt wird, für mein Empfinden aber wichtig und interessant ist. Das Gleiche gilt für die Psychologie, die nur oberflächlich angeschnitten wird aber teilweise den entscheidenden Vorteil bringen könnte.
Ich fühle mich leicht erschlagen von der Maße an Stoff und der nicht so ganz klaren Abgrenzung von wirklich wichtigen und auch zu vertiefenden Themen, von den nicht so wichtigen Themen. Habt ihr dahingehend vielleicht Tipps für mich und weitere Mitleser?
seit dem 1.4. befinde ich mich im Studium und habe damit eigentlich noch einige Monate Zeit bis zu den Klausuren. Dennoch möchte ich nicht wie in der Schule, auf den letzten Drücker mit dem Lernen beginnen. In den vergangen Wochen wurden wir bereits ordentlich mit Definitionen, Schemata und Paragraphen versorgt. Für mich ist nun ein Punkt erreicht an dem ich so langsam Schwierigkeiten bekomme dem Unterricht zu folgen und meine Unterlagen zu organisieren.
Unsere Dozenten vermitteln den Stoff überwiegend verständlich. Dennoch gibt es immer mal wieder widersprüchliche Aussagen.
Der Unterricht baut meistens auf Powerpoint Präsentationen auf, die uns nach dem Unterricht zur Verfügung gestellt werden. Ich hatte mir vorgenommen alle Präsentationen für mich nochmal aufzuarbeiten, sprich ich wollte mir eine eigenständige Zusammenfassung der jeweiligen Präsentation basteln. Doch schnell habe ich gemerkt, dass das verschwendete Zeit ist. Für mein Empfinden sind 90% der Präsentationen wichtig so dass ich maximal meine wenigen Stichpunkte aus dem Unterricht einbringen kann. Wie lässt sich das bloß sinnvoll managen? Ich bin keinem Lerntyp zu zuordnen, auf jeden Fall kann ich den Stoff nicht im Unterricht komplett aufsaugen. Wenn ich mir einmal etwas gemerkt bzw. gelernt habe, bleibt das nicht für immer im Kopf wenn ich dahingehend keine wichtige Verbindung habe. Meine Kollegen/innen saugen den Stoff angeblich nebenbei auf oder lesen Abends nochmal nach, was ich ihnen aber nicht abkaufe. Es ist bereits zu sehen dass der ein oder andere bereits jetzt Probleme hat.
Das wäre auch schon beim nächsten Punkt. Was ist wichtig und was nicht? Es wird zwar des Öfteren erwähnt welches Thema Klausurenrelevant ist aber ich möchte das Studium nicht nur abschließen damit ich tolle Klausuren schreibe sondern in erster Linie, damit ich später für die Straße fit bin. Beispielsweise haben wir recht viel Beamtenrecht was wohl nicht in Klausuren abgefragt wird, für mein Empfinden aber wichtig und interessant ist. Das Gleiche gilt für die Psychologie, die nur oberflächlich angeschnitten wird aber teilweise den entscheidenden Vorteil bringen könnte.
Ich fühle mich leicht erschlagen von der Maße an Stoff und der nicht so ganz klaren Abgrenzung von wirklich wichtigen und auch zu vertiefenden Themen, von den nicht so wichtigen Themen. Habt ihr dahingehend vielleicht Tipps für mich und weitere Mitleser?
Zuletzt geändert von Static am So 11. Jun 2017, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Erst mal: Hut ab. Offensichtlich passt die Einstellung. Und du hast ganz wichtig und richtig erkannt: Lernen auf den letzten Drücker ist suboptimal.
Gibts bei euch keine gleichgesinnte Mitstreiter, mit denen Du auf einer Wellenlänge liegst? Ich persönlich bin generell Alleinlerner, aber selbst mir half es, Problemfälle zu diskutieren.
Gibts bei euch keine gleichgesinnte Mitstreiter, mit denen Du auf einer Wellenlänge liegst? Ich persönlich bin generell Alleinlerner, aber selbst mir half es, Problemfälle zu diskutieren.
Zuletzt geändert von Diag am Sa 10. Jun 2017, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Ja, Hut ab vor dieser Einstellung.
Meines Erachtens bringt das Bachelor - Studium bei der Polizei leider sehr viel sog. "Bulimie - Lernen" mit sich. Grds. ist nahezu alles wichtig was euch vermittelt wird. Aber es ist nicht alles Klausurrelevant. Insbesondere Dienstrecht/Beamtenrecht ist, meiner Meinung nach, im späteren Dienstleben sehr wichtig.
Nun zu deiner Frage:
Ich habe es damals so gehandhabt, dass ich (wie viele Mitschüler auch) im Unterricht mitgeschrieben habe. Nicht alles, ich habe filtriert. Meiner Handschrift geschuldet, habe ich mich nach Unterrichtsende hingesetzt und alles noch einmal in lesbarer Schrift neu geschrieben. Das hat mir wirklich sehr viel geholfen.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass bei uns nicht so viel mit PowerPoint gearbeitet wurde. Sollte dies der Fall gewesen sein, so habe ich mir Stichpunkte zu bestimmten Folien notiert und diese, nach Erhalt und Ausdruck der Präsentation, entsprechend dort eingetragen. Somit zeitgleich wiederholt. Das war pro Tag zwischen 1 und 2 Stunden Arbeit.
Weiterhin haben wir Lerngruppen gebildet, was mir persönlich auch sehr geholfen hat. Allerdings gab es bei uns auch "nur" die Zwischen- und die Laufbahnprüfung. Letztendlich nicht vergleichbar mit der jetzigen Ausbildung.
Meines Erachtens bringt das Bachelor - Studium bei der Polizei leider sehr viel sog. "Bulimie - Lernen" mit sich. Grds. ist nahezu alles wichtig was euch vermittelt wird. Aber es ist nicht alles Klausurrelevant. Insbesondere Dienstrecht/Beamtenrecht ist, meiner Meinung nach, im späteren Dienstleben sehr wichtig.
Nun zu deiner Frage:
Ich habe es damals so gehandhabt, dass ich (wie viele Mitschüler auch) im Unterricht mitgeschrieben habe. Nicht alles, ich habe filtriert. Meiner Handschrift geschuldet, habe ich mich nach Unterrichtsende hingesetzt und alles noch einmal in lesbarer Schrift neu geschrieben. Das hat mir wirklich sehr viel geholfen.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass bei uns nicht so viel mit PowerPoint gearbeitet wurde. Sollte dies der Fall gewesen sein, so habe ich mir Stichpunkte zu bestimmten Folien notiert und diese, nach Erhalt und Ausdruck der Präsentation, entsprechend dort eingetragen. Somit zeitgleich wiederholt. Das war pro Tag zwischen 1 und 2 Stunden Arbeit.
Weiterhin haben wir Lerngruppen gebildet, was mir persönlich auch sehr geholfen hat. Allerdings gab es bei uns auch "nur" die Zwischen- und die Laufbahnprüfung. Letztendlich nicht vergleichbar mit der jetzigen Ausbildung.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Zu den Powerpoints. Es gibt kein begleitendes Skript dazu, oder ein anderes begleitendes Medium ? Ich frage aus zwei Gründen.
1. PPP stellen mikrodidkatisch bereits eine Reduktion des Lernstoffes dar. Mit ihnen zu lernen ist schwierig, da die Reduktion -vulgo Erstellung- jemand anderes tat. Besser ist es hier selbst eine zum Lernen zu erstellen, da ist die Verknüpfung eine andere.
2. Wenn es nur Folien im Unterricht sind, die aneindergerreiht werden, wurde das Medium vom Lehrenden nicht verstanden. Ich kenne solche Arten des Lehrervortrages, macht die Sache aber nicht besser.
--> Große Mengen wertfreien Wissens könnt ihr mit der Loci-Methode lernen. Diese macht sich zu Nutze, dass ihr in eurem Kopf und eurem täglichen Leben schon eine große Zahl an Kategorien habt, die ihr nur noch füllen müsst.
Als Basis dient dir dein Zimmer auf dem Campus. Schließ deine Augen und du wirst sehen, dass du dir dein Zimmer relativ genau vorstellen kannst.
Jetzt nimmst du Lerngegenstände (immer 5) und subsummierst sie gedanklich in dein Zimmer hinein:
Sockenschublade: 5 Begriffe aus dem SV
Haarbürste: 5 Strafrechtsbegriffe
Kleine Uhr von Oma: 5 Vorgehensweisen bei Senionren in eine einer Verkehrskontrolle.
Dasselbe Phänomen benutzt du beim Schreiben: Scheut euch nicht, mit vielen Farben, Absetzungen, Unterstreichungen zu Arbeiten. So erinnert sich das Hirn im Zweifelsfalle an die Stelle, an der ihr den Lerngegenstand in euren Aufzeichnungen niedergeschrieben hattet.
Generell gilt: Nutzt alle Sinne beim Lernen und lest euch selbst Begriffe laut vor.
1. PPP stellen mikrodidkatisch bereits eine Reduktion des Lernstoffes dar. Mit ihnen zu lernen ist schwierig, da die Reduktion -vulgo Erstellung- jemand anderes tat. Besser ist es hier selbst eine zum Lernen zu erstellen, da ist die Verknüpfung eine andere.
2. Wenn es nur Folien im Unterricht sind, die aneindergerreiht werden, wurde das Medium vom Lehrenden nicht verstanden. Ich kenne solche Arten des Lehrervortrages, macht die Sache aber nicht besser.
--> Große Mengen wertfreien Wissens könnt ihr mit der Loci-Methode lernen. Diese macht sich zu Nutze, dass ihr in eurem Kopf und eurem täglichen Leben schon eine große Zahl an Kategorien habt, die ihr nur noch füllen müsst.
Als Basis dient dir dein Zimmer auf dem Campus. Schließ deine Augen und du wirst sehen, dass du dir dein Zimmer relativ genau vorstellen kannst.
Jetzt nimmst du Lerngegenstände (immer 5) und subsummierst sie gedanklich in dein Zimmer hinein:
Sockenschublade: 5 Begriffe aus dem SV
Haarbürste: 5 Strafrechtsbegriffe
Kleine Uhr von Oma: 5 Vorgehensweisen bei Senionren in eine einer Verkehrskontrolle.
Dasselbe Phänomen benutzt du beim Schreiben: Scheut euch nicht, mit vielen Farben, Absetzungen, Unterstreichungen zu Arbeiten. So erinnert sich das Hirn im Zweifelsfalle an die Stelle, an der ihr den Lerngegenstand in euren Aufzeichnungen niedergeschrieben hattet.
Generell gilt: Nutzt alle Sinne beim Lernen und lest euch selbst Begriffe laut vor.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
In diesem Zusammenhang: Nutze zum Lernen und für die Prüfungen die gleichen Bücher (also nicht Beck hier, Fachhandbuch dort). Oft für in der Prüfung der Groschen nach dem Motto "das stand doch irgendwo oben auf der oder der nächsten Seite".
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Neben zuhören, aufschreiben, lesen und auswendig lernen würde ich Dir auch raten, ausgewählte Sachen, die Du noch nicht ganz durchblickst, in eigenen Worten anderen zu erklären. Irgendwelchen Dritten in Deinem Umfeld, die lieb und geduldig sind, muss niemand vom Fach sein. In Form einer Art Erzählung ... die Vorschrift gibt es, weil... schwierig bei der praktischen Anwendung ist aber (wahrscheinlich) ... man könnte das Problem auf verschiedene Art lösen, ich nehme den Weg, weil... . Am besten funktioniert das natürlich, wenn man noch nicht so im akuten Prüfungsstress ist.
Bei der Auswahl der Schwerpunkte würde ich nach dem Lehrplan gehen und ggf. nochmal bei den Dozenten nachfragen, mit der Begründung, mit der Du uns hier gefragt hast.
Bei der Auswahl der Schwerpunkte würde ich nach dem Lehrplan gehen und ggf. nochmal bei den Dozenten nachfragen, mit der Begründung, mit der Du uns hier gefragt hast.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Hallo, danke schon mal für eure Tipps und Antworten. Ich habe meinen Eingangspost hinsichtlich der Rechtschreibung nochmal angepasst.
Zum Lernen: Da kann ich mich dir, Diag, nur anschließen. Alleine kann ich auch besser lernen. In der Gruppe lass ich mich zu schnell ablenken und habe Probleme hinsichtlich der Verifizierung des Wissens der Mitstreiter. In meiner Studiengruppe sind geschätzt 3-4 Leute die dem Unterricht noch ordentlich folgen können und diverse Definitionen auswendig können. Die saugen den Stoff aber wohl auch nur im Unterricht auf und lernen die Definitionen auswendig.
So blöd es sich vielleicht anhört aber momentan habe ich schon arge Probleme mich Nachmittags unter Woche nochmal 2 Stunden hinzusetzen, damit ich zumindest meine Hausaufgaben erledige und nochmal die letzten Präsentationen zumindest durchlese. Ich weiß nicht ob ich vielleicht nicht hierfür geeignet bin oder ob es an meiner schon länger zurückliegenden Schulzeit liegt.
Skripte haben wir teilweise. Diese weichen allerdings vom Unterricht bzw. der Reihenfolge ab. Wir haben zb. im Grund- und Eingriffsrecht zuerst den Art. 1 behandelt, danach das Prüfschema, dann Art. 2, dann die örtl. Zuständigkeit und danach Art. 3 weil das laut Dozentin mehr Sinn ergibt. Zum Teil fehlt einfach der rote Faden, dennoch macht es zumindest bei mir irgendwann klick und es ergeben sich die Zusammenhänge.
Die PowerPoints finde ich eigentlich super da ich mit Komprimiertenwissen gefühlt besser lernen kann. In Büchern ist mir zu viel Geschwafel das für mein Empfinden von den wichtigen Inhalten ablenkt. Übrigens habe ich mir extra einige Bücher gekauft in denen ich immer mal wieder Abends lese und mir interessante Bereiche notiere. Gerade hier merke, dass im Unterricht doch einiges nicht in der Tiefe erklärt wird. Es heißt zwar 50% Kontaktstudium und 50% Selbststudium aber wie das funktionieren soll weiß ich nicht. Mein Tag hat wie der von Jedermann auch nur 24 Stunden.
Die Loci Methode hört sich interessant an, danke. Das werde ich mal ausprobieren.
Ich glaube die beiden größten Probleme sind die Ungewissheit, was nun wichtig ist und was nicht, sowie die große Menge an Definitionen. In VR/VL oder auch im Strafrecht wurden wir in den ersten Stunden mit § und §-Ketten und Kausalitäten überschüttet. Unsere Dozenten rattern die Definitionen und § runter. Ich bin froh dass ich mittlerweile die § 1-10 aus der StVO kenne sowie die Transmissionsklausel und einigermaßen verständlich erklären kann. An den ganz genauen Definitionen scheitert es. Und ich denke mal es wird nicht weniger.
Zum Lernen: Da kann ich mich dir, Diag, nur anschließen. Alleine kann ich auch besser lernen. In der Gruppe lass ich mich zu schnell ablenken und habe Probleme hinsichtlich der Verifizierung des Wissens der Mitstreiter. In meiner Studiengruppe sind geschätzt 3-4 Leute die dem Unterricht noch ordentlich folgen können und diverse Definitionen auswendig können. Die saugen den Stoff aber wohl auch nur im Unterricht auf und lernen die Definitionen auswendig.
So blöd es sich vielleicht anhört aber momentan habe ich schon arge Probleme mich Nachmittags unter Woche nochmal 2 Stunden hinzusetzen, damit ich zumindest meine Hausaufgaben erledige und nochmal die letzten Präsentationen zumindest durchlese. Ich weiß nicht ob ich vielleicht nicht hierfür geeignet bin oder ob es an meiner schon länger zurückliegenden Schulzeit liegt.
Skripte haben wir teilweise. Diese weichen allerdings vom Unterricht bzw. der Reihenfolge ab. Wir haben zb. im Grund- und Eingriffsrecht zuerst den Art. 1 behandelt, danach das Prüfschema, dann Art. 2, dann die örtl. Zuständigkeit und danach Art. 3 weil das laut Dozentin mehr Sinn ergibt. Zum Teil fehlt einfach der rote Faden, dennoch macht es zumindest bei mir irgendwann klick und es ergeben sich die Zusammenhänge.
Die PowerPoints finde ich eigentlich super da ich mit Komprimiertenwissen gefühlt besser lernen kann. In Büchern ist mir zu viel Geschwafel das für mein Empfinden von den wichtigen Inhalten ablenkt. Übrigens habe ich mir extra einige Bücher gekauft in denen ich immer mal wieder Abends lese und mir interessante Bereiche notiere. Gerade hier merke, dass im Unterricht doch einiges nicht in der Tiefe erklärt wird. Es heißt zwar 50% Kontaktstudium und 50% Selbststudium aber wie das funktionieren soll weiß ich nicht. Mein Tag hat wie der von Jedermann auch nur 24 Stunden.
Die Loci Methode hört sich interessant an, danke. Das werde ich mal ausprobieren.
Ich glaube die beiden größten Probleme sind die Ungewissheit, was nun wichtig ist und was nicht, sowie die große Menge an Definitionen. In VR/VL oder auch im Strafrecht wurden wir in den ersten Stunden mit § und §-Ketten und Kausalitäten überschüttet. Unsere Dozenten rattern die Definitionen und § runter. Ich bin froh dass ich mittlerweile die § 1-10 aus der StVO kenne sowie die Transmissionsklausel und einigermaßen verständlich erklären kann. An den ganz genauen Definitionen scheitert es. Und ich denke mal es wird nicht weniger.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Die Definitionen sind das a und o bei den Klausuren, da musst Du durch, egal wie stupide das ist. Ich habe die mit Karteikarten gelernt. Vorne Begriff, hinten Definition.
- Beobachter
- Sergeant
- Beiträge: 753
- Registriert: Mo 16. Jan 2012, 14:53
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Karteikarten sind gut. Man muss sie nur in Bewegung halten.
Wenn man sie zeitnah erstellt, macht das auch nicht so viel Arbeit und man hat schon die erste Wiederholung damit "im Kasten".
Man kann sie gelegentlich ergänzen und auch mal eine vollständig ersetzen, wenn es doch zu unübersichtlich wird. Man kann sich direkt notieren, was man nochmal genauer nachlesen muss oder auf nen anderen Kartenstapel verweisen.
Man kann sie jederzeit so umsortieren, wie man sie braucht und sich Wiederholungsstapel machen, die dem eigenen Lernfortschritt oder dem geplanten "Tageswiederholungspensum angepasst sind. Dann kann man sogar ein bis zwei davon mit in die U-Bahn oder sonstwohin nehmen, ohne sich tot zu schleppen.
Um sich Definitionen und Schemata einzuprägen ist das nützlich. Mag sein, dass das zum Bestehen von Klausuren ausreicht.
Für das Verständnis von Zusammenhängen und Strukturen hilft leider nur, sich bei jeder Gelegenheit eigeninitiativ die Warum-Frage zu stellen und sich nicht damit zufrieden zu geben, die mit "weil es eben so geschrieben steht" zu beantworten.
Wenn man sie zeitnah erstellt, macht das auch nicht so viel Arbeit und man hat schon die erste Wiederholung damit "im Kasten".
Man kann sie gelegentlich ergänzen und auch mal eine vollständig ersetzen, wenn es doch zu unübersichtlich wird. Man kann sich direkt notieren, was man nochmal genauer nachlesen muss oder auf nen anderen Kartenstapel verweisen.
Man kann sie jederzeit so umsortieren, wie man sie braucht und sich Wiederholungsstapel machen, die dem eigenen Lernfortschritt oder dem geplanten "Tageswiederholungspensum angepasst sind. Dann kann man sogar ein bis zwei davon mit in die U-Bahn oder sonstwohin nehmen, ohne sich tot zu schleppen.
Um sich Definitionen und Schemata einzuprägen ist das nützlich. Mag sein, dass das zum Bestehen von Klausuren ausreicht.
Für das Verständnis von Zusammenhängen und Strukturen hilft leider nur, sich bei jeder Gelegenheit eigeninitiativ die Warum-Frage zu stellen und sich nicht damit zufrieden zu geben, die mit "weil es eben so geschrieben steht" zu beantworten.
"Ich glaube an das Gute im Menschen, rate aber dazu, sich auf das Schlechte in ihm zu verlassen. "
Alfred Polgar
Alfred Polgar
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Ich danke euch. Karteikarten hatte ich eigentlich aufgrund des Aufwands bisher vermieden. Bis jetzt sind die Definitionen noch überschaubar, so dass ich mir welche erstellen werde.
Ihr habt scheinbar zumindest die ersten Klausuren hinter euch. Wie wurden bei euch die Definitionen denn gehandhabt? Es gibt nicht zu allen Begriffen Legaldefinitionen. Beispielsweise im VR der VT. Die Wikipedia Definition weicht von der Lexexakt Definition sowie von der Definition unseres Dozenten ab. Die Frage wurde bereits unserem Dozenten gestellt, der darauf nur eine ungenaue Antwort gab. Seiner Aussage nach wäre es gut wenn wir die Definitionen des Dozenten nutzen. Ich kann mit den Definitionen aus dem Internet teilweise mehr anfangen da diese kürzer gefasst sind aber die wesentlichen Inhalte nicht verloren gehen. Wie habt ihr die Definitionen niedergeschrieben? Teilweise habe ich mir Definitionen des besagten Dozenten von 3 Sätzen in einen zusammengefasst damit es für mich überhaupt einen Sinn ergibt.
Mit den Zusammenhängen habe ich weniger Probleme, zumindest bisher. MR hatten wir bisher allerdings noch nicht.
Ihr habt scheinbar zumindest die ersten Klausuren hinter euch. Wie wurden bei euch die Definitionen denn gehandhabt? Es gibt nicht zu allen Begriffen Legaldefinitionen. Beispielsweise im VR der VT. Die Wikipedia Definition weicht von der Lexexakt Definition sowie von der Definition unseres Dozenten ab. Die Frage wurde bereits unserem Dozenten gestellt, der darauf nur eine ungenaue Antwort gab. Seiner Aussage nach wäre es gut wenn wir die Definitionen des Dozenten nutzen. Ich kann mit den Definitionen aus dem Internet teilweise mehr anfangen da diese kürzer gefasst sind aber die wesentlichen Inhalte nicht verloren gehen. Wie habt ihr die Definitionen niedergeschrieben? Teilweise habe ich mir Definitionen des besagten Dozenten von 3 Sätzen in einen zusammengefasst damit es für mich überhaupt einen Sinn ergibt.
Mit den Zusammenhängen habe ich weniger Probleme, zumindest bisher. MR hatten wir bisher allerdings noch nicht.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Also ich würde keine Definitionen einbringen, die nicht vom Lehrer kommen. Es ist für die Klausur auch nahezu nicht relevant, ob du diese in dem Wortlaut verstehst. Hauptsache sie stehen an der richtigen Stelle.
Und wenn im Unterricht zu bestimmten Sachen keine Definitionen gelehrt werden, so sind diese folglich nicht relevant für die Klausur.
Und wenn im Unterricht zu bestimmten Sachen keine Definitionen gelehrt werden, so sind diese folglich nicht relevant für die Klausur.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Ich konnte bis jetzt leider nicht entnehmen - vll. auch überlesen - welches Bundesland dich lehrt. Dennoch gehe ich davon aus, dass nahezu jede der in Frage kommenden Bildungseinrichtung über eine entsprechende Bibliothek verfügt.
Dementsprechend mein essenzieller Tipp, welcher mich maßgebend durch's "Studium" begleitet hat:
Fachliteratur lesen!
Das immanente Problem der Powerpoint-Präsentationen und Lehr-Skripts wurde ja bereits benannt. Das Wissen wird hier unnötig schwer verständlich künstlich seperiert in Stichpunkten vermittelt, sodass oftmals der "Rote Faden" verloren geht. Das daraus heranwachsende Unverständnis resultiert in letzter Konsequenz im sog. "Bulimie-Lernen".
Als Gegenmaßnahme empfehle ich wie o.g. im Rahmen der Prüfungsvorbereitung die lockere Lektüre der themenbezogenen Fachliteratur. Mit dem zuvor im Unterricht erlangten Wissen fällt das Verständnis derer wesentlich leichter, sodass ein Buch schnell durchgearbeitet ist. Während des Lesens gewinnt man den "roten Faden" zurück und entwickelt so auch ein regelrechtes Interesse am Stoff, da in regelmäßigen Abständen "Geistesblitze" erscheinen, die den umfangreichen Inhalt des Buches mit dem bereits im Unterricht vermittelten Wissen sinnvoll verknüpfen.
Nach ein wenig Gewöhnungszeit habe ich es so gehandhabt, dass in den Rechtsfächern jegliche Vorbereitung mittels Literatur erfolgte. Abschließend fand nur noch der Vergleich des Ist/Soll-Zustandes mit den "tollen" Lehr-Skripts statt.
Just my 2 cents!
Mfg
Dementsprechend mein essenzieller Tipp, welcher mich maßgebend durch's "Studium" begleitet hat:
Fachliteratur lesen!
Das immanente Problem der Powerpoint-Präsentationen und Lehr-Skripts wurde ja bereits benannt. Das Wissen wird hier unnötig schwer verständlich künstlich seperiert in Stichpunkten vermittelt, sodass oftmals der "Rote Faden" verloren geht. Das daraus heranwachsende Unverständnis resultiert in letzter Konsequenz im sog. "Bulimie-Lernen".
Als Gegenmaßnahme empfehle ich wie o.g. im Rahmen der Prüfungsvorbereitung die lockere Lektüre der themenbezogenen Fachliteratur. Mit dem zuvor im Unterricht erlangten Wissen fällt das Verständnis derer wesentlich leichter, sodass ein Buch schnell durchgearbeitet ist. Während des Lesens gewinnt man den "roten Faden" zurück und entwickelt so auch ein regelrechtes Interesse am Stoff, da in regelmäßigen Abständen "Geistesblitze" erscheinen, die den umfangreichen Inhalt des Buches mit dem bereits im Unterricht vermittelten Wissen sinnvoll verknüpfen.
Nach ein wenig Gewöhnungszeit habe ich es so gehandhabt, dass in den Rechtsfächern jegliche Vorbereitung mittels Literatur erfolgte. Abschließend fand nur noch der Vergleich des Ist/Soll-Zustandes mit den "tollen" Lehr-Skripts statt.
Just my 2 cents!
Mfg
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Moin, sorry dass ich mich erst jetzt melde mit einem kleinen Feedback. In den vergangenen Wochen hatte ich erst einmal Ordnung in meine Unterlagen gebracht. In den wenigen Wochen/Monaten haben sich eine Menge Notizen angesammelt. Die Neuverfassung der ganzen Präsentationen für meine Unterlagen habe ich mittlerweile in Gänze eingestellt. Das schaffe ich einfach nicht.
Dafür habe ich mir weitere Fachbücher zugelegt die mir vom Titel her gefielen oder in den ersten Wochen von den jeweiligen Dozenten empfohlen wurden. Diese Bücher nehme ich nach und nach durch. Es ist nicht ganz einfach, da der Inhalt nicht mit unserem Lehrplan übereinstimmt und sich daher Themen kreuzen die mir noch unbekannt sind oder gar irrelevant für uns als Polizisten sind.
In unserer Bibliothek war ich zwischenzeitlich auch nochmal und hatte mich genauer umgesehen, leider ohne Erfolg. Die vorhandenen Bücher sind noch zu speziell und leider nicht als Ausleihe zu haben.
Ich hatte mir die Suche nach Fachliteratur übrigens leichter vorgestellt. Im Internet gibt es (zum Glück) wenige Infos zu spezifischen Themen, dafür eine Vielzahl an Büchern die die jeweiligen Themen zumindest anschneiden. Der wohl bekannteste Verlag sollte der/die VDP sein. Laut Amazon sind die Bücher aber nicht so gut wie sie sein sollten. Daher hieß es für mich teilweise auf Gut Glück bestellen.
Des Weiteren erstelle ich nun in regelmäßigen Abständen Karteikarten, die Definitionen oder aus meiner Sicht relevantes Wissen abfragen. Mittlerweile haben sich etwa 100 Karten angesammelt. Ich verbringe mehr Zeit damit die Karten zu erstellen als dass ich mit ihnen lerne, geschweige denn sie mir überhaupt angucke.
Dafür habe ich mir weitere Fachbücher zugelegt die mir vom Titel her gefielen oder in den ersten Wochen von den jeweiligen Dozenten empfohlen wurden. Diese Bücher nehme ich nach und nach durch. Es ist nicht ganz einfach, da der Inhalt nicht mit unserem Lehrplan übereinstimmt und sich daher Themen kreuzen die mir noch unbekannt sind oder gar irrelevant für uns als Polizisten sind.
In unserer Bibliothek war ich zwischenzeitlich auch nochmal und hatte mich genauer umgesehen, leider ohne Erfolg. Die vorhandenen Bücher sind noch zu speziell und leider nicht als Ausleihe zu haben.
Ich hatte mir die Suche nach Fachliteratur übrigens leichter vorgestellt. Im Internet gibt es (zum Glück) wenige Infos zu spezifischen Themen, dafür eine Vielzahl an Büchern die die jeweiligen Themen zumindest anschneiden. Der wohl bekannteste Verlag sollte der/die VDP sein. Laut Amazon sind die Bücher aber nicht so gut wie sie sein sollten. Daher hieß es für mich teilweise auf Gut Glück bestellen.
Des Weiteren erstelle ich nun in regelmäßigen Abständen Karteikarten, die Definitionen oder aus meiner Sicht relevantes Wissen abfragen. Mittlerweile haben sich etwa 100 Karten angesammelt. Ich verbringe mehr Zeit damit die Karten zu erstellen als dass ich mit ihnen lerne, geschweige denn sie mir überhaupt angucke.
Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Mir hat das Lesen von ausformulierten Sachverhalten in Fächern wie Grund- und Eingriffsrecht sowie materielles Recht sehr geholfen.
Ich habe mir auf verschiedenen Wegen fertige Sachverhalte organisiert und diese dann, in Verbindung mit der jeweiligen Powerpoint - Präsentation, gelesen bzw. nachgearbeitet.
Weiterhin hat mir ein Lehrbuch in MR sehr geholfen.
Allerdings muss ich eingestehen, dass ich in Grund- und Eingriffsrecht erst ein paar Monate vor der Klausur verstanden habe, was man überhaupt von mir möchte...
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Ich habe mir auf verschiedenen Wegen fertige Sachverhalte organisiert und diese dann, in Verbindung mit der jeweiligen Powerpoint - Präsentation, gelesen bzw. nachgearbeitet.
Weiterhin hat mir ein Lehrbuch in MR sehr geholfen.
Allerdings muss ich eingestehen, dass ich in Grund- und Eingriffsrecht erst ein paar Monate vor der Klausur verstanden habe, was man überhaupt von mir möchte...
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Re: Wie Lernstoff aufbereiten und einprägen
Sachverhalte können wir auch je nach Fach über das Intranet einsehen. Leider fehlen häufig die Lösungen dafür. Ich finde es zb. leicht die Verstöße zu erkennen aber das Schreiben nach Schema bereitet mir Probleme, vermutlich aus dem von dir genannten Grund, dass mir gewissermaßen das Verständnis fehlt. Gerade im Bereich GER. Was der personelle und der sachliche Schutzbereich sind weiß ich bzw. was dazu zählt. Aber warum das in eine Grundrechtsprüfung gehört entzieht sich meiner Kenntniss. Oder im MR die Kausalität. Die Typerkennung klappt super mithilfe der Definitonen aber wozu benötigen wir das? Ist das nicht Aufgabe der StA? Seitens der Dozenten werden leider auch selten die Zusammenhänge erklärt. Vielleicht macht es auch wirklich erst später klick, sprich es ist gewollt dass am Anfang nur auswendig gelernt wird.
Was war bei dir denn der Auslösegrund für das Verständnis und welches Buch hatte dir bei MR geholfen? Ich habe 2 von Wessels/Beulke, von denen rät unser Dozent aber ab da sie nur als Nachschlagewerk zur Auffrischung geeignet sein sollen.
Was war bei dir denn der Auslösegrund für das Verständnis und welches Buch hatte dir bei MR geholfen? Ich habe 2 von Wessels/Beulke, von denen rät unser Dozent aber ab da sie nur als Nachschlagewerk zur Auffrischung geeignet sein sollen.
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