Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

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jolly-jumper

Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon jolly-jumper » Mo 30. Mai 2022, 21:52

Hallo zusammen,
angesichts meiner Ratlosigkeit, vielleicht auch der Enttäuschung und dem Willen nicht aufgeben zu wollen, wende ich mich an Euch. Ich versuche mich kurz und neutral zu halten, auch wenn das Thema für mich emotional aufgeladen ist.

Ich träume lange davon Polizistin zu werden, habe mich für Studienbeginn 2021 beworben, weil dann persönlich endlich feststand, in welchem Bundesland ich final leben möchte. Ich konsumiere fast schon fanatisch die Polizeipodcasts der Bundesländer und träume mich in die Gedanken rein selbst Polizistin zu sein.
Für den GöPA Test wurde ich dann auch eingeladen. Wir sind jetzt zeitlich im März 2021. Wissenstest und Lauftest gut bestanden, leider habe ich mich im Strukturierten Interview blöd angestellt, was den konventionellen Bewerbungsgesprächen von anderen Jobs, die mich vorher „versaut“ haben, geschuldet war. Habe mich schon genug darüber geärgert, daher möchte ich das jetzt nicht weiter ausführen. Ich habe mich direkt für das Folgejahr beworben und ging noch besser vorbereitet in den GöPA. Wir befinden uns jetzt zeitlich im März 2022 für Einstieg Oktober 2022.

Der Wissenstest lief gut.
Beim Lauftest geschah eine mittelschwere Katastrophe. Ich wurde eine Runde von den Beamten übersehen, musste also eine Runde mehr als alle anderen laufen und bestand den Lauftest somit verständlicherweise nicht. Da war ich natürlich erst mal richtig baff. Ich habe mit einer Mitstreiterin, die bestanden hatte und hinter mir lief, mich aber nicht überrundet hatte, den Beamten angesprochen, der sagte aber ich habe es halt nicht geschafft, ich solle es nächstes Jahr mit „Sondergenehmigung“ versuchen (da ich dann eigentlich schon die Altersgrenze für das Bundesland überschritten habe). Glücklicherweise ist mir auf dem Heimweg eingefallen, das ich in meinen Trackingapps die Runden nachzählen kann - und ich bin tatsächlich eine Runde zu viel gelaufen. Praktisch habe ich die Anforderung erfüllt (sogar meine Bestzeit gelaufen).

Ich habe mich damit und mit den Beweisen an die Akademie gewandt.
Ich wurde angerufen und mir wurde angeboten noch einmal laufen zu können.
Eine Woche später fand ich mich also wieder auf dem Sportplatz der Akademie wieder. In der Zwischenzeit habe ich natürlich weiter trainiert und es geschafft.
Wie angespannt ich anlässlich der Situation war, ich musste zudem vor den Leuten laufen, denen ich vorwarf nicht richtig gemessen zu haben, und mich zudem die plötzliche Sommertemperatur 7 Sekunden zu langsam machte, beschämt mich immer noch zutiefst. Ich kann es - und ich konnte es - das habe ich ja die Woche zuvor bewiesen.
Da möchte ich auch bitte keine Belehrungen zu - ich habe meine zweite Chance zu laufen einfach vergeigt, das ist mir klar.

Meinen Versuch für 2023 die Bewerbung rauszuhauen habe ich trotzdem nicht verpasst. In der Hoffnung es gibt eine Genehmigung, die es mir noch einmal erlaubt anzutreten. Ihr merkt, ich will das wirklich. Leider bekam ich wegen der Überschreitung des Alters die Absage.
Meine Frage: Gibt es noch Möglichkeiten trotz des Alters eine Zulassung zum Test zu bekommen?
Andere Bundesländer kamen nicht in Frage, weil sie örtlich zu weit versetzen können, ich bin persönlich an einen bestimmten Ort gebunden. Auch wenn es woanders vom Alter her noch ginge. Ich kann es einfach nicht mit mir vereinbaren meinen Traum wegen solchen Fehlern und Vorkommnissen aufzugeben.

Gibt es Erfahrungswerte, die Ihr mir mitteilen könnt?
Ich bin schwer ratlos und selbstverständlich immer noch traurig.
Ein anderes Bundesland anzustreben und glücklicherweise einen Tauschpartner für die Wunschdirektion zu bekommen halte ich ja für höchst unwahrscheinlich.

Würde mich einfach über ein paar hilfreiche Kommentare freuen, da ich in der Umgebung niemanden habe, der mir adäquat helfen kann.

Herzliche Grüße und danke für‘s Lesen. ;-(

jolly

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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon Criss_mitchel » Di 31. Mai 2022, 00:12

Um welches BL geht es denn? Oder habe ich das überlesen?

Lg
Criss

jolly-jumper

Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon jolly-jumper » Di 31. Mai 2022, 02:04

Ich denke wenn ich das Bundesland nenne, können Rückschlüsse auf die Beamten gezogen werden, denen der Fehler unterlaufen ist. Daher habe ich es bewusst nicht genannt.
Liebe Grüße

Criss_mitchel
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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon Criss_mitchel » Di 31. Mai 2022, 07:20

🤷‍♂️ Ja gut wie soll man dir dann hier helfen?
Jedes Land kocht teilweise sein eigenes Süppchen und hat vll die ein oder andere Sonderregelung die andere Länder nicht haben.

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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon Lukas_123 » Di 31. Mai 2022, 08:51

jolly-jumper hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 02:04
Ich denke wenn ich das Bundesland nenne, können Rückschlüsse auf die Beamten gezogen werden, denen der Fehler unterlaufen ist.
GöPA heißt "Göttinger Personal-Auswahl", daher hast du schon mehr oder weniger preisgegeben, in welchem Bundesland du teilgenommen hast.

Wenn du so ein Problem mit räumlichen Versetzungen hast, warum versuchst du es dann nicht mal bspw. bei der Landespolizei Bremen? :polizei2:

Viele Grüße!

jolly-jumper

Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon jolly-jumper » Di 31. Mai 2022, 09:25

@Criss_mitchel: Stimmt wohl, danke für den Hinweis.

Da hat @Lukas_123 der Fuchs gut aufgepasst, ist mir nicht aufgefallen :applaus:
Danke für Bremen, mir war bisher entgangen, dass dort das Alter keine Rolle mehr spielt. Ich schaue mal, ob ich die Vorraussetzungen erfüllen würde und wie die Erreichbarkeit und der Wohnungsmarkt aussieht.

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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon Schandi00 » Di 31. Mai 2022, 09:48

Ehrlich: wenn Du trotz absoluten Willens und quasi jahrelanger Vorbereitung am (echt wenig anspruchsvollen Einstellungsverfahren) scheiterst, dann vergeudest Du nur weitere Zeit, weil Du später auch auf die Nase fallen wirst…

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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon Lukas_123 » Di 31. Mai 2022, 10:25

@jolly-jumper In Bremen solltest du, nachdem was man so hört (Stichwort Personalmangel), auf jeden Fall gute Chancen haben.

jolly-jumper

Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon jolly-jumper » Di 31. Mai 2022, 12:37

Schandi00 hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 09:48
Ehrlich: wenn Du trotz absoluten Willens und quasi jahrelanger Vorbereitung am (echt wenig anspruchsvollen Einstellungsverfahren) scheiterst, dann vergeudest Du nur weitere Zeit, weil Du später auch auf die Nase fallen wirst…
Lass das bitte meine Sorge sein. Danke.

jolly-jumper

Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon jolly-jumper » Di 31. Mai 2022, 12:38

Lukas_123 hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 10:25
@jolly-jumper In Bremen solltest du, nachdem was man so hört (Stichwort Personalmangel), auf jeden Fall gute Chancen haben.
Danke, Lukas :)

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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon Sunwalk » Di 31. Mai 2022, 16:10

Schandi00 hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 09:48
Ehrlich: wenn Du trotz absoluten Willens und quasi jahrelanger Vorbereitung am (echt wenig anspruchsvollen Einstellungsverfahren) scheiterst, dann vergeudest Du nur weitere Zeit, weil Du später auch auf die Nase fallen wirst…
👍
Nebenbei, musste schmunzeln aufgrund der Emotionalität, vom Traumjob, übers beinahe fanatische Konsumieren von Podcasts der Bundesländer etc. in Verbindung mit der nicht vorhandenen Bereitschaft eine andere der Drölf Polizeien der BRD in Erwägung zu ziehen.

jolly-jumper

Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon jolly-jumper » Di 31. Mai 2022, 16:50

Sunwalk hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 16:10
Schandi00 hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 09:48
Ehrlich: wenn Du trotz absoluten Willens und quasi jahrelanger Vorbereitung am (echt wenig anspruchsvollen Einstellungsverfahren) scheiterst, dann vergeudest Du nur weitere Zeit, weil Du später auch auf die Nase fallen wirst…
👍
Nebenbei, musste schmunzeln aufgrund der Emotionalität, vom Traumjob, übers beinahe fanatische Konsumieren von Podcasts der Bundesländer etc. in Verbindung mit der nicht vorhandenen Bereitschaft eine andere der Drölf Polizeien der BRD in Erwägung zu ziehen.

"Nicht vorhandene Bereitschaft" stimmt ja schon mal nicht. Lass meine persönlichen Gründe mal meine Sorge sein. Darüber darf man sich als Außenstehender kein Urteil erlauben.

Gerne auch nur beteiligen, wenn man meine Frage verstanden hat.

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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon DorfsheriffGB » Mi 1. Jun 2022, 15:34

jolly-jumper hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 16:50

"Nicht vorhandene Bereitschaft" stimmt ja schon mal nicht. Lass meine persönlichen Gründe mal meine Sorge sein. Darüber darf man sich als Außenstehender kein Urteil erlauben.

Gerne auch nur beteiligen, wenn man meine Frage verstanden hat.
Gerne als Bewerbende sich etwas zurücknehmen.

Wenn du hier schon so emotional und vor allem auch aggressiv reagierst, wie soll das auf der Straße laufen? Wenn du wirklich charakterlich so bist, musst du dringend an dir arbeiten! Auch wenn du die Bewerbung und Ausbildung bestehst, Theorie ist was anderes als Praxis.

Und nebenbei, Schichtdienst ist auch nicht so einfach. Funktioniert das wirklich, wenn die räumliche Situation so komplex ist?

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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon 1957 » Mi 1. Jun 2022, 19:41

Zwischen Traum und Wirklichkeit liegen meist Welten. Auch, wenn mal alle Podcast etc. kennt. Trotzdem ist es deine Entscheidung und du bist sicher nicht die bzw. der Erste, welche beim Test Schwierigkeiten hatten. Wer es schaffte, wurde ziemlich oft ein guter Polizist. Kommunikativ kannste sicher noch was lernen - gleichwohl auch bei der Beschaffung eines "dickeren Fells". Das gilt aber ganz klar auch für andere
.

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Re: Verkettung unglücklicher Zufälle, Sondergenehmigung Auswahlverfahren?

Beitragvon -Sherlock Holmes- » Do 2. Jun 2022, 10:20

jolly-jumper hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 16:50
Sunwalk hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 16:10
Schandi00 hat geschrieben:
Di 31. Mai 2022, 09:48
...
...
"Nicht vorhandene Bereitschaft" stimmt ja schon mal nicht. Lass meine persönlichen Gründe mal meine Sorge sein. Darüber darf man sich als Außenstehender kein Urteil erlauben.

Gerne auch nur beteiligen, wenn man meine Frage verstanden hat.
Ich muss auch sagen, nur weil man nicht unbedingt bereit ist seine Heimat zu verlassen muss man nicht in Abrede stellen, dass jemand im Polizeiberuf einen möglichen Traumberuf sieht.

@Jolly: Dir viel Erfolg. Du solltest dir nur bewusst machen, dass die Laufzeiten im Auswahlverfahren sehr sehr sehr bewerberfreundlich sind. D.h. im Studium wird schon wesentlich mehr erwartet.
Und auch die Mindestanforderungen im Studium zeugen meines Erachtens nicht von der körperlichen Fitness, die man in der BePo oder im Streifendienst mitbringen sollte. Die Wahrscheinlichkeit in einem dieser zwei Bereiche seine Erstverwendung zu finden ist nicht gerade gering.


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