Polizeikommissar und dann?

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Polizeikommissar und dann?

Beitragvon MPap » Mo 9. Sep 2013, 14:09

Hallo liebe Kollegen,

ich werde demnächst zum Polizeikommissar ernannt und starte in der Bereitschaftspolizei.
Da ich nun aber noch verhältnismäßig jung bin und einen gewissen "Hunger" verspüre, möchte ich nicht nur auf der Wissensstufe des Kommissars stehenbleiben, sondern denke über nichtpolizeiliche Weiterbildungen etc. nach, welche aber auch im normalen Alltag eines Polizisten positive Auswirkungen hätten.
Besonderes Interesse hege im psychologischen Bereich.
So gehen meine Vorstellungen von Seminaren über Körpersprache (Gestik, Mimik), eine NLP Ausbildung bis zu einem Zusatzstudium der Psychologie.

Meine Frage:
Wie werden rein erfahrungsmäßig solche Pläne aufgenommen?
Nachdem was ich bisher gehört habe rechne ich nicht mit großer bzw. überhaupt Unterstützung.

Grüße

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon beni » Mo 9. Sep 2013, 14:16

Ausserdienstliche Studiengänge laufen z.B. nicht in eine Beurteilung rein

Versuch doch zunächst in dem Seminarangebot deines Bundeslandes fündig zu werden und besuche diese dann. Das wird gefordert und gefördert und lernst neue Dinge dazu.

Das soll dich natürlich nicht davon abhalten deine grauen Zellen auch weiterhin zu füttern,nur unterstützt wird sowas oft nicht.
Schenke ein Lächeln und es kommt zu dir zurück

Gruß
beni aus NRW

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 9. Sep 2013, 14:17

Hat dein Bundesland keinen Fortbildungskalendar mit den Seminaren, die zielgruppengerecht angeboten werden?

In meinem Bundesland gibt es vergleichbare Seminare dienstlich.

Grundsätzlich kann man sowas auch über die Gewerkschaft buchen - oder ganz privat. Anbieter gibt es zahlreiche.

Ein Psychologiestudium ist deine Privatveranstaltung.

Generell könntest du dich mit dem Aufgabenbild der Verhandlungsgruppe vertraut machen - ob dir das vielleicht liegt. Dort kriegst du auch entsprechende Seminare.
:lah:

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon MPap » Mo 9. Sep 2013, 14:36

Natürlich werde ich erstmal genau gucken, was das bundeslandeigene Seminarangebot hergibt. Allerdings muss nach meinen bisherigen Seminaren und Trainings, zugegebenermaßen noch nicht so viel, sagen, dass es zum Großteil Budenzauber war (zumindest auf dem für mich interessanten Gebiet), da es halt doch "nur" angelernte Polizisten sind, die dort lehren.
Ich hoffe die Forumsteilnehmer sind gesetzt genug, um sich durch "nur" Polizisten nicht auf den Schlips getreten zu fühlen.

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 9. Sep 2013, 14:44

Dass du das nicht positiver formulieren kannst, unterstreicht ja nur deinen Fortbildungsbedarf in Sachen Kommunikation.
:lah:

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon llllllllllllllll » Mo 9. Sep 2013, 14:45

Wenn du dich zu Höherem berufen fühlst, dann geh doch einfach studieren.
Jura, Psychologie, KRO etc. sind doch möglich.

Dann musst du dich nicht nur ein 'einfachen' Kollegen beschulen lassen.



Grüße
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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon MPap » Mo 9. Sep 2013, 15:10

Nicht Offtopic werden Kaeptn_Chaos.

@lllllllllll
Ich bin fest entschlossen noch etwas zu machen.

Versucht bitte näher an meiner Frage zu bleiben!
MPap hat geschrieben:Wie werden rein erfahrungsmäßig solche Pläne aufgenommen?

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 9. Sep 2013, 15:17

Was du in deiner Freizeit machst oder welche Seminare du besuchst - solange sie zielgruppengerecht sind - interessiert niemanden.

Solltest du neben dem Job ein Studium absolvieren - wo du nicht der erste wärst, was dir die Suchfunktion verraten könnte - ist das, wie gesagt, dein Privatvergnügen. Und sollte deine Bepo größte Verfügbarkeit gemeldet haben und ein Großeinsatz anliegen an dem Datum, an dem du aber eine Veranstaltung deiner (Fern)uni hast, wird der Dienstherr nicht sagen "Ach so, tut mir leid...dann geh mal lieber zu deiner Privatveranstaltung!".

Wenn du privat einen akademischen Grad erwerben willst, wird das nicht zwingend positiven Einfluss auf deine dienstliche Karriere haben.

Auch das steht in den dutzenden Freds zu dieser Thematik.
:lah:

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon 1957 » Mo 9. Sep 2013, 15:20

eine nebenberufliche fortbildung ist solange in ordnung, als dass du deine dienstlichen pflichten nicht vernachlässigst.
das ist deine private freude.
selbstverständlich können dabei erworbene kompetenzen in deiner dienstlichen tätigkeit von vorteil sein. unter umständen kannst du damit deine leistungsfähigkeit auch im hinblick auf deine beurteilung verbessern.

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon rekruter » Mo 9. Sep 2013, 16:08

Hallo MPap,

lass Dich nicht verunsichern: Engagement zahlt sich in der Regel aus. Das gilt auch für den von Dir angedachten außerdienstlichen Weg. Ob Dich irgendwelche Fortbildungen ganz konkret weiterbringen, indem Dein Dienstherr auf diese Fähigkeiten zugreift, oder ob Dir die aus der Fortbildung resultierende Erweiterung Deines persönlichen Wissens- und Erfahrungsschatzes allgemein etwas bringt, mag man dahingestellt sein lassen.

Deinen diesbezüglichen Weg musst Du aber ganz allein wählen. Dazu darf man sich durchaus beraten lassen, wobei als Berater eher erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die Dich persönlich kennen, dienen sollten, als die Copzone-Gemeinde.

Gruß

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon very » Mo 9. Sep 2013, 16:29

Ich finde es grundsätzlich schön, wenn jemand interessiert und wissbegierig ist. Wichtig finde ich, dass man das für sich macht und nicht in erster Linie für die "Karriere".

Bei der Polizei gibts so viele Leute, die vor der Polizei Qualifikationen erworben haben, die vom Dienstherrn eben nicht genutzt werden. Für mich unverständlich, aber teilweise hab ich das Gefühl, der Dienstherr vermeidet ganz bewusst, auf "fremderworbene" Qualifikationen zurückzugreifen udn schmort lieber im eigenen Saft.

Also sollte derjenige, der sich unausgefüllt fühlt darauf gefasst sein, dass sein privates Studium niemanden interessiert, dass es sich in keinster Weise auf die dienstliche Laufbahn auswirkt, auch wenn man (extra) was gewählt hat, was dienstlich verwendbar wäre.

Ich stör mich auch ein bisschen an dieser Aussage:
möchte ich nicht nur auf der Wissensstufe des Kommissars stehenbleiben

Meiner Meinung nach geht das Lernen nach dem Studium erst so richtig los. Da gehts um Erfahrungen, aber natürlich auch darum, immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben, was Gesetze angeht.
"In den Krimis wird aber nicht gezeigt, dass man vielen Schutzpolizisten die Arbeit bei der Kripo als Sanktion androhen könnte.
Für weitere Fragen diesbezüglich bitte auch die Suchfunktion nutzen."

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon anschu » Mo 9. Sep 2013, 16:31

rekruter hat geschrieben:... Dazu darf man sich durchaus beraten lassen, wobei als Berater eher erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die Dich persönlich kennen, dienen sollten, als die Copzone-Gemeinde.

Gruß
Wobei die Anzahl der Koll die ihn "besser kennen" gerade bei "frisch"fertigen Kollegen sehr übersichtlich sein dürfte... :/

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon Mainzelmann2001 » Mo 9. Sep 2013, 16:39

Also wenn ich mal die Aussagen von 1957, Rekruter und Very zusammen nehme, triffts das so ziemlich.

Grundsätzlich ist es egal welche Bildung du dir privat aneignest, hat das aber positivien Einfluss auf deinen tätglichen Ablauf als PVB, wird das sehr wohl positiv aufgenommen und gern gesehen. Die dienstlichen Angebote solltest du aber nicht vernachlässigen, sie sind in der regel gespickt mit entsprechender praktischer Anwendungsmöglichkeit.

Weiterbildung ist immer gut, und zeigt auch deine Bereitschaft was zu tun. Wenns nicht gerade ein Kochkurs ist.

Versprich dir nicht zu viel davon, letztendlich kannst du dich aber dadurch aus der Masse im Topf etwas hervorheben. Und es bringt ja auch dir persönlich was. Also nicht nur an die Karriere denken.(aber auch)
Was juckt es die stolze Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt.

Das frühe Vögeln entspannt den Wurm.

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Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon bio123 » Mo 9. Sep 2013, 17:58

Wie wäre es denn, wenn du dich erstmal in deiner Tätigkeit als Polizist weiterbildest?
Oder meinst du nach drei Jahren Studium weißt du alles, was du für den Polizeiberuf benötigst?
Leute, die die gerade mal ein Jahre Berufserfahrung haben, sind in meinem Augen Berufsanfänger . . .

Gast

Re: Polizeikommissar und dann?

Beitragvon Gast » Mo 9. Sep 2013, 18:46

Ich persönlich finde, dass man genug Zeit aufwenden kann, um überhaupt auf dem Level zu bleiben, dass man nach der Ausbildung hat. Sich da immer auf dem neuesten Stand (GiV, Richtervorbehalt, Führerscheinrecht z.B.) zu halten ist schon etwas, wozu man Zeit braucht. Dann gibt es viele Nebengesetze, wie das WaffG, die in der Ausbildung eher untergeordnet waren und wo man sich auch fit machen kann. Von Spurensuche, Sport, Fremdsprachen, intensiver Revierkenntnis oder Schießen ganz zu schweigen. Das alles bringt keinen tollen Abschluss, macht aus dir meiner Meinung nach aber einen deutlich besseren Schutzmann, weil du dir zielgerichtet die für deine Arbeit wichtigen Punkte raussuchen kannst. Das spricht sich auch an der Dienststelle rum (ruf mal Kollege A an, der kennt sich da aus). Bringt für die Beurteilung vielleicht sogar mehr, als ein Studium. Um mangelnde Auslastung brauchst du dir auch keine Sorgen machen, da es ein sehr breites Spektrum gibt, dem du dich widmen kannst.


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