Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Informationen zur Einstellung und Ausbildung der Landespolizei!

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Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Dobbie » Di 11. Sep 2018, 10:22

Hallo,

sind hier Tutoren / Ausbilder / Prüfer anwesend?

Vielleicht kann man sich hier mal darüber austauschen, welches Bildungsniveau unsere Nachwuchskräfte mitbringen, insbesondere was das Fach "Deutsch" betrifft. Beim Durchscrollen über die Themen hier habe ich nichts entsprechendes gefunden.

Ich bin Tutor im Bachelor-Ausbildungssystem des Landes NRW und stelle zunehmend fest, dass das, was die Mädels -aber vor allem die Jungs!- in der Lage sind zu Papier zu bringen, zu meiner Schul- und Ausbildungszeit Hauptschulniveau entsprochen haben dürfte. Dass man von ihnen kein Amtsdeutsch erwarten darf ist schon klar, aber das umgangssprachliche Begriffe in einer Anzeige nichts verloren haben wie "geklaut", "kaputt" oder "gehauen" müsste einem Heranwachsendem mit Abitur und Studium eigentlich klar sein.
Wie man zudem von den Azubis hört, steigt der Anteil der Migranten stetig, aber deren Durchfallquote sei auch signifikant höher als gewöhnlich, was mich bei objektiver Betrachtung dieser Gruppe auch nicht unbedingt wundert.

Mir wird nach und nach immer mehr klar, dass unser Ausbildungssystem nicht praktikabel ist. Ich habe das Spiel oft genug mitgespielt, dass Azubis auf die Wachen kommen mit der Maßgabe, sofort vorne rechts zu sitzen und alles von Beginn an machen sollen - unter unserer Anleitung natürlich. Von diesem Modell habe ich mich persönlich verabschiedet. Normal kommen die Azubis ja vor ihrem ersten Praktikum in die Wache, um sich beim den jeweiligen Tutoren und Prüfern vorzustellen und Dienstpläne / Abläufe zu besprechen. Sie werden von mir behutsam darauf eingestellt, dass es bei mir ein abweichendes Prozedere gibt. Sie verbringen zumindest den ersten Tag auf der Rückbank, um sich im Streifenwagen zu akklimatisieren und zu schauen, wie das im Alltag bei uns läuft und sollen sich auf den Rufnamen konditionieren und hören, wie in der Realität gefunkt wird. Darüber hinaus lasse ich sie in der ersten Woche nicht einschreiten, sondern beobachten, zuhören und Eigensicherung betreiben. Gleiches betrifft das Schreiben von Anzeigen, hier ist Zuschauen angesagt. Nach etwa einer Woche werden einfache Sachverhalte genutzt, um erste Geh- und Schreibversuche dem Azubi zu überlassen und Abgeschautes umzusetzen. Zudem suche ich gezielt einfache Leute für Verkehrskontrollen aus, junge Mädels, ältere Menschen beispielsweise, um das erste Ansprechen mit möglichst wenig Konfliktpotential zu üben.

Das mag vielleicht ein wenig Oldschool klingen, aber mich nervt es einfach, dieses Rumgewürge vor Ort mit dem Bürger zu hören, oder einen Text für die Tonne zu lesen und später als Diktat neuschreiben zu lassen. Ich denke auch, dass dafür die Dienstzeit einfach zu schade ist. Es ist für mich genauso blödsinnig, wie Erstklässler erstmal alles falsch schreiben zu lassen, um ihnen dann ab Klasse 2 die Fehler wieder auszutreiben. Vor allem rate ich jedem meiner Azubis, sich jede Schicht das Anzeigenkörbchen zu Gemüte zu führen und alles zu lesen, was die anderen Kollegen zu Papier bringen, um verschiedene Formulieren aufzunehmen und Sachverhalte zu bewerten. Verstehen sie einen Anzeigentext, bei dem sie nicht mit vor Ort waren, ist er vermutlich gut geschrieben, andernfalls ist er vermutlich schlecht geschrieben und man kann für sich daraus Erkenntnisse ziehen, wie man es in seinen Texten besser macht.

Ich mache dieses Prozedere nun bereits im dritten oder vierten Jahr der Neueinsteiger und bekomme darüber nur positive Rückmeldungen im Abschlussgespräch. Niemand ist böse darüber, sondern erkennt vielmehr, dass es ihnen Sicherheit gibt, zunächst nicht den Blödmann spielen zu müssen mit dem Eingeübten aus den Ausbildungszentren, sondern das umzusetzen, was sie sich von uns abschauen. Letztlich sind sie für mich wie Kleinstkinder, die das Leben lernen müssen - sie lernen es, in dem sie es sich zuallererst mal von den Erwachsenen abschauen und imitieren. Das Erlernte aus Brühl oder sonst wo ist für mich dabei nahezu unbrauchbar.

Mich würde nun interessieren, wie es anderswo läuft!? Wir sind zugegebenermaßen eine kleine Landratsbehörde, wobei ich auch bereits in einem mittelgroßen PP Tutor war, da allerdings noch nach dem vorgegebenen oder angeratenen Schema gearbeitet habe. Worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen? Müssen wir das einfach hinnehmen, dass das Schreibvermögen immer weiter sinkt und Anzeigentexte dem Niveau von Facebook und Co entsprechen? Beschäftigen sich junge Menschen überhaupt nicht mehr mit dem gesellschaftlichen Leben und lesen auch mal Zeitungen und Zeitschriften und sehen den Unterschied zu dem, was die sich manchmal für Wortkotze aus den Fingern saugen? Kann man ihnen vielleicht gar keinen so großen Vorwurf machen, weil vielleicht das geistige Niveau der Pädagogen bereits auch stark nachgelassen hat? Oder bin ich einfach zu kritisch?

HINWEIS FÜR DIE AZUBIS: Bitte macht Euch bewusst, dass man sich selbst mit seiner Ausdrucksweise bei Vorgesetzten, Sachbearbeitern, Rechts- und Staatsanwälten, Gutachtern, Richtern etc. darstellt und so manchem vor Gericht in die Augen schauen muss und die denken "Ach das ist der, der keine drei Sätze geradeaus schreiben kann"!!!
Ebenso wie das seriöse Auftreten vor Ort stellt man sich mit seiner Anzeige dar und der Ausdruck ist eine Visitenkarte. Leider hat man mehr und mehr den Eindruck, dass gerade junge Männer mit dem Polizeiberuf verbinden, eine Uniform über ihren Pumperkörper zu stülpen und die Frisur und das gesamte optische Erscheinungsbild sind wichtiger, als das geistige Vermögen, fachlich optimal aufzutreten.

Welche Erfahrungen gibt es in anderen Behörden, oder auch in den Ausbildungszentren? Wie geht Ihr damit um?



Grüße vom Dobbie

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon 1957 » Di 11. Sep 2018, 12:37

Hallo Dobbie,

ich teile deine Auffassung überwiegend. Auch deine Methode finde ich weitgehend richtig.
Insbesondere Anfänger im ersten Praktikum tun sich schwer. Die Tutoren leisten da eine Arbeit, die eigentlich den Deutschlehrern der Abiturabsolventen zugestanden hätte. Es ist aber machbar. Die Erfahrung zeigt, dass aus den meisten ganz gute Polizisten werden, die sich auch ausdrücken können. Die jungen Praktikanten müssen ihre Position und die Polizei erst mal begreifen -dann fluppt es auch.
So muss eine unsichere Rechtschreibung durch die Tutoren, WDF, DGL abgewiesen werden. Falsch = neu. Ist heute mit den Rechtschreibprogrammen auch kein Problem mehr.

Aus meiner Sicht werden von den Tutoren aber auch Fehler gemacht. Häufig trauen sie den Prakties nichts zu, lassen sie nichts machen etc. Die Motive sind sicher unterschiedlich. Leider haben wir heute bei der Tutorenauswahl kaum Spielräume.

Was ich in der Vergangsschaffung insbesondere vermisse, ist die Effizienz. Sehr häufig gelangen seitenlange, ausufernd und verwirrend geschriebende Vorgänge auf meinem Tisch. Die haben meist die übliche Struktur, die allerdings nicht immer die beste Wahl ist.
Das wird von den meisten Tutoren gefördert, weil auch sie glauben, das müsste so sein. So wird für banale Vorgänge seitenweise Papier und Zeit verschwendet. Sehr wenig effektiv.

Außerdem ist das" Amtsdeutsch" nicht die beste Wahl. Das wir nicht so schreiben, wie du es beispielhaft erklärtest, ist natürlich ohne Zweifel.
Eine belebte Sprache ist aber nicht falsch. Beamtenphrasen in Reinform werden seit langer Zeit vom einen zum Anderen weitergeben und übernommen. Auch das führt zu schlechten und altertümlichen Vorgängen, in einer Sprache, die wir eigentlich nicht mehr wollen.
Fachausdrücke ( Fachsprache) sind natürlich angebracht.
Ich rate zur Anwendung der "Ersten Person" und zum Verzicht auf Beamtenwörter, die andernorts nur mitleidiges Lächeln hervorrufen.

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 11. Sep 2018, 18:00

Woher sollte denen klar sein, dass umgangssprachliche Begriffe nix in Anzeigen zu tun haben - wenn es ihnen nicht gesagt wird?
Ich konnte auch keine Anzeige schreiben, in meiner Praktikumsbehörde war das selten nötig. Gelernt habe ich das im Grunde erst nach der Ausbildung.
Ob mein Tutor seinen Prakti erst vorn oder hinten platzt, ist mir egal.
Migranten habe ich keine.
:lah:

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Controller » Di 11. Sep 2018, 18:09

eine gute "Übung" zum Erlernen der "Fachsprache" ist das Lesen einfacher Urteile.
KV, 242, 142 und solche Sachen.
Man bekommt dann ein Gefühl dafür :ja:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Dobbie » Di 11. Sep 2018, 21:47

Naja, ganz ehrlich, von einem angehenden Schutzmann/Beamten erwarte ich eigentlich schon, dass er sich bemüht, sich gewählt auszudrücken. Dafür braucht man eigentlich nur regelmäßig eine Tageszeitung lesen. Selbst wenn man bildungsferne Gerichtsserien schaut, bekommt man einen Eindruck davon, wie man sich im Fachbereich Recht ausdrückt.
Aber selbst wenn wir das mal zugestehen, -klar kann man ihnen sagen, dass allzu alltägliche Umgangssprache nicht in eine Anzeige gehört. Wesentlich beeindruckender finde ich, dass es ihnen so schwer fällt, eine Nacherzählung zu schreiben von dem, was sie gehört oder gesehen haben, denn letztlich ist ein Sachverhalt schreiben nichts anderes als eine Nacherzählung, die ich von Abiturienten einfach verlange. Inhaltlich muss natürlich jeder erstmal erlernen, was für ein Verfahren be- und entlastend wichtig ist, aber Ausdruck und Satzbildung

Wie gesagt, ich kenne den Ablauf aus zwei Behörden seit mehr als 10 Jahren und es hat sich nicht verändert. Die Maßgabe ist, dass sie von Anfang an vorne rechts sitzen und eigentlich von Beginn an auch agieren sollen. Zumindest in unserer Tutorenausbildung, die für beide Behörden zuständig ist, wird das auch so vermittelt und was man so hört, bekommen die Azubis dies auch von den Lehrenden in Brühl so vermittelt. Dass die die Jungs und Mädels teilweise mit schlechten und unpraktikablen Basics zu uns schicken, scheint dem LAFP dabei überhaupt nicht aufzufallen.

Mich stört, dass ich mit meinem Weg ein Einzelgänger bei uns bin und nicht so vorgehe, wie die anderen. Ich habe zwar von meiner Führung freie Hand und bei den Abschlussgesprächen gucken die Prüfer schon auf die Uhr, weil ich das sehr ausführlich mache Aber wohl fühle ich mich nicht dabei, meine Azubis anders zu behandeln, als sie es erwartet haben. Auch wenn sie letztlich selbst zufrieden damit sind. Daher würden mich andere Erfahrungen und Meinungen interessieren. Und vielleicht mag ja tatsächlich im nächsten Jahr mal jemand den Versuch starten, an den er bis jetzt noch gar nicht gedacht hat.

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 11. Sep 2018, 21:49

Existiert denn eine Schriftlage, so zu verfahren, wie es deiner Meinung nach Wunsch des LAFP wäre?
:lah:

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Dobbie » Di 11. Sep 2018, 22:08

Weiß ich doch nicht. Wird halt immer so gemacht, hat sich so etabliert, keine Ahnung was. Sag Du es mir...

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Peppermintpete » Di 11. Sep 2018, 23:57

So wie ich es in Erinnerung habe, sollen die Prakits ihrem Ausbildungsstand entsprechend eingesetzt werden. (und alles andere fände ich unverantwortlich)

Das heißt für mich, dass die sich auch erstmal 1, 2 Tage akklimatisieren (wenn auch nicht zwingend auf der Rückbank). Sie saßen noch nie in einem richtigen Streifenwagen, hatten noch keinen echten Einsatz und auch noch keine einzige Nachtschicht - Dazu muss ständig ein Ohr am Funk sein. Alleine das ist schon einiges (daran kann ich mich sogar noch selber erinnern :) )
Es geht erst mal ans einfache Sprechen - Funken, einfache VKs, unproblematische Unfälle und sonstige 'einfache Einsätze'. Sobald sich der Praktikant daran gewöhnt hat, kann man sich entsprechend steigern.

Ich versuche die Azubis möglichst viel schreiben zu lassen - je nach Komplexität und bereits gefertigten Vorgängen mit mehr oder weniger Unterstützung - herausragende Ereignisse jetzt mal außen vor gelassen.
Dies ist zunächst recht langwierig, aber aus meiner Sicht schleifen sich so am ehesten die Eingabemasken und Abläufe samt Grundstruktur beim Schreiben ein.
Wenn sich die Vorgänge/ Einsätze stapeln, sehen Streifenpartner und ich natürlich auch zu, dass wir was machen - aber ich versuche den Azubi durchgehend beschäftigt zu lassen, solange er noch aufnahmefähig ist.

Die Azubis haben bereits Tatortbefundberichte geschrieben - diese an den gelebten Sachverhalt anzupassen und mit Leben zu füllen bedarf Übung und fällt schon mal schwer. Man muss auch zunächst ein Gefühl dafür bekommen, was im jeweiligen SV tatsächlich von Belang ist.

Im Großen und Ganzen bin ich mit den Azubis die ich an meinem aktuellen Standort bisher gesehen habe überaus zufrieden. Alle sind lernwillig, motiviert und gesittet. :polizei1:
Lediglich bei einem hätte ich Sorge gehabt, ob es der richtige Beruf für ihn ist. Dies hat er eigenständig erkannt und die entsprechenden Schritte begangen. :hallo:

e/ Rechtschreibfehler sind nicht nur den Azubis vorbehalten ;D
:keks:

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Ghostrider1 » Mi 12. Sep 2018, 07:18

Ich kann hier nur für mich sprechen.

Auf den Funkrufnamen konditionieren?
Mein Prakti hat den Rufnamen zu hören, auf welchem Auto wir sitzen. Diese Merkleistung kann ich von einem normalen Mitteleuropäer erwarten.

Ansonsten setze ich die im allgemeinen vorn rechts hin, auch im Grundpraktikum. Die sollen vor allem die Angst vorm Funken verlieren, da dies ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist.

Papierkram nur leichte Sachen. Im Hauptpraktikum müssen die aber komplett mit ran.

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon 1957 » Mi 12. Sep 2018, 08:01

Bei uns sitzen die grundsätzlich vorne rechts. Die ersten Tage kann es schon mal im Fond sein. Das ist Sache des Tutors. Das Funken müssen die Prakties schnell lernen. Das, was die da mitbringen, ist fast nix.
Erklären, vormachen, nachmachen - üben. Ganz viel funken und viele Gespräche mit Menschen führen lassen. Das die GS 8 Leute nicht gleich an schwierigste Fälle kommen, dürfte klar sein.
Banale Verkehrsunfälle und alltägliche Anzeigen sollten kein Problem sein. Geduld zahlt sich aus, manche brauchen Zeit.

Dobbie,
ausufernde Abschlussgespräche sind nicht dienlich. Wenn du deinem Praktikanten viel erzählen willst, mach das unter vier Augen ( Bei viel "Erzähl" bleibt meist ohnehin nicht viel hängen ) Wichtig sind Lob und Anerkennung, gleichwohl klar umrissene Kritik . mit Verbesserungsmöglichkeiten)
Im Abschlussgespräch erwarte ich eine präzise und kurze Beschreibung. Bei Problemen wären ohnehin bereits früher zielgerichtete Gespräche nötig.
Ist ja nicht nur ein Praktikant zu besprechen etc.

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon beni » Mi 12. Sep 2018, 13:55

Ich bin seit 12 Jahren Tutor in einer Landratsbehörde mitten im Rheinland
Ausnahmslos alle Praktikanten die ich bisher bei K hatte waren motiviert,sprachlich/schriftlich top und lernwillig
Darunter waren auch deine benannten Pumper
Eine Verbesserung oder Verschlechterung der Praktikanten habe ich nicht festgestellt

Jeder Azubi in meinem Büro aklimatisiert sich erstmal,ließt Vorgänge und lauscht den Vernehmungen
Nach wenigen Tagen gehen wir explizit die Sachverhalte und Formulare durch (Vorbereitungszeit vor Vernehmung mindestens 15 Min)und dann lehn ich mich zurück und lausche nur noch...... bisher hat ausnahmslos jeder Azubi gute Leistung erbracht
Es ist immer die Art des Erklärens und des Zutrauens
Vielleicht sollte man sich mal in Erinnerung rufen,was wir damals konnten und wie wir waren
P.s. ich wäre vor mehr als 25 Jahren glücklich gewesen, wenn ich so selbstständig und rechtssicher wie meine Azubis gewesen wäre
Die damalige Ausbildung hat uns gänzlich nicht auf das Polizeileben vorbereitete
Überlebt haben wir trotzdem und aus einigen von uns ist sogar was geworden ;D
Schenke ein Lächeln und es kommt zu dir zurück

Gruß
beni aus NRW

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon 1957 » Mi 12. Sep 2018, 14:31

Ja Beni, diese Praktikanten gibt es auch. Bei K landen die allerdings erst nach nahezu zwei Jahren Ausbildung. Da haben die schon einiges drauf.

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Dobbie » Mi 12. Sep 2018, 17:00

Also ich war vor gut 20 Jahren glücklich, in der Modulausbildung ziemlich gut vorbereitet gewesen zu sein. Dass die Zeiten davor andere waren ist natürlich übermittelt worden, aber ich denke, danach hat es sich negativ entwickelt. Was man so hört, werden Azubis eher darauf vorbereitet, mit allem möglichen an Landesspielzeug Großschadenslagen zu bewältigen, wo nur ein kleiner Teil aller und zu einem deutlich späteren Zeitpunkt überhaupt zu in der Lage sein werden.

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon 1957 » Mi 12. Sep 2018, 17:04

Dem muss ich widersprechen.
Die meisten Azubis machen ein gutes Bild. Hier geht es um das Schreiben. Da gibt es hin und wieder Nachhilfe.

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Re: Mangelhafte Ausdrucksweise in Wort und Schrift

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mi 12. Sep 2018, 17:08

Ach je...das Loblied auf die Modulausbildung.
:lah:


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