angesichts meiner Ratlosigkeit, vielleicht auch der Enttäuschung und dem Willen nicht aufgeben zu wollen, wende ich mich an Euch. Ich versuche mich kurz und neutral zu halten, auch wenn das Thema für mich emotional aufgeladen ist.
Ich träume lange davon Polizistin zu werden, habe mich für Studienbeginn 2021 beworben, weil dann persönlich endlich feststand, in welchem Bundesland ich final leben möchte. Ich konsumiere fast schon fanatisch die Polizeipodcasts der Bundesländer und träume mich in die Gedanken rein selbst Polizistin zu sein.
Für den GöPA Test wurde ich dann auch eingeladen. Wir sind jetzt zeitlich im März 2021. Wissenstest und Lauftest gut bestanden, leider habe ich mich im Strukturierten Interview blöd angestellt, was den konventionellen Bewerbungsgesprächen von anderen Jobs, die mich vorher „versaut“ haben, geschuldet war. Habe mich schon genug darüber geärgert, daher möchte ich das jetzt nicht weiter ausführen. Ich habe mich direkt für das Folgejahr beworben und ging noch besser vorbereitet in den GöPA. Wir befinden uns jetzt zeitlich im März 2022 für Einstieg Oktober 2022.
Der Wissenstest lief gut.
Beim Lauftest geschah eine mittelschwere Katastrophe. Ich wurde eine Runde von den Beamten übersehen, musste also eine Runde mehr als alle anderen laufen und bestand den Lauftest somit verständlicherweise nicht. Da war ich natürlich erst mal richtig baff. Ich habe mit einer Mitstreiterin, die bestanden hatte und hinter mir lief, mich aber nicht überrundet hatte, den Beamten angesprochen, der sagte aber ich habe es halt nicht geschafft, ich solle es nächstes Jahr mit „Sondergenehmigung“ versuchen (da ich dann eigentlich schon die Altersgrenze für das Bundesland überschritten habe). Glücklicherweise ist mir auf dem Heimweg eingefallen, das ich in meinen Trackingapps die Runden nachzählen kann - und ich bin tatsächlich eine Runde zu viel gelaufen. Praktisch habe ich die Anforderung erfüllt (sogar meine Bestzeit gelaufen).
Ich habe mich damit und mit den Beweisen an die Akademie gewandt.
Ich wurde angerufen und mir wurde angeboten noch einmal laufen zu können.
Eine Woche später fand ich mich also wieder auf dem Sportplatz der Akademie wieder. In der Zwischenzeit habe ich natürlich weiter trainiert und es geschafft.
Wie angespannt ich anlässlich der Situation war, ich musste zudem vor den Leuten laufen, denen ich vorwarf nicht richtig gemessen zu haben, und mich zudem die plötzliche Sommertemperatur 7 Sekunden zu langsam machte, beschämt mich immer noch zutiefst. Ich kann es - und ich konnte es - das habe ich ja die Woche zuvor bewiesen.
Da möchte ich auch bitte keine Belehrungen zu - ich habe meine zweite Chance zu laufen einfach vergeigt, das ist mir klar.
Meinen Versuch für 2023 die Bewerbung rauszuhauen habe ich trotzdem nicht verpasst. In der Hoffnung es gibt eine Genehmigung, die es mir noch einmal erlaubt anzutreten. Ihr merkt, ich will das wirklich. Leider bekam ich wegen der Überschreitung des Alters die Absage.
Meine Frage: Gibt es noch Möglichkeiten trotz des Alters eine Zulassung zum Test zu bekommen?
Andere Bundesländer kamen nicht in Frage, weil sie örtlich zu weit versetzen können, ich bin persönlich an einen bestimmten Ort gebunden. Auch wenn es woanders vom Alter her noch ginge. Ich kann es einfach nicht mit mir vereinbaren meinen Traum wegen solchen Fehlern und Vorkommnissen aufzugeben.
Gibt es Erfahrungswerte, die Ihr mir mitteilen könnt?
Ich bin schwer ratlos und selbstverständlich immer noch traurig.
Ein anderes Bundesland anzustreben und glücklicherweise einen Tauschpartner für die Wunschdirektion zu bekommen halte ich ja für höchst unwahrscheinlich.
Würde mich einfach über ein paar hilfreiche Kommentare freuen, da ich in der Umgebung niemanden habe, der mir adäquat helfen kann.
Herzliche Grüße und danke für‘s Lesen.

jolly