Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Auswahlverfahren und Ausbildung

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon springer » Mo 27. Sep 2010, 17:56

Die PFW haben die Waffe, um sich bei Kontrollen usw. schützen zu können, wenn sie entsprechend angegriffen werden - als rein defensives Mittel.

Das Vorgehen bei Amok ist nicht defensiv, sondern ausdrücklich offensiv - also eine ganz andere Baustelle. Auch mit 20 Jahren "Erfahrung" hat der PFW weniger Ahnung als ein Kollege nach den ersten 1 - 2 Jahren.

Die PFW haben bei Amok nichts zu suchen, deswegen werden sie darin auch nicht ausgebildet - so einen Blödsinn wirds nicht geben.

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon M » Mo 27. Sep 2010, 18:06

springer hat geschrieben: Auch mit 20 Jahren "Erfahrung" hat der PFW weniger Ahnung als ein Kollege nach den ersten 1 - 2 Jahren.
Also ein Kollege nach den ersten zwei Jahren hat in BaWü wenn ich mich nicht täusche 12mon Praktikum hinter sich. Das wären ca. 1920 Stunden, davon lange nicht alle auf der Strasse

Ein Pfw nach 20 Jahren Streifendienst, der, (ich nehm jetzt nur mal den Schnitt, die meisten haben mehr Stunden) 2 Schichten im Monat macht hat im Jahr 240 Std, macht in 20 Jahren 4800 Stunden, diese aber deutlich mehr auf der Strasse da der Pfw meist keinen Innendienst macht und auch mit wechselnden Partnern raus fährt.............

Also ich weiß nicht wer da mehr Erfahrung hat........

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon springer » Mo 27. Sep 2010, 18:10

2 Jahre nach der Ausbildung waren gemeint.

Und ja, jeder Kollege hat nach 2 Jahren mehr Ahnung - weil er einfach immer dabei ist und nicht nur 2 Schichten pro Monat. Und genau deswegen sind die meisten Kollegen schon nach dem ersten Jahr (nach der Ausbildung) deutlich besser. Und ein Praktikant hat bei Amok genausowenig was verloren wie ein PFW.

Die Idee ist einfach Blödsinn - und genau deswegen wirds das nicht geben.

Wieso bist Du eigentlich so geil auf Amok?

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon M » Mo 27. Sep 2010, 18:27

springer hat geschrieben:Wieso bist Du eigentlich so geil auf Amok?
Ich hab dir oben schon gesagt du sollt mit deiner Frotzlerrei aufhören!
Das wird mir nun zu blöde mit dir hier, ich klink mich hiermit aus der Diskussion aus und du hast deine Ruhe Springer

Wenn ihr der Meinung seid dass es besser ist Pfw's zu Amoklagen zu schicken die keine Schulung haben wie welche die eine haben dann weiß ich auch nicht.........
Ja, es darf nicht passieren, ja, ist aber passiert und ein Pfw ohne Schulung war dort und hat wahrscheinlich auch eingegriffen..........
Zuletzt geändert von M am Mo 27. Sep 2010, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon Controller » Mo 27. Sep 2010, 18:29

M hat geschrieben:manchmal zweifle ich schon an mir selber..........
du wirst es mit Sicherheit nicht gerne hören ... :buhu:

aber nach allem was du so von dir gibst :polizei10:

bist du nicht allein mit den Zweifeln :ja:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon deBadner » Mo 27. Sep 2010, 18:49

springer hat geschrieben:2 Jahre nach der Ausbildung waren gemeint.

Und ja, jeder Kollege hat nach 2 Jahren mehr Ahnung - weil er einfach immer dabei ist und nicht nur 2 Schichten pro Monat. Und genau deswegen sind die meisten Kollegen schon nach dem ersten Jahr (nach der Ausbildung) deutlich besser.
2 Jahre nach der Ausbildung?
2 Jahre, in denen er mehr oder weniger stumpfsinnig seinen Dienst in der EA versieht? Dabei, wenn mal draussen auf den Revieren zur Unterstützung ist allzu oft der Dienst so aussieht, dass man 8 Stunden irgendwelche Kontrollstellen durchzieht?

Wenn du 2 Jahre Beamter im Streifendienst sagst, geh ich mit.
Aber nicht generell "2 Jahre nach der Ausbildung".

Ich hatte nach meinem Jahr BPH null Ahnung, dafür aber genau gewusst, wie gerade aus marschieren geht, wie ich mich auf geschlossenen Einsätzen verhalten muss (bei denen ich regelmäßig in Reserve stand), und wie man Kontrollstellen aufbaut und durchführt. Mehr nicht.

springer hat geschrieben:Und ein Praktikant hat bei Amok genausowenig was verloren wie ein PFW.
Und beides kann man nicht ausschließen.

Nicht jeder Amok ist von vornherein als solcher erkennbar. Wenn die Meldung eingeht "Schüsse in Schule" wird wohl jeder direkt an Amok denken,
aber es gibt auch Lagen, die sich entwickeln... da können dann beide, der Praktikant wie der Pfw, bereits vor Ort sein...

springer hat geschrieben:Die Idee ist einfach Blödsinn - und genau deswegen wirds das nicht geben.
Wenn es danach geht, dass es Blödsinn in unseren Behörden nicht gibt, dann dürfte es vieles nicht geben...

Und ich darf noch daran erinnern, dass insbesondere PVB anderer Bundesländer (allerdings auch eigene aus Baden-Württmberg) den Freiwilligen Polizeidienst nach Art Baden-Württembergs schon lange als Blödsinn ansehen,
dennoch gibt es ihn seit ca. 50 Jahren...

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon MJF » Mo 27. Sep 2010, 21:10

Laut Medien konnte doch scheinbar durch das beherzte Vorgehen der Polizei schlimmeres Verhindert werden.

Egal ob das so hätte sein dürfen oder nicht, die Männer (oder auch Frauen) vor Ort haben Leben gerettet, und sie hatten genügend Arsch in der Hose um nicht wegzulaufen.

Deshalb, gerade durch die fehlende Erfahrung und Ausbildung des Freiwilligen, Hut ab dafür das er sein Leben für das Leben anderer aufs Spiel gesetzt hat.

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon Mainzelmann2001 » Mo 27. Sep 2010, 21:18

MJF hat geschrieben:
Deshalb, gerade durch die fehlende Erfahrung und Ausbildung des Freiwilligen, Hut ab dafür das er sein Leben für das Leben anderer aufs Spiel gesetzt hat.

Das unterschreib ich............und das wäre eigentlich ein guter Schlussatz.

:zustimm:
Was juckt es die stolze Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt.

Das frühe Vögeln entspannt den Wurm.

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon Kaffeegesicht » Mo 27. Sep 2010, 22:30

Ohne Polizeifreiwillige läuft hier in Südbaden (außer vielleicht FR Nord) am Wochende nix. Man kriegt die Mindeststärke halt nicht zusammen. Sie zählen auf dem Papier mit. Der besagte Pfw hatte Freitag, Samstag und Sonntag Dienst. Der is öfter als ich aufm Revier.

Zur Aufforderung, dass der DGL einfach rausfahren soll-kann ich nicht nachvollziehen. Wie soll das gehen, als DGL allein aufm Revier und Amok läuft an. Und der Freiwillige hockt sich dann an den Funk? Wo jede Sekunde zählt?

Hier unten läuft der Laden mit sehr wenig Personal und dazu gehört auch der Freiwillige am Wochenende.

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 27. Sep 2010, 22:36

Bestreitet ja niemand.

Aber das kann nicht richtig sein - ist es auch nicht.

Mehr einstellen!

Raus aus den Ehus, rein in den Einzeldienst.

Nicht nur wegen Amok.

Auch zu euch kommen die Tumultlagen.

Auch zu euch kommen die Solidarisierungseffekte.

Und dann steht ihr da mit einem Schutzmann, der es kann, einem semi-ausgebildeten PFrw und einem DGL.

Da wird einem doch Angst und Bange.

In anderem Fred reden sie sich die Mäuler heiß, weil einer in der Wache an/erschossen wird.

Das sind doch alles Auswüchse dramenhafter Personalpolitik.

Das sind Bedingungen, unter denen ich den Dienst verweigern würde.

Klar fahre ich mit nem PFrw raus - wenn ich auf engem Raum noch drei Streifen mit ausgebildeten Schutzleuten habe.

Klar sitze ich alleine auf der Wache - aber dann lasse ich keinen Bürger mehr rein.

Und das ist doch das Ding hier.

Wir machen doch den Kollegen keinen Vorwurf, da reingegangen zu sein.

Jeder mit minimalen Schutzmannsinstinkten würde da rein gehen. (s. analog den Zoll-Amoktraining Fred)

Aber das kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Gerade im reichen BaWü. Gerade in einem Land, wo noch 'billiger' mD eingestellt wird. Da muss ich als Bürger und als Schutzmann doch erwarten können, dass da zwei Streifen mit richtigen Schutzleuten und einem Frw rumfahren.

Der Schutzmann ist die Pflicht, der Frw die Kür.
:lah:

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon very » Mo 27. Sep 2010, 22:54

Kaffeegesicht hat geschrieben:Ohne Polizeifreiwillige läuft hier in Südbaden (außer vielleicht FR Nord) am Wochende nix. Man kriegt die Mindeststärke halt nicht zusammen.
ganz ehrlich? das finde ich verheerend! die arbeit der freiwilligen in allen ehren, und großen respekt vor dem, was die streife in lörrach geleistet hat, aber wenn die mindestwachstärke nur erreicht wird, wenn freiwillige und praktikanten mitzählen, dann läuft eindeutig was schief. die löcher in der personaldecke werden notdürftig geflickt, in dem man alles mitzählt, was nur irgendwie geht. so hält man den laden am laufen. das aber eben auch nur, solange nichts "passiert". oder eben wie in lörrach, mit sehr, sehr viel glück.
"In den Krimis wird aber nicht gezeigt, dass man vielen Schutzpolizisten die Arbeit bei der Kripo als Sanktion androhen könnte.
Für weitere Fragen diesbezüglich bitte auch die Suchfunktion nutzen."

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon schutzmann_schneidig » Mo 27. Sep 2010, 23:51

@ Kaffeegesicht

Danke für die offenen Worte.

Das zeigt doch überdeutlich, wohin sich ein vor Jahrzehnten entwickelter mitunter sinnvoller Ansatz (PFW als Ergänzung) unter dem heutigen Spardiktat entwickelt hat (PFW als Ersatz).
Eigentlich unfassbar... aber selbst LÖ wird hier keine Wende bringen. Es ist ja schließlich gut gegangen...
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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 27. Sep 2010, 23:58

Dat is die Crux an der Sache. Und was Controller hier eigentlich zum Ausdruck bringen will...
:lah:

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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon MM » Di 28. Sep 2010, 00:30

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Gerade in einem Land, wo noch 'billiger' mD eingestellt wird.
Mal ganz ab vom Thema:

Ich möchte Dich nicht kritisieren oder angreifen Kaeptn, aber ist Dir mal aufgefallen, dass aufgrund der Förderalismusreform und der Besoldungshoheit der Länder der PM oder POM in Bayern das gleiche oder sogar mehr verdient als ein PK in Berlin?

Das ist jetzt mal eins der Extrembeispiele. Aber so langsam könnt ihr nicht mehr einfach nur mD und gD gegenüberstellen. Die Unterschiede sind jetzt schon drastisch und werden vermutlich auch immer größer werden in Zukunft.

Wenn Länder den mD mindestens genauso gut oder sogar besser besolden als den gD eines anderen Landes, dann kann wohl kaum mehr von Ungerechtigkeit im Bezug auf mangelnde zweigeteilte Laufbahn beklagt werden, oder?

Das ginge dann wohl eher in Richtung P-Besoldung. Gleiche Laufbahnen und Amtsbezeichnungen mit mehr Geld. Jetzt mal nur im Ländervergleich gesehen! Ich hoffe, ihr versteht was ich meine bzw. worum es mir geht!?

Viele Grüße

PolBert
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Re: Was haltet Ihr vom "Freiwilligen Polizeidienst" in BaWü

Beitragvon PolBert » Di 28. Sep 2010, 11:04

Tach zusammen,

wie ich schon in meinem Beitrag auf Seite 11, um 11:26 Uhr vermutet hatte,
vom IM bzw. seiner Sprecherin wird weiter schöngeredet und verharmlost!

Motto: "Alles wird gut"

lest einfach selbst:

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedw ... 319,649600

Gruß, der PolBert

edit: Link repariert
Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen.

- Henry Ford -
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