Klassischer Alltag Polizei

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Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon FlowRider » Mi 30. Sep 2020, 09:33

Hallo, ich habe eine Frage bezogen auf den Arbeitsalltag bei der Polizei. Den "klassischen" Arbeitstag gibt es vermutlich nicht, aber mich interessiert folgendes. Ich möchte zur Polizei gehen, weiß daher nicht wie die Arbeitsbelastung und das tägliche Leben auf den Dienststellen aussieht. Ich komme aus dem südlichen Bayern (kein Franke) und werde mich auf für BaWü bewerben, zur geografischen Einordnung. Mir ist auch klar, dass es überall etwas unterschiedlich zugeht, aber ein paar persönliche Einschätzungen würden mir schon helfen. Ich komme vom Land und möchte, falls das mit der Einstellung klappt, langfristig nicht in der Großstadt leben. Bin halt einfach kein Großstadtmensch.

Ist es so, dass man oftmals kaum zum Essen kommt während des Dienstes. Das man Probleme hat seine 40 Stunden Woche einzuhalten aufgrund von zuviel Arbeit etc. oder ist es eher ein normaler Arbeitsalltag, wo ab und an mal was für die Leute auf Streife was zu tun ist und man alles gut organisieren und abarbeiten kann? Ich habe nichts gegen stressige Situationen oder einen unterschiedlichen Arbeitsalltag, aber wenn man jeden Tag auf dem Zahnfleisch sich zur Arbeit schleppt, könnte ich mir das dauerhaft (5 Jahre plus) schwierig vorstellen. Kann man, falls weniger zu tun ist, dann zb. Verkehrskontrollen durchführen oder in der Innenstadt zu Fuß Streife machen und schauen, ob alles in Ordnung ist? Neben dem Dienst auf der Straße würde mich auch der Alltag bei der Kripo interessieren. Wie schaut es, im Vergleich zur Straße mit Abwechslung und Belastung, aus? Seid ihr zufrieden mit eurer Berufswahl, wenn ihr eure früheren Erwartungen und die jetzige Ist-Situation vergleicht. Und zum Schluss noch, wie gut ist bei euch das Arbeitsklima bzw. der Umgang mit den Kollegen? (Kann man sich eig. seinen Partner für Streife raussuchen? - also zumindest langfristig Prämissen angeben, falls man mit einem nicht so gut auskommt?) Der Post soll wirklich nicht negativ klingen, aber ein paar ehrliche Einschätzungen zum Beruf würden mir schon helfen - gerade weil ich denke, dass es bei den genannten Bundesländer vll. anders zugeht als zb. in Berlin, was man medial zumindest so mitbekommt. Danke und eine gute Woche noch :)

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon MICHI » Mi 30. Sep 2020, 10:26

Gruß
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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Brot » Mi 30. Sep 2020, 15:34

Bzgl. der Bewerbung in BW solltest du dir Gedanken machen, inwieweit du heimatnah bleiben willst oder ob ggf. auch ein längerer Wohnortwechsel in Betracht kommt. Nach der Ausbildung besteht keine Garantie, auch in Grenznähe zu Bayern versetzt zu werden. So könnte es sein, dass z.B. auch eine Verwendung entlang der Rheinschiene in Frage kommen kann.

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon FlowRider » Mi 30. Sep 2020, 23:27

Da hast du natürlich Recht. Aber mit der Zeit kann man sich doch relativ unproblematisch grenznah versetzen lassen, oder? Wohne in Bayern ca. 15 km von der Grenze weg deswegen meine Bewerbung.

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Jack Bauer » Fr 2. Okt 2020, 13:04

Mir ist auch klar, dass es überall etwas unterschiedlich zugeht
Das ist schon mal das erste Problem. Es ist von Team zu Team, von Dienststelle zu Dienststelle, von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Insofern ist es sehr schwierig zu sagen. Praktisch unmöglich eine allgemeingültige Einschätzung abzugeben.
Bin halt einfach kein Großstadtmensch.
Schon mal gut, dass du hier von vornherein eine realistische Selbsteinschätzung hast. Kenne hier in Berlin doch inzwischen einige recht unglücklich Ex-Landbewohner.
Ist es so, dass man oftmals kaum zum Essen kommt während des Dienstes.
Naja, dir bringt halt keiner was, wenn du das meinst. Es steht dir aber frei, immer etwas mitzuführen.
Ist es so, ... Das man Probleme hat seine 40 Stunden Woche einzuhalten aufgrund von zuviel Arbeit etc. oder ist es eher ein normaler Arbeitsalltag, wo ab und an mal was für die Leute auf Streife was zu tun ist und man alles gut organisieren und abarbeiten kann?


Das ist wie in jedem anderen Beruf auch. An manchen Tagen läuft es ruhig vor sich hin, an anderen musste halt länger machen. Bei der Polizei ist es halt oft so, dass du je nach Dienststelle hin und wieder länger machen musst, obwohl gar nix passiert. Ist halt auch oft ein Bereitschaftsjob und das kann dann schon mal an den Nerven bzw. der Motivation nagen.
aber wenn man jeden Tag auf dem Zahnfleisch sich zur Arbeit schleppt, könnte ich mir das dauerhaft (5 Jahre plus) schwierig vorstellen.
Auch das ist doch in den meisten Jobs so. Egal ob du Landwirt bist, oder Polizeibeamter. An einem Tag geht dir der Traktor kaputt, du hast Stress, am nächsten Tag wird ne Kuh krank und du hast Stress usw. usw.
(5 Jahre plus)
Je nach deinem Einstiegsalter sind es eher 40 Jahre plus. Darum ist eins ganz wichtig, wenn du Polizeibeamter werden willst, dann solltest du auch genau das wollen, eben Polizeibeamter werden wollen. Willst du zur Polizei, weil die Dienstbedingungen am Tage deiner Einstellung so oder so sind, dann wirst du Trauer haben, wenn sie 2 Jahre später mal wieder anders sind. Die Behörden werden ständig umgestaltet, die gesellschaftlichen Bedingungen und Anforderungen ändern sich alle paar Jahre, was immer gleich bleibt, bist nur du mit deinem Wunsch Polizeibeamter zu sein, oder eben nicht. Aber ich sage mal, mit 5, 10 oder 20 Jahren Polizeidiensterfahrung kannst du außerhalb einer Polizeibehörde praktisch nix anfangen, insofern richte dich darauf ein, es ab dem Punkt deiner Einstellung für immer zu machen, sozusagen auf Lebenszeit.
Kann man, falls weniger zu tun ist, dann zb. Verkehrskontrollen durchführen oder in der Innenstadt zu Fuß Streife machen und schauen, ob alles in Ordnung ist?
Ja. Nur ob du das dann willst, wird sich zeigen.
Neben dem Dienst auf der Straße würde mich auch der Alltag bei der Kripo interessieren. Wie schaut es, im Vergleich zur Straße mit Abwechslung und Belastung, aus?
Was die Belastuung angeht, kann die im Kripobereich auch extrem hoch werden. Was die Abwechslung angeht, ist das so eine Sache, da die meisten Kriminalpolizeibeamten in irgendeine Richtung spezialisiert sind und in sogen. Fachkommissariaten eingesetzt werden, machen sie innerhalb ihres Fachbereiches mehr oder weniger immer das gleiche, aber das ist bei Spezialisierung nun mal auch notwendig. Aber auch hier gilt:
Es ist von Team zu Team, von Dienststelle zu Dienststelle, von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Insofern ist es sehr schwierig zu sagen. Praktisch unmöglich eine allgemeingültige Einschätzung abzugeben.
Und zum Schluss noch, wie gut ist bei euch das Arbeitsklima bzw. der Umgang mit den Kollegen?
Das ist auch nicht allgemeingültig zu sagen, aber zum größten Teil liegt sowas an einem selbst.

Seid ihr zufrieden mit eurer Berufswahl, wenn ihr eure früheren Erwartungen und die jetzige Ist-Situation vergleicht.
Die Berufswahl ist in Ordnung, der Arbeitgeber ist so lala... :polizei10:

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Gesetzwahrer » Mi 25. Nov 2020, 22:17

Oh man, wie recht doch mein Vorschreiber hat. Leider gibt es keinen "klassischen" Alltag bei der Schutzpolizei, bei der Kriminalpolizei wohl schon eher.

Ich habe nun so viele Jahre durch: Ausbildung, Bereitschaftspolizei, Großstadtwache, Kleinstadtwache... Jedes Mal ändern sich die Situationen, mal ganz abgesehen von 2020-Corona-Jahr
Bereitschaftspolizei gibt es mit Einsätzen und sonst nur auf dem Arsch sitzen oder mit Einsätzen und sonst Streifenwagen fahren.
Großstadtwachen habe in der Regel immer gleichgelagerte Einsätze, meistens je nach Tageszeit, währenddessen Kleinstadtwachen eher die Allrounder sind und durchaus auch Ermittlungen anstellen.

Vom Kollegenbild her, sind wir auch nur "der Querschnitt der Gesellschaft". Daher gibt es immer gutes und schlechtes Klima, fleißige und stinkend faule Kollegen, gute Wachen und Vorgesetzte und nicht so gute und und und...

Jeder von uns muss sich immer auf das Einstellen, was gerade dienstlich auf ihn zukommt.

Ich bin spät eingestiegen und liebe meinen Job ohne für ihn zu leben, denn das wäre auch falsch.
carpe diem...
PolBea LaPo Schleswig-Holstein

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Endgegner » Mi 26. Mai 2021, 22:39

Hi,
wollte nicht extra einen neuen Thread eröffnen.

Kann mir jemand sagen ob es das codewort X3 im Polizeidienst gibt und wenn ja, was es bedeutet?

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Controller » Mi 26. Mai 2021, 22:51

ich kenne nur x³

:hallo:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Endgegner » Mi 26. Mai 2021, 22:52

ich nehme an ich muss nicht fragen was x³ bedeutet weil es ein gag war?

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Controller » Mi 26. Mai 2021, 23:00

öhm, es ist kein Gag, sondern eine mathematische Funktion :polizei10:
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Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Endgegner » Mi 26. Mai 2021, 23:08

2 cops. einer macht personenabfrage über Person B per funk. der andere fragt: und? negativ? sagt der andere: na ja eher nicht, x3. :polizei13:

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Controller » Mi 26. Mai 2021, 23:15

ach so, ja, hm, das denke ich, sollte nicht im Netz diskutiert werden :polizei3:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Endgegner » Mi 26. Mai 2021, 23:25

gibts den begriff denn oder wars n verhörer?

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Re: Klassischer Alltag Polizei

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Do 27. Mai 2021, 08:43

Ich kenne den nicht, aber da jede Dienstgruppe irgendwann ihren eigenen Insider hat, kann es auch sein, dass das so gefallen ist. Der Betreffende kann ja ein Auskunftsersuchen stellen, ob und was über ihn gespeichert sein könnte.
Meist wissen die Betreffenden das aber selber ganz gut.
:lah:


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