llllllllllllllll hat geschrieben:Möge der gemeine Wähler uns diese Regierung noch labge erhalten lassen.
Entschuldige, aber diese Sichtweise halte ich für etwas...naja, sagen wir mal...naiv.
Aus meiner Sicht war es für das Land (Polizei ist ja im Übrigen nur ein kleiner Teil des Ganzen) selten gut, wenn eine Partei (oder gar eine Koalition) länger als zwei Legislaturperioden am Stück in Regierungsverantwortung war. Zunächst werden Wahlversprechen gemacht, die zu Beginn auch mehr oder weniger umgesetzt werden.
Das war bei der Vorgängerregierung (schwarz-gelb) nicht anders und das damalige "1000er-Programm" der CDU hat durchaus Verbesserungen gebracht. Irgendwann kommt aber der Zeitpunkt, an dem sich der neue Schwung überholt hat und dann ist erfahrungsgemäß von einer schon länger im Sattel sitzenden Regierung nicht mehr viel an Zugkraft und Reformwillen zu erwarten (die von vielen Kollegen als kaum spürbar empfundene Wertschätzung gepaart mit einer zum Teil als arrogant wahrgenommenen Art eines Herrn Möllring hattest du ja exemplarisch angerissen).
Gucken wir allerdings noch ein Stück weiter zurück, dann sollte man auch einmal den Blick darauf werfen, wer z.B. die Heilfürsorge, für deren Wiedereinführung die SPD in diesem Thread nun gefeiert wird, im Jahre 1999 entgegen der massiven Proteste der Gewerkschaften eigentlich abgeschafft hatte. Das war zwar noch vor deiner Zeit bei unserem Verein, aber die Auflösung führt zurück auf meinen zweiten Satz in dieser Antwort.
Nicht jeder will Einsatz/Ermittlungsführer bzw später DSL werden.
Das stimmt zwar, kann aber natürlich kein Kriterium für die Bewertung sein, ob es aus Sicht der Organisation sinnvoll und zielführend, Führungsverantwortung im gleichen Statusamt oder sogar niedriger zu besolden wie die Sachbearbeitung in derselben Organisationseinheit.
Und zwar nicht nur vorübergehend, sondern zum Teil strukturell und auf Dauer angelegt. Ähnliches wirst du aus gutem Grund in praktisch keinem Unternehmen (die in dieser Hinsicht bzgl. hierarchischer Führungsstruktur durchaus vergleichbar sind) finden.
Wenn man z.B. den Anspruch hat, dass ein SB ESD nach A11 besoldet werden sollte (was ja an sich durchaus legitim ist), dann darf man aber sinnvollerweise keine Struktur schaffen, in der der DSL nicht nur kurzzeitig, sondern u.U. noch über Jahre nach A10 besoldet wird. Das ist in kleineren Dienststellen ohne entsprechende Sockelung der Dienstposten durchaus so anzutreffen.
Und auch wenn der DAL/DSL, der entsprechend seines Dienstpostens eine wesentlich höhere Verantwortung trägt, ebenfalls nach A11 besoldet wird, ist das noch problematisch.
Und dabei spreche ich noch gar nicht von der im Grunde absurden Situation, dass er für einen Teil seiner DA gar nicht Erstbeurteiler sein kann.
Hier wäre es eigentlich angezeigt, eine Dienstpostenstruktur zu schaffen, die den Verantwortungs- und Hierarchieebenen auch gerecht wird. Das flächendeckend umzusetzen kostet aber richtig Geld.