Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Auswahlverfahren und Ausbildung

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon M » Mi 4. Mai 2011, 22:25

Minimax hat geschrieben:Anderswo muss man für das Geld ein bischen mehr schuften.

Ich stelle mich auch mal gerne 5 Stunden an ne Absperrung und guck nen Marathon an, leichter kann ich meine WSED-Stunden nämlich nicht erbringen...

Auf der einen Seite wird hier immer behauptet wie schwer und hart der Polizei Job ist und dann muss man anderswo mehr schuften für das Geld.

Und 5 Std Absperrung beim Marathon ist dann doch eher eine leichte Aufgabe. Dann können wir das dann vielleicht auch bewältigen ohne gleich über rechtlich fundierte Eingriffsmaßnahmen nachzudenken weil wir ständig Widerstände dabei haben..........


Wird hier beim ein oder anderen vielleicht ein wenig übertrieben was die Arbeit (wohlgemerkt die ein Pfw, der zusammen mit einem Aktiven Beamten unterwegs ist), vor allem an den WE Schichten bei Nacht erledigen soll?
Was sind denn da die allermeisten Vorkommnisse? Beim Unfall Daten und Personalien aufzunehmen und Fotos zu machen, bei Ruhestörungen Personalien aufnehmen, Personen- und Verkehrskontrollen mit Abfragen zu tätigen werden wir gerade noch so hinbekommen.
Und wenn der aktive Kollege entscheidet, dass ein Gegenüber in Gewahrsam geht oder Festgenommen ist, wegen was auch immer, dann wird er eben mitgenommen, entweder freiwillig oder eben mit "Überredungskünsten".
Kommt ein Kollege körperlich in Bedrängnis wird eben versucht zu helfen, das wird ein (männlicher?) Pfw auch nicht gross anders machen als ein Azubi oder ein normaler Kollege.....

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon M » Mi 4. Mai 2011, 22:47

EHRENAMTLICHE IN DER POLIZEIDIREKTION ESSLINGEN
Die letzten ihrer Art
KREIS ESSLINGEN: Bei der Polizeidirektion Esslingen arbeiten 40 ehrenamtliche Freizeit-Polizisten - Die neue Regierung will den Freiwilligendienst abschaffen

Angehörige einer gefährdeten Spezies: Kosta Anagnostou, Gerd Glohr und Michaela Schenk (von links) sind innerhalb von zwei Wochen Polizisten geworden. Sie unterstützen die Beamten im Verkehr und bei der Prävention.
Sie tragen Uniform, im Gürtel steckt eine Walther P 5, Kaliber neun Millimeter: Michaela Schenk, Gerd Glohr und Kosta Anagnostou sind Polizisten. Ehrenamtlich. In ihrer Freizeit. Einzig an den Schulterklappen erkennt der Eingeweihte, dass er einen Polizeifreiwilligen vor sich hat. Balken statt Sterne sind dort aufgenäht. Die Polizeifreiwilligen im Land sind eine CDU-Erfindung aus den 60er-Jahren. Die neue Regierung will sie nun loswerden.
Von Doris Brändle
Insgesamt 40 Ehrenämtler, darunter 13 Frauen und 7 Menschen mit ausländischem Pass, unterstützen die Beamten auf den verschiedenen Revieren der Direktion Esslingen. Verkehrskontrollen, Feste, Demonstrationen und präventive Dienste wie die mobile Wache am Esslinger Bahnhof sind klassische Einsatzgebiete der Polizeifreiwilligen. „Wir schicken nie zwei Freiwillige zusammen los, es ist immer ein Hauptamtlicher dabei“, sagt Kriminalhauptkommissar Heinz Hönicke, der die Freiwilligen in Esslingen betreut. Zu brenzligen Einsätzen schicke man sie nicht. „Eine Gewähr, dass eine an sich harmlose Situation beim Bürgerfest oder bei einer Drogenkontrolle nicht eskaliert, gibt es aber nicht.“ Bisher sei aber noch keinem Freiwilligen Schlimmeres passiert.
„Relikt des Kalten Krieges“
Die baden-württembergische Landesregierung setzt seit 1963 auf ehrenamtliche Polizisten. „Die Freiwilligen sind ein Relikt des Kalten Krieges“, sagt Günter Loos, Sprecher des CDU-Innenministeriums. Damals, zu Zeiten der Aufrüstung, habe man für den Fall eines Angriffs aus dem Osten genug Kräfte in der Hinterhand haben wollen. „Da war ja auch die Bereitschaftspolizei noch mit Granatwerfern ausgestattet.“ 4500 Freiwillige gab es im Land zu Spitzenzeiten, heute sind es noch 1250. „Die Aufgaben haben sich gewandelt. Heute unterstützen sie die kommunale Kriminalprävention.“ Dass sie hie und da im Land auch als zweiter Mann - oder zweite Frau - mit auf Streife gehen, weiß man im Innenministerium. „Das sollte so nicht sein, aber ich bin ja nicht blauäugig“, sagt der Sprecher.

Die Hilfspolizisten - eine Bezeichnung, die sie gar nicht gerne hören - haben das Recht, aus dem Repertoire zu schöpfen, das auch den Beamten zur Verfügung steht: von einfacher körperlicher Gewalt bis hin zum Gebrauch der Schusswaffe.

In Esslingen sind die letzten Ehrenamtlichen vor sechs Jahren ausgebildet worden. Schwerpunkte sind Recht, Polizeitaktik, Psychologie sowie Abwehr- und Zugriffstraining. Und nicht zu vergessen: das Schießtraining. Regelmäßige Fortbildungen vertiefen die Themen.

Pädagogen und Arbeiter
Die Warteliste für den freiwilligen Polizeidienst in der Esslinger Direktion ist lang. Die Interessenten kommen aus allen Schichten und Berufen: Erzieherinnen, Ingenieure, Arbeiter.Was reizt diese Menschen, sich zweimal im Monat eine Samstagnacht als Anhalteposten bei einer Verkehrskontrolle um die Ohren zu schlagen? „Ich denke, bei einigen spielt die Uniform eine Rolle. Für manche ist sie ein Ausdruck von Macht“, sagt Hönicke. Doch für Freizeit-Rambos und Menschen, die sich nur in Uniform stark fühlen, sei kein Platz. „Wir nehmen nicht jeden“, betont er.

Jetzt taugt die Warteliste vermutlich nur noch für den Papierkorb: Der neue Koalitionsvertrag, den Grün/Rot am vergangenen Mittwoch vorgestellt haben, macht dem Ehrenamtlichen-Dienst den Garaus: „Wir werden den Freiwilligen Polizeidienst mittelfristig auflösen. Als Sofortmaßnahme werden wir das Budget einfrieren und keine neuen Angehörigen für den Freiwilligen Polizeidienst einstellen“, steht da. Was mit „mittelfristig“ gemeint ist, will der Sprecher der baden-württembergischen SPD nicht näher definieren: „In absehbarer Zeit, ein Datum kann ich nicht nennen.“ Der SPD ist der Freiwilligendienst schon lange ein Dorn im Auge. Aus ihrer Sicht macht eine Schnellbleiche von zwei Wochen aus einer Sozialpädagogin oder einem Elektriker keinen Polizisten. Die Kritik war stets, dass die Freiwilligen nur dazu dienen, die dünne Personaldecke zu stopfen.

Viele der Freiwilligen hatten die Abschaffung seit der Landtagswahl befürchtet, dennoch ist die Enttäuschung, zum Teil auch der Frust, groß: „Leider werden Polizeifreiwillige von bestimmten Menschen in der Politik wie auch auf den Revieren als Menschen zweiter Klasse gesehen. Aber es gab auch Revierleitungen die uns wie gleichwertige Menschen behandelt haben“, sagt ein Polizeifreiwilliger, der nicht mit seinem Namen in der Zeitung stehen will. Und: „Wir waren immer gut, Dienste zu machen, die bei aktiven Beamten nicht beliebt waren oder wenn die Dienstgruppe unter der Mindeststärke war. Ich persönlich finde es sehr schade, dass man uns nun so abservieren will.“

In der Esslinger Polizeidirektion habe man gute Erfahrungen mit den Freiwilligen gemacht, sagt Polizeisprecher Michael Schaal. Das seien geschätzte Kollegen. Die Zusammenarbeit funktioniere sehr gut, zumal viele der Ehrenamtlichen seit Jahrzehnten dabei sind und zahlreiche Freundschaften entstanden sind. An Probleme oder kritische Situationen mit den Freizeit-Polizisten erinnert sich Hönicke nicht. „Wir möchten nicht auf sie verzichten“, sagt er. „Sie würden eine Lücke reißen.“
http://www.esslinger-zeitung.de/lokal/e ... 707591.cfm

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon Trooper » Mi 4. Mai 2011, 22:59

Cool-Max hat geschrieben:
Goldstern hat geschrieben:Moin!
Was nicht sein kann, darf auch nicht sein!!
:applaus:

Wenn sich die Angehörigen des FPD mal über ihre Rolle im klaren wären, müssten sie nicht schon das Argument der beseren Dienstverrichtung ggü. dem Vollzugsdienst erwähnen.

Ich kenne Juristen, die besser Laminat verlegen als mancher Raumausstatter/Tischler/... - aber was ist der Wert dieser Aussage? Nur, dass da ein Branchenfremder ggf. in der Lage ist, einen kleinen Aspekt eines Berufsbildes gut auszuführen.

Der bleibt aber trotzdem Jurist.

Oder kommt jetzt noch: "wenn es uns nicht gäb`, dann würde nix laufen" ??

Das kann wohl kaum das Selbstverständnis des FPD sein, woll?!

Oder erkenne ich da die Sorge, bei einer "Vollausstattung" mit Vollzugskräften bestimmte (beliebte) Tätigkeiten nicht/in anderer Form ausüben zu müssen? Die Rolle der Hilfskraft schmeckt vielleicht nicht allen, ist aber Realität. Und ganz sicher nicht negativ belegt.

Gruß :polizei4:
Und nichts anderes wollen wir sein! Unsere Hilfstätigkeit wird zumindest von denen die MIT uns arbeiten entsprechen geschätzt
Einige geäußerte Meinungen in diesem Thread verraten ein etwas anderes Selbstbild...
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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon PolBert » Mi 4. Mai 2011, 23:52

Guten Abend zusammen

Ich möchte hier noch einmal an das Thema dieses Freds erinnern.
Es lautet: „Abschaffung freiwilliger Polizeidienst“.

Davon ist die Diskussion hier zur Zeit weit entfernt, wie ich finde.

Es geht nämlich nicht darum, ob Pfw. gute oder schlechte Arbeit leisten, sondern um diesen
Passus im Koalitionsvertrag:

Wir werden den Freiwilligen Polizeidienst mittelfristig auflösen.
Als Sofortmaßnahme werden wir das Budget einfrieren und keine neuen Angehörigen
für den Freiwilligen Polizeidienst einstellen.
Die freiwerdenden Mittel werden wir für die Verbesserung der Personalausstattung der regulären
Polizei in den Polizeirevieren verwenden.
Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, die sichtbare Präsenz der Polizei in der Fläche zu verbessern.


Meine Meinung dazu:

Es handelt sich zunächst mal um eine Absichtserklärung.
Wann und wie die Umsetzung erfolgt, bleibt abzuwarten.

Die Sofortmaßnahme ist also nicht die Auflösung des FPD sondern lediglich die Einfrierung der für den
FPD vorgesehenen Haushaltsmittel.
Die Auflösung des FPD dagegen soll "mittelfristig" erfolgen.

Mittelfristig kann doch nur heißen, die Umsetzung dieses Vorhabens wird sich über mehrere Jahre
hinziehen. Das geht auch gar nicht anders, weil zunächst mal Polizeibeamte ausgebildet werden
müssen, die dann nach und nach an die Stelle der Pfw. treten können.
Der letzte Pfw wird wahrscheinlich erst dann nicht mehr aufgerufen werden,
wenn im ganzen Land auf allen „Rund-um-die-Uhr-Dienststellen“ die Mindestdienststärken
mit regulären Polizeibeamten gehalten werden können.

Wie gesagt, meine Meinung.


Gruß, der PolBert
Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen.

- Henry Ford -
______________________

Gast

Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon Gast » Do 5. Mai 2011, 07:57

Moin!
Und 5 Std Absperrung beim Marathon
Was hat die Polizei da zu suchen? Aufgabe des Veranstalters, die wir im Konfliktfall ggf. unterstützen.

Das sind die Bereiche, wo wir schon seit Ewigkeiten Kräfte verschwenden. Dafür braucht man auch keinen FPD. Dafür muss der Veranstalter Ordner einsetzen.
Die freiwerdenden Mittel werden wir für die Verbesserung der Personalausstattung der regulären Polizei in den Polizeirevieren verwenden.
Da frage ich mich doch, warum das nicht schon früher geschehen ist - kombiniert mit einer kritischen Überprüfung der Aufgaben :polizei2: .

Gruß :polizei4:

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon Controller » Do 5. Mai 2011, 08:36

M

in deinem Artikel, der ja wohl die Vorzüge des FPD anpreisen soll,
sind doch einige Brocken drin, an denen man schwer zu schlucken hat:
Sie tragen Uniform, im Gürtel steckt eine Walther P 5, Kaliber neun Millimeter
Ui, sehr professionell ausgedrückt :irre:
Einzig an den Schulterklappen erkennt der Eingeweihte, dass er einen Polizeifreiwilligen vor sich hat
Ja, die Ladung Sand in die Augen :buhu: :motz:
sind innerhalb von zwei Wochen Polizisten geworden.
irre, was müssen das für tolle Burschen sein ....... :pfeif:
haben das Recht, aus dem Repertoire zu schöpfen, das auch den Beamten zur Verfügung steht: von einfacher körperlicher Gewalt bis hin zum Gebrauch der Schusswaffe.
Das ist dann die Krone des 2 Wochen Ausbildungs-Irrsinns :!:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon el bestrafo » Do 5. Mai 2011, 09:57

PolBert hat geschrieben: (...)
Die Auflösung des FPD dagegen soll "mittelfristig" erfolgen.
(...) Mittelfristig kann doch nur heißen, die Umsetzung dieses Vorhabens wird sich über mehrere Jahre hinziehen. (...)
Mittelfristig bedeutet momentan, nach SPD-Angaben: "in absehbarer Zeit", was immer das auch heißen mag. Warten wir's ab... Über alles andere wurde ja bereits ausgiebigst geschrieben.

Viele Grüße,
el bestrafo (->der Spitzname hat nichts mit der Polizeitätigkeit zu tun!)

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon springer » Do 5. Mai 2011, 10:19

Cool-Max hat geschrieben:Spriger, Du tust gerade so, als wären alle PVB unfehlbare Übermenschen!
Das hab ich nie gesagt; aber ich sage, dass 99,999999999% der Polizisten besser sind als die Pfw, die nach 14 Tage Ausbildung ein paarmal im Monat ein paar Stunden Dienst leisten.
Cool-Max hat geschrieben:Die Kollegen, die ich kenne, üben Kritk und sind auch dankbar, wenn man an ihnen Kritk übt und das egal von wem.
Wenn die Kritik sachbezogen ist - keine Frage. Blos wer mangels Ausbildung & Erfahrung - und da liegen bei den Pfw im Vergleich zu den Polizisten erhebliche Mängel vor - nicht den wirklichen Durchblick hat, der sollte sich zurückhalten. Das heißt nicht, dass sie im Einzelfall nicht doch mal recht haben.
Cool-Max hat geschrieben:Und wenn Du von Überheblichkeit sprichst, kehr erstmal vor Deiner eigenen Haustüre!
Ich schreibt euch hier gegenseitig, dass ihr besser seid als Polizisten, beklatscht euch deswegen, und wenn euch dann einer ausbremst sprichst Du von Überheblichkeit?

Das , genau das, ist Überheblichkeit in Reinkultur :!:

Wie oft hast Du denn Deine bessere dienstliche Qualifikation schon gegenüber Polizisten (am besten deinen direkten Vorgesetzten) erwähnt? Und was haben die denn dazu gesagt?

Lass mich raten: die haben dir die Führung der Dienstgruppe angeboten?

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon M » Fr 6. Mai 2011, 02:44

springer hat geschrieben: Das hab ich nie gesagt; aber ich sage, dass 99,999999999% der Polizisten besser sind als die Pfw, die nach 14 Tage Ausbildung ein paarmal im Monat ein paar Stunden Dienst leisten.

Fachlich ja, das spricht ihnen auch keiner ab, ein Pfw kann fachlich-rechtlich nicht besser sein, vielleicht nur in Ausnahmefällen wenn wir zb. frisch von einer Fortbildung kommen und was gelernt haben was zb. ein Aktiver schon wieder vergessen hat (weils selten vor kommt oder warum auch immer)......

Aber das heisst noch lange nicht dass sie einen Einsatz zu 99.99% immer besser abarbeiten. Ich habe selber schon Kollegen erlebt, die die 50 schon ankratzen oder überschritten haben und anscheindend (vielleicht nach so vielen Jahren (mit manchen Spezialisten)ein wenig verständlich) keine Nerven mehr zu haben scheinen.

Wenn der Kollege wg. Kleinigkeiten gleich aus dem Häuschen ist und das Gegenüber gleich von Anfang an ganz schön schroff angefahren wird, auch zb. mit Worten "du hälst jetzt mal die Schnauze/Fresse" und dergleichen und der Kollege dann vom Gegenüber (berechtigt) gefragt wird "wie reden sie eigentlich mit mir?" dann zeigt das nicht von grosser Professionalität.
Ein paar erklärende Worte seitens des Pfw an den Klienten und schon war die Situation entspannt.

Mann muss halt auch den richtigen Ton und die richtigen Worte finden können und das entsprechende Fingerspitzengefühl haben, und das hat manch aktiver Beamter scheins nicht (mehr?) drauf und provoziert Widerstände.....
Da nützt in so einer Situation auch das super fachlichste Rechtswissen nicht viel, das Auftreten muss eben auch stimmen.
Aber was rede ich, das weist du ja selber am besten.......

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon Gast » Fr 6. Mai 2011, 05:54

PolBert hat geschrieben:Ich möchte hier noch einmal an das Thema dieses Freds erinnern.
Es lautet: „Abschaffung freiwilliger Polizeidienst“.
Ich darf mal PolBert an dieser Stelle zitieren. Wenn es hier weiter geht mit dem persönlichen gezicke und den Diskussionen wer die bessere Arbeit macht, dann ist in kürze geschlossen.

Gruß Marco

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon el bestrafo » Fr 6. Mai 2011, 09:57

Marco73 hat geschrieben:
PolBert hat geschrieben:Ich möchte hier noch einmal an das Thema dieses Freds erinnern.
Es lautet: „Abschaffung freiwilliger Polizeidienst“.
Ich darf mal PolBert an dieser Stelle zitieren. Wenn es hier weiter geht mit dem persönlichen gezicke und den Diskussionen wer die bessere Arbeit macht, dann ist in kürze geschlossen.

Gruß Marco
:zustimm:
Meiner Ansicht nach kann, soll und darf ein PFW'ler keinen hauptbeamtlichen Polizisten ersetzen.
Der FPD ist als Reserve und flexibler Pool gegründet und ausgebaut worden - zur Unterstützung, nicht als Ersatz. Die wesentlichen Punkte wurden bereits angesprochen, die da lauten:

1. Laut Koalitionsvertrag soll der FPD aufgelöst werden (->mittelfristig = in absehbarer Zeit = dann, wenn genügend Ersatz dafür da ist = evtl. nicht in dieser Legislaturperiode)

2. bis dahin wird das Budget "gedeckelt", also nicht erhöht; Aufrufe bleiben weiter möglich

Eine persönliche Anmerkung: Für beide Seiten ist es nachvollziehbar, dass entsprechend mit Herzblut argumentiert wird. Im Endeffekt helfen uns aber persönliche Angriffe nicht weiter, da es eben um die Sache geht.

Have a good time,
el bestrafo

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon M » Fr 6. Mai 2011, 12:00

Jup, ich bin auch raus aus der Diskussion.


Aufrufe sind lt. unserer PD weiterhin ganz normal möglich, Fortbildungen finden zumindest bei uns weiterhin auch statt.

Ob mit der mittelfristigen Auflösung gemeint ist dass der freiwillige Polizeidienst quasi in der Form aufgelöst wird, dass keine Neueinstellungen mehr getätigt werden, sondern die Abgänge nicht mehr ersetzt werden und erst wenn es auf ein Minimum herrunter gefahren worden ist ganz eingestellt wird, weis niemand.

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon Challenger » Di 10. Mai 2011, 17:48

M hat geschrieben:wenn man jahrelang mit vollem Herzblut (ein kleinwenig Polizist) dabei ist und dann die Sache aufgelöst wird, dann fühlt man sich ungefähr so ähnlich wie wenn ihr (zumindest die ihren Job mit Herzblut verrichten) auf einmal euren Polizei Job nicht mehr verrichten dürft und keine Polizisten mehr seid....
Sorry, aber ein Hobby aufzugeben oder den Beruf zu verlieren ist für mich nicht das Gleiche. :nein:
zoellner hat geschrieben:Warum baut man auf Freiwillige Feuerwehren?
Weil das eine völlig andere Baustelle ist. Dieser ewige Vergleich zwischen Feuerwehr und Polizei ist genauso geeignet wie der zwischen Konditor und Fliesenleger...
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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon M » Di 10. Mai 2011, 18:54

Challenger hat geschrieben:
M hat geschrieben:wenn man jahrelang mit vollem Herzblut (ein kleinwenig Polizist) dabei ist und dann die Sache aufgelöst wird, dann fühlt man sich ungefähr so ähnlich wie wenn ihr (zumindest die ihren Job mit Herzblut verrichten) auf einmal euren Polizei Job nicht mehr verrichten dürft und keine Polizisten mehr seid....
Sorry, aber ein Hobby aufzugeben oder den Beruf zu verlieren ist für mich nicht das Gleiche. :nein:
Den Beruf des Polizisten macht man bestimmt nicht nur um Geld zu verdienen sondern aus "Berufung", viele Pfw's fühlen sich genauso zu der Tätigkeit berufen wie ihr, nur dass ihr sie öfters macht. (Zumindest)im Streifendienst (wie ich ihn jetzt von meinen Revieren kenne)sind wir aber den selben Risiken und Situationen wie ihr ausgesetzt, leiden und freuen uns über das selbe, ziehen am selben Strang und setzen uns für das gleiche ein........

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Re: Abschaffung freiwilliger Polizeidienst

Beitragvon Challenger » Di 10. Mai 2011, 21:34

M hat geschrieben:nur dass ihr sie öfters macht.
Was allerdings bei weitem nicht der einzige Unterschied ist. Von daher bleibe ich dabei, dass ein Hobby zu verlieren nicht das gleiche ist, wie den Beruf.
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