Bei Fragen oder Anmerkungen stehe ich euch gerne per PN zur Verfügung.
Inhalte der Tests gebe ich allerdings nicht raus. Einerseits erinnere ich mich nicht so genau daran und andererseits findet ihr alle Infos auf der Homepage des Landes Thüringen und im Hesse&Schrader.
Mein Bericht vom 2. Testtag in Erfurt habe ich bereits in der Warteschleife. Und nun viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei euren Tests!
Meinen aller ersten Test hatte in Meiningen, Thüringen. Ich habe mich auf den Testtag so gut es ging, vorbereitet, jedoch habe ich über Weihnachten meinen normalen Sport nicht machen können, sodass Liegestütze jeden Abend mein Gewissen, ob des deftigen Essens über Tage hinweg, beruhigen mussten.
Der Test fand in der zweiten Januarwoche statt, also schon eine Woche nach den Weihnachtsferien.
Vorbereitung
Ich habe mich, so gut es ging, auf Diktat, PC- und Sporttest vorbereitet. Auch Unterkunft in einem Hostel und Bahntickets waren gebucht (dass man auch auf dem Gelände übernachten kann, erfuhr ich leider erst durch einen anderen Bewerber). Auch die Wegbeschreibungen vom Bahnhof zum Hostel und vom Hostel zum Ausbildungszentrum von Google Maps waren ausgedruckt.
Zuletzt habe ich noch die Einladung zum Test sowie die Seite des Landes Thüringen zu Rate gezogen, die sehr hilfreich waren.
Mit Sack und Pack ging es also am Vortag zum Bahnhof und mit dem Zug ins schöne, beschauliche Meiningen.Was muss ich mitbringen?
Einladung und Personalausweis zum Vorzeigen an der Wache
die Originale aller als Kopie eingesandter Dokumente der Bewerbung
Sportsachen
helle bzw. abriebfeste (nonmarking) Hallenschuhe
Verpflegung (Erwerb vor Ort nur eingeschränkt möglich)
Ankunft in Meiningen
In Meiningen angekommen, die pöbelnden Typen am Bahnhofsausgang ignoriert und kaum zehn Laufminuten später befand ich mich am Hostel.
Um am nächsten Morgen keine Probleme zu haben den Testort zu finden, bin ich direkt nach Ankunft im Hostel den Weg zum Testort mit Hilfe der Wegbeschreibung abgelaufen. Ich brauchte ca. 15 Minuten, die ich dann für den morgigen Tag einplante. Ich prägte mir den Weg genau ein, denn morgen würde ich ihn um halb sieben im Dunkeln laufen müssen.
Den Abend vertrieb ich mir mit dem "Hesse und Schrader"-Buch, das ich mitgenommen hatte und rechnete noch einige Aufgaben durch. Hier habe ich wirklich bereut, mir nicht noch ein normales Buch zum Lesen mitgenommen zu haben.
Der Testtag
Pünktlich Viertel vor Sieben stand ich am Eingang zum Gelände der Ausbilungsstätte Meiningen. Vor mir wurden gerade zwei Mädchen von ihren Eltern im Auto abgesetzt, eines der beiden Mädchen hatte einen riesigen Koffer zu ziehen.
Die beiden brauchten am Eingang dann auch etwas länger, ihre Personalausweise hervor zu kramen, um sie dem Beamten vorzuzeigen.
Ich hingegen hatte Einladung und Perso griffbereit, zeigte diese vor und bin dann mit den beiden Mädels zum ersten Gebäude, das Gebäude des Polizeiärztlichen Diensts, gegangen.
Im Gebäude gab es einen recht großen Wartebereich mit einigen Couches. Dieser Wartebereich war voller Bewerber, die sowohl saßen als auch standen und Löcher in die Luft starrten. Ich glaube, bei meinem noch recht ruhigen "Guten Morgen" habe ich einige zusammen zucken sehen.
In dieser Gruppe wurde Augenkontakt vermieden, von Gesprächen ganz zu schweigen. Ich glaube, hier spielten Müdigkeit und Prüfungsangst sehr stark zusammen.
Ärztliche Sichtung
Wir wurden pünktlich um Sieben von einem Beamten des Polizeiärztlichen Diensts in das Gebäude geführt und nahmen in einem weiteren Raum Platz.
Während die Bewerber einzeln und in alphabetischer Reihenfolge nach nebenan gerufen wurden, bekamen wir zwei Zettel zum Ausfüllen.
Beim ersten Zettel handelte es sich darum, dass wir bestätigten, uns in der Lage zu fühlen, am Sporttest teilnehmen zu können. Der zweite Zettel war eine Umfrage, die sich für Alter, Herkunft, beworbene Bundesländer und Verbesserungsvorschläge am Bewerbungsverfahren interessierte.
Bereits zu diesem Zeitpunkt zahlte sich aus, dass ich genug Kugelschreiber eingepackt hatte, denn so konnte ich nicht nur selbst in Ruhe meine Zettel ausfüllen, sondern noch drei weiteren Personen Kullis ausleihen.
Bereits beim Aufrufen der Namen fiel auf, dass einige Bewerber fehlten. Insgesamt waren 25 Bewerber für diesen Testtag eingeladen worden und nur 20 erschienen, davon 7 Frauen und 13 Männer.
Endlich wurde ich aufgerufen. Dort musste ich der Ärztin einige Fragen beantworten ("Fühlen Sie sich gut? Haben Sie irgendwelche Krankheiten? Allergien?"). Anschließend musste ich meine Schuhe ausziehen und es wurde meine Größe gemessen. Heute war ich 2 Zentimeter kleiner als mein Perso behauptet, aber allemal groß genug, um die Mindestanforderungen für eine Einstellung von 1,63m zu schaffen.
Anschließend habe ich wohl so schnell wie noch nie meine Schuhe wieder angezogen und bin wieder ins Wartezimmer gegangen.
Im Wartezimmer lockerte sich so langsam die Atmosphäre und ich konnte mit meinen beiden Nachbarn darüber scherzen, wie viel Spaß es macht, unter den zwei Augenpaaren im Nebenzimmer möglichst schnell die eigenen Schuhe aus- und wieder anzuziehen.
Vorstellungen und Nummern
Nachdem alle Bewerber vermessen waren, wurden wir über das Gelände zu einem anderen Gebäude geführt. Dieses Gebäude trug bereits die Aufschrift, dass die Verantwortlichen und Testräume der EAVs hier zu finden seien.
Auf dem Weg zum Gebäude konnte ich in einen Unterrichtsraum schauen, einer praktischen Übung in Zivil- und Verfolgungsfahrzeug zu schauen und einigen Anwärtern, die uns entgegen kamen, zunicken. Die Anwärter haben uns mindestens ebenso neugierig gemustert wie wir sie.
Wir wurden in einen Warteraum gebracht, der für uns den ganzen restlichen Tag noch Aufenthaltsraum sein würde. Der Raum war angenehm groß, mit Stühlen und Tischen in der Mitte ausgestattet, hatte Infoflyer über die Polizei an der einen Seite und aktuelle Zeitschriften zu Sport, vom ADAC etc. auf den Tischen ausliegen.
An diesem Tag wurden wir von zwei Beamten betreut. Diese stellten sich vor und erklärten stets den weiteren Verfahrensablauf.
Das begann damit, dass wir der Reihe nach Nummern zugeordnet bekamen. Diese Nummer symbolisierte sowohl meinen Platz im PC-Raum als auch die Nummer meines Spinds, in den wir vor den Tests stets alles (Jacken, Rucksäcke, Handys, Essen) zu packen hatten.
Die beiden Mädchen, denen ich bereits am Eingang begegnet war, wurden von einem der beiden Beamten rausgerufen. Sie verließen kurze Zeit später mit einem Haufen Papier in der Hand samt Gepäck und Allem unsere Runde.
Erst später am Tag erfuhren wir, dass die beiden vermutlich zu klein waren und die Mindestgröße nicht erfüllten. Die vielen Papiere, die sie mitnahmen, waren ihre Bewerbungsunterlagen, die auch im weiteren Verlaufe des Tages alle Bewerber, die bei einem der Tests durchfielen, zurück bekamen.
Rechtschreibüberprüfung
Das Diktat fand am PC statt. Für das Diktat hatten wir 30 Minuten Zeit, wobei die verbleibende Zeit im Programm angezeigt wurde.
Uns wurde ein Text angezeigt, bei dem einzelne Worte oder Kommas farbig hinterlegt waren. Diese Worte sollten wir korrigieren oder aber, waren sie richtig, so belassen. Insgesamt gab es drei Seiten Text, wobei man, hatte man einmal umgeblättert, nicht wieder zurück konnte.
Ich habe mir sehr viel Zeit für den Text und die Überprüfungen gelassen und war trotzdem schon nach der Hälfte der Zeit fertig.
Wer fertig war, hat den Raum verlassen und ist wieder in den Warteraum zurückgekehrt.
Nachdem die gesamte Gruppe wieder im Warteraum war, mussten wir keine fünf Minuten warten. Einer der beiden Beamten kam rein und rief einen Namen auf. Der Bewerber verließ mit ihm den Raum. Anschließend hat die verbleibende Beamte uns den Ablauf für den weiteren PC-Test erklärt. Damit war klar, wir waren weiter.
Leistungstest (PC-Test)
Nachdem sich alle vor die PCs gesetzt hatten, wurde uns auch vor diesem Test ausführlich die Funktionsweise des Testprogramms sowie das Vorgehen des Tests erläutert. Wir bekamen einen Stift sowie Schmierpapier zur Verfügung gestellt, die wir für den Test (ausgenommen des Abschnitts zum Gedächtnis) benutzen durften.
Sämtliche Aufgaben, die in diesem Test dran kamen, habe ich so oder so ähnlich bereits im "Hesse und Schrader" üben können.
Wir hatten bei diesem Test auch Zeitbeschränkungen, allerdings nicht für den Test insgesamt, sondern jeweils zu den Aufgabentypen (bspw. drei Minuten für 15 Matheaufgaben).
Bei einigen Aufgabentypen hatte ich so viel Zeit, dass ich noch einen kompletten Kontrollgang machen konnte, bei anderen wiederum lief die Zeit ab, als ich gerade das Ergebnis auf dem Schmierpapier vor mir stehen, es eingetippt hatte und auf "Weiter" klicken wollte.
Mit guter Vorbereitung und genügend Ruhe (ärgern darüber, dass man noch nicht fertig war mit dem Aufgabentyp bringt nichts, sondern hält auf) ist dieser Test eigentlich gut machbar.
Nach diesem Test haben wir etwas länger im Aufenthaltsraum warten müssen, bevor es weiter ging. Positiv war, dass nach diesem Test alle Bewerber auftauten und wir gemeinsam über den Test, mögliche Fehler, den Zeitdruck und allgemeinere Dinge sprechen und witzeln konnten.
Von unserer Gruppe wurden drei Bewerber rausgerufen. Einer der drei konnte wohl am Sporttest nicht teilnehmen, die anderen beiden waren beim Leistungstest durchgefallen.
Unsere Gruppe hatte sich damit auf vierzehn Bewerber verkleinert. Wir sprachen ein wenig über das Durchfallen und so erfuhr ich, dass einige der Bewerber das zweite Mal hier in Thüringen dabei waren. Andere konnten von ihren Erfahrungen in anderen Bundesländern berichten, in denen es im Gegenteil gut war, aufgerufen zu werden.
Sporttest
Zur Sporthalle mussten wir einmal die lange Seite des Geländes lang laufen. Die Sporthalle war allerdings auch nicht zu verfehlen.
Von den beiden Sportprüfern wurden uns die drei Aufgaben, der Kasten-Boomerang-Test, Liegestütze und der Coopertest grob skizziert und uns dann etwas Zeit zum Aufwärmen gegeben.
Pro Aufgabe gab es maximal sechs Punkte zu holen. Man musste mindestens einen Punkt pro Aufgabe und insgesamt sechs Punkte im Sporttest erreichen, um ihn zu bestehen.
Die Aufgaben wurden anschließend jeweils vor der entsprechenden Aufgabe nochmal ausführlich erklärt, die erforderlichen Punktegrenzen für Männer und Frauen vorgelesen und beim Kasten-Boomerang-Test konnten wir auch einen kurzen Testdurchlauf (bspw. einmal über die Bank und dann drunter durch) durchführen.
Kasten-Boomerang-Test
Der Kasten-Boomerang-Test wurde alphabetisch, allerdings die Frauen vor den Männern, durchgeführt.
Letztlich habe ich diesen Test in einer guten Zeit abschließen können. Ich habe eine Form von seitlich über die Bank Springen, in seitlicher Haltung Landen und länglich drunter durch Krabbeln, verwendet.
Bei diesem Test ist eine Bewerberin bereits ausgeschieden. Sie war von einer Bank zur nächsten gelaufen statt zunächst noch den Ball zu umrunden. So stand sie, als das Kommando "Zurück! Um den Ball herum!" kam, erst wie erstarrt da, hat dann den Test noch beendet, war jedoch eine knappe Sekunde über der erlaubten Höchstzeit und hatte damit, mit 0 Punkten, den Sporttest nicht bestanden.
Es gab leider keinen zweiten Versuch für den Kasten-Boomerang-Test.
Alle weiteren Bewerberinnen und Bewerber haben den Kasten-Boomerang-Test, mal knapp, mal mit sehr guten Zeiten, bestanden.
Liegestütze
Die Gruppe wurde anschließend zweigeteilt, um die Liegestütze, jeweils einzeln, zu machen. Wir konnten wählen, ob wir sie im freien Raum oder mit den Füßen an der Wand abgestützt, machen wollten. Zweiteres empfand ich als leichter, ist aber sicher Ansichtssache. Auch konnten wir, solange wir nicht absetzten, kurze Pausen zwischen den Liegestützen einlegen.
Bei diesem Test ist leider ebenfalls eine Bewerberin durchgefallen. Sie konnte zwar Liegestütze machen, jedoch waren diese nicht tief genug. Und jeder kann nachfühlen, dass wenn man eine Liegestütze macht, dann die Aufforderung "Tiefer!" kommt und Liegestütze nicht gezählt werden, dies an der Kraft zerrt. Die Bewerberin schaffte so leider nicht das Mindestmaß von fünf Liegestütze.
Auch ich habe hin und wieder die Anweisung "Tiefer!" bekommen. Insbesondere bei der Vorbereitung sollte man also nicht unterschätzen, dass beim Üben von Liegestützen daheim niemand daneben steht, der darauf achtet, dass die Liegestütze tief genug gemacht und beim Aufrichten die Arme korrekt gestreckt werden.
Coopertest
Nach einer kurzen Verschnaufpause bekamen wir für den Coopertest Leibchen mit Nummern drauf zugewiesen. Auch vor diesem Test wurden uns die Punkte und damit verbunden zu erreichenden Leistungen erklärt.
Ich habe die Runden ab der dritten Runde nicht mehr mitgezählt. Auch meine Mitbewerber konnten sich irgendwann ihre Rundenzahlen nicht mehr merken. Da es sich um eine 100-Meter-Bahn in der Halle handelte, mussten Frauen mindestens 19 Runden, Männer 21 laufen.
Während dem Laufen wurden wir von einer größeren Gruppe Anwärter, die auf der Balustrade standen, beobachtet. Für diese ist es sicher interessant gewesen, zu sehen, wie sich die Bewerber quälen, wo sie noch ein halbes Jahr zuvor selbst standen (bzw. liefen).
Nach dem Coopertest wurden uns unsere erreichten Punkte und damit das Bestehen des Sporttests vorgelesen. Von dieser verbleibenden 12-köpfigen Gruppe haben alle den Sporttest bestanden.
Wir hatten etwas Zeit für den Besuch der Mensa oder dem Verzehr mitgebrachter Nahrungsmittel und mussten uns dann, spätestens Viertel vor Eins, wieder im PC-Raum einfinden.
Staatssicherheit
In der Wartezeit zwischen Sporttest und folgenden Erklärungen hatten wir zwei Formulare auszufüllen.
Beim ersten Formular handelte es sich um den Personalbogen zur Einstellung. Für Hessen hatte ich dieses Formular bereits zu Hause im Zuge der Bewerbungsunterlagen ausfüllen müssen, sodass ich dort genug Zeit hatte, Dinge nachzuschlagen, die ich nicht auswendig wusste als auch nachzufragen. Abgefragt wurden Name, Geburtsdatum und -ort, Kinder, Eltern, Schulbildung und Abschlüsse, berufliche Erfahrungen, ehrenamtliche Engagements, Straftaten und -verfahren, Rentenversicherung usw.
Den Luxus des Nachfragens hatten wir hier in Meiningen nicht, sodass wir unserer Runde dem einen oder anderen erklärten, was Stenographie ist, rechneten, von wann bis wann wir welche Schule besucht hatten und über Rentenversicherungen grübelten.
Das zweite Formular war jedoch das deutlich interessantere. Dieses vierseitige Formular erfragte unser Engagement, unsere Mitwirkung, Einwirkung und Einbindung von Regierungsorganisationen, der Staatssicherheit und leitenden Funktionen vor dem 09.11.1989 in der DDR.
Leider reichte der Hinweis, dass die allermeisten von uns nach dem 09.11.1989 geboren waren nicht als Ausrede aus, dieses Formular nicht komplett ausfüllen zu müssen. Es handelt sich dabei um ein Formular, das nach Verwaltungsvorschrift bei jeder Einstellung in den öffentlichen Dienst in Thüringen ausgefüllt werden muss.
Erläuterungen, Einweisungen und Erklärungen
Vor dem Abschlussgespräch bekamen wir nun eine ganze Menge Erläuterungen und Erklärungen des nun noch folgenden Verfahrens.
Zehn der zwölf verbleibenden Bewerber bekamen nun einen Zettel ausgeteilt. Diese Zettel enthielten eine Mängelliste über die jeweilige Bewerbung. Manch ein Kandidat hatte keinen handschriftlichen Lebenslauf eingereicht, kein Passbild, keine Unterschrift unter dem Lebenslauf oder aber, die einzig "entschuldbare" Nachreichung, musste das Abiturzeugnis, das erst in einigen Monaten erworben werden würde, nachreichen.
Ich fand interessant, wie viele Bewerber (mit Ausnahme derer mit dem Zeugnis) augenscheinlich Fehler oder fehlende Unterlagen in ihren Bewerbungsunterlagen hatten.
Der PC-Test war mit 100 Punkten bestanden. 110 Punkte wurden benötigt, um sich für die Bewerbung zum gehobenen Dienst qualifiziert zu haben.
Anschließend im Abschlussgespräch würden einige Kanidaten bereits Einladungen zur ärztlichen Tauglichkeitsprüfung in Erfurt bekommen. Alle weiteren Bewerber erhalten diese noch per Post.
Gibt es bei diesem ärztlichen Test Auflagen, so sind nachzureichende Unterlagen direkt nach Erfurt zu schicken. Meiningen wird nur über "nicht tauglich", "tauglich" und "tauglich mit Auflagen" informiert.
Für den gehobenen Dienst werden nicht alle Bewerber mit über 110 Punkten, sondern nur ca. 70 bis 80 der Bewerber mit den besten Punkten im PC-Test für eine der ersten beiden Wochen im März zum Assessment-Center eingeladen.
Zur Einstellung in den gehobenen Dienst werden die Punkte des PC-Tests und Assessment-Centers addiert und durch zwei dividiert, daraus wird dann eine Rangliste erstellt.
Desweiteren wurde erläutert, dass ca. 100 Stellen für den mittleren und ca. 25 Stellen für den gehobenen Dienst vorgesehen sind. Die letztliche Stellenzahl muss jedoch vom Ministerium abgesegnet werden.
Alle Bewerber, die ausreichende Punkte im PC-Test und ein Abitur vorzuweisen haben, können sich zweigleisig für gehobenen und mittleren Dienst bewerben. Wenn es mit dem gehobenen Dienst nichts wird, sei es eine fehlende Einladung zum AC, zu wenig Punkte beim AC oder Ähnliches, werden sie immer noch in der Rangliste für den mittleren Dienst geführt.
Wir wurden anschließend alle noch mal gefragt, ob wir uns nur für den gehobenen, nur den mittleren oder beide Dienste bewerben. Die meisten der Bewerber haben "beides" geantwortet.
Nach diesen recht ausführlichen Erläuterungen, bei denen wohl der Umstand einer Trennung von mittlerem und gehobenen Dienst für einige Bewerber eine Neuigkeit war, ging es für uns zurück in den Warteraum.
Abschlussgespräch
Bereits früher am Tag waren wir informiert worden, dass zum Abschlussgespräch eine kurze, ca. fünf- bis siebenminütige Vorstellung von uns erfolgen sollte. Wir hatten uns viele Gedanken darüber gemacht, was wir sagen sollten, war uns von den Internetseiten der Polizei und den Bewerbungsinformationen her nur bekannt gewesen, dass es ein Abschlussgespräch gab, nicht jedoch, dass wir dort einen Vortrag oder eine Vorstellung abhalten sollten.
Ich habe mir grob überlegt, was ich erzählen würde, tatsächlich hat mich das Abschlussgespräch dann aber doch etwas überrascht.
Die Bewerber wurden immer einzeln aus dem Raum gerufen, allerdings von insgesamt fünf verschiedenen Prüfern.
Der Prüfer, der mich aus dem Raum gerufen hatte, führte mich in den PC-Raum. Die anderen Prüfer hatten auch jeweils einen eigenen Raum, die meisten vermutlich ihr Büro auf diesem Gang. Wir beide waren alleine, entgegen meiner Annahme unter der Ankündigung einer "Selbstpräsentation", eine größere Gruppe Prüfer vorzufinden.
Der Prüfer stieg ein mit der Frage, warum ich mich in Thüringen beworben hatte. Damit war mein Monolog über Geburt über Ausbildung bis zur Bewerbung hinfällig, ich konnte jedoch immer noch grob die Reihenfolge wahren und habe grob meine Hintergründe und Gründe erzählt.
Ich wurde anschließend gefragt, ob ich mir Gedanken über Gefahren im Beruf gemacht habe (Standardfrage Nummer 2, gleich nach "Warum wollen Sie zu uns/hier her?"). Mit einem kurzen Hinweis auf Hamburg und Bereitschaftspolizei war auch dieses Thema abgehakt.
Da der Prüfer nicht einmal groß mitschrieb, vermute ich, dass bei diesem Abschlussgespräch wirklich nur sehr, sehr grob unpassende Kandidaten ausgefiltert werden. Die wirkliche Selbstpräsentation werde ich wohl beim Assessment-Center halten dürfen.
Nachdem der Prüfer hinsichtlich der Fragen zufrieden war, kam er auf meine Fehlerpunkte im Diktat, meine erreichten Punkte im PC-Test und ganz kurz auf die Punkte im Sporttest zu sprechen. Letztere würden für den gehobenen Dienst irrelevant sein.
Er hat mir das weitere Verfahren kurz erläutert, meine Punktzahl gelobt, auch in Hinsicht darauf, dass es mein erster Test war und geäußert, dass ich mit der Punktzahl vermutlich zum Assessment-Center eingeladen würde. Da ich keine weiteren Fragen hatte, hat er mir noch zwei Dinge unterschreiben lassen (dass ich die Punktzahlen mitgeteilt bekommen habe als auch, für welche Dienstlaufbahn ich mich bewerbe), die Einladung zur ärztlichen Tauglichkeitsprüfung gegeben und mich verabschiedet.
Zurück im Warteraum habe ich noch zwei Mitbewerber angetroffen, mit diesen etwas gequatscht und dann schließlich samt Sack und Pack das Gelände verlassen und mich von den beiden verabschiedet.
Ab nach Hause
Das Gelände habe ich damit Viertel vor Vier verlassen. Die Angaben auf der Einladung stimmten also und die meisten Bewerber dürften das Gelände sogar noch früher verlassen haben.
Mit der Einladung für den zweiten Testtag bereits in der dritten Januarwoche in Erfurt, einer guten Punktzahl und der Freude darüber, dass der aller erste Test und der erste Testtag so gut verliefen, habe ich mich auf den Heimweg gemacht.
Ich fand das Verfahren insgesamt sehr angenehm. Die Beamten waren allesamt sehr freundlich, hatten Humor und haben uns den Ablauf als auch Fragen stets gut erklärt bzw. beantwortet. Nach Meiningen komme ich also gerne wieder.